Gibt es eine empirische, einheitliche Moral der Menscheit?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maurice
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So 23. Feb 2003, 11:50 - Beitrag #21

Aber Monoamie wird teilweise auch als moralisch oder bei Verstoß als unmoralisch angesehen . Nicht meine Meinung , so sieht das unter anderen unser Gesetz . ^^*


@Steinzeit : Letzten Samstag war im Wissenschaftsteil der FAZ ein Bericht über Naturvölker . Weil ein gewisse Gruppe an Völkern über Jahrzehnte studiert wurden , aber nicht von der Außenwelt beeinflusst wurden , hat man sie dahin gehend untersucht in wie fern sie dem Verhalten der Menschen in der Steinzeit gleichen könnten . Bei 1/3 aller Funde aus der Zeit wurden zerschlagene Glieder speziell Schädel gefunden , der Mensch ist also keines natürlichen Todes gestorben . Nun ergab die Studie , dass diese Völker fast außnahmslos in Famielienfeden die auch gar zu Kriegen führten verwickelt waren . Und der Grund Nummer 1 war Rache . Nach der Defise "tötest du meinen Bruder töte ich deinen" ganz primitiv , Auge um Auge Zahn um Zahn (Israel-Konflikt lässt grüssen) . Teilweise gab es gar die Regel "tötest du einen von mir , so töte ich zwei von dir" .
So viel zum Thema , dass dem Menschen moralische Grundzüge in die Wiege gelegt seien . :shy:
Ging in dem Bericht noch um anderes , schreib aber jetzt nicht die ganze Seite ab , ich guck mal ob es den auch online gibt . :)

Noriko
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So 23. Feb 2003, 12:09 - Beitrag #22

@naturvölker
ich erinnere mich da spontan an 3:
das eine volk war unserer gesellschft nciht unähnlich was dierollenverteilung anging, der eine blibt zu hause und kümemrt sich um familie, der andere jagt ect
nur das das dort umgekertetwar: mann zuhause frau auf die jagd.
in einem 2ten volk hab es keine unterschide zwischen mann und frau, alle haben sich um das kingd gesorgt, so das es eine wunderbare kindheit hatte, und zu einem fridlichen wesen heranwuchs. dui öeute waren dort freudlich und leicht ängstlich.
in einem dritten volk war es ganeu umgekert. das lebenw ar ein ständiger kampf, und die kinder wurden,w enn sie nciht direkt getötet wurden, mit betonter kälte behandelt, so das sie genauso agressiv wurden wie die eltern.

alle drei völker leben nahe beieiander ohen sich gegeseitig einzumischen.

Maurice
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So 23. Feb 2003, 12:32 - Beitrag #23

Ich sag dir das wird sich bei einer Nahrungsknappheit schlagartig ändern und die dritte Fraktion wird meiner EInschätzung nach gewinnen , leider . :s4:
Außer vieleicht wenn Nummer 1 oder 2 sich zusammentun und technologisch im Vorteil sind . Ein Pakt mit Nummer 3 würde ich ausschließen , aber 1 und 2 sind "recht zivilisiert" (aus unserem Verständnis) um den wahrscheinlichen Hauptaggressor die Stirn zu bieten . Naja kommt auch wieder drauf an wie soft Fraktion 2 nun ist , wenn das echt alles vegetarische Öko-Pazifisten sind , dann gute Nacht . ^^*
Wie groß waren die Völkchen überhaupt , mit einem überraschenden Präventivschlag könnte sich Numemr 3 vieleicht Nummer 2 entledigen und ihre Nahrungsvorkommen einverleiben .
Auch der gesammttechnologische Stand ist nicht unwichtig , denn wenn aller nur mit Keulen durch die Gegend rennen und nicht mal Pfeil und Bogen besitzen ist es meienr Meinung klar , dass das extreme Patriachat von 3 gegen das Matriachart von 1 gewinnt .
Ich frag mich bei so was immer wieder wie eine Konzelation wie 1 entstehen kann , biologisch gesehen ist doch eindeutig , dass die Frau zu Hause bleibt und der körperlich bevorteilte Mann auf die Jagd geht . Das entspricht nicht dem von mir gewünschten Rollenverhalten , nur dem was ich meine biologisch nahe zu liegen .

Vieleicht aber besitzt eine Gruppierung auch über Ölvorkommen und eine Industrienation verkauft ihnen Gewehre gegen Öl , das wäre ein klarer Vorteil . :D;)

Padreic
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So 23. Feb 2003, 13:14 - Beitrag #24

@Maurice
Rache ist eine sehr verbreitete Moral, das wirst du so ziemlich überall finden. Aber man tötet hier ja auch nicht wahllos, sondern hat einen Grund. Ob man so was gutheißt, ist eine andere Frage.
Ich persönlich halte Monogamie schon für eine gute Sache. In manchen gesellschaftlichen Situationen mag Polygamie sinnvoll sein (z. B. bei extremen Männerschwund auf Grund von Krieg), aber der optimale Zustand ist das nicht. Ich denke, die höchste Form der Liebe findet sich in der Zweisamkeit und nicht in der Zehnsamkeit...

Padreic

Noriko
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So 23. Feb 2003, 13:31 - Beitrag #25

@maurice
es sind jäger und samller, sprich pfeil und bogen sind bekannt^^
die population beschränkt sich auf wenige hundert, und so extrem nah wohnen sie auch etn beieinander.
in farktion 3 gibt es kein patriarchat, alle seind gleich gewaltätig, sprich man und frau auf eienr ebene.

Maurice
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So 23. Feb 2003, 13:42 - Beitrag #26

Ein Stamm voller Narus ? OMG ! :boah:
Da würdest du dich wohlfühlen , was Nuriko ? :D;)

@Nutzen und Moral : Tja Blobbi hat mir immer noch nicht gesagt , ob ich jetzt alles alleine zusammenfassen soll oder nicht , der Sack kann mir ruig bei helfen , waren ja immerhin mehrere Seiten die wir zu dem Thema vollgeschrieben hatten . ^^
Ich sehe das Nutzen-Prinzip nicht als ein Abkömmling der Moral an , sondern genau umgekehrt , denn jede Moral versucht das auszudrücken , was aus der Sicht der Erschaffer das beste und somit nützlichste für die Gesellschaft der gar die Menschheit sein sollte .

Noriko
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So 23. Feb 2003, 13:53 - Beitrag #27

grmpf...
ich würde mich nirgend wohl fühlen, wo die bewoher paranoid sind, und ihre eigen kinder erschlgen weil se keinen bock auf die haben x_X

Padreic
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So 23. Feb 2003, 14:09 - Beitrag #28

@Maurice
Ich muss dich bitten, solche Beschimpfungen, auch wenn sie scherzhaft gemeint sind, in Zukunft zu unterlassen.

Das Gebot, sich nach dem Nutzen zu richten, ist auch eine Ethik.
Und ich weiß nicht, ob du die Bergpredigt mal gelesen hast. Kannst du Aussagen, wie beispielsweise "wenn dich jemand auf deine recht Backe schlägt, dem biete die andere auch dar." auch in dein Nutzenprinzip einordnen? Und warum sind Moralaussagen teilweise doch sehr verschieden, wenn sie sich alle am Nutzen ausrichten?

Padreic

Maurice
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So 23. Feb 2003, 14:25 - Beitrag #29

Locker bleiben Padreic , das war ein Insider , Nuriko weiß wies gemeint war . :D
Hey Nuriko warum bist du eigentlich nicht im ICQ online ? :confused:
Hätte er sein ICQ angehabt hätt ich ihn das darüber gesagt . ;)
Ok ist schon gut ich behersch mich ja schon . ^__-



@Thema : Was war zuerst das Nutzendenken oder die Ethik ? Ich glaube man kann davon ausgehen erstes . Inteligente Tiere haben auch ein Nutzendenken , aber nicht zwingend eine Moral , dann dazu ist wohl mehr geistige Leistung nötig .
Ein Löwe der die Kinder seines Vorgängers tötet denkt garantiert nicht in irgendwelchen ethischen oder moralischen Bahnen , sondern allein was seinem Vorteil entspricht und in dem Fall , dass seine Nachkommen sich sicher durchsetzten können werden .

Ethik und Moral ist aus dem Nutztendenken entstanden haben sich aber im Laufe der Zeit verselbstständigt . Wie schon gesagt die Moral versucht das auszusagen , was aus der Sicht des Erschaffers das beste und nützlichste für die Gesellschaft oder gar für die ganze Menschheit sei , dem stimmst du mir doch zu , oder ?
Der Spruche mit der Backe hinhalten wird wohl von einem Pazifisten stammen , der Gewalt verabscheut und glaubt Gewaltlosigkeit wäre das beste Verhalten , somit wären wir wieder beim Nutzendenken . Wenn es um Moral geht denken die meisten (oder zumindest viele) nur in morlaischen Bahnen , weil den eigentlichen Zwecke der Moral , den Nutzen außer acht lassen oder sich dem gar in keinster Weise mehr bewusst sind .

Klar wer nach dem höchsten Nutzen sucht wird nicht zwangsläufig zum selbsen Ergebnis kommen wie dein Gegenüber , aber sind die Folgerungen zumindest wenn sie durchdacht sind für den anderen nachvollziehbar , Moral hingegen lässt sich an sich selbst nicht jemanden näherbringen der eine andere Sichtweise hat . Denn moralisch kann alles begründet werden (z.B. ein Ja oder Nein zur Todesstrafe) , der Nutzen bietet (zumindest ansatzweise) objetive Bewertungskriterien .

Padreic
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So 23. Feb 2003, 20:28 - Beitrag #30

@Maurice
Nun, ich bin hier Moderator und da muss man versuchen, sein Forum irgendwie "sauber" zu halten.

Der Mensch ist kein Löwe. Manche sagen, dass gerade das "Wertfühlen" ihn vom Tier unterscheidet.
Natürlich denkt der "Erschaffer" einer Moral, dass es das beste ist (wenn er es denn ernst meint). Der Nutzen muss aber kein Grund sein. Klassischer Fall sind die 10 Gebote, die, so wird zumindest behauptet, direkt von Gott sind. Hier muss man sich nicht mehr nach dem Nutzen fragen. Was von Gott kommt, muss man tun. Und das Gebot, dass man den Feiertag halten soll, kann ich nicht unbedingt mit Nutzendenken verbinden, höchstens mit Nutzendenken im Bezug auf das Leben nach dem Tod, aber das wurde ja durchaus auch von manchen Juden geleugnet. Das beste zu tun heißt nicht unbedingt das nützlichste zu tun, außer wenn man es so definiert.
Der Pazifist mag auch denken: "Ich mag verrecken, mein Feind mag die Welt erobern und Kinder töten und Frauen vergewaltigen. Ich werde ihn trotzdem lieben und durfte nicht anders handeln."
Das 'ja' und 'nein' zur Todesstrafe kann ich auch beides über Nutzendenken begründen. Wahrscheinlich kann man zu jeder Frage beides über Nutzendenken begründen.

Padreic

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So 23. Feb 2003, 20:54 - Beitrag #31

Das mit dne zehn Geboten kann ich so wie du es mit Gott sagst , leider nicht nachvollziehen , weil ich nicht an ihn glaube . Müsste es eigentlich nicht das Gott heißen , er ist doch ein Neutrum oder nicht ? Is ja auch Ansichtssache .... und steht hier auch agr nicht zu Debatte . ^^*

Klar kann man (wahrscheinlich) alles mit Nutzen verbinden , bzw. davon ableiten , die Frage ist aber nicht was nur Nutzten bringt , sondern wenn es mehrere Möglichkeiten gibt den meisten Nutzen bringt .
Zum Beispiel Todesstrafe : Was bringt mehr einen mehrfachen Sexualstraftäter (wessen Schuld eindeutig wurde), der mehrfach rückfällig wurde sein Leben lang einzusperren oder zu töten .

Pro Todesstrafe :
- deutlich weniger Kosten als Täter für sein Rest seines Lebens durchzufüttern
- ein toter Straftäter kann nicht mehr rückfällig werden (eine Gefahrenquelle weniger für die Bevölkerung)

Contra : - "moralisch" möglicherweise bedenklich (wollts mal genannt haben , spielt aber bei der Frage nach dem höhsten Nutzen keine Rolle)

ähhhhhmmm was gibts denn noch für Nachteile , außer dem "moralischen" Aspekt der bei der Frage e keine Rolle spielt nichts ein , hast du vieleicht noch was ? :confused:
Ich mein wenn das wirklich alles ist was für und wider spricht , dann ist wohl eindeutig , welche Entscheidung die nützlichere und die objektiv bessere wäre .


Der Pazifist mag auch denken: "Ich mag verrecken, mein Feind mag die Welt erobern und Kinder töten und Frauen vergewaltigen. Ich werde ihn trotzdem lieben und durfte nicht anders handeln."
Der Typ hat mein Mitleid . :D

Padreic
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So 23. Feb 2003, 22:32 - Beitrag #32

@Maurice
Contra: Ein Mensch stirbt.
Es gibt noch mehr Contra, aber das ist wohl der Hauptpunkt. Das kann man als Schaden ansehen (und die allermeisten tun es wohl auch). Wenn man ihn sein Leben lang einsperrt, fällt Punkt zwei der Pro-Seite schon einmal weg. Punkt eins bleibt natürlich auch in diesem Fall und wenn man eine reine Nutzen-Abwägung vornehmen will, muss man sehen, was einem wichtiger ist: Ein Menschenleben oder Geld. Hier kommen Nutzenabwägungen an Probleme. Wieviel Geld ist ein Menschenleben wert? Unendlich viel würden sicherlich viele sagen. Aber es gibt dann wieder andere Punkte, wo es nicht mehr so eindeutig scheint. Ich habe mal von einer Kalkulation gehört, wieviel es (in England) kosten würde, durch höhere Sicherheitsbestimmungen bei Medikamenten (ich glaube, es war im Bezug auf Kindersicherungen) ein Menschenleben zu retten. Es waren etwa 1000 Pfund. Eine Abwägung. Andere Entscheidungen gibt es, wo es eine Million Pfund wären. Was soll man hier entscheiden. Was sagt hier die Nutzenabwägung? Das Leben eines Kindes in Afrika vor dem Verhungern zu retten, dürfte noch billiger sein als die 1000 Pfund. Trotzdem wird es nicht gemacht bzw. nur teilweise. Spätestens bei solchen Abwägungen bekommt das Nutzenkonzept IMHO arge Schwierigkeiten.

Und wie kommst wieder dadrauf, dass man durch irgendwelche Nutzenabwägungen die objektiv beste Entscheidung finden kann? Und ist Geld wirklich ein Nutzen?

Und der Typ, wie du ihn nennst, hat vielleicht einerseits mein Mitleid, weil er leiden muss, aber vor allem hat er meine Hochachtung, auch wenn ich es vielleicht anders sehe. Er steht für seine Überzeugung ein und wächst über sich und die Welt hinaus.

Padreic

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So 23. Feb 2003, 22:58 - Beitrag #33

Das Leben eines mehrfachen Sexualstraftäters ist mir keinen Cent mehr wert .
Du gegenargumentierst Nutzen mit Moral , meiner Ansicht nach geht das nicht , denn mit der Moral könnte man genauso sagen "hey der Typ ist ein Mörder und wie sagt mein Gottesbuch ? Auge um Auge Zahn um Zahn , also muss er sterben" . Das mit dem Auge-Zahn steht in dem alten Testament und ist vom neuen überholt , aber es gibt Religionen die diesen Punkt immer noch haben . Auf der moralischen Ebene kannst du meiens Verständnisses nach nicht den Nutzen widerlegen .
Und Geld ist Nutzen .
Wieviel ein Menschenleben wert ist ? Völlig subjektiv . Fragen wir mal so was ist das Leben im allgemeinen wert und unterschiedet sich der Wert des Lebens von Arten untereinander , also ist z.B. das Leben einer Ameise weniger wert als das eines Menschen ? Wenn nun alles Leben gleich wert ist , dann bist du , ich und alle anderen Menschen unmoralische Massenmörder , weil unser Körper , also wir indirekt Millonen vonBakterien töten , das sind auch Lebewesen . Mit der These jedes Leben ist unermesslich wertvoll , kommt man nicht weiter , weil man einfach töten muss um zu überleben (seis ein Tier oder Pflanze zum essen oder einfach die Bakterien) . Das Leben an sich ist wertlos . Wertvoll wird eine Sache oder ein Lebewesen (auch ein Mensch) erst durch seinen resultierenden Nutzen , seinen potentiellen Nutzen oder durch seinen schon geschaffenen Nutzen .
Der Massenmörder hat der Gesellschaft nur geschadet nicht genutz , seine Beseitigung ist damit mehr als angebracht .


Tja wir beide werden wohl ein paar Probleme haben uns zu einigen , aber das Gespräch ist interessant , mal sehen ob mit Thod ein paar neue Aspekte dazukommen , hatte aber seit langen nicht mehr so viel Spaß an einer Diskussion , obwohl ich diese in ähnlicher Art schon einige Male hatte . :)

Padreic
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Mo 24. Feb 2003, 14:40 - Beitrag #34

Geld ist Nutzen? Das ist zumindest subjektiv, ich würde es zudem noch fragwürdig nennen. Natürlich ist eine gewisse Geldmenge nicht schlecht, um sich beispielsweise ein wenig zu essen kaufen zu können. Aber lieber ein Weiser sein und verhungern als ein Narr und im Reichtum schwelgen. Aber wenn man genügend Geld hat, um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen, sehe ich mehr Geld als nicht mehr so wichtig an. Wichtiger sind das Liebe und Erkenntnis und nicht zu vergessen auch Glück, auch wenn ich es nicht unbedingt primär sehen würde. Ich sehe nicht ein, warum ich irgendwelches Papier oder Metall zu besitzen als primären Nutzen ansehen sollte.

Dir ist das Leben eines Sexualstraftäters keinen Cent mehr wert. Da sieht man wieder die Subjektivität des Nutzens. Wie ich oben gezeigt habe, ist Geld auch kein objektiver Nutzen.

Das gennante alttestamentarische Prinzip ist eine Sache, nach der man leben kann, im Gegensatz zu den Nutzenabwägungen. Ich heiße es nicht gut, aber es ist ein Weg. Nicht jede Moral muss sich an den objektiven Werten orientieren, wie so oft kann man hier falsch oder richtig liegen, nur leider ist hier ein Fehler besonders fatal.

Ich denke schon, dass ein Menschenleben (auch objektiv) mehr wert ist a ls das einer Ameise, dafür hab ich mal irgendwo, ich glaub es war im Matrix-Thread, argumentiert. Aber es ist ein weiterer Punkt, wo gezeigt wird, wie problematisch Wert- und Nutzenabwägungen sind.
Und daraus, dass etwas schwer oder unmöglich abzuwägen ist, kannst du nicht dessen Irrelevanz folgern. Wir haben gesehen, dass man einem Menschenleben nicht wirklich einen Wert zuordnen kann. Wenn man es deshalb aus Nutzenabwägungen außen vor lässt, betrachtet man es damit als wertlos. Du könntest mir dann keinen Vorwurf machen, wenn ich dich und deine Familie abknalle. Aber ich denke, da hättest du nicht nur aus Eigennutz etwas dagegen.
Du schreibst auch, dass ein Lebewesen erst einen Wert durch ihren Nutzen für andere Lebewesen bekommt. Nur mit welcher Begründung willst den Wert eines Lebewesens an dessen Verbindungen mit einem prinzipiell Wertlosen ausrichten?
Massenmörder, Sexualstraftäter, etc. haben der Gesellschaft nicht unbedingt nur geschadet, oft sind sie im Alltag auch recht nette Menschen, die auch geliebt werden und anderen Glück bringen. Und selbst wenn nicht, ich behaupte, dass jeder Mensch einen Wert hat, egal, was er getan hat und was er tun wird.

Und nicht jedes Gespräch kann zu einer Einigung kommen, in der Wahrheit kann es keinen Kompromiss geben. Aber es passiert öfter mal, dass die Extrempositionen durch eine Diskussion ein wenig zur Mitte getrieben werden und man so einer Einigung nahe kommt. Vielleicht passiert es hier auch noch.
Und Thod ist soviel ich weiß gestern wieder nach Haus gekommen, müsste also bald wieder auftauchen.
Und ist schön, dass dir die Diskussion (schöne Alliteration, was? ;)) Spaß macht, ich find sie auch recht schön. Ist eben auch ein Thema, was mir am Herzen liegt.

Padreic

Thod
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Mo 24. Feb 2003, 16:02 - Beitrag #35

ich will euren dialog nicht unterbrechen, aber dennoch ein kleiner einschub:

@ maglor,
die goldene regel ist kein allgemeines prinzip, da das, was an gerne selber getan bekommt gesellschaftlich variiert. auch ist die schärfe nicht festgestellt. wenn an jemanden töten will, kann an allgemein sagen, man will selber nicht getötet werden, also lässt man es. aber wenn man die umstände hinzudenkt, sieht das möglicherweise ganz anders aus. da könnte man sagen, unter diesen oder jenen umständen, wäre es ok, wenn ich getötet werde. (besonder einfach bei diebstahlt o.a. umsetzbar...)

was generell die tötung angeht. an hat zwar wie ich schon gesagt habe, eine vorstellung, nicht grundlos zu töten, allerdings ist jede gesellschaft sehr inidividuell mit ihrer einstellung, was grund ist.

gruss,
thod

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Mo 24. Feb 2003, 18:08 - Beitrag #36

Ich wurd ja von Maurive eingeaden (was man so unter eingeladen versteht eben) um ihn hier mal zu unterstützen.

Moral oder empirische Moral ... naja, ich find beides nicht so toll. Eine globale Moral, die überall auf dem Planeten gilt kann ich mit nicht vorstellen.

Was ist Objektivität?
Tja, kurz gesagt eine Verbreitung EINER subjektiven Ansicht, wodurch jeder das gleiche als Bewertungssystem benutzt. Ich schreib mal ein Beispiel mit dem Lineal.

Das Maß Elle (Messen per Ellenbogen) ist von Mensch zu Mensch varibel. Deswegen hat der Herr Zentimeter ein Lineal erfunden und es in Zentimetern geicht. Er hat die dann an die Leutz in seinem Dorf verteilt und alle haben es benutzt. Die Längeneinhait von 1 cm ist aber rein subjektiv entstanden Jedoch war jeder in der Lage objektiv die Länge von objekten zu bestimmen. (War eben eine gute Länge ;) )

Bei Politikskram ist das allerdings schwerer ... hab von sowas keine Ahnung, deswegen denk ich mir kein Beispiel aus.#


Ich bin selbst mehr für die Frage nach dem Nutzen. Was bringt es mir bitte, wenn ich irgendwelchen ethnischen Krimskrams beachte, aber vergesse, das ich dadurch viel merh andere ethnischen Kram in Gefahr bringe. Bei eurem Meuchelmörder besteht die Gefahr, dass er noch mehr Morde begeht. Ist das moralisch O.K. frage ich euch? Da entsteht doch die Zwickmühle! Ist er tot, tut sich nix mehr und es wurde nur eine Moral verletzt. Ist man Moral-fetischist müsste man doch eigentlich jegliche Art von einschrnkenden Gesetzen verbieten, da dadurch die Moral eines jeden einzelnen verletzt wird. Es kann ja nicht angehen, dass ich Einschränkunegen habe. Einschränkungen sind aber wichtig. Handelt jeder nach seinen Idealen entstehen noch mehr moralische Konfliket. Der Nutzensfaktor von Regeln ist hier eben extrem hoch. Klar auch er hat Nachteile. Man wird eingeschränkt. Aber durch eine ordentliche Struktur wird letztendlich mehr Moralfeiheit enstehen, da weniger Moral verletzt werden kann.

Die meisten Leute betrachten bei Moral nur das Zentrum (hier den Mörder), aber nicht das drum herum (was wäre wenn). Bei Nutzen wird dies baer meist gemacht. Dadurch entstehen viele Diskrepanzen. Außerdem wird dabei automatisch mehr Nachetiele für den Nutzen enstehen. Man kann dabei nicht objektv bewerten.

Würde man beide gleich ausarbeiten, könnte man sicherlich einen gemeinsamen Nenner finden. Ich denke er wird aber näher beim Nutzen liegen.

MagicMagor
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Mo 24. Feb 2003, 18:37 - Beitrag #37

Was bisher noch nicht angesprochen wurde ist denke ich die Frage, was meint ihr mit einer einheitlichen Moral? Meint ihr eine Moral, die angeboren ist? Oder eine Moral die für alle Menschen gleichermaßen gilt?
Zweiteres gibt es denke ich nicht, ersteres in einer eingeschränkten Form.

Moral ist eine Vorstellung von Gut und Böse und eine Wertung von Taten.
Ich denke jedem Menschen ist ein gewißer Egoismus angeboren. Das entspräche dem "Nutzdenken" das Maurice ansprach. Das was gut für mich ist, ist gut, alles andere schlecht.
Dies ist eine sehr einfache Form der Moral, ABER die Moral der Umwelt, kriegt man normalerweise vor allem im Kleinkindalter beigebracht. (Oder man erlebt sie..) Das heißt, die Frage nach einer angeborenen Moral, läßt sich nur dort beantworten, wo das Kleinkind noch keine anderen Moralvorstellungen erlernt, bzw selbst entwickelt hat. Ein Kleinkind verhält sich egoistisch. Es schreit wenn es nicht kriegt was es will, es ist stur, trotzig etc...
Aber ich denke das Kind besitzt keine Moralvorstellung in dem Sinne, es ist GUT wenn die Mama mir einen Lolli gibt, bzw es ist SCHLECHT wenn sie es nicht tut. Das Kind erwartet es, und ist enttäuscht wenn der Lolli ausbleibt => Kind schreit um seinen Willen durchzusetzen.

Es ist kein Nutzdenken, sondern eine Erwartungshaltung. Man erwartet von der Umwelt, das sie sich nach einem richtet.

Tiere ziehen aus ihren Taten zwar auch Nutzen, aber auch hier fehlt der Gedanke von Gut und Böse, es fehlt die Wertung der Taten. Daher besitzen Tiere keine Moral, sondern einen Instinkt.

Die Erwartungshaltung kann natürlich in eine Moral umschlagen, muss sie aber zwangsläufig nicht.

In seiner Entwicklung wird der Mensch zwangsläufig abhängig von seinen Erfahrungen und seiner Umwelt eine Moral annehmen oder selber entwickeln.
Der Mensch passt sich seiner Umwelt in gewissen Sinne an, um in ihr zurechtzukommen.

Wenn ich einer Gesellschaft lebe, wo Kriege (Fehden?) an der Tagesordnung sind, werde ich zwangsläufig eine Moral annehmen, in der diese Kriege gerechtfertigt sind, oder ich zerbreche innerlich daran und sterbe, oder ich verlasse diese Umwelt.
Das ist im Grunde nichts anderes als Evolution.

Erdwolf
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So 1. Jun 2003, 07:11 - Beitrag #38

Da wir aber alle von derselben Spezies sind, leben wir in gewisser Weise in derselben Gesellschaft. Es gibt viele Gemeinsamkeiten, selbst solche, die über unsere Art hinausgehen, aber maßgeblich sind. Ein Weltethos wäre also vorstellbar.

Maurice
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So 1. Jun 2003, 11:46 - Beitrag #39

Viele Gemeinsamkeiten? Dann zähl mal welche auf.
Ich bin der Ansicht, dass es Gemeinsamkeiten gibt in der Frage "was ist gut und was ist böse" aber da hört es meistens schon auf und eine verbindliche Regelung zu der Behandlung von Personen die gegen die Gesetze verstoßen ist ein großes Problem.

Ipsissimus
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Fr 13. Sep 2013, 09:54 - Beitrag #40

Was soll eigentlich eine empirische Moral sein? Dass rein empirisch keine einheitliche Moral feststellbar ist, weder örtlich noch zeitlich, dürfte schon zum Zeitpunkt der Fragestellung offensichtlich gewesen sein. Das Komma in der Fragestellung irritiert halt^^ als würde aus der Empirie notwendig die Einheitlichkeit folgen^^

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