Die Zukunft der Kommunikation?

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Seeker
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Mi 10. Jul 2002, 11:13 - Beitrag #1

Die Zukunft der Kommunikation?

Hy!

Ich frage mich oft, wie die Kommunikation der Zukunft beschaffen sein wird. Hat irgendwann die Sprache ausgedient? Wird es (z.B. durch neue Technologien) möglich sein, in telephatischen Kontakt zu treten?

Wird eine neue Symbolsprache entstehen? Etwas, was nicht so ungenau wie das geschriebene Wort interpretiert werden kann? Oder wird der Umgang mit unserer Sprache in Zukunft "ernsthafter" werden? Sprich, die Menschen werden angehalten, den größtmöglichen Informationsgehalt aus der Sprache zu ziehen und ebenso jegliche Art von Floskeln und Ausschweifungen aus dem alltäglichen Gebrauch zu tilgen?

Oder werden es Gesten sein, Bilder, gar Gefühle?
Wie denkt Ihr darüber? Ideen?

Gruss,
Seeker

Traitor
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Mi 10. Jul 2002, 15:04 - Beitrag #2

Mittelfristig wird wohl die Sprache wie wir sie kennen (bzw andere Sprachen, die den jetzigen ähneln) weiter bestehen. Eine Rationalisierung der Sprache halte ich für unwahrscheinlich, das ist seit ihrem Bestehen nicht geschehen und der Mensch ist auch nicht dafür ausgelegt.
Ein telepathischer Kontakt bzw etwas was man so nennen könnte wäre mit entsprechender Technologie durchaus machbar. Rein theoretisch sollte dies sogar schon heute gehen, mit Implantaten, die Gehirnimpulse in Funksignale umwandeln und zurück. Aber dazu bräuchte man noch viel weitgehendere Kenntnisse über das Gehirn.

Seeker
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Fr 12. Jul 2002, 18:53 - Beitrag #3

Mittelfristig hast Du Recht. Es geht mir um das theoretische "Herumspielen" mit den verschiedensten Möglichkeiten (und damit meine ich nahe - weite - sehr weite Zukunft ...).

Die Sprache besitzt zu viele Ungenauigkeiten, zuviel Raum für Spekulationen, Auslegungen (was ja auch seinen Vorteil hat, es macht die ganze Sache verdammt interessant). Wie würde man sie ersetzen können? Was wäre genauer?
Man sagt, die Mathematik ist eine logisch aufgebaute Sprache - eine genaue Sprache ... vielleicht ist sie die Grundlage für die KdZ? (ich kürz damit jetzt mal "Kommunikation der Zukunft" ab)
Aber wie beschreibt man dann Gefühle? Farben wären kein Problem - die Wellenlänge definierts ...
Wie würde eine Alltagsunterhaltung aussehen?

Ich erwarte keine Antworten auf die Fragen, die in diesem Thema auftauchen, vielmehr Anfregungen, Ideen ... wohin bewegt sich die Verständigung?


Gruss,
Seeker

Padreic
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Fr 19. Jul 2002, 15:07 - Beitrag #4

Ich denke nicht, dass der Mensch in Zukunft auf Telepathie umsteigen wird, also kann er auf irgendeine Art von Sprache nicht verzichten. Gesten werden die gesprochene Sprache wohl kaum ersetzen, höchstens unterstützen, da Gesten normalerweise nicht eindeutiger sind als Sprache und auch nicht effizienter. Gefühle können ersteinmal schlecht direkt übermittelt werden, nur indirekt über die Körpersprache, und für Informationsübertragung sind sie recht unbrauchbar. Und von einer Bilderschrift haben wir uns doch, denke ich mal zu Recht, vor sehr langer Zeit schon wegentwickelt, oder?

Wir könnten natürlich in einer abgewandelten Modallogik sprechen, am besten noch in polnischer Notation, um Unklarheiten beim Sprechen zu vermeiden, doch würde es vieles sehr viel komplizierter machen und es wäre doch auch sehr unschön. Sprache ist nicht reine Informationsübertragung. Man kann in ihr z. B. auch Gedichte schreiben. Doch auch Alltagssprache ist mehr als Informationübermittlung, als Beispiel kann man ein "Guten Tag" nehmen. Ich denke nicht, dass unsere heutige Sprache durch eine sehr viel andere ersetzt wird, höchstens sehr langfristig.

Padreic

Thod
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Fr 19. Jul 2002, 15:16 - Beitrag #5

ich denke, ein Sprachsystem wird die beschriebenen Ungenauigkeiten nicht auflösen können. Der Mensch selber ist ja ihr Ursprung, oder sind Gedanken etwa präziser?

Gruss,
Orald

Steini
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Fr 19. Jul 2002, 22:35 - Beitrag #6

Re: Die Zukunft der Kommunikation?

Original geschrieben von Seeker
Ich frage mich oft, wie die Kommunikation der Zukunft beschaffen sein wird. Hat irgendwann die Sprache ausgedient?
Oder werden es Gesten sein, Bilder, gar Gefühle?
Wie denkt Ihr darüber? Ideen?Gruss,
Seeker


Ich glaube nicht das die Sprache irgendwann ausgedient hat.
Ich kann mir zwar vorstellen das die meisten Dinge per Internet oder was es dann so gibt weitergeleitet werden (vielleicht wirklich auch noch zusätzlich durch Telepathie oder Bilder) aber sicherlich nicht nur. Was wohl ziemlich den Bach runtergehen wird ist der normale Briefverkehr (Post). Ist ja jetzt schon weniger (viel weniger) geworden.
Vielleicht wird es auch Roboter geben die viel an Informationen oder Befehlen weitergeben ohne das wir Menschen es mitbekommen. Also ohne das mit uns darüber gesprochen wird. Die Maschinen untereinander werden evtl. miteinander kommunizieren aber so ganz ohne Sprache?? Nein, NIE glaube ich zumindest

Whesley.Xvi
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So 21. Jul 2002, 19:18 - Beitrag #7

Also Telepathie ist für mich so das gleiche wie Gedanken lesen.
Ich halte es für nicht machbar aus den gedanken die in 100.000senden sekündlich durch unseren Kopf schießen die gedanken zu filtern die teleparthiert werden.
Außerdem soll nicht das "gesendet" werden, was ich denke, sondern nur was ich will, z.B: du triffst jemanden, bei den du denkst "nicht der", aber grüßt ihn freundlich. Wie willst man das kontrollieren?

Seeker
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Mo 22. Jul 2002, 09:59 - Beitrag #8

@Steini
Zum Einen:
Kommt darauf an, wie man Sprache definiert.
Allgemein: Laut- und Schriftsprache

Einen Zahlencode könnte man dann auch als Sprache ansehen.
Oder Bildersprache (z.B. Comics).
Oder gar Gefühle - manche Träume.

@Whesley.Xvi
Zum Anderen:
Wenn es Telephatie (Gedankenlesen) geben würde, dann gäbe es mit Sicherheit auch die Möglichkeit einer "Abschirmung" - eine Art Schutzschild. (So schon oft beschrieben in der Perry-Rhodan-Serie und in anderen Büchern ...)
Man hätte also die Möglichkeit einer Zensur. Wenn man sich nicht abschirmen könnte, dann sind wir bei den BORG - um es im StarTrek-Vokabular auszudrücken. Ohne Abschirmung wäre es ein chaotischer Zustand, der für einigen Zwist - zumindest am Beginn dieser Zeit - sorgen würde.
Ob gut, oder schlecht, das würde sich erst nach einiger Zeit zeigen.

Gruss,
Seeker

janw
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Sa 22. Mai 2004, 12:20 - Beitrag #9

Ach, wie schön, ein alter thread zu einem guten Thema :)

Ich denke, die erste und wichtigste Kommunikationsart wird die Sprache auch weiterhin sein. Wir beginnen bereits im Mutterleib, sie zu lernen, indem wir die Sprachmelodie wahrnehmen. In der weiteren Entwicklung verdichten sich dann die Klänge zu sinnvollen Einheiten, die bestimmte Dinge ausdrücken oder bezeichnen, zeitlich alles durch die Entwicklung des Gehirns gesteuert, und wichtige Bedingung für die Entwicklung unseres eigenen Bewußtseins für uns und die Welt.

Wenn mensch irgendwann mit Schrift und so umgehen kann, ist die Sprache dennoch das wichtigste Kommunikationsmittel, denn sie dient der Verständigung von Menschen in einer Gemeinschaft zusammen lebender Menschen, und das Leben in echter Gemeinschaft sollte eigentlich mehr Raum einnehmen als das Leben in virtueller Gemeinschaft.
Sprache ist in der echten Gemeinschaft auch schwer durch Schrift zu ersetzen, denn Sprache transportiert nicht nur Sinninhalte, sondern durch Stimmmodulation, Gesichtsausdruck, Gestik auch Emotionen, besser als alle smileys das könnten.

silent
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So 23. Mai 2004, 00:43 - Beitrag #10

Ich denke genauso wenig, dass die Sprache ganz ausstirbt, obwohl ich nicht glaube, dass sich die Sprache so wandeln wird, dass etwas neues entsteht.
Ich glaube dann eher auch daran, dass es irgendwann etwas ähnliches wie die Telepathie geben könnte, dass man auch nur das übermitteln kann, was man dem anderen sagen will.
Man kann ja auch bei Telepathie Gefühle und Bilder vermitteln und somit würde es wohl ein Fortschritt sein, wenn es so wäre... ^^, Vielleicht entwickelt sich die Technik auch so weiter, dass man am ende nicht mehr durchs Web mit dem PC surfen kann sondern mit dem ganzen Körper, also in eine Art Datenstrang umgebastelt wird *komische ideen entwickel^^"*

BS
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Mo 24. Mai 2004, 10:44 - Beitrag #11

In all den Jahren hat sich die Sprache immer geändert. Jede neue Generation bringt neue Begriffe in die Gesellschaft und hat einen Slang, den es davor nicht gab. Ich vermute schon, dass es auch so weiter geht.

Vermutlich wird sich der Anteil der Menschen erhöhen, die suggestiv reden können was die Klassenunterschiede später nochmal deutlich werden lässt.

Emotionale Kommunikation könnte auch ausgebaut werden. Ich kenne einige Menschen die, wenn sie keine Lust habe, einfach nur räusper Laute oder ähnliches (tztz, gähnen, seufzer usw) von sich geben. Das erkennen nicht alle, da viele auf die verbale Kommunikation fixiert sind und solche Laute schwer zu interpretieren sind.

Zur Telepahtie ... ja mh ... am Wochenende hat ich mal wieder so ein Erlebnis ;)
Keiner hat mit mir darüber gesprochen aber ich wusste genau was los war ... von den batzen De-ja-vus am WE wollen wir erst gar net reden.

Ich persönlich achte nicht nur auf die Worte der Person, sondern versuche aus dem gesagtem auch eine Beziehung bzw. Meinung zu dem Thema zu interpretieren. Die Augen und Hände spielen dafür natürlich auch eine Rolle. Deswegen bin ich aber auch ein Mensch, der nicht gerne Telefoniert. ;)

Und wenn man einen Menschen bei einem Gespräch genauer beobachtet entlarvt man auch schnell eine Lüge und man kann mit dieser Person gezielt reden.

Maglor
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Di 25. Mai 2004, 16:25 - Beitrag #12

Ich möchte nur Anmerken, dass Telepathie gewissermaßen auch eine Sprache wäre.
Jede Form des Austausches ist Sprache.
Die Sprache besteht aus Synthax und Zeichen. Es ist egal ob diese Zeichen aus Nullen und Einsen, Wörtern (Laute und Schriftzeichen), Pherhormonen oder was auch immer bestehen.
MfG Maglor

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Fr 4. Jun 2004, 21:02 - Beitrag #13

Kommunikation

Tolles Thema!

ich denke es ist breitlfächiger als man/frau sich vorstellen kann.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass nicht nur Verbal kommuniziert werden kann, wie ihr alle wißt gibt es die Nonverbale Kommunikation:also Taktil, Mimik, Gestik das sind alles Formen von Kommunikationen: das ist jetzt nur ein Beispiel da gibt es noch wesentlich subtilere Kommunikationen.

Die Nonverbale Kommunikation ist beim Menschen wesentlich ausgeprägter als die verbale Kommunikation(haben wir noch von der Steinzeit). Unbewußt fassen wir die Signale auf und ordnen sie jeweils nach unseren Erfahrungen ein. Es gibt Tonnenweise Bücher über verschiede Arten von Kommunikationen: Polizei und Psychologen(selbst die guten, und auch die schlechten Vekäufer lernen und nutzen das täglich)

Traitor möchte dich darauf hinweisen das die Telepathie eine uralte Fähigkeit der Menscheit ist, das es nicht nachweißbar: OK aber praktiziert wird es schon seit tausend von Jahren, siehe die Aborigines in Australien die verstanden es, sich über tausende von Kilometer zu verständigen: Ok es gibt keine Beweise dafür aberrrrrr nicht alles was nicht bewiesen werden kann ist falsch; es sagt uns lediglich das wir bis heute nicht in der Lage waren es wissentschaflich zu belegen.!!!!!! ;) Ich gebe Maglor völlig Recht (wenns ihm denn gut tut ;) ) Jede Form von Austausch ist Kommunikation!!! Ihr glaubt es vielleicht nicht aberrr man kann sich wenns denn jemand versteht zu interpretieren auch auf pubsenderweise sich unterhalten; ist halt ne stinkende Angelegenheit nur das war ja nicht gefragt ;)
Grüße





Wohlwollend

BioKom
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Di 8. Jun 2004, 18:12 - Beitrag #14

Kommunikation war schon immer ein Mittel zum Zweck. Die Sprachen wurden/hat sich immer an die Gegebenheiten angepasst. So gab es bei den Sprachen oder der Sprache auch schon immer Spezialisierungen (z.B. Slangs, Dialekte oder "Fachdialekte"). Sicherlich wird sich die Form (z.B. die Laute oder Worte) der Sprache mit der Zeit ändern, aber solang sie noch einen Zweck gut erfüllt, wird ihre Struktur erhalten bleiben. Daneben werden natürlich auch, wenn neue Anforderungen oder Möglichkeiten auftauchen, neue Sprachen entstehen, so wie z.B. die ganzen "künstliche" Sprachen wie z.B. Programmiersprachen.
Unsere Natürliche Sprachen (z.B. Deutsch) dient zur standart Kommunikation zwischen "Standartmenschen" (nicht Hörgeschädigten, ohne eingebauten Brainlink, usw.), solange es Gruppen von diesen "Standartmenschen" gibt, werden auch natürlichen Sprachen überleben.
Daneben werden sich auch andere Kommunikationsformen entwickeln und Alte sich weiterentwickel, "Brainlinks", Datenaustausch zwischen Datenwesenheiten, Geruchssprachen, kombinierte Kommunikation(z.B. mit Sprache und Bild) usw. .
An eine "natürliche Telepatie" zum überwinden aller "Ungenauigkeiten" glaube ich aber nicht, dafür sind unsere Gedanken selbst schon zu ungenau und zu unterschiedlich.

Traitor
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So 13. Jun 2004, 18:56 - Beitrag #15

@Maglor: Stimmt, eine sinnvolle Telepathie wäre keine wirklich andere Form der Kommunikation. Sie wäre eher der Ersatz für Schallwellen als für die Sprache an sich, lediglich ein neues Medium. Sprache ist wohl die wichtigste Erfindung der Menschheit und wird sie auf ewig begleiten.

@elegido: Solange du nicht behaupten willst, dass sie vollkommen außerhalb aller Naturgesetze steht (und warum sollte gerade sie das tun? Warum wäre der Mensch dann nicht auch zum gesamten Spektrum der Phantasterei wie den diversen Formen der Magie fähig?), müsste Telepathie auf elektromagnetischen Wellen aufbauen (das wäre dann auch das Funktionsprinzip technologischer Telepathie). Die wären nachweisbar und ihr Nichtnachweis ist somit ein Gegenbeweis.


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