Wenn man denkt, es geht zuende, fängt es erst an

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
der nagual
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Mi 28. Mai 2003, 13:27 - Beitrag #1

Wenn man denkt, es geht zu Ende fängt es erst an.

Ihr kennt doch bestimmt den Punkt, wo Ihr denkt, jetzt ist alles vorbei oder zu spät. Irgendwie bin ich der Meinung, dass wir uns "selbst" an diesen Punkt bringen, um unsere Probleme endlich anzugehen. Kann das sein ?

Ich hoffe, jemand kann etwas dazu sagen.

Traitor
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So 1. Jun 2003, 21:16 - Beitrag #2

Mir ist nicht 100% klar, was du meinst, aber ich versuche mal, es in meine Worte zu fassen. Es geht dir darum, dass man wichtige Entscheidungen und Handlungen unbewusst absichtlich so lange hinauszögert, bis man keinerlei Möglichkeit mehr hat, als sie zu treffen/auszuführen, um sich so unter den Zwang zu setzen, sie mit aller Unbedingteinheit durchzusetzen. Richtig verstanden?

Blue World
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So 1. Jun 2003, 21:45 - Beitrag #3

Für mich ist das fast logisch, dass man Entscheidungen versucht, so lange wie nur möglich herauszuschieben. Wenn man nämlich nicht sicher ist, ob es das richtige ist, wartet man doch lieber ab und sieht, was noch alles geschieht. Das schwerste am Leben ist es doch, Entscheidungen zu treffen und genau das ist es, was wir am meisten machen müssen.

lg Blue World

der nagual
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Mo 2. Jun 2003, 14:42 - Beitrag #4

so weit so gut

ihr habt beide recht aber was ich ausdrücken will ist die wahl der entscheidung. ich denke das unterbewußtsein läßt nicht jede entscheidung zu. wir haben zwar die wahl das unterbewußtsein zu ignorieren aber das führt dann zu albträumen oder depressionen. der logik die wahl zu überlassen dürfte anhand der vielen möglichkeiten ein unlösbares unterfangen sein.

Erdwolf
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Mo 2. Jun 2003, 14:49 - Beitrag #5

So schwer sollte eine Entscheidung nicht fallen, wenn man alle Aspekte seines Bewußtseins mit einbezieht. Versäumt man dies und teilt sie damit ab, ist die logische Konsequenz, daß sie "von außen" Einfluss nehmen.

der nagual
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Mo 2. Jun 2003, 15:03 - Beitrag #6

guter ansatz

wenn ich das richtig interpretiere willst du damit sagen das wenn ich die kontrolle nicht selbst übernehme wird dies jemand anderes tun. weiter gedacht könnte man es auch so auslegen das jede eigene entscheidung besser ist als keine. aber das problem ist der weg nach dem die wahl der entscheidung fällt.

lou_cipher
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Mi 4. Jun 2003, 20:17 - Beitrag #7

5 200 muss mich mal einmischen

000 12 ist in diesem fall denn nicht auch der weg das ziel? wichtig ist doch das man ihn beschreitet und nicht das ergebniss. unser unterbewußtsein zeigt uns doch den richtigen weg wir wollen ihn nur oft nicht sehen. lieber geht man den weg des geringsten widerstandes

Maurice
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Mi 4. Jun 2003, 20:30 - Beitrag #8

Du sagst das Unterbewusstsein hat den richtigen Weg parat? Ist das ein universeller Anspruch? Dann müsste ein Psychphat indem er seine kranken Triebe auslebt somit auch das Richtige tun ....

der nagual
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Mi 4. Jun 2003, 21:45 - Beitrag #9

geisteskrank

"psychopaten und geisteskranke" sind uns menschlich und bei dingen die das bewußtsein betreffen sogar um einiges voraus sie haben es nur nicht verstanden damit umzugehen

LordNycon
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Mi 4. Jun 2003, 21:49 - Beitrag #10

Ich stimme mit Maurice überein.. Wir könnten alles auf unser Unterbewusstsein schieben, aber ebensogut könnte man die alte These vorbringen, dass jede unserer Handlungen vorbestimmt ist. Wir sind nicht frei im Handeln, wir glauben es nur...

Nicht dass ich ein verfechter dieser These bin, aber ebensowenig glaube ich an ein deratiges Unterbewusstsein. Sicher ist es vorhanden, aber nicht in diesem Ausmaße.

Das vor sich Herschieben ist Faulheit oder Angst, sich der Herausforderung zu stellen. Man geht der Entscheidung solange aus dem Weg, bis man entweder gezwungen wird, sich für etwas bestimmtes zu entscheiden, oder die Entscheidung einfach nicht mehr notwendig ist. Da dieses simple Flucht-Prinzip auch meistens zu einem ertragbaren Ergebnis führt, wendet man es gerne wieder an.. Kann ich jedenfalls aus meiner eigenen Erfahrung sagen. Es gibt eine wichtige Entscheidung, und jedesmal wenn ich gezwungen bin, mich JETZT sofort dazu zu bekennen, kann ich es nicht. Ich kann vorher darüber nachdenken, den Gedanken "Natürlich wirst du..." habe ich natürlich schon gefasst.. Aber ich mache es dann doch nicht. Hinterher trete ich mir immer selber in den Arsch, das ganze Spiel geht wieder von Vorne los. Hätte es einen negativen Effekt gehabt, die Entscheidung fallen zu lassen, würde man daraus lernen. Aber man verschiebt es ja nur. Man kann es immer erledigen.. Nur irgendwann ist es zu spät. Egal um was es geht, wir werde es nicht verstehen, und unser naives Handeln weiterführen...

Ich weiss, meine Worte bedürfen einiger Kritik (bitte zerreisst mich nicht), aber so sehe ich die Situation.. Sämtliche Beschreibungen un Thesen müssen nicht allgemein Gültig sein. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr ;-)

Traitor
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Mi 4. Jun 2003, 22:16 - Beitrag #11

@Erdwolf: "Alle Aspekte seines Bewußtseins" wird man aber leider kaum einmal beachten können. Würde man diese komplette Selbstbeherrschung erreichen, wären in der Tat psychische Probleme ein Ding der Vergangenheit. Aber praktisch erreichbar ist das nicht, und so bleiben immer Ding "außen", wie du es nennst, konkret meist das sogenannte "Unterbewusstsein", was dann zur Unausgeglichenheit führt. Ich weiß nicht, in wie weit du das selbst bereits aussagen wolltest? Wenn genauso, dann sehe es als Erklärung deines Posts für die anderen an ;)

@nagual: Wieso bist du dir so sicher, dass Geistesgestörte uns menschlich voraus sind? Vielleicht sind sie näher an ihren Emotionen. Aber das "menschliche" macht doch eben die Synthese aus Emotion und Verstand aus (egal welchen Teil man jetzt als den wichtigeren betrachtet).

@Nycon: Keine Angst, du wirst schon nicht zerrissen ;) Die Nicht-Allgemeingültigkeit ist denke ich einfach der Knackpunkt bei deiner Beschreibung. Es gibt viele Situationen, in denen man sich so verhält. Aber beileibe nicht alle, sonst wären wir ja quasi entscheidungsunfähig - was offensichtlich nicht so ist, genug Entscheidungen treffen wir selber.
Meine These wäre, dass gerade Entscheidungen, bei denen die Emotioalität / das Unterbewusstsein (ich weiß, vereinfachende Gleichsetzung, aber in diesem Fall wohl ausreichend) stark mithineinspielen, dieses Verhalten "provozieren", zB in der Liebe oder wenn es um unangenehme Entscheidungen geht, die Opfer verlangen.

der nagual
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Mi 4. Jun 2003, 22:40 - Beitrag #12

unterbewußtsein

1:
"Wir könnten alles auf unser Unterbewusstsein schieben, aber ebensogut könnte man die alte These vorbringen, dass jede unserer Handlungen vorbestimmt ist. Wir sind nicht frei im Handeln, wir glauben es nur..."

Das Unterbewusstsein ist bestimmt keine Vorbestimmung, aber es sollte auch nicht vernachlässigt werden, denn nur mit ihm ist ein ganzheitlicher weg möglich.

2:
Das vor sich Herschieben ist Faulheit oder Angst, sich der Herausforderung zu stellen.

Faulheit ist ein Problem der Menschen, die jeden Tag nur sinnlose Dinge tun und Ängste sind im Unterbewusstsein zu suchen. Dies sind all die Dinge, vor denen wir weggelaufen sind.

3:
Egal um was es geht, wir werde es nicht verstehen, und unser naives Handeln weiterführen...

Die eigene Einstellung bestimmt unseren Weg. Sobald wir es schaffen, diese zu ändern und nicht weiterhin an unseren Dogmen festhalten, beginnt ein neues Leben, immer und immer wieder.

Ich weiß, was du meinst. Auch ich habe eine solche düstere Phase durchgemacht.

Wenn man auf seine Gefühle immer mehr achtet und diese auch "hinterdenkt", kommt man garantiert Stück für Stück weiter.

der nagual
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Fr 6. Jun 2003, 00:38 - Beitrag #13

geisteskrank

@Traitor
allein das wort geisteskrank regt mich schon auf wer nimmt sich das recht anders fühlende einzusperren mir ist schon klar das viele menschen angst vor ihnen haben aber das thema angst liegt ja bei uns in unseren kliniken sind menschen eingesperrt die ganz langsam krepieren es wäre humaner sie einfach zu erschiessen und das nur weil sie in einer anderen realität leben als der rest aber das verständnis dafür können leider nur wenige menschen aufbringen

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 01:14 - Beitrag #14

Todesstrafe ist aber "unmoralisch" , jemanden dafür sein Leben lang einzusperren ist dagegen "ethisch korrekt". :s4:

[EaR]Termy
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Fr 6. Jun 2003, 04:33 - Beitrag #15

hm, im allgemeinen tendiere ich au dazu, entscheidungen möglichst weit rauszuzögern, um eben möglichst viele tatsachen mit einzubeziehn...
seit ich gelernt hab bei entscheidungen auf mein gefühl zu hören (nach nachdenken un konsequenzen erdenken etc ;)) hab ich eigentlich bei wichtigen entscheidungen immer die richtige wahl getroffen, die schwierigkeit ist nur, das gefühl vom gewissen un der angst zu unterscheiden :D
manchmal müsste man quasi sofort eine entscheidung treffen, aber man hat nicht den geringsten anhaltspunkt, was richtig sein könnte....wie ich atm :(
und so wird die entscheidung rausgezögert, bis es zu spät is...

der nagual
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Fr 6. Jun 2003, 12:52 - Beitrag #16

@Maurice
Leider muß ich Dir Recht geben, aber aus meinen Empfindungen heraus ist es mir unmöglich, das so zu akzeptieren. An solchen Beispielen kann man den "fatalen System Error" am besten erkennen.

@[EaR]Termy
Was ich mit Gefühl meine, ist ganz einfach der Weg, den jeder gewählt hat. In unserer zivilisierten Gesellschaft gehen die Menschen sehr merkwürdige Wege, sie nehmen Werte an, die ihnen ihr Gefühl eigentlich verbieten müßte.

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 13:24 - Beitrag #17

Nicht das du mich falsch verstehst bemerke ich sicherheitshalber nochmal an, dass ich kein Gegner der Todesstrafe bin. ;)

der nagual
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Fr 6. Jun 2003, 14:03 - Beitrag #18

Jeder hat seine eigene Meinung, Todesstrafe hin oder her das spielt eigentlich keine große Rolle. Wenn man das ganze Global betrachtet wird man feststellen wie unmenschlich es auf unserem schönen Planeten zugeht.

Maurice
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Fr 6. Jun 2003, 14:18 - Beitrag #19

Ich glaub und das zu diskutieren wäre ein eigener Thread geeigneter. ;)

der nagual
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Fr 6. Jun 2003, 14:35 - Beitrag #20

Bei Gelegenheit gerne, das wird aber eine komplizierte und langwierige Geschichte.

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