Lykurg,
danke für die Reimlosigkeit!
Ich hab was gegen die Kasernierung von Lyrik. Sie darf alles, so lange sie "verdichtet". Findich.
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Fr 23. Dez 2005, 01:17 - Beitrag #261 |
Lykurg,
danke für die Reimlosigkeit! Ich hab was gegen die Kasernierung von Lyrik. Sie darf alles, so lange sie "verdichtet". Findich. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Fr 23. Dez 2005, 02:15 - Beitrag #262 |
Eines Tages wird das Immergrün fliegen, fort
Die Stille wird das Land erreichen, dort im Nebeltautal still bestehend immer weiter einsam gehend In einem fort, in einem fort |
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Fr 23. Dez 2005, 04:30 - Beitrag #263 |
Feuerkopf, es sind eben zwei Dinge, die Worte zum Gedicht machen, Reim und das Versmaß gleichermaßen. Eines davon wird wohl genügen...
Doch ohne dis Gedankelin soll dieser Tag wol nicht beslozzen sin: Das ist: daz hiero nun hinfort alleine dichtes Wort regiert Waz Dichtung ist, und was Geschichte gar waz ihr dienet und waz nichte Daz mug im Lichte andrer Stelle gar trefflich wol besproken werden |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Fr 23. Dez 2005, 05:22 - Beitrag #264 |
Bemüht euch nicht, wir haben uns schon ausgesprochen... ;-)
In einem Fort Eines Tages wird das Immergrün fliegen, fort Die Stille wird das Land erreichen, dort Dort, im Nebeltautal still bestehend immer weiter einsam gehend In einem fort, in einem fort Eines Nachtes wird das Tale liegen, dort Fledermäuse, fern sie streben, fort von frei, von sein, anflehend Dunkelheit in ihr Herze nehmend In einem fort, in einem fort Des Wachens besten Sinn erleben, dort aus Mutter Königins Armen nehmen, fort Fort, ist ihr Kind, leise gehend, selbst die Freiheit anflehend endlich Selbst verstehend. In einem Feuer, in einem Fort |
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Sa 24. Dez 2005, 06:42 - Beitrag #265 |
Ganz alleineGanz allein, geht’s mir gut,
ohne Scham, ganz ohne Wut. Das Du und Ich und Wir, entzweit, von geselligem Zuhaus, befreit. Einsam, wie in Nachtes Kleid, mit eisener Gelassenheit, lebt mit Gesellschafts Schwur, der Mitschwimmer, nur. So allein, wie auch befreit, gebettet in Gelassenheit, lebt ein Ich am Ufer, ein Adler ist der Rufer. So ganz allein, doch mit viel Not, und dem trocknen Sehnsuchtsbrot, fließt das warme klare Blut so rot, bis zur Freiheits wahrer Kluft, dem Tod. |
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So 25. Dez 2005, 23:24 - Beitrag #266 |
Spender, das letzte find ich wirklich schön...
[align=center]Spieglein, Spieglein an der Wand, sag mir, welch Antlitz blickt mich an, wenn ich gebannt nun vor dir stehe und mich nirgends im Bilde sehe „Du bist's, nur du sieh genau hin, nimm dir die Zeit', du wirst es erfahren nach zehn langen Jahren“ Zehn Jahre sagst du, vernahm ich es wahr? Dann bin dies ich - in zehn Jahren gar? „Fürwahr, Fürwahr, du hast es verstanden nun liegt es an dir, wie wirst du dich wandeln?“ So bleibe ich hier, will nicht mehr gehen, will mich selbst im Spiegel sehen, Jahre werd ich warten, zehn sein's an der Zahl, denn will ich wissen: sprach der Spiegel wahr? „Zehn Jahre hast gewartet du, bist blind geworden vom Spiegelbllick. Tragisch, menschlich: Fragst du dich nun, warum stand die Zukunft gegenüber dir, doch gegenüber ihr nur du? Die Zukunft ist blind, so bist es du. Geblieben ist dir nur die Erinnerung an dein Antlitz von vor zehn Jahren. So siehst du dich nun..[/align] Ich konnt das Ende irgendwie nicht in eine gescheite (und verständliche) Form bringen, taugt es evtl. trotzdem was? Soll vom Inhalt her nichts originelles sein, ich hatte mit einer Freundin darüber fantasiert, wie einen die Zukunft durchs Spiegelbild sieht, wenn man aus der Gegenwart in den Spiegel schaut (angenommen die Zukunft schaut zurück ^^).. |
[align=center]..no tomorrow remains to save you
so let's relish in yesterday.. (Triarii)[/align] |
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Mo 26. Dez 2005, 01:52 - Beitrag #267 |
Danke, Anaeyon, freut mich, dass es dir gefällt. Ich hatte schon ein wenig die Befürchtung, es wäre zu dick aufgetragen. Bei "lebt mit Gesellschafts Schwur," würde ein "in" möglicherweise besser klingen, aber es ergibt weniger Sinn, denke ich.
Dein Gedicht ist interessant. Ich kann Menschen nicht ausstehen, die ständig in den Spiegel schauen, aber dieser Zukunftsblick dürfte sicher sehr faszinierend sein. Niemand kann wirklich sagen, wie die Zukunft verläuft, soviel steht fest. Nicht einmal der morgige Tag ist sicher, oder steht in irgend einer Form fest. Dein Spiegel wäre so etwas wie der Schicksalsspiegel. Faszinierende Idee, Vorstellung...wenn auch utopisch, abstrakt, furchterregend und wunderbar. |
May the Force be with You.
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Mi 28. Dez 2005, 01:54 - Beitrag #268 |
Die Suche[align=center]Wenn man nicht weiß, wer man ist
Kann man nicht wissen, was man will Wenn man nicht weiß, was man will Kann man nicht frei sein Ist man nicht frei, kann man nicht wissen, wonach man sucht Weiß man nicht, wonach man sucht, kann man nicht wissen, wer man ist Weiß man nicht, wer man ist Kann man nicht wissen, was man will Wenn man nicht weiß, was man will Kann man nicht frei sein Bis sie den Schmetterling einatmete aufwachte Und wegflog Zum Land der immergrünen Augen Sie wußte nun frei sind nicht ich oder du Frei ist nur der Wind der den Schmetterling tötete[/align] |
May the Force be with You.
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Mi 28. Dez 2005, 02:13 - Beitrag #269 |
Spender,
sind das zwei Texte? Mir gefällt das Land der immergrünen Augen besonders gut. Da gehen ungezählte Bilder vor dem inneren Auge auf. Die Minimalistin möchte gern mal mit dem zweiten Teil spielen, wenn du erlaubst: Den Schmetterling einatmen aufwachen und wegfliegen ins Land immergrüner Augen um zu wissen: frei nicht ich oder du Frei nur der Wind der Schmetterlinge tötet |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 28. Dez 2005, 02:19 - Beitrag #270 |
Frei
nur der Schmetterling der Wind erschafft So, etwa, könnte man es auch sehen^^ |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mi 28. Dez 2005, 03:10 - Beitrag #271 |
Halt, bei einem bestimmten Teil meiner Texte, schaffe ich es gerade mal selbst sie zu verstehen. Nach einer Weile zumindest.
Ich schreibe oft sehr unterbewußt. Der Text sagt im Grunde aus, dass nur die Erleuchtung einen frei machen kann und die Erleuchtung empfängt nur jemand, der nicht denkt, nicht fühlt, nicht sucht, sondern Sein atmet. Der Atem kann auch Wind sein, kann Sturm sein, für einen Schmetterling, während Mensch selbst ein Schmetterling ist, in den Gewalten der Natur. Alles gehört zusammen, während die Begriffe, die Worte, die Suche, die Dinge trennen. Getötete und Tötende zu sein, ist zudem ein schönes Paradoxon, welches die Kreisförmigkeit des ewigen Momentes beschreibt, in dem man Erleuchtung erfahren kann. Der erste Teil ist leichter zu verstehen. Er beschreibt die sinnlose Suche, den Wahnsinn der Suche. Ohne diesen Wahnsinn gäbe es nicht die Erleuchtung oder zumindest die Überraschung im zweiten Teil. Mir ist gerade aufgefallen, dass ich den Titel vergessen habe. Ups! |
May the Force be with You.
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Mi 28. Dez 2005, 03:15 - Beitrag #272 |
Das schöne an einem bildhaften Text ist, dass die Fantasie des Lesers angesprochen wird und so auch andere Interpretationen zulässt. Hier haben wir den Idealfall, dass der Autor seine Gedanken mitteilt und man selbst die eigenen Überlegungen damit vergleichen kann.
Ganz daneben lag ich nicht. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 28. Dez 2005, 10:03 - Beitrag #273 |
Mir fällt es leichter, Zugang zum zweiten Teil zu finden.
Vielleicht WEIL eine solche Suche wie im ersten Teil imo IMMER Wahnsinn ist, und diese Art Wahnsinn imo nur für jene verständlich ist, welche ihn hinter sich gelassen haben Aber ^^ ich hätte dir hierin: Frei ist nur der Wind der den Schmetterling tötete beinah widersprochen ;-) Frei ist meinem Empfinden nach nicht der Wind, der den Schmetterling tötet, sondern die Welle die ihn trägt. Ob sie den Schmetterling dabei tötet oder nciht ist imo irrelevant ,-) Ist 'lustig' wie das Empfinden der Leser solcher Texte/Gedanken auseinander gehen und dennoch irgendwie beieinander bleiben, ne? ,-) |
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Do 29. Dez 2005, 01:34 - Beitrag #274 |
Wahnsinn soll verständlich sein? ] Ist 'lustig' wie das Empfinden der Leser solcher Texte/Gedanken auseinander gehen und dennoch irgendwie beieinander bleiben, ne? ,-)[/QUOTE] Ja, das ist interessant. Ich schreibe in erster Linie für mich selbst, von daher mache ich mir deswegen vorher wenig Gedanken. Assoziationsketten von unterschiedlichen Menschen fangen fast immer woanders an. Möglicherweise kommen sie jedoch früher oder später am gleichen Punkt vorbei. Allerdings habe ich nicht übermäßig ausschweifend geschrieben. Das ergibt mehr Spielraum, meine ich jedenfalls. Hier ist eines, das gestern abend entstanden ist.... Gräfin Zahl Einen Tag nur, mit 24 Stunden Den gebet mir, unumwunden Ein Tag ist viel zu wenig Zeit Das Leben nach viel mehr schreit In der Langsamkeit, der langsamen Zeit. In den flüchtenden Stunden, die tropfen wie offene Wunden, vorbei sind, bevor sie geschehen: Wohin da noch gehen? In der Langsamkeit, der einsamen Zeit. Zeiger der singenden Sekundenstriche, auf Fang nach dem fliegenden Fische, in Häme und Spott tickt ihr nur mehr. Gräfin Zahl, euer Zeitleben ist leer. In der Langsamkeit, der engelsstillen Zeit. Jetzt seh ich mein Ungesagtes klar Nur ihr seid längst nicht mehr wahr Fort aus meiner wahren Nehmung Gegangen ohne jede Widmung. In der Langsamkeit, der Langsamenzeit. Wolltet nicht spekulieren, auf das Gebrachte, auf den seltsamen Reim, den ich mir machte. Das Ungesagte ist wie noch nie, so klar Es ist ungesagt, deswegen ist es wahr Gräfin: „Wie dieser Kuss, mein Narr.“ |
May the Force be with You.
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Di 3. Jan 2006, 14:11 - Beitrag #275 |
Berührungen nur im Herzen. Doch weicht
Die Seele vor sich selbst zurück: Im Herz wohnt der Schmerz. Flucht aus der Wirklichkeit. Lieben im Traum. Ich liebe dich - nur ein Wort. Und der Traum nie geträumt. Zelebrierter Seelenschmerz. Gleichgültiges Vorübergehn. Krampfhaftes verzweifeltes Festhalten An alten Illusionen... *flüster* Verstehst 'du' meinen Wahnsinn....? |
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Di 3. Jan 2006, 14:34 - Beitrag #276 |
Gewiß doch, ich verstehe...nichts ist, in dem nicht auch Sinn ist^^
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Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
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Mi 4. Jan 2006, 01:48 - Beitrag #277 |
Angebratene Cyberpunker essen Bananenbrote auf dem Kirschbaum, ohne die Sinnlichkeit der vergangenen Zukunft aufzuwiegen. Ihre Pfannenartigkeit wird durch einen offen subversiv verlaufenden 7.62mm Austrittskanal gebeugt. Tomaten wollen nicht länger Soße sein und Heinz hatte zuviel Ketschup. Im Irakkrieg wurden viele GIs umsonst verketschupt, ohne ihre Bananenbrote je zu Gesicht bekommen zu können sollen werden möchten.
Warum Darum: Nieder mit dem AUF! Ja, Aydee, ich verstehe dich, aber ich verstehe nicht, warum ich dich verstehe. |
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Mi 4. Jan 2006, 01:54 - Beitrag #278 |
Spender, dein Text ist ein Paradebeispiel für gescheiterte Sinnlosigkeit (falls es wirklich sinnlos sein sollte^^).
Gelber Duft heult grundlos. |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Mi 4. Jan 2006, 02:40 - Beitrag #279 |
Am sinnlosesten sind doch sinnvolle Texte, die von Niemanden verstanden werden, oder sinnvolle Texte, die vergessen werden, so wie alles vergessen wird, wenn diese Welt zu Staub und Asche zerfällt. Alles ist sinnlos, selbst die Sinnlosigkeit.
Nee, ich muß mich korrigieren, die Sinnlosigkeit ist nicht sinnlos. |
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Mi 4. Jan 2006, 02:47 - Beitrag #280 |
Upon the oven
a saucepan is standing Its bottom is covered finely with pure sesame oil Give me the powder, of wealth and of power its colour is, its taste being rich and sublime add some bananas to the oily drama heat it slowly, add some salt and lime Then use a hammer with coriander, never forgetting to slowly stir the yellow brine The broken coriander then is slowly added, together with pepper, ginger and whatever is liked Before it is ready some whey and some oranges truly insist they want to join in with the dance So you let them in, heat them thoroughly make it all have the right taste and the golden hue Benutze das ganze mit Reis und Hühnchen...ine hiero weiz, wovun ik spreke^^ |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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