Verhältnis von Gesellschaft und Individuum

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der nagual
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Mi 11. Jun 2003, 23:31 - Beitrag #1

Als Antwort auf Post von Traitor
@nagual zum Thema Verstand und Gesellschaft: Wenn wir uns nicht an der Gesellschaft orientieren würden, hätte niemand die Möglichkeit, sich selbst treu zu sein. Gesellschaft ist keine abstrakte Macht, die die menschen einschränken will, sondern die Lösung, die Individuen gefunden haben, um möglichst unabhängig koexistieren zu können.


Weißt du, ich sehe das anders herum, die Gesellschaft muss um existieren zu können einige Regeln aufstellen. Da wir in dieser Gesellschaft leben, sind wir gezwungen zumindest einige dieser Regeln zu akzeptieren. Das heißt ich muss Gedanken an sie vergeben - was für mich mit Energie gleichzusetzen ist - die ich für andere Dinge benötige. Diese Energie ist das einzig wichtige. Ich weiß allerdings nicht ob das verständlich genug ist, aber ich hoffe es. Wenn du mal auf meiner Website unter Carlos Castaneda nachschaust wird es vieleicht deutlicher.

Padreic
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Do 12. Jun 2003, 12:12 - Beitrag #2

Verhältnis von Gesellschaft und Individuum

In diesem Thread sind wir gegen Ende auf das Verhältnis von Gesellschaft und Individuum zu sprechen gekommen. Es ist die Frage gestellt worden, in wie weit wir uns in die Gesellschaft einordnen sollten und in wie weit wir uns von ihr lösen sollten bzw. ob die Gesellschaft etwas positives oder negatives ist. Das können wir hier weiter untersuchen.

Padreic

LeChuckie
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Do 12. Jun 2003, 16:51 - Beitrag #3

Hi,
ich denke das die Gesellschaft sehr viele positive und eben soviele negative Seiten hat. Etwas, das meiner Meinung nach nicht immer gut ist, ist die Mode (also nicht nur Kleidung), denn wollen wir uns immer Anderen anpassen und Gedanken und Meinungen übernehmen. Eine positive seite ist sicherlich, dass man in Problemsituationen nicht alleine ist, vorausgesetzt man verhält sich gegensetig so.

Man sollte sich soweit einordnen, wie man es selbst für richtig hält.

Grüße,
LeChuckie

Traitor
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Do 12. Jun 2003, 20:05 - Beitrag #4

@nagual: Du stellst es so dar, als ob die Gesellschaft eine schon immer existierende Struktur wäre und wir nur in ihr leben. Aber eine Gesellschaft kann nicht ohne Menschen existieren, und sie entstand auch erst nach diesen. Die Regeln wurden auch von Menschen aufgestellt, um die Gesellschaft lebensfähig zu machen.
Und wie willst du deine Gedanken oder "Energie" (seltsamer Begriff in dem Zusammenhang) anderweitig nutzen, wenn du nicht die Gesellschaft hat, die dir erst ermöglicht, irgendetwas beliebig zu tun?

Padreic
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Do 12. Jun 2003, 22:21 - Beitrag #5

Man muss erstmal bedenken, dass wir ohne eine gewisse Art von Gesellschaft nicht geboren worden wären und auch wenn wir geboren worden wären, nicht leben würden. Selbst wenn wir genügend Nahrung etc. bekommen hätten, wären wir an emotionaler Verarmung gestorben. Allein dafür ist die Gesellschaft schon notwendig.
Der große christliche Mystiker und Philosoph Meister Eckhardt sagte einmal "So ist es besser, einem Hungrigen Speise zu reichen, als sich derweilen in inneren Betrachtungen zu ergehen." Der Mensch ist auf Gesellschaft hin ausgelegt, aber nicht nur. Aber ohne Gesellschaft kann er nicht wahrlich er selbst werden, denn die Nächstenliebe ist ein Teil davon und für die ist die Gesellschaft notwendig. In ihrer negativen Auswirkung gibt es natürlich in der Gesellschaft Regeln, die man einhalten muss und die nicht unbedingt vernünftig sind, aber in der positiven Form gibt es die Liebe, die es ohne Gesellschaft nicht gibt, und die ist alle Mühen wert.

Padreic

Tiberius
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Fr 13. Jun 2003, 01:14 - Beitrag #6

Sozialismus

Die Gesellschaft ist das einzige um ein Zusammenleben vieler Menschen und auch anderer Lebewesen zu sichern, aber die Gesellschaft ist nicht unbedingt gerecht.
Es können Zustände herrschen die schlimm sind, es können gute Zustände herrschen.
Wir müssen die Gesellschaft gestalten, weil wir Menschen sind und Verstand besitzen, müssen wir die Gesellschaft gerecht gestalten.

Ich glaube an den Sozialismus.

Maurice
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Fr 13. Jun 2003, 11:37 - Beitrag #7

Thema Sozialismus wär mal einen eigenen Thread wert. :)
Ich halte einen Sozialismus, wie er eigentlich gedacht war, also nicht wie er in China oder der UdSSR praktiziert wurde in größeren Ausmaße mit der heutigen Menschheit für unmöglich.
Aber wie gesagt das besser in einen eigenen Thread, mach mal einen auf Tiberius. ;)


Ich bin der Ansicht, dass überallwo Menschen in Gruppen leben zwangsläufig schon nach kurzer Zeit eine Gesellschaft bilden mit Regeln, Rechten und Pflichten. Es liegt in unserer Natur und unsere direkten Vorfahren machen dies ebenfalls kenntlich. Der Mensch ist in der Evolution nicht aus dem Nichts aufgetaucht, sondern hat sich aus einer anderen Spezies entwickelt, und wenn diese schon so einen ausgeprägten Gesellschaftssinn besitzen, da ist nicht verwunderlich, wenn wir unserem Zusammenleben Struktur verleihen.
Das Ziel einer Gesellschaft sollte es sein so aufgebaut zu sein, dass Freiheit und Kontrolle im möglichst besten Verhältnis liegen, doch genau daran auch die schwierigste Aufgabe liegt.

der nagual
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So 15. Jun 2003, 15:19 - Beitrag #8

Neuer Thread?

Hallo alle zusammen,
irgendwie wurde mir dieser neue Thread nicht mitgeteilt, aber egal ich werde jetzt mal auf alles Antworten.

@LeChuckie
Du sprichst die Problematik ganz gut an, die Mode ist auch nicht schlecht als Beispiel. Die Menschen sind in unserer heutigen Gesellschaft absolut Vorbild orientiert, was ich persönlich für Blödsinn halte, da es am Ende um unser eigenes Leben geht. Und denkst du wirklich, dass dir bei Fragen die deine Persönlichkeit betreffen am Ende jemand effektiv helfen kann. Wer sich einordnen will kann das gerne machen, in einer Schaafherde funktioniert das auch ganz gut. Gesellschaft in der heutigen Form ist Kontrolle, nicht mehr und nicht weniger.

@Traitor
Sobald mehrere Menschen zusammenleben bilden sie eine Gesellschaft, um in der Gruppe weiterzukommen. Wenn die Regeln von der Gruppe aufgestellt werden ist dies durchaus sinnvoll. Jeder kann sich mit den Regeln identifizieren, kannst du das auch in unserer Gesellschaft? Gedanken, Gefühle und Energie sind miteinander verbunden, dass stellt sich folgender maßen dar: Um wirklich weiterzukommen löst man nicht benötigte „Gedankengebilde“ auf und setzt diese frei werdenden Gedanken für die persönliche Entwicklung ein, dass ist im Prinzip die Energie von der ich Spreche. Jemand der z.B. eine geplante AKE erfahren will, kommt um diese „Technik“ nicht herum, es geht dabei nicht nur darum den inneren Dialog abzustellen, sonder ihn auf sich selbst auszurichten.

@Padreic
Wir wären vielleicht nicht geboren worden, aber ein anderes Individuum wäre dann an dieser Stelle geboren worden. Es ist traurig das die Menschen denken das sie die Gesellschaft brauchen um sich emonotial zu Entwickeln, diese Einstellung wurde schon ziemlich intelligent in uns verankert – Erziehung, Schule, Ausbildung usw. Ich denke auch, dass wir durch die Gesellschaft nicht humaner sondern eher das Gegenteil werden, da unsere Werte durch die Gesellschaft in eine Richtung geändert werden, die wenig mit Humanität zu tun hat, schaue dir doch mal die Nachrichten an. Liebe und Gesellschaft welch ein Wiederspruch, wer sich Selbst nicht lieben kann, ist der Liebe nicht fähig, aber Liebe wird auch nicht an dem äußeren gemessen. Übrigens ist der Sozialismus ein gutes System wenn man den Menschen heraus lässt.

@Maurice
Du sprichst mir aus der Seele, nimm aus deiner Aussage dein Wunschdenken heraus und schaue was übrigbleibt. Überlege mal wer die Kontrolle hat, wenn du das heraus hast wirst du auch Wissen wessen Gesellschaft das ist. In einer vernünftigen Gesellschaft hat die Gesellschaft selbst die Kontrolle über ihre Ordnung und nicht einige wenige die ihren Nutzen daraus ziehen. Das Gesetz der Natur war und wird immer gültig bleiben, nur die „stärksten“ werden überleben oder kontrollieren.

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So 15. Jun 2003, 18:20 - Beitrag #9

@der nagual
Ich zähle unter Gesellschaft auch Eltern. Und dass man ohne Eltern oder Ersatzeltern sich emotional nicht richtig entwickeln kann, ist Fakt.
Liebe und Gesellschaft ist kein Widerspruch, sondern Liebe ist für eine funktionierende Gesellschaft Bedingung (deswegen funktioniert unsere Gesellschaft auch nur bedingt). Und reine Selbstliebe ist falsch und wen will man lieben, wenn nicht jemanden aus der Gesellschaft?
Ich habe mir schon einmal Nachrichten angeschaut, aber du kannst die Gesellschaft nicht auf bestimmte negative Ereignisse reduzieren. In der Gesellschaft gibt es auch Liebe und ohne die Liebe kann man nicht wahrhaft menschlich werden (ich denke mal, in beide Richtungen).

Padreic

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So 15. Jun 2003, 18:53 - Beitrag #10

@Padreic
Anscheinend haben wir aneinander vorbei geredet. Liebe ist extrem wichtig, ich wollte nur aussagen, dass jemand der nicht in der Lage ist sich selbst zu Lieben auch nicht in der Lage ist einen - oder etwas anderes zu Lieben. Gesellschaft generell kann nicht falsch sein, aber unsere derzeitige ist es. Das mit den Nachrichten musst mehr als Wink verstehen, in unserer heutigen Zeit sind nur negative Schlagzeilen wichtig und das nur weil die Ausrichtung der Gedanken - von den in der Gesellschaft lebenden Menschen - negativ ist.

Padreic
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So 15. Jun 2003, 22:00 - Beitrag #11

@nagual
Dass man sich selber lieben muss, um anderen lieben zu können, da kann ich dir zustimmen. Es heißt ja auch nicht umsonst: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst."
Ich denke, du siehst das ganze etwas zu negativ. Es sind nicht nur Negativ-Schlagzeilen wichtig, man hört auch immer mal wieder etwas positives. Natürlich ist unsere Gesellschaft zu wesentlichen Teilen schlecht, aber darüber das Gute zu übersehen, halte ich für sehr falsch. Und ich denke auch nicht, dass es unbedingt früher besser war. Früher war die Gesellschaft vielleicht auf anderen Gebieten negativ, aber wohl nicht weniger negativ als heute.

Padreic

der nagual
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Mo 16. Jun 2003, 12:40 - Beitrag #12

@Padreic
Ich behaupte ja auch nicht das es richtig ist, dass die Gesellschaft so negativ ausgerichtet ist. Das mit den positiven Nachrichten musst du mal im Verhältnis sehen. Das die Gesellschaft früher nicht so negativ war kann ich nicht bestätigen, im Gegenteil innerhalb der letzten 5 Jahre ist es erst so richtig eskaliert.


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