Todsünde.
Strafe des Herrn.
Geschenk des Teufels.
Fluch der Menschen des Jetzt.
Umarmung des unsterblichen Todes.
Verbannung aus dem fruchtbaren Paradies.
Wir sollten nicht weinen.
Für die Dinge, die wir begangen haben.
Für die Dinge, die wir begehen.
Für die Dinge, die wir begehen werden.
Denn verstoßen und verbannt wurden wir bereits.
Denn in unseren Adern fließt das Blut Luzifers.
Denn niemand kann ohne Scham sagen, er besäße keinen Stolz.
Und war nicht der Stolz die Eigenschaft, die Luzifer die Verbannung brachte?
Und war er nicht der Schönste und Lichtbringer?
Wir sollten nicht weinen.
Für die Menschen, die gestorben sind.
Für die Menschen, die sterben.
Für die Menschen, die sterben werden.
Durch unsere Hand.
Denn getötet wurden wir bereits.
Wir töten uns selbst.
Jede Hand, die zur Waffe greift und einen Menschen tötet,
tötet sich selbst.
Wir sollten nicht weinen.
Für die Sünden, die wir begangen haben.
Für die Sünden, die wir begehen.
Für die Sünden, die wir begehen werden.
Denn das alte Blut sündigte bereits, als es vor dem goldenen Stier zu Boden fiel.
Denn das alte Blut sündigte bereits, als es Moses in den Rücken fiel.
Wir sollten nicht weinen.
Für die Trauer, die wir empfanden.
Für die Trauer, die wir empfinden.
Für die Trauer, die wir empfunden haben.
Denn das alte Blut trauerte um all diejenigen, die durch unsere Hand starben.
Und durch die Hand der anderen.
Sie trauerten um die Menschen, die in Sünde fielen und Dinge begangen haben.
Sie trauerten um die, die Todsünde erfahren haben.
Die vom Herrn bestraften wurden.
Vom Teufel beschenkt.
Von den Menschen verflucht.
Vom Tode umarmt.
Vom Paradies verbannt.
Wir sollten nicht weinen.
Denn sonst könnten wir nie wieder aufhören.
Wir sollten unsere Häupter
Wie unsere verletzenden Stimmen,
zum Himmel wenden und auf wunden Knien um Erbarmen betteln.
Zuviel Leid, Zuviel Trauer, Zuviel Hass, haben wir entfacht.
Unser heiliger Gott ist erzürnt,
außer sich vor Enttäuschung.
Nadelstiche, bei jedem seiner Blicke....
Nimm uns nicht auch noch unseren Stolz, denn die reine Seele treibt schon den Bach hinab.
Hab’ Erbarmen! Hab’ Erbarmen mit uns Verdammten.
Stell uns vor Spiegel, damit wir unsere Fehler erkennen.
Oder stellen wir uns blind?
Nein, ich will nicht mit ansehen, wie süßes Wasser langsam meine Augen füllt.
Wie es träge von den blassen Wangen läuft.
Wäre es Blut, so würde ich es abschlecken.
Doch die Tränen scheinen mir Gift.
Dreh den Spiegel um – zeig mir die nackte Wand!
Oh, Bitte! Siehst, hörst, fühlst Du nicht, wie ich leide?
Nimm den Spiegel weg.
Bitte
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