Welches Buch lest Ihr gerade?

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Traitor
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Mi 15. Jun 2005, 19:47 - Beitrag #1281

Ich zitiere den Buchrückentext:
Albert Camus notierte im Mai 1936 in seinem Tagebuch: "Eines Tages ein Buch schreiben, das den Sinn gibt." Dieses Buch wurde geschrieben.

Außerdem ist Camus ja bekannt dafür, dass er aufzeigen will, dass sich ein (individueller) Sinn finden lässt, auch wenn seine Methode dazu meist das Zeigen des Scheiterns ist. Eine Auflösung, ob zum guten oder eher zum schlechten, ist also zu erwarten.

Mal sehen, ob du nach 500 Seiten immer noch so für Illuminati schwärmst. Irgendwann beginnt das Baukastenprinzip die meisten zu nerven.
Zur Glaubwürdigkeit der Physik-Einstreuungen siehe den FAQ-Link im Antimaterie-Thread. Zu den Verschwörungstheorien gilt dasselbe wie bei allen derartigen Büchern: alles möglich, wenig, aber durchaus manches wahrscheinlich, nichts gesichert.

e-noon
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Mi 15. Jun 2005, 19:51 - Beitrag #1282

Klar tue ich das, sagte ich nicht, ich bin fertig? Sonst würde ich nicht in dem Maße davon schwärmen, sondern etwas vorsichtiger urteilen, bis hierher sei es gut ;)

Meinst du mit Baukastenprinzip, dass erst die eine Lösung kommt und die dann falsch ist und dann die nächste, auch falsch und so weiter? Ein anderes Baukastenprinzip kann ich nicht erkennen, aber ich habe es ja auch nicht im eigentlichen Sinne gelesen (reflektiert, analysiert, interpretiert, wai) sondern es verschlungen. :D

Traitor
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Mi 15. Jun 2005, 22:10 - Beitrag #1283

Das "man kann" hatte ich flüchtig nicht als "man hat es getan" wahrgenommen ;)

Unter anderem diese Bastelregel. Dazu noch zig weitere, etwa "Held hat Kindheitstrauma", "am Ende kriegt der Held die Frau", "nach diesem Satz folgt jener Satz", "Jener Nebencharakter hat jene Rolle", usw. Richtig eindeutig wird's, wenn man ein zweites Buch von Brown gelesen hat, aber schon innerhalb von Illuminati selbst wurde es nervig. Angenehme Lektüre war es, aber abgesehen vom geschickt gewählten Hintergrund und den gut gemachten Rätseln gibt es deutlich bessere Thriller.

e-noon
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Do 16. Jun 2005, 18:04 - Beitrag #1284

Denke ich auch, wenn auch wohl nicht allzuviele, die so viele verschiedene Themen ansprechen, die mich momentan interessieren (Symbole, Forschung -> Physik, Kirche vs. Wissenschaft, Architektur, Geschichte, Kunst(-geschichte), Schizophrenie (oder was immer der C. für ein Problem hatte), Technologie...). Ich fand es zumindest spannend und sehr angenehm zu lesen, dass man die nächsten paar Seiten am Ende schon vorrausahnen kann (mindestens drei der preferti müssen sterben, es geht gut aus, Held bekommt Frau usw), macht doch nichts, da muss man wenigstens keine Angst um sein Happy End haben ;)

Amy
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Sa 18. Jun 2005, 10:09 - Beitrag #1285

Werd jetzt dann wieder "Die Asche meiner Mutter" weiterlesen. Hab Frank Court's Geschichte mal in einer Bücherei begonnen und hab es gestern abend noch verspätet zu meinem Geburtstag von meiner Schwester gekriegt.
Für alle, die nicht wissen, was sie im Moment lesen sollen, wäre dieses Buch perfekt. Es erzählt die wahre Geschichte von dem Iren Frank Court, der davon träumt, nach Amerika auszuwandern. Seine Geschichte wurde sogar verfilmt [und auch der Film ist toll :) ].

Traitor
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Sa 18. Jun 2005, 11:58 - Beitrag #1286

Der Camus ist fertig. Abschließender Eindruck: es ist weniger geradlinig und eindeutig als die anderen Camus-Bücher, präsentiert (noch stärker als die Pest) eher ein Panorama als eine konkrete Handlung oder Aussage. Mersault versucht lange, über die verschiedensten Wege sein Glück zu finden - Passivität, Revolte, eine Mischung daraus; Reise, Heimattreue, eine Mischung daraus; Gesellschaft, Einsamkeit, eine Mischung daraus... Am Ende stirbt er in einer gewissen Art glücklich, denn er hat eine ihm genehme Mischung gefunden oder zumindest seine Ansprüche so verändert, dass ihm etwas genehm sein kann. Dennoch ist auch eindeutig aufgezeigt, dass ein stärkerer Mensch einen anderen Weg zum Glück nehmen könnte, der wohl weniger Anspruchsänderung benötigen und ein längeres Leben bis zum "glücklichen Tod" verheißen würde.

Nächste Lektüre wird "Life, the Universe and Everything" sein, sprich der dritte Anhalter-Band.

Banshee
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Sa 18. Jun 2005, 14:31 - Beitrag #1287

Hab jetzt mal wieder mit dem 1. Harry Potter - Band angefangen. Dauert ja nicht mehr so lange, bis der 6. Teil rauskommt, bis dahin muss ich wieder wissen, um was es da überhaupt ging. :D
"Härtere" Lektüre schaff ich im Moment wegen Schlafmangel sowieso nicht.

Maurice
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So 19. Jun 2005, 12:50 - Beitrag #1288

Bin diese Woche mit Kants "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" (kurz: GMS) und Gesangs "Eine Verteidigung des Utilitarismus" fertig geworden. Welches Ehtik.Konzept mir mehr zusagt, ist wohl klar. ^^
Während Kant versucht seine deontologische Ethik mit seinem kategorischen Imperativ zu rechtfertigen, der wiederum einiger fragwürdiger Hypothesen bedarf. Er nimmt in Anspruch nur den Begriff von Moral auszuführen und konsequent weiter zu denken, den wir alle ja schon haben. Er fängt damit an, dass es nur eine Sache in der Welt gebe, die ausnahmslos als gut gedacht werden könne, als der gute Wille. Wer hier schon nicht zustimmt, für den ist auch seine ganze Ethik nicht überzeugend.
Dazu würde jeder Utilitarist gehören, der als summum bonum das Glück definiert. Von diesem Ausgangspunkt geht auch Gesang aus und skizzierd auf sehr überzeugende Weise einen, wie er ihn sagt, humanen Utilitarismus, der versucht aus den Fehlern anderer Utilitarismus-Konzepte zu lernen. Er bringt viele verständliche Argumente, die zwar keine so simple Ethik wie die von Kant zur Folge hat, doch sich an den Tatsachen orientiert und damit sehr pragmatisch ist. Bei Gesang geht es wirklich um den Menschen, statt wie bei Kant mehr um die Moral selbst.
Wer Kant gelesen hat, der weiß, wie mühsam sein Schreibstil ist. Wer aber meint, ein philosophisches Buch müsse so klingen, der irrt sich. Gesang ist ein Beispiel dafür.
Wer sich für Philosophie ernsthaft interessiert, muss natürlich auch mal Kant gelesen haben, aber halte ich deontologische Ethik-Konzepte schlicht wegs für veraltet und hätten sich ohne ihre metaphysische Grundlage zu keiner Zeit rechtfertigen können. Imo ist jede deontologische Ethik ein verkappter Regelutilitarismus, der metaphysische Annahmen braucht um sich zu rechtfertigen und vergessen hat, um was es in einer Ethik gehen sollte, nämlich um den Menschen.
Wer sich für das Thema Utilitarismus interessiert und schon in etwa weiß um was es geht, dem lege ich das Buch von Gesang nahe. Auch gab es eins, zwei Punkte, wo ich nicht zugestimmt habe, aber wenn man den Ansatz des Utilitarismus wirklich konsequent durchdenkt, dann wird man wohl zumindest in etwa irgendwann dahin kommen müssen, wo das Ethik-Konzept dieses Buches ist. Zwar ist auch dieses Konzept nicht ohne Probleme, aber das ist kein Konzept.

Ich habe jetzt auch schon mit meinem nächsten Buch angefangen: "Der gute Weg" von Konfuzius. Bisher nicht berauschend, aber ich bin ja sehr verwöhnt, was Philosophie angeht. Ich lese das Buch ehrlich gesagt nur, weil ich es in zwei, drei Tagen durch haben werde. Was ich danach lese, weiß ich noch nicht.

Padreic
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Mo 20. Jun 2005, 19:33 - Beitrag #1289

Wenn du magst, kannst du ja zu interessanten Spezifika aus dem Utilitarismus-Buch einen Thread in der Philo-Sektion aufmachen. Zumindest, wenn es in einigen Punkten von den Thesen, die du sonst zu dem Thema vertrittst, abweicht bzw. über diese hinausgeht.

Traitor
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Mo 20. Jun 2005, 22:05 - Beitrag #1290

Heinrich Mann: "Professor Unrat". Es geht um einen gleichnamigen oder zumindest gleichgenannten Lehrer, eine wahre Karikatur der tyrannischen Subspezies, der vom Weg des autoritären Charakters (siehe Der Untertan) abkommt und in die Scheinwelt gerät.

Auf den ersten 50 Seiten erinnert das Buch bisher positiv an das andere mir bekannte HM-Werk, Unrat ist dazu ein herrlicher Psychopath. Scheint sich definitiv zu lohnen und eine weitere hochklassige Satire auf die wilhelminische Zeit zu werden.

Padreic
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Di 21. Jun 2005, 21:10 - Beitrag #1291

Nach unserem guten alten Reich-Ranicki ist das wohl auch sein lohnenswertestes....nunja, ich hab noch nichts vom Heinrich gelesen, blättere dafür immer noch mal wieder in Thomas' Doktor Faustus (es ist wirklich herrlich, herrlich das Buch...auch wenn man ihm einiges vorwerfen mag).

Als Lektüre momentan noch was Mankell, ein kürzerer Wallander-Krimi aus dem Band "Wallanders erster Fall".
Prinzipiell ansonsten noch 'Tender is the night' von Fitzgerald ("Great Gatsby"), weil ich das für 3,50€ gesehen hab. Momentan drängt's mich dazu aber nicht so, besonders weil das Englisch nicht gerade einfach ist...

Noriko
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Di 21. Jun 2005, 21:29 - Beitrag #1292

Prmär Lektüre: Chronicles of Narnia - The Magician's Nephew von C.S. Lewis
Schönes Buch bisher, merklich für Kinder, aber wirklich schön.

Nebenher:
Ich habe mir heute den Deutschen Lachs gekauft (endlich ist er erschienen) und erfreue mich an Adams herrlicher Lebenseinstellung, und verzeihe viele holprige Übersetzungen.

Tille_65
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Mi 22. Jun 2005, 19:17 - Beitrag #1293

Hab gestern Abend mit Stevensons Schatzinsel angefangen und denke ich werde das Buch recht zügig durchkriegen.

Anaeyon
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Mi 22. Jun 2005, 19:22 - Beitrag #1294

Mein Vater hat heute zum 50. von Dan Brown
- Illuminati
- Sakrileg
bekommen. Die werde ich mir wohl gleich mal antun, sobald er sie durch hat. Ist Sakrileg die deutsche Version des Da Vinci Codes?

Monostratos
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Mi 22. Jun 2005, 19:22 - Beitrag #1295

Den Anhalter, diesmal im englischen Original. Eigentlich sind keine sonderlich großen qualitativen Unterschiede zwischen Original und dt. Ausgabe zu finden, aber es auf englisch zu lesen, ist einfach Pflicht (Für mich sowieso, ich darf es für die nicht-existente Englisch-Vertiefung lesen^^).

Traitor
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Mi 22. Jun 2005, 19:30 - Beitrag #1296

@Anya: Denke schon.

@Mono: Die Übersetzung ist auch sehr gut, aber Adams' Sprachgenie, vor allem die zwischen ungeheuer trocken und irrwitzig schwankenden Satzkonstruktionen, kommen im Original nochmal deutlich besser rüber. Spätestens bei der Zeitreise-Grammatik-Passage wirst du das anerkennen ;)

Tille_65
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Mi 22. Jun 2005, 19:33 - Beitrag #1297

Mein Vater hat heute zum 50. von Dan Brown
- Illuminati
- Sakrileg
bekommen. Die werde ich mir wohl gleich mal antun, sobald er sie durch hat. Ist Sakrileg die deutsche Version des Da Vinci Codes?


Ja Sakrileg ist die deutsche Version. Beides sehr gelungene Bücher.

The_Secret
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Mi 22. Jun 2005, 20:04 - Beitrag #1298

Ähm... ich lese gerade die Kelewansaga 5 Teil von Raymond Feist und Janny Wurts.
Sehr zu empfehlen.. ich kann es nur leider nicht am Stück durchlesen, weil ich zu große Angst um meine Lieblingscharaktäre haben... ich muss es immer wieder weglegen und laufe dann aufgeregt durch mein Zimmer... Manchmal schaff ich nur zehn Seiten am Tag, laufe dann zu meiner Mutter und stottere etwas von Arakasi in Gefahr... mittlerweile tätschelt sie mir dann nur noch den Kopf...^^

Ja, dieses Buch ist sehr gut, genau wie die vier davor und sicherlicgh auch wie das sechste und letzte.... ich werde weinen, wenn ich damit durch bin....

aleanjre
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Mi 22. Jun 2005, 20:15 - Beitrag #1299

The Secret: :knuddel: alles wird gut. ;)

Hab mir jetzt auch mal den Da Vinci Code angeschafft. Das einzige Buch im englischen Original, dass die Buchhandlung zu bieten hatte, außer Harry Potter. Irgendwie traurig. :(
Na ja, unterhaltsam wird's wohl sein.

e-noon
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Mi 22. Jun 2005, 20:26 - Beitrag #1300

Seit zwei Minuten, da ich es auf dem Arbeitstisch gefunden habe und es sicher morgen verkauft wird, "Juwelen persischer Weisheit" - Worte großer Dichter und Denker des Morgenlandes.
Bis jetzt eine schöne Kurzgeschichte und einige Aphorismen, ich muss das jetzt schnell durchkriegen, in den Werbepausen von Charmed.

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