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Di 16. Sep 2003, 12:03 - Beitrag #21 |
Im Aldi kann man Milch und Zucker drüber kippen und daraus eine sehr schöne Pampe draus machen. In der S-Bahn kann man des öfteren sogar etwas anderes drüber kippen. Aber darauf mag ich jetzt nicht nähers eingehen......
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[align=center]Der Pfad und die Richtung verlieren ihren Zweck oder ihre Bedeutung, wenn das Ziel in Sicht ist.[/align]
[align=center]Der blinde Meister[/align] |
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Di 16. Sep 2003, 19:50 - Beitrag #22 |
Aber man macht es ja, weil man die Bücher nicht mehr braucht und nicht wegschmeissen will. Man entsorgt sie quasi. Und dann kann es mir egal sein.
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Na und?
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Di 16. Sep 2003, 20:19 - Beitrag #23 |
Ich habe auch schon darüber nachgedacht, so etwas zu machen, aber bei diesem Nachdenken bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich nur Bücher auswildern würde, an denen mir nicht viel liegt und da mir an fast allen Büchern, die ich gelesen habe, mir etwas liegt und es mir im Herzen weh tun würde, sie für immer wegzugeben, würde ich höchstens ein paar schlechte Bücher auswildern, die ich nicht zu Ende oder ohne viel Vergnügen zu Ende gelesen habe. Und schlechte Bücher will ich nun wirklich nicht auswildern. Es ist, denke ich, nichts für mich.
@Feuerkopf Das Buch steht recht weit oben auf meiner Liste, der zu kaufenden Bücher, aber extra dafür zu dir runterfahren, will ich dann doch nicht . Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Mi 17. Sep 2003, 00:02 - Beitrag #24 |
Padreic,
ich bekam heute ein PM, in der mir ein MitCrosser schrieb, er sei extra an der Haltestelle vorbeigefahren, doch das Buch war bereits weg. Morgen schicke ich Arthur Conan Doyles "Sherlock Holmes" (10 Detektivgeschichten) auf die Reise. Ich habe das Glück, einige Bücher doppelt zu besitzen, bzw. trenne ich mich von Büchern, die ich nicht noch einmal lesen werde. Vielleicht hat jemand Freude daran. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 17. Sep 2003, 00:26 - Beitrag #25 |
Angesichts von Holmes' intensiver Nutzung moderner Fortbewegungs- und Kommunikationstechniken und seiner Lust, sich undercover durch London zu bewegen, scheint mir das der geborene Bookcrossing-Findling.
Solche Doubletten werde ich auch aussetzen: die unnützen Regalplatzfresser sollen was arbeiten für ihre Zentimeter.
Genau das brächte ich nie fertig. Nicht nur, weil ich an den einzigen Dokumenten meiner Lektüre (das Gehirn hat ja längst alles wieder vergessen) hänge. Sondern weil ich mir bei nichts sicher bin, ob ich es nicht doch irgendwann noch einmal lesen will. Und ob es dann noch erhältlich sein wird. Ich habe da schon Überraschungen erlebt. Die böseste, als mein Interesse an SF wieder aufflammte, aber meine ganze Sammlung schon längst verkauft war. Buchhorter Fargo |
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Mi 17. Sep 2003, 00:43 - Beitrag #26 |
Fargo,
ich bin doch jetzt stolze Besitzerin einer Karte für die Stadt- und Landesbibliothek meiner Heimatstadt! Da finde ich bestimmt das eine oder ander Buch wieder, falls es mich danach gelüsten sollte in ferner Zukunft. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 17. Sep 2003, 00:54 - Beitrag #27 |
Ich bin mir noch nicht ganz sicher was ich von der Aktion halten soll. Einerseits eine klasse Aktion, denn wie anfangs schon erwähnt eine "kostenlose Leihbücherei", aber wie groß ist schon die Chance dass man ein Buch in seiner Nähe findet was beabsichtig dort liegen gelassen worden ist? Auch wenn man z.B. online liest wo ein Buch liegengelassen worden ist und man dort hingeht um es zu holen (wenn es nicht allzu weit weg ist) ist die Chance das es wirklich noch da ist (sofern natürlich nicht äusserst gut versteckt) wenn man hinkommt? In einem Restaurant wird es denke ich ziemlich bald vom Personal "beseitigt", auf einer Parkbank z.B. vom Mülldienst oder wie auch schon erwähnt von anderen Personen die davon noch nie gehört haben und es wegschmeisen/behalten/zum Fundbüro bringen. Was mir auch nicht aus dem Kopf will ist die Vorstellung wenn jeder nun anch dem Prinzip verfahren würden Alle paar m liegt in Buch auf der Strasse Schade ist es eben wenn man ein Buch freigibt und es dann weggeschmissen wird oder von jemand anderen behalten wird (noch ärgerlicher natürlich wenn er die Aktion kennt). Ausserdem was ist wenn z.B. ein Buch hinter einem Busch versteckt wird, es zwar im Internet angegeben wird, aber niemanden interessiert und es so dann mal vergessen wird, Umweltverschmutzung? Also ich weiß wirklich noch nicht so recht was ich davon halten soll
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Ashes to Ashes, Dust to Dust
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Mi 17. Sep 2003, 08:45 - Beitrag #28 |
Nun, ich nehme von meinen Mitmenschen das Beste an.
Mein "Erstling" flog jedenfalls nicht zerfleddert an der Haltestelle herum, sondern ist mitgenommen worden. Schön, wenn der/die Betreffende es meldet, schön, wenn es jemand liest. Es werden viele Bücher gefunden. Wer dem Braten nicht traut, kann sogenannte Bookrays eröffnen, dann wird ein spezielles Buch immer nur von einem registrierten Interessenten zum nächsten geschickt. Es gibt sogar Bookrings mit Themenkisten, die unterwegs sind. Mir persönlich gefällt das "Auswildern" am besten. Es hat so was Anarchisches. "Tu was Verbotenes. Lies ein Buch!" |
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Do 18. Sep 2003, 02:33 - Beitrag #29 |
Apropos Auswildern contra kontrollierte Adoption.
Hier warten ein paar Bücher auf ihr Etikett. Falls die jemand haben will: nun ist die letzte Chance gekommen, sich zu melden, bevor man durchs Gebüsch kriechen muss und vielleicht doch zu spät kommt. J.G.Ballard: Der Tag der Schöpfung (Hardcover) Philip Kerr: Das Wittgenstein-Programm (Hardcover) David Baldacci: Total Control (Hardcover) Manuel Vazquez Montalban: Quintett in Buenos Aires (TB) Jean-Patrick Manchette: Nada (TB) Jean-Patrick Manchette: Volles Leichenhaus (TB) Driss Chraibi: Inspektor Ali im Trinity College (TB) Und ein paar alte englische Taschenücher aus vierter Hand: John Updike: Rabbit, run John Updike: Rabbit is rich John Updike: Rabbit at rest Donald E.Westlake: Baby, would I lie? Handzeichen, bitte... Fargo |
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Fr 19. Sep 2003, 09:29 - Beitrag #30 |
Okay, die Uhr tickt: heute nachmittag gegen 17 Uhr werden die Etiketten heruntergeladen. Wer noch eines, fünf oder alle der Bücher haben will, sollte sich rühren...
Außerdem habe ich gerade mal auf www.bookcrossing.de herumgelesen, und da faseln dann irgendwelche Umnachteten tatsächlich davon, sie wollten "Bücher releasen". Sogar auf einer ausgesprochenen Leserseite schlägt das Denglisch Purzelbäume. Werde das zusätzlich auf die Etiketten meiner Ausgewilderten schreiben: "Denglisch-Deppen: Finger weg!" Fargo |
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Fr 19. Sep 2003, 10:47 - Beitrag #31 |
Stand der Dinge:
Mein zweites Buch habe ich bei meinem Zahnarzt im Wartezimmer liegen lassen. Die Chefin der Anmeldung hat mich aber einen Tag später angerufen... Nun, sie hat sich über ein Gratis-Buch gefreut. Buch drei ist kontrolliert "released", also abgegeben. Ein Kollege meines Mannes nimmt es mit nach Amerika. Dafür habe ich extra ein englischsprachiges Aufkleberchen gebastelt. (Mein Downloadprogramm spinnt z. Z. ) Fargo, der Kerr würde mich schon reizen. Ich habe nämlich gerade erstmals was von ihm gelesen, "Der zweite Engel". Vorschlag: Lass es trotzdem registrieren, mach eine kontrollierte Abgabe und ich trage es dann ein, wenn ich es habe, bzw. ich gebe es weiter, wenn ich mich nach dem Lesen davon trennen kann. |
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Fr 19. Sep 2003, 11:08 - Beitrag #32 |
You did that on purpose.
Can do.
She meant well. Fargo |
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So 21. Sep 2003, 12:17 - Beitrag #33 |
Die Bookcrossing-Gemeinde in den USA hat gerade eine sehr pfiffige Aktion gestartet. Und gezeigt, dass in dem Projekt mehr steckt als die Möglichkeit, überflüssige Bücher loszuwerden: eine Aktion zur Verbreitung gebannter Bücher.
Für alle, die dem Link und seinen Sublinks nicht folgen mögen / können, weil ihr Englisch zu wacklig ist, hier eine kurze Erklärung, worum es geht. Es geht um die gezielte Auswilderung *verbotener* Bücher. In Amerika gibt es viele Bürgergruppen - religiöse Fundis zum Beispiel, ethnische Lobbies, überreizte Elternverbände, schäumende Patrioten - die Bücherverbote fordern. Da die US-Verfassung aber eindeutig und die Publikation der Bücher natürlich erlaubt ist, fordern sie die Verbote - oft mit Erfolg - für Schulbüchereien und Schullektürelisten, für Unilehrpläne und - hier wird es ganz bedenklich - für öffentliche Büchereien. Jede Kommune kann schließlich selbst entscheiden, welche Bücher sie anschafft und welche nicht. Das Ergebnis könnt Ihr Euch vorstellen: es gibt neben aufgeklärten Regionen plötzlich auch ziemlich umnachtete Städte, in denen bestimmte Autoren und Werke aus den Regalen verschwinden. Und das ist ja nur der Anfang: eventuell wird nun durch dieses öffentliche Vorbild Druck auf den Buchhändler eines kleinen Ortes ausgeübt, bestimmte Bücher nicht mehr ins Sortiment zu nehmen. Sonst könnten die guten Bürger ja über den Boykott eines Händlers nachdenken, der ihre moralischen Bemühungen unterwandert. Natürlich gibt es auch eine Gegenbewegung aus Bürgerrechtsgruppen und den Verbänden der Autoren, Verleger und Bibliothekare. Diese Kämpfer für die Freiheit des Worts haben die Banned Book Week ins Leben gerufen, die jedes Jahr auf diese fortschreitenden Zensurbemühungen aufmerksam machen soll. Bookcrossing hat sich da eingeklinkt. Und darum gebeten, heute bei Sonnenuntergang, zum Auftakt der Banned Book Week, am besten in und um öffentliche Gebäude, Bücher in Umlauf zu bringen, die von den diversen Fundis gehasst und gebannt werden. Eine wunderbare Idee - handfeste und doch friedliche Gegenwehr gegen den Vormarsch der Dummheit. Wen interessiert, um was für Bücher es eigentlich geht: die American Library Association hat eine Liste der 100 Titel zusammengestellt, deren Entfernung aus ihren Regalen am häufigsten gefordert wird. Fargo |
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So 21. Sep 2003, 18:24 - Beitrag #34 |
Auch wenn ich eigentlich nicht richtig lese ist das doch eine klasse Aktion, find ich gut
Bei mir gibts sogar 2 Bücher ganz in der Nähe |
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So 21. Sep 2003, 19:04 - Beitrag #35 |
Man stelle sich vor: "Huckleberry Finn" von Mark Twain steht auf dieser Liste. Und den Potter hätten viele auch gern drauf, wegen Verführung zur Hexerei...
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Di 23. Sep 2003, 11:07 - Beitrag #36 |
Heute wollte ich das erste Buch unter freiem Himmel aussetzen - nun regnet es hier in Strömen! Nicht mal der Hund will auch nur eine Pfote vor die Tür setzen.
Was mir aber beim Herumlesen auf den Bookcrossing-Seiten aufgefallen ist - es gibt wirklich viele von dieser Idee 'Entzündete'. Denen scheint es aber zuallerletzt um die Chance zu gehen, ein Buch gratis zu bekommen. Einige kaufen Bücher, die sie sehr mögen, sogar nach und wildern ein Exemplar aus: da mischt sich also eine missionarische Komponenten mit hinein. Kann ich gut verstehen - Literaturkritik im Direktverfahren. Nicht eine Meinung in Umlauf bringen, sondern das Buch selbst. Aber es scheint auch Bookcrosser zu geben, die nun selbst sehr viel begieriger lesen als früher. Der Grund? Meine Spekulation: Sie sind beim Lesen nicht mehr einsam, sie verschaffen sich kein isoliertes, mit niemand teilbares Erlebnis mehr. Bookcrossing macht Lesen wieder als Gemeinschaftserlebnis erfahrbar, funktioniert also als Zeitmaschine: man reist noch einmal in die vortelevisionäre Gutenberggalaxis. Fargo |
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Di 23. Sep 2003, 15:26 - Beitrag #37 |
Kleiner Tipp: Entlass das Buch irgendwo in einem überdachten Raum. Banken und Postfilialen finde ich sehr geeignet... Ich finde es spaßig, mit welchem Enthusiasmus manche Bookcrosser an die Sache herangehen. Die fahren echt rum und jagen ausgesetzte Bücher! Ich selbst habe immer ein Buch - für alle Fälle - in der Tasche, und ich nutze die Gelegenheit, wenn sie sich bietet!:s1: |
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Di 23. Sep 2003, 22:09 - Beitrag #38 |
Bei dem Regen muss man's erst mal bis zu einem überdachten Raum schaffen, Feuerkopf. Mein 3-Wetter-Taft war alle. Die Auswilderung von Ballards "Der Tag der Schöpfung" ist also auf morgen verschoben. Leider haben sie neulich ein um die Ecke von mir illegal am Straßenrand abgestelltes Autowrack weggeschleppt - hinter dessen Scheibenwischer hätte man gut Bücher festklemmen können. Fargo |
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Mi 24. Sep 2003, 18:21 - Beitrag #39 |
Fargo,
der Kerr ist heile angekommen! Dankeschön! Jetzt werde ich ihn mir häppchenweise optisch einverleiben und danach das Schätzchen wieder in die Freiheit entlassen. Habe ihn ordnungsgemäß als erhalten bei bookcrossing.com gemeldet! Feuerkopf erfreut |
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Mi 24. Sep 2003, 21:13 - Beitrag #40 |
Bitte, gern geschehen, einen Schmöker voller scheußlicher Leute in einer scheußlichen Gesellschaft schickt man doch gern auf Reisen. Viel Spaß damit!
Ich habe heute morgen das erste Buch in die Asphaltwildnis entlassen. Als ich zwei Stunden später am Auswilderungsort vorbeikam, war es weg. In den Papierkorb in der Nähe habe ich lieber nicht geschaut, um mich nicht zu ärgern. Morgen wird wieder eines aus der Behaglichkeit der Wohnung hinaus in die harsche Kälte der Stadt gestoßen und der Gnade der Halbbarbaren ausgeliefert. Das verschafft ein Machtgefühl, dem man verfallen kann. Ich sehe mich schon vor halb geleerten Regalen die gelichteten Reihen zitternder Bücher abschreiten und das Räumungsklagen-Opfer des Tages aussuchen. Fargo, der Entmieter |
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