Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
the_quest
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So 26. Sep 2004, 06:24 - Beitrag #161

@Traitor:

Zum Thema Inhalt:
Beschäftige mich momentan eben eher mit Zwei und drei Zeilern, daher nicht viel Inhalt.

Zum Thema "Ich und Englisch":
Lern das ganze seit nun mehr als 6 Jahren aber einige sprachliche sowie grammatikalische Fehler schleichen sich halt immer ein.
Ja sollte ein "how" werden. (Hab deine Vorschläge mal übernommen) Man sollte solchen Dingen wohl doch mehr als 2 min schenken.

mfg TQ :s11:

Traitor
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So 26. Sep 2004, 13:30 - Beitrag #162

Dann wollen wir doch mal in den richtig üblen Nitpicker-Modus schalten, wenn wir schon dabei sind... ;)
somebody who hears me screaming
Outside of this house?

Maglor
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Di 12. Okt 2004, 13:00 - Beitrag #163

Und mal wieder eins von mir:

Fluchtversuch

Hinter stummen Donnergrollen,
ruht ein Angst verzehrter Blick,
der trotz allem Soll und Wollen,
das Joch selbst legt auf sein Genick.

Pflicht, was meine Augen sehen,
joch ich mich, dass ich entfleuch,
statt zu handeln, bleib ich stehen,
treib und halte somit euch.

Ziehe mich an meinen Ketten,
die ich selber angelegt,
flieh auf Bäume, will mich retten,
harre darauf unentwegt.

Hab ich doch des Springers Augen,
klare, ungetrübte Sicht,
starr kann ich hier auch nichts taugen,
doch den Mut, den hab ich nicht.

MfG Maglor

aleanjre
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Di 2. Nov 2004, 12:07 - Beitrag #164

Nonsensgedicht, irgendwann mal eingeschickt, nie wieder von gehört, und jetzt für meine Tochter wieder ausgebuddelt:

Der Drache im Klee


Es kam die Fee zum Drachen,

der lag im Bett aus Klee,

der hatte nichts zu lachen,

denn der Zeh tat ihm so weh.



Sie setzt sich auf die Nase,

und streichelt ihn ganz sacht,

doch am Zeh die dicke Blase,

die quälte ihn mit Macht.



„Ich will ein lustig’ Lied dir singen“,

sprach sie ihm freundlich zu.

„Das wird dir dann Heilung bringen

und du hast deine Ruh.“



Und sie sang:



„Callamar die Trollenfrau,

die kochte einen Pudding.

Da drin war Gift vom Morgentau,

und die Natter, die sie fing.



Dann lud sie ein den liebsten Feind,

Alwintraud die Riesin.

Das war eine holde Maid,

die Schöne von den Wies’n.



Callamar tischt auf, nicht bange,

doch Alwintraud, die rief:

„Da endlich find ich meine Schlange,

die fortkroch, als ich schlief!“



Der Drache lachte dröhnend,

doch der Zeh war noch nicht heil,

„Es schmerzt!“ rief er laut stöhnend,

„hast noch ein Liedchen für mich feil?“



Und sie sang:



„Pizzelbritz hieß einst ein Mann,

bekannt im ganzen Land!

Verzaubert von des Einhorns Bann,

das er nie wieder fand!



Er reiste hin, er reiste her,

er suchte seine Liebe!

Das Einhorn fand er nimmermehr,

doch fanden ihn zwei Diebe.



Die Schurken nahmen ihm sein Geld,

nahmen ihm das letzte Stück.

Das Einhorn lachte nah im Feld,

vergönnte ihm kein Glück.“



Der Drache lachte heiter,

und der Zeh tat nicht mehr weh!

Die Fee flog lächelnd weiter,

ließ den Drachen zurück im Klee.



Der spürte nun im Herzen,

dass er nicht zufrieden war.

Alleinsein bringt auch Schmerzen,

wenn’s zu zweit viel schöner war.



Und so wie einst der Pizzelbritz,

zog der Drache durch das Land,

auf der Suche nach der Feen Witz,

den er nie wieder fand!

Feuerkopf
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Di 2. Nov 2004, 12:55 - Beitrag #165

Wenn wir schon bei Drachen und Feen sind, dann kann ich auch eine Hexe besteuern, mit Gruß an Ludwig Uhland!


Die Hexe nimmt Bündel und Besen
Und tritt in das Dunkel hinaus
Spricht traurig: " Das ist's wohl gewesen!"
Und wendet sich ab voller Graus

Die Stadt ist erfüllt von Gerufe
Hell lodern die Fackeln empor
Schon nähern sich klappernde Hufe
Weit offen steht's hölzerne Tor

"Ihr armen verblendeten Seelen!
Was droht ihr mit Feuer und Rad?!"
"Tod ihr!" klingt's aus wütenden Kehlen
Und Hunderte drängen zur Tat

Die fiebrigen, kranken Gesichter
Erzählen von schrecklicher Pein
Es geh'n wie verzweifelte Richter
Hundert Mann dort im Fackelschein

"Zum Sündenbock macht einen andern!
Mich bindet ihr nicht an den Pfahl!
Los, Besen, du sollst mit mir wandern
und fliehn aus dem finsteren Tal!"

Am Morgen, wie Asche so grau,
Wacht still das Haus der weisen Frau

Ipsissimus
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Mi 3. Nov 2004, 20:31 - Beitrag #166

mal was zur Jahreszeit


schemen im nebel
verhülltverschwommene zeit
tausend farben grau

ein blick
schon vorbei
ein winken

war´s oder nichts
du warst oder ein gesicht
im nebel ein schemen

war´s oder nichts

Milena
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Mi 6. Apr 2005, 07:15 - Beitrag #167

Ein Ort der Poesie und Dichtung

hier, ein Platz für Worte, Sätze, Dichtungen, kurze und lange Geschichten,
ein Ort, für all das, was für einen wichtig und bedeutungsvoll erscheint,
im literarischen Sinne...
ich beginne, nun, so wie ich jeden Morgen meinen Tag beginne:
mit Kaffeetrinken, mit tiefschwarzem, heissen Kaffee..
verschwommenes Erwachen.
Augenzwinkernd erheben sich die Füsse auf dem kalten Boden,
schreiten mit sicherem Wissen in die Richtung, die die Gestalt sicher trägt.
Die Arme erheben sich und vollziehen das Ritual.
Die Finger, sie klammern sich an die standfesten Gewohnheiten.
Jeden Morgen.
Auch seit gestern,
und mit Sicherheit noch heute.
Die Nase zieht den Duft des tiefschwarzen Wassers ein.
Die Ohren hören das Gekrächze und Gestöhne der Maschine.
Der Körper in sinnvoller Gestalt beugt sich herüber,
über den Tisch,
sitzend auf den immerselben Stuhl,
klammert mit festen Fingern um die Tasse,
heiss und erwärmend das Fleisch,
das Blut pulsierend, hin bis zu den fordernden Lippen,
die Augenlider für einen langen Augenblick geschlossen,
vertieft in das Innere,
äusserlich tief eingesunken,
schlürfend stumm, leise,
schluckend, wohlwollend, genüsslich,
die Tasse absetzend,
die erwärmten Finger loslassend,
die Augenlider geöffnet zum einzigen Fenster hinblickend,
der einzige, innerlich vereinsamte Körper in sinnvoller Gestalt
nach hinten beugend,
aufgefangen durch die kalte Stuhllehne und
hinger dem Fenster, dem einzigen,
zeigt sich der Tag in seiner vollen Blüte,
Tropfen, schwarzen Regens klopfen daran,
an die Glasscheibe,
sehr verschmiert das Ganze,
alles in allem sehr,
dunkelzähflüssig.

Den Ort gibt es schon ;) - zusammengefügt. Traitor

Ipsissimus
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Mi 6. Apr 2005, 16:34 - Beitrag #168

gott


wunderlich wesen
schaffst
dir kinder


die deine leiden
für dich leben

suche ich
nach meinem sinn
in dir?

du »mein« gott
schreist deine einsamkeit
in mein hirn

ist dir
was du mir bist

das nichts
was ist es wohl für dich

und kehre ich zurück
in dich:
bist du mehr als eine weitere ewigkeit
der einsamkeit?

Milena
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Do 7. Apr 2005, 06:52 - Beitrag #169

Ich brach einen Ast ab.
Und die Füsse,
sie trugen mich weiter.

Ipsissimus
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Do 7. Apr 2005, 10:20 - Beitrag #170

ihresgleichen

gierig und unersättlich
im Meer jagen sie
dieselbe Beute

Milena
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Mi 13. Apr 2005, 11:21 - Beitrag #171

zum ersten Mal in meinem Leben
frage ich mich ernsthaft,
wie lange noch
ist mir die Last des Leidens auferlegt
und wie zur Antwort
spüre ich den vertrauten Schmerz
in meinem Herzen,
das mich beruhigt aufatmen lässt.

Da-Fe
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Mi 13. Apr 2005, 15:36 - Beitrag #172

hmmm ist schon etwas älter... und eigentlich hab ich auch kein besonderes Talent zum Gedichte schreiben befürchte ich, aber ich tu es irgendwie gern X]

Der Tod

Kälte erfüllt mich –
Ich spüre das Ende
Die Unendlichkeit so nah
Das Ende der Endlichkeit
Der Tod kommt
Er kommt mich zu holen
Ich friere … kalt
Und doch keine Angst
Keine Beklommenheit
Ich werde einfach gehen
Ins Dunkel hinab
… zum Ende
…. Ins kalte Ende

Milena
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Fr 15. Apr 2005, 06:46 - Beitrag #173

Gehsteige

Morgens in später Früh aufstehen
Wohlbehagen, da das Tablett mit Speis und Trank serviert wird
Gähnen überflüssig
die Dame hat wohlgeruht
keine Sorgen, kein Trübsal haben ihre Träume gestört
der Tag hat begonnen
und lässt auch ohne Dank dafür
ihren Tag beginnen

Morgens in aller Früh aufstehen
Unbehagen, da der eigene Magen knurrt
und der der Kinder noch viel mehr
kein Zaudern
die zähe Nacht ward überstanden
Kälte, Frost und zweifelnde Gedanken
an das Leben überhaupt
bringen einen neuen Tag mit demselben Trott,
der erneuten Suche nach Überleben einher

Madame wird eingekleidet
der neueste Schick, vorab bestellt
wagen sie es nicht an mir herumzuzupfeln
was steht heute an?
Klavier, französisch, danach Brunch?
ach, mein Liebster,
seh ich dich bei Tag nicht mehr,
mir ist so danach,
ach, wärst du jetzt hier
in meinem Schlafgemach
nun, denn, bis zum Dinner
ist es lange nicht mehr

Steht auf Kinder,
angezogen seid ihr schon,
Wasser von gestern ins Gesicht,
sträubt euch nicht so,
los geht!
auf die Strassen betteln,
tut was ihr könnt!
damit ihr was im Magen bekommt, geschwind!
werde auch mich hinstellen
auf die Strasse,
werde schon jemanden finden
bis zum Abend.

Ipsissimus
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Fr 15. Apr 2005, 12:18 - Beitrag #174

[align=center]angst[/align]
[align=center][/align]

[align=center]lauschen[/align]
[align=center]zuhören[/align]
[align=center]ist so schwer[/align]
[align=center]wenn in mir[/align]
[align=center]alles schreit[/align]

C.G.B. Spender
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Fr 15. Apr 2005, 14:11 - Beitrag #175

[font=Georgia]Stille Trauer Ewigkeit, nehmt es mir, bis es bricht
Nichts kann tiefer fallen, als ein gefallener Teufel
Weisses Blatt wendet die Wahrheit nicht

Ein Alkohol Filmriss kittet keine lebenden Toten
Kein Kloß im Hals lachte jemals laut heraus
lautlos schreiende Kinder als bebende Boten

Wohin gehen wir, wohin sterben wir?
Leben wir eine Dosis zuviel?

Vergnügter sterben,
wer möchte das nicht.

Nur der arme Clown weiß es noch nicht
Er sagt seine Witze auf, die Menschen lachen
Häßliche Fratzen verschmelzen mit der Dunkelheit
Düsteres Erwachen

Worte sind nur Schall und Rauch
Gehen langsam neben den wahren Gedanken
Entlang der Unwirklichkeit
Wie ein seltsamer Brauch

Wie unser Leben
[/font]

Da-Fe
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Fr 15. Apr 2005, 15:46 - Beitrag #176

Angst

Hinter mir ein Schatten
Ich laufe vor Angst
Meine Hände kalt und nass
Bald wird er mich haben
…Angst…

Milena
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Fr 15. Apr 2005, 16:32 - Beitrag #177

rosa Wolke

leicht fliegen sie davon
schweben erhaben über allem
in einem fort
ziehen weg das nun auch nie
begrüssen eingetauchte Lichter
linkisch hindurch
vor dem
bricht die Nachsicht
stolzer Wolken
rosa beschienener herbei

Ipsissimus
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Fr 15. Apr 2005, 23:30 - Beitrag #178

es ist nie entweder - oder
es ist immer sowohl - als auch
es ist nie die aufhebung des paradoxons
es ist immer die entfaltung des paradoxons

es ist nie unsterblichkeit
es ist immer leben und tod

dies ist das wesen der lebendigkeit

dies sind die tänzer auf des messers schneide

Milena
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So 17. Apr 2005, 07:32 - Beitrag #179

hereinspaziert

bitte tritt ein
nur keine Scheu
meine Ehrfurcht ist grösser
habe dich erwartet
seit meiner Kindheit

bitte nimm Platz
nur keine Scham
meine Angst ist stärker
habe dich erträumt
von klein auf

lass es klingen
lass es ertönen
ich hab dich vernommen
deinen zarten Klang
deinen fordernden Ton

c-Dur und d-Moll
alles in einem
immer fort
ich auf deiner Taste
du in meinem Innern
mein geliebtes
Klavier

deine Tastatur
meine Seeligkeit
deine Melancholie
mein Leben

Da-Fe
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So 17. Apr 2005, 11:22 - Beitrag #180

Love & Pain

Menschen leben, zu lieben
Alles dient der Liebe
Wir leben geliebt zu werden
Wir brauchen die Liebe
Und doch tut Liebe weh
Die Liebe ist ein Kampf
Eine verzweifelte Suche nach Glück
Weil wir Glück brauchen
Wir wollen erfüllt sein
Wir brauchen die Liebe
Denn nicht-lieben tut weh
So werden wir immer nach absoluter Liebe
Nach absolutem Glück streben
Und doch nur leiden
Love hurts…
Liebe tut weh

@ Ipsissimus: Sehr eindrucksvoll! Das Gedicht gefällt mir! Begründung fehlt... es gefällt mir halt ^^

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