Welches Buch lest Ihr gerade?

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Lethe-Elbin
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Mo 6. Jun 2005, 19:46 - Beitrag #1261

Ok, heute ist es ein ganze besonderes Buch, frisch aus der Bücherei:
"Die Drachen" von Julia Conrad.
Hört sich ganz nett an.
Von wegen ein Mann namens Phuram verbannt die Drachen und alle Leute die sich ihm nicht anschließen weder gekillt, dann irgendwann kommen neun Außerwählte in die Tote Stadt um die Taten von Phuram zu rächen.

Maurice
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Mo 6. Jun 2005, 23:28 - Beitrag #1262

@Traitor: Wenn du etwas mehr über das Buch erzählst, könnte ja vielleicht mein Interesse geweckt werden. ;)

Ich bin jetzt fast durch mit Ethik-Buch, was ich kürzlich verrissen hatte. Die Befürchtungen haben sich bestätigt, dass die übrigen Kapitel ähnlich schlecht sind, wie das erste. Ich bleibe also bei der Empfehlung, die Finger von dem Buch zu lassen.
Danach werde ich wie gesagt, das Utilitarismus-Buch zuende lesen und dann... mal sehen. Was ich in den Semesterferien auf jeden Fall lese ist Sophies Welt. Klar das Niveau ist nicht gewaltig, aber ich denke als angehender Lehrer in dem Fach, sollte man dieses Buch schon kennen. Ich glaube aber, dass ich vorher noch das ein oder andere Buch lesen werde, weil das gerade genannte, für meine Verhältnisse doch recht dick ist. Wahrscheinlich lese ich vorher mindestens einen der beiden geplanten Romane von Kafka.

Prometheus
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Di 7. Jun 2005, 17:15 - Beitrag #1263

Maurice, ich habe dich ja gewarnt, dass das Ethik-Buch im weiteren Verlauf nicht besser wird... ;)

Ich selbst habe neulich "Der Kontrabaß" von Patrick Süskind durchaus mit Vergnügen gelesen. Als ein Theaterstück und dazu noch Einakter, kann man es buchstäblich in einer Stunde durchlesen. Überzeugende Dramaturgie, amüsante Stilistik und sprachliche Prägnanz verbindet Süskind darin meisterhaft mit einem beachtlichen philosophisch-psychologischen Hintergrund. Wirklich lesenwert! Auch wenn die Lektüre wohl nicht eine gute Theateraufführung ersetzen kann.
Leider hat die deutsche Dramaturgie in letzter Zeit sonst nicht besonders viel Beachtenswertes hervorgebracht...

e-noon
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Di 7. Jun 2005, 17:30 - Beitrag #1264

"Utopia" von Thomas Morus. Ich hatte das Buch aufgeschlagen und die ersten paar Seiten gelesen, da kam mir schon der Verdacht, dass es eine Übersetzung aus dem Lateinischen sein müsse (von Curt Woyte), was auch tatsächlich so war. Das macht mir natürlich die Lektüre noch symphatischer :D
Allein schon an der Begrüßung (es beginnt mit einem Brief) erkennt man den lateinischen Ursprung: "Thomas Morus grüßt seinen Peter Ägid aufs herzlichste". Auch im Anhang werden lateinische Formulierungen und Wortspiele, die die Übersetzung einfach nicht wiedergeben kann, erläutert, die für mich ein zusätzliches Vergnügen bedeuten ^^

Da ich gerade erst angefangen habe, kann ich noch nicht allzuviel über den Inhalt sagen, aber es geht um eine Insel, auf der quasi der Kommunismus gelebt wird. Den Begriff selbst kannte er meines Wissens noch nicht, aber er beschreibt eine Gesellschaft, deren Eigentum Allgemeingut ist und deren Mitglieder alle für das Wohl des Ganzen zusammenarbeiten. Bis jetzt gefallen mir Stil und auch Inhalt ziemlich gut :)

Traitor
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Di 7. Jun 2005, 17:46 - Beitrag #1265

Mit Utopia habe ich letztes Jahr mal angefangen. Allerdings mit einer englischen Version - zeitgenössische Übersetzung, nur behutsam modernisiert - in der Hoffnung, dass diese das Original besser einfängt als eine moderne deutsche Übersetzung. Allerdings ist es dadurch auch ziemlich anspruchsvoll, zum Nebenherlesen damals sogar zu anspruchsvoll. In den Ferien sollte ich mich nochmal dransetzen, dann sollte es kein größeres Problem darstellen.

e-noon
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Di 7. Jun 2005, 17:56 - Beitrag #1266

Diese meine Übersetzung hat sich auch zur Aufgabe gemacht, dem Lateinischen Original so gut wie möglich zu entsprechen. Es ist daher eine ältere Sprache, aber keine, die irgendwelche Schwierigkeiten bereiten würde.

Manche Wörter, die ich nicht kenne, erschließen sich sogar aus ungeahnten Bereichen meines Lebens :D Ein Beispiel ist das Wort "Grande", das in etwa in dem Kontext "Am Hof gibt es Granden" auftaucht. Das Wort kannte ich schon, nur ohne Bedeutung, und zwar aus dem Spiel "El Grande", in dem man mit einem "Granden" möglichst viele Spanische Bundesländer einnehmen muss. Zusammengenommen schließe ich also, dass ein "Grande" so etwas wie ein spanischer Vasall ist.
Solche Wortsuchen machen mir total Spaß ^^ Allein deswegen lese ich das Buch gern.
Manche Absätze lassen das Lateinische imo ziemlich deutlich spüren, man kann sich direkt den halbseitigen Satz mit unzähligen Partizipia coniuncta, abl.absoluti etc vorstellen... *schwärm*
Vielleicht lese ichs mal auf Lateinisch :D

Auf Deutsch zumindest ist das Buch leicht verständlich, das kann ich dir empfehlen, auf Englisch traue ich es mir nicht zu, dazu ist mein Wortschatz diesen Bereich betreffend nicht ausreichend.

Kacktus
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Di 7. Jun 2005, 18:35 - Beitrag #1267

@e-noon: Dein Latein-Schwärmen lässt einen geradezu neidisch werden. Ich bereue schon seit Jahren, Französisch statt Latein gewählt zu haben. Ärgerlich, denn damals habe ich nur auf das Geschwätz anderer gehört, von wegen es doch "'ne tote Sprache sei" und "komplett nutzlos" etc. *grummel* Naja, vielleicht studier ich ja mal ein Fach bei dem ich das Latinum nachholen muss. Dann werd ichs als einer der vermutlich wenigen mit nem Lächeln tun (ok...ich hoffe es *g*).
@Utopia: Wieviele Seiten hat es denn? ^^

@topic: Habe sowohl den "Ekel" als auch den "Fremden" seit über ner Woche oder so durchgelesen. Und ich kann Traitor darin, dass Camus sprachlich versierter sein soll als Sartre, nicht zusstimmen. Im Gegenteil: Jetzt nur auf diese beiden Romane bezogen, hat mich Sartre stilistisch und inhaltlich eindeutig mehr überzeugt, weil sein Roman um einiges dichter, abschnittsweise auch einfach ergreifender und dermaßen abgehoben-unkonventionell in Ideen und Denken war. Das spricht alles nicht gegen Camus. Im "Fremden" sollte eine Stimmung der Monotonie erzeugt werden. Die Sprache trägt dem Rechnung und es wirkt. Fulminant und herausstechend ist dann natürlich das Ende, wo es auch kurz konkret wird. Sehr intelligent fand ich auch die Konzeption des Romans: Teil 1 und 2 beziehen sich perfekt aufeinander; was anfangs nur als stimmungsgenerierendes Mittel schien, entpuppt sich im 2ten Teil als handlungstragender Bestandteil des Gesamtwerkes. Für beide Romane gibt es von mir ein "sehr gut", mit der Anmerkung, dass Sartre etwas mehr Effekt erzielte. ^^

Traitor
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Di 7. Jun 2005, 19:13 - Beitrag #1268

@e-noon: Wie konntest du El Grande spielen, ohne dass dir die ziemlich präsente Bedeutung des Namens aufging?

@Kacktus: Ich bereue keineswegs, Französisch genommen zu haben. Ich hätte gerne auch Latein gehabt, aber Französisch ist aufgrund seiner Nützlichkeit dann doch das, worauf ich weniger verzichten möchte.
Utopia hat in meiner Version gerade mal 136 Seiten inklusive Vor- und Nachwörtern.
Der Ekel gilt ja als Sartres literarisch bedeutsamstes Werk, vielleicht steht er über "Die Fliegen" und "Baryona", die ich gelesen habe. In diesen merkt man ihm zu deutlich an, dass sie zu einem Zweck konstruiert sind, und sowohl sprachlich als auch erzähltechnisch gibt es Mängel.
Camus dagegen ist für mich wahrer Literat. Er hat eine wunderbare Beschreibungsgabe, er erschafft selten glaubwürdige Charaktere, er verwendet zielsicher seine Stilmittel.

Kacktus
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Di 7. Jun 2005, 19:29 - Beitrag #1269

Der Vorteil dabei, Latein zu nehmen ist ja auch der: man lernt später auch in Grundzügen Französisch, wogegen ich nichts hätte. Die Sprache gefällt mir durchaus sehr gut. Sie liegt mit Deutsch auf ähnlchem Niveau würde ich sagen, wogegen Englisch mehr einem "Kommunikationsmittel" gleicht. :D In Paris hab ich sogar schon beim angeblich besten Bäcker der Stadt auf französisch eingekauft *g* viel habe ich nicht gesagt. Das gekaufte war irgendwas mit petit pain avec jambon ^^* (was falsch ist nehm ich an -_-)
@Utopia: Gut. Dann nehm ichs ggf. zusammen mit den zwei Musketierromanen von Dumas und weiterem mit in den Urlaub. ^^ Lässt sich noch draufsatteln. Den "Mann ohne Eigenschaften" zu lesen, habe ich mir vorerst aus dem Kopf geschlagen... :(

@Existenzialistenduo: Jup, im Anhang von "Ekel" stand auch Sartre hätte 5 Jahre daran gearbeitet, was für einen 300 seitigen Roman nicht zu wenig ist. Da konnte er gewaltig an Formulierung und Kozept feilen. Da es sein Erstlingswerk war musste er das auch, einerseits um seine philosopisch-avangardistischen Gedanken klar zu gestalten, andererseits um gehört zu werden und nicht unterzugehen. Ich werde noch vieles von Sarte wie Camus lesen müssen um ein abschließendes Urteil dazu bilden zu können. ^^

e-noon
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Mi 8. Jun 2005, 17:38 - Beitrag #1270

@Traitor: Der Grande war iirc nur ein Holzwürfel von einem Kubikzentimeter Volumen... und ich habe nicht drüber nachgedacht, es hätten ja auch Feldherren oder Fürsten sein können...

@Kacktus: Bezüglich Lateinisch und Englisch stimme ich dir zu, wenn auch die lateinische Sprache noch etwas mehr verschiedene Endungen hat, die die verschiedenen Fälle/Personen anzeigen, wo es im Deutschen mittlerweile durch Artikel angezeigt ist.
"Kleines (Brot?) mit irgendwas"? Ich hätte einfach "Ca!" gesagt und drauf gezeigt ;)
Latein, Englisch und Deutsch zusammen helfen einem eigentlich sehr gut, im Französischen/Italienischen/Spanischen und vor allem Niederländischen zurechtzukommen ^^

Bezüglich Sartre: Weißt du irgendwas über "Die Wörter"? Hab ich hier rumliegen, laut den enthusiastischen Kommentaren verschiedener Journalisten (ob die das gelesen haben?) eine "beispiellose, durchschlagende, revolutionäre, glänzende, brillante, unerbittliche, lebhafte, genial ironische, souveräne, feurige, einzigartige, faszinierende, anregende, mitreißende, polemische, geistvolle, ungekünstelte" (ZITATE!) Autobiographie.

Traitor
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Mi 8. Jun 2005, 18:56 - Beitrag #1271

Zum Granden: Iirc gab's im Regelbuch des Spiels auch einige historische Anmerkungen.

Zu den Sprachen: Dass Latein hilft, die romanischen Sprachen zu verstehen, ist ein gerne benutzes Argument. Es sagt aber nichts aus, da einem Französisch ebenso hilft, die anderen romanischen Sprachen zu verstehen.

e-noon
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Mi 8. Jun 2005, 19:14 - Beitrag #1272

Wir haben schon ein halbes Jahr gebraucht, um die Spielanleitung zu verstehen...

Imo nicht so sehr wie Latein, aber dazu kann ich nicht so viel sagen, weil unser Französischunterricht unabhängig von der Sprache miserabel war, einfach schlecht. Eine Doppelstunde pro Woche, Montags, 7./8., bei einer fröhlichen, aber undisziplinierten Lehrerin... Wir haben nichts gelernt außer ein paar Vokabeln und Sätzen.

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So 12. Jun 2005, 12:27 - Beitrag #1273

Ich les mal wieder ein neues(altes) Buch: DNA - Die überwachte Welt von Roth. Ist ein wenig zu futuristisch für mich, wird aber zum Ende hin immer spannender.

Maurice
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So 12. Jun 2005, 12:31 - Beitrag #1274

Der Biologe Roth?

Meine Mutter hat "Der gute Weg" von Konfuzius von einem Bekannten mitgebracht. Wenn ich (endlich) mein Utilitarimsus-Buch fertig habe, werde ich wohl das kleine Büchlein dazwischen schieben, bevor ich etwas längeres lese.
Da fällt mir ein, wollte ich nicht irgendwann auch mal Sun-Tzu lesen? :rolleyes:

Tille_65
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So 12. Jun 2005, 12:34 - Beitrag #1275

Nee Luc Roth. Auf dem Titel stand nur Roth deshalb.

e-noon
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Mo 13. Jun 2005, 15:24 - Beitrag #1276

Hab gerade "Die Wörter", eine Autobiographie von Jean-Paul Sartre gelesen.
Das Buch ist imo sehr gut, ein bisschen wie ein psychologisches Gutachten, nur ohne Fachwörter. Ich habe es einfach nur gelesen, ohne es zu interpretieren oder so, deswegen kann ich nur sagen, dass es hauptsächlich seine Kindheit und das schwierige innere Verhältnis zu seiner Familie (Großeltern + Mutter) erzählt. Er meint, dass er sich als überflüssig empfunden hat, weil ihm die Konkurrenz in Gestalt des Vaters fehlte, an dem er sich hätte messen und seine Kraft erproben können, der ihm eine Daseinsberechtigung gegeben hätte. Scheinbar hat Sartre sich auch von einem Psychoanalytiker analysieren lassen, denn er stimmt diesem zu, dass er kein Über-Ich habe (wobei ich finde, dass man dafür nicht unbedingt einen Vater braucht - man kann ja auch ein Opa-Ich entwickeln, zumal der Großvater die entscheidende Rolle seiner Kindheit spielte).

Er empfand als verwöhntes und verzärteltes Kind häufig eine unterschwellige Langeweile, die er durch schauspielerische Leistungen, die ihm auch abverlangt wurden (er sollte für seine Familie, bes. für den Großvater, das bezaubernde Kind spielen, damit sein Opa den gütigen, gerührten Großvater geben konnte), zu überdecken versuchte. Er kam zur Schriftstellerei, indem er der Anweisung seines Großvaters folgte, der ihm jedoch nur die Schriftstellerei voraussagte, damit er nicht Schriftsteller wird :D

Außerdem sah er im Schreiben endlich die langersehnte Legitimation seines Daseins, seine Werke, die er nicht durch "Genie", sondern durch harte Arbeit und Mühen schaffen wollte, die er sich jedoch vorherbestimmt sah, sollten ihn durch seinen Ruhm unsterblich machen. So lebte er seine Kindheit, deren primäres Ziel der Tod war... ist ziemlich schwer nachzuerzählen, lest das Buch einfach :D es ist toll!

Milena
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Di 14. Jun 2005, 11:33 - Beitrag #1277

ich hab´s auch gelesen und es/er trägt von Anfang an eine Todessehnsucht mit sich, schreibt er u.a.:
"Schaute ich von der Höhe meines Grabmales hinab, so erschien mir meine Geburt als ein notwendiges Übel, als eine ganz vorläufige Fleischwerdung, dazu bestimmt, meine Verklärung vorzubereiten:
um wiedergeboren zu werden, muss man schreiben......"
Mit 70 Jahren gab er ein Interview mit Michel Contat (1975),
worauf er auf die Frage:`ist das Leben für sie gut gewesen?`antwortete:
" Im grossen und ganzen, ja. Ich sehe nicht, was ich daran auszusetzen hätte.
Das Leben hat mir gegeben, was ich wollte, und mich zugleich erkennen
lassen,
dass es nichts Besonderes war. Aber was kann man da machen?"
Ich habe lange darüber nachgedacht, über diesen Satz und frage mich, sollte
das Leben wirklich etwas Besonderes für einen selbst gewesen sein,
könnte man nichts daran ändern oder sollte man etwas daran gemacht haben,
aber ich glaube, das gehört auch nicht hierher.......

Spottdrossel
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Mi 15. Jun 2005, 18:22 - Beitrag #1278

Ich lese gerade von Robert Musil "Der Mann ohne Eigenschaften". Keine leichte Lektüre, aber sehr interessant.
Das Buch ist sehr analytisch (psycholgisch ind soziologisch) und vieles lässt zwanglos auf die heutige Zeit übertragen.

Traitor
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Mi 15. Jun 2005, 19:16 - Beitrag #1279

Albert Camus: "Der glückliche Tod".
Gegenüber Fremdem und Pest ein schwerer zugängliches Werk, wenn auch auf andere Weise als der Fall. Im Gegensatz zu letzterem ist es in normaler Romanform erzählt, allerdings ist der Stil für Camus' Verhältnisse recht schwer zu lesen und nach ca. der Hälfte ist noch nicht klar, auf welches Fazit dieses Werk hinauslaufen wird.
Es geht um einen Mann, der an der Sinnlosigkeit und Tristesse seines Lebens zu verzweifeln droht, soweit typische Camus-Ausgangssituation. Um dem endlich zu entkommen, tötet er schließlich einen Bekannten, der sich seit langem mit Selbstmordabsichten herumschlägt, ohne sich zu trauen, sie umzusetzen. Obwohl kein Verdacht auf ihn fällt, setzt er sich etwas später nach Prag ab, da er noch mehr Revolte gegenüber dem bisherigen Leben benötigt.
Camus' Beobachtungsgabe und Talent zur Zeichnung von Nebencharakteren erstrahlen wie üblich, und das Verhalten des Hauptcharakters ist glaubwürdig und schlau konstruiert. Allerdings sind die typischen Camus'schen Ansichten bisher höchstens teilweise zu erkennen, ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und zu welcher Auflösung die Handlung führt.

e-noon
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Mi 15. Jun 2005, 19:43 - Beitrag #1280

@Traitor: Woher weißt du, dass sie zu einer Auflösung führt? ^^

Ich habe gestern "Illuminati" ausgeliehen bekommen und das ist ein super geniales (~ hier beliebige Superlative einsetzen) Buch. Der uralte Kampf zwischen Wissenschaft und Religion soll fortgesetzt werden, die "Illuminati", ein alter Geheimbund aus Wissenschaftlern und Wahrheitsfreunden, haben die letzten vierhundert Jahre darauf hingearbeitet, an der Religion und insbesondere an der katholischen Kirche Rache zu nehmen. Dazu entwenden sie aus einem Labor von CERN, dem führenden wissenschaftlichen Forschungszentrum Europas und der Welt, eine Probe Antimaterie, groß genug, den Vatikan zu zerstören. Binnen vierundzwanzig Stunden soll diese unvorstellbar machtvolle Bombe hochgehen und das Ende der Kirche einläuten.

Dass da nicht jeder mit einverstanden ist, ist klar ^^ Ein amerikanischer Symbolforscher und eine junge Meeresbiologin, die Tochter des ermordeten Wissenschaftlers, der die Antimaterie erschaffen hat, fliegen (in 37 Minuten, aus der Schweiz) nach Rom, um die Katastrophe aufzuhalten.

Keinen Peil, was aus dem Buch wirklich wahr ist und was Fiktion ^^ Auf jeden Fall sehr spannend, kann man an einem Tag lesen und lohnt sich wirklich! :pro:

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