Reale Welt?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Blue World
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Sa 11. Jan 2003, 17:55 - Beitrag #1

reale Welt?

Was glaubt ihr, ist diese Welt, in der wir leben, alles was wir haben können? Besteht der Sinn des Lebens darin, dass wir am Morgen aufstehen, arbeiten gehen, am Abend wieder heim kommen, vielleicht in den Ausgang gehen und dann wieder Schlafen gehen? Immer den gleichen Rythmus. Möglichst viel Geld verdienen in einer möglichst hohen Position? Ist das der Sinn des Lebens? Hat heute der Mensch keine Bedeutung mehr, seine Gefühle und sein eigenens Denken?
Gibt es unter euch einige Menschen, die sich mit diesem Leben nicht einfach so abgeben? Die sich Gedanken über das Leben machen und für die das menschliche noch einen Sinn hat?
Wenn ja, würde ich gerne mal mit euch über eure Gedanken diskutieren und darüber wie ihr die Welt seht.

Traitor
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Sa 11. Jan 2003, 19:26 - Beitrag #2

Es wäre gut, wenn du die Fragestellung etwas präzisieren könntest - um was genau dreht sich das Thema? Realität der Welt, Sinn des Lebens? Es wäre auch praktisch, wenn du eine eigene Position als Diskussionsstart gibst, da allgemeine Themen dieser Art sich schon in vielen anderen Threads finden.

Padreic
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Sa 11. Jan 2003, 19:33 - Beitrag #3

Ja, es gibt solche Leute noch, wohl sogar gar nicht so wenige, wie man manchmal denken mag. Und ich denke, in diesem Forum ist der Anteil nicht gerade niedriger als in der weiten Welt dort draußen.
Und ich denke, über Weltbilder im allgemeinen zu diskutieren, ist ein etwas weites Thema. Aber vielleicht kann man mit den von dir erwähnten Punkten anfangen.

Geld ist erstmal ein Tauschmittel. Man kann damit viele nützliche und Freude bringende Dinge eintauschen: Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Computer, Bücher etc. Man muss aber erstens aufpassen, dass das Geld nicht zum Selbstzweck wird, und zweitens darf man nie vergessen, dass man sich für Geld nicht alles eintauschen kann. Liebe kann man beispielsweise nicht kaufen. Dem Geldverdienen sollte man also nicht unbedingt abschwören, aber zu wichtig sollte man es auf keinen Fall nehmen.
Was allerdings der Sinn des Lebens ist, weiß ich nicht. Soweit ich sehen kann, sind zumindest die Liebe, die Schönheit und die Erkenntnis wichtig, wobei ich das erstere als das wichtigste der drei betrachten würde.
Ich denke, der Mensch hat nichts von seiner Bedeutung verloren, die Menschen sind sich höchstens nicht über die Bedeutung des Menschseins klar. Wer nur nach Geld und Macht strebt, hat wesentliche Punkte seines Menschseins aufgegeben und die Bedeutung des menschlichen vergessen.

Ein wenig zu dieser und verwandten Thematiken findest du auch hier (bitte mein erstes Posting in dem Thema nicht ernst nehmen, war etwas übermüdet ;)): Sinn des Lebens
Über die Threads verstreut, müsste sich auch einiges zu unseren allgemeinen Weltbildern finden. Schau dich halt einfach mal um.

Padreic

Thod
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Sa 11. Jan 2003, 21:37 - Beitrag #4

Je allgemeiner die Fragestellung, um so unverbindlicher fallen Antworten aus.
Mein Weltbild deckt sich mit dem der römisch katholischen Kirche.

Gruss,
Thod

Blue World
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Sa 11. Jan 2003, 21:45 - Beitrag #5

Aber glaubst du, wenn du Liebe hast und du mit einer Person zusammenlebst, die du liebst, dass du da unter allen Umständen Glücklich sein kannst? Ich glaube nicht, dass nur die Liebe das wichtigste im Leben ist. Oder kannst du glücklich und zufrieden sein, wenn du Liebe, dafür aber einen scheiss Job hast? Oder gehört alles dazugehört. Das heisst Liebe, glücklich sein, eine Arbeit die dir gefällt, genügend Geld, Freunde, Ferien, Ausgang?

Was mich wunder nimmt ist, kann man glücklich sein, wenn man den Sinn des Lebens und den Sinn dieser ganzen Welt nicht gefunden hat? Fehlt dann einem nicht etwas, studiert man dann nicht immer weiter, bis man diesen Sinn gefunden hat?
Ich glaube, dass dieser Sinn des Lebens und dieser ganzen Welt eine grosse Bedeutung hat. Denn wenn man den Sinn hinter allem gefunden hat, kann man auch Menschen und Situationen akzeptieren, über die man sich andererseits aufgeret hätte, dass man dann alles so hinnimmt und akzeptiert, wie es ist.

Aber kann man den Sinn hinter allem überhaupt finden? Und könnte man sich dann damit zufrieden geben oder würde man immer weiter suchen, mit dem Gedanken es müsse noch einen anderen Sinn geben? Kann man überhaupt an diesen Punk gelangen und was müsste man alles dafür aufgeben?

Ich persönlich denke, man müsste dafür viele Freunde und auch Gewohnheiten aufgeben, denn ich kenne nicht sehr viele Leute, die mir auf einem solchen Gedankengang folgen könnten, und die das akzeptieren würden. Denn die meisten, die ich kenne sind sehr intolerant und akzeptieren nur ihre Meinung. Alles andere ist für sie falsch.

Es nimmt mich wunder was ihr darüber denkt. Kann man sich mit jeder Situation zufrieden geben, wenn man den Sinn des Lebens und der Welt gefunden hat? Kann man überhaupt so weit kommen, oder ist es eine endlose Suche? Und was müsste man dafür alles aufgeben, um den Sinn zu finden?

Thod
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Sa 11. Jan 2003, 22:01 - Beitrag #6

Wenn man die Liebe wirklich gefunden hat, dann wird man wohl kaum daran zweifenl, dass dort auch der Sinn liegt.

Gruss,
Thod

Padreic
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Sa 11. Jan 2003, 23:08 - Beitrag #7

@BlueWorld
Ich weiß es nicht, da ich noch nie in einer solchen Situation war, aber ich denke, dass Thod Recht hat. Wenn man die Liebe wirklich gefunden hat, wird man jeden Beruf ertragen können.

Und natürlich kann man in einem gewissen Grade glücklich sein, wenn man den Sinn des Lebens nicht gefunden hat. Wenn man den Sinn nicht gefunden hat oder wenigstens nicht glaubt, ihn gefunden zu haben, kann man aber wohl nicht in dem Sinne glücklich sein, wie man es ist, wenn man ihn gefunden hat.
Ich persönlich konnte mit der Liebe noch nicht so viele Erfahrungen machen, aber wenn ich daran denke, was für Glück mir Schönheit und Erkenntnis manchmal bescheren, was aber nur ein Hauch dessen sein muss, was man dembezüglich erleben könnte, kann ich nicht glauben, dass man mit einem Lebensweg, der hauptsächlich auf Geld ausgelegt ist, vergleichbares Glück finden kann.
Andererseits darf man auch nicht das Mitleid, das Teil der Liebe ist, vergessen. Desto mehr man liebt, desto mehr berüht einen das Leid des Geliebten. Vielleicht kommt so auch großes Leid in dieses Glück.

Und ich denke nicht, dass man den Sinn hinter allem sehen kann. Wir haben einen endlichen Geist und die Welt ist zu groß für ihn. Deswegen werden wir keinen Endpunkt erreichen.

Und natürlich müsste man Gewohnheiten aufgeben, man müsste konsequent sein, konsequenter als es ein Mensch wohl erreichen oder gar durchhalten könnte. Man muss Opfer für das größere Gut bringen.
Aber auf jeden Fall muss man vorsichtig genug sein, nicht vorschnell zu glauben, man hätte etwas erkannt, und darauf seinen kompletten Lebensstil einzustellen.

Und ich weiß nicht, ob man mit jeder Situation zufrieden sein könnte. Wenn jedes Leid nur für ein größeres Gut geschieht, dann vielleicht ja, wenn nicht, dann wohl nicht.

Padreic

Monoceros
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So 12. Jan 2003, 16:17 - Beitrag #8

Wenn man die Liebe wirklich gefunden hat, dann wird man wohl kaum daran zweifenl, dass dort auch der Sinn liegt.

Es kommt wirklich selten vor, dass wir einer Meinung sind, Thod, aber das hier ist so ein Fall. :D
Wenn man das Pech hat, einen Job zu erwischen, den man nicht mag, ist das ein unangenehmer Zustand. Hat man allerdings das Glück, geliebt zu werden, ist das leichter zu ertragen als umgekehrt. An einem unangenehmen Lebenszustand kann man arbeiten, sich verändern und weiterentwickeln. In der Liebe ist das nicht so einfach und ohne kann so manche Phase im Leben sich als nur sehr schwer erträglich erweisen...

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Thod
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So 12. Jan 2003, 16:21 - Beitrag #9

Es kommt wirklich selten vor, dass wir einer Meinung sind, Thod, aber das hier ist so ein Fall

Auch dass muss mal sein, und es freut mich sehr, wenn du das so siehst, ist mir das doch eines der wichtigsten Anliegen überhaupt. :)

Gruss,
Thod

LordSephiroth
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Di 14. Jan 2003, 16:44 - Beitrag #10

Meiner Meinung nach gibt es nich für alles einen Sinn und Zweck!
Es ist eins der Laster der Menschheit dass wir immer nach dem Sinn für etwas suchen! Ich mein wozu gibt es die Kreativität??
Ist es nich seltsam dass ein Mensch von einem höheren Sinn dazu bestimmt ist sein soll Dinge zu erschaffen? Oder wozu gibt es den Zufall??? Es gibt keinen Sinn warum etwas passiert ist und warum nicht. Das Leben ist einfach entstanden genauso wie eine Idee in unserem Kopf entsteht. Nämlich ohne bestimmten Grund! Oder meint ihr irgendeine höhere Lebensform derer wir zu begreifen zu blöd sind hätte die Idee für eine Atombombe in irgendwessen Kopf gesetzt?

Thod
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Di 14. Jan 2003, 17:20 - Beitrag #11

offensichtlich genügt vielen dieser ansatz, der ja letztlich auch nur eine vermutung ist, nicht.
immerhin scheint vieles, was den menschen und sein handeln betrifft, über hin hinauszudeuten. alleine schon die frage nach dem sinn als unterscheidung vom zweck stellen zu können, behinhaltet schon eine gewisse vorstellung, deren ursache viele halt gern genauer geklärt hätten.

gruss,
thod

tickticktack
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Do 16. Jan 2003, 14:50 - Beitrag #12

bin da eigentlich ziemlich donovans meinung...
es gibt für relativ wenig einen wirklichen sinn, es passiert halt einfach. ich denk auch man sollte sich nich allzu viele gedanken über den sinn des lebens machen...du lebst, das reicht doch oda? vielleicht stolpert man auch einfach irgendwann über die erkenntnis, warum man überhaupt da is aba wenn net is es doch auch egal, man kann doch sowizo nix dran ändern oder?! wenn man auf der suche nach dem sinn ist, verpasst man ihn vielleicht

Thod
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Do 16. Jan 2003, 14:57 - Beitrag #13

nun, dies ist halt ein philosophieboard, und da posten leute, die sich gedanken über diese dinge machen. wenn man das nicht tut, wieso sagt man dann was?
da dieses philosophieboard nochdazu in einem diskussionsforum integriert ist, liegt es nahe, sich über diese gedanken auszutauschen. zu einem solchen austausch gehören nun mal regeln, wie z.b. das nutzen einer gemeinsam verständlichen sprache.
ein philosophieboard unterscheidet sich nebenbei von einem smalltalkboard dadurch, dass hier nicht wild spekuliert wird, sondern systeme, welche logisch von fest definierten prämissen ableitbar sind, besprochen werden, und dort (im smalltalk) auch völlig sinnfrei gepostet werden kann.

gruss,
thod

Padreic
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Do 16. Jan 2003, 15:43 - Beitrag #14

@Tickticktack
Du setzt dir immer einen Sinn, einen Zweck ins Leben, sonst würdest du nicht handeln (bzw. höchstens unterbewusst). Allein dein "Stay wild" ist doch ein Ziel, ein Sinn oder ähnliches. Ich halte es persönlich für sinnvoll so eine wichtige Sache wie eine Theorie über den Sinn des Lebens durch Nachdenken zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern.

Padreic

Erdwolf
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Do 16. Jan 2003, 18:45 - Beitrag #15

Man schafft sich immer einen Sinn ... sonst würde man in völliger Apathie verbleiben.

Für mich persönlich ist dieser, bestmöglichst zu leben und dabei so glücklich wie möglich zu sein.
Wenn ich mit einer Gewohnheit glücklich bin, weil ich sie für unabdingbar halte, dann behalte ich sie bei. Wenn ich sie für schädlich erachte, versuche ich, sie abzulegen.

Mal ganz allgemein gesprochen...

Thod
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Do 16. Jan 2003, 18:47 - Beitrag #16

Und, ist die Welt die du dir nu so schaffst real? :D

Gruss,
Thod

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Do 16. Jan 2003, 19:31 - Beitrag #17

Ich stimme Erdwolf eigendlich zu, denn man kann nur sein eigenes Leben selber gestalten.
Ich glaube auch, dass der Sinn des Lebens die eigene Zufriedenheit, aber auch die Zufriedenheit im Umfeld ist. Wenn man das Gefunden hat, was zu einem passt (z.B. Job) und dort gutes und sinnvolles vollbringen kann, hat man sicher einen Sinn im Leben gefunden. Das gleiche gilt auch für den Freundeskreis und für das zu Hause. Jeder muss den Sinn des Lebens selber für sich suchen, und bei jedem sieht er anders aus.

Gruss Blue World

Erdwolf
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Do 16. Jan 2003, 19:57 - Beitrag #18

@Thod: Ich nehme mal an, diese Aussage sollte mich u.a. dezent darauf hinweisen, weniger OT zu werden, also gehe ich mal darauf ein:
Was bedeutet real?
sichtbar? Das ist sie p.d., denn ich nenne das Welt, was ich wahrnehme.
greifbar? Das ist sie ebenfalls, denn ich kann sie beeinflussen.
wahr? Auch das ist sie, denn sie enthält keine logischen Fehler.

Was also soll daran nicht real sein?

Thod
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Do 16. Jan 2003, 20:04 - Beitrag #19

anschauung ist nie falsch.
nur kann man anschauung nicht genau benennen, und wir bilden daraus begriffe. hier beginnen erst die fehlermöglichkeiten.

was als welt da ist, ist sicher immer real, nur wird das im topic nicht gemeint sein, denn eine nicht reale, also nicht existente welt, kann es ja nicht geben (siehe anderer thread)

nun kennen wir als alterntivbegriff z.b. den begriff der virtuellen welt, im gegensatz zur realen. natürlich ist die virtuelle welt selber auch real...
nu, ich denke interessant ist es, grundsätzlich mal zu untersuchen, welche welten es gibt. so heisst es, der mensch sei nicht nur, wie ein tier, in der welt, sondern er habe welt(en). das ist imho schon ein interessantes phänomen.

gruss,
thod

Erdwolf
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So 19. Jan 2003, 07:07 - Beitrag #20

@Thod: Warum ziehst du zwischen Tier und Mensch so eine krasse Grenzlinie?

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