Welches Buch lest Ihr gerade?

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Maurice
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So 12. Mär 2006, 21:53 - Beitrag #1541

Mich hat das Buch auch nicht vom Hocker gerissen. Wenn du eine gute Einführung in die Philosophie suchst, dann kann ich dir am ehesten von Thomas Nagel "Was bedeutet das alles?" bei Reclam empfehlen. Er führt auch für Laien gut verständlich in ein paar Grundfragen der Philosophie ein, lässt aber Autoren außen vor. Wenn du möglichst viel darüber wissen willst, was die ganzen Philosphen gedacht haben, ist das Buch deshalb ungeeignet.

Lykurg
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Fr 24. Mär 2006, 12:39 - Beitrag #1542

Arthur Schnitzler: Leutnant Gustl (1900)

Eine kurze Novelle, die man ruhig einmal gelesen haben sollte. Sie ist vollständig in der Form des inneren Monologs geschrieben (der etwa 12 Stunden erzählter Zeit umfaßt) und schildert so eingängig wie bitter das mörderische Offiziersehrendenken des ausgehenden 19. Jh, zeichnet den Charakter Gustls zu einem Typus, der seine Gesellschaft in ein finsteres Licht taucht, ohne innerhalb der Geschichte mehr als den Ansatz eines Bewußtseins dafür zu haben.

e-noon
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Fr 24. Mär 2006, 14:27 - Beitrag #1543

Hab jetzt die Bibliothek von Babel gelesen und vermute, dass er das einfach so erzählt, als hätte er oder jemand anders es erlebt, und dass er gegen Ende jeder Geschichte leider wahnsinnig geworden ist, der Autor :) Ich sollte das Buch vielleicht nochmal lesen.

Danach: DIE ELFEN (lesen!) und ERAGON (unbedingt lesen!!!), beides Fantasy und super gut ^^

Lykurg
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So 26. Mär 2006, 02:02 - Beitrag #1544

Franz Kafka: In der Strafkolonie (1914)

In dieser Erzählung schildert Kafka eine von einem autonom agierenden Lagerkommandanten gepflegte Folter- und Hinrichtungsmaschine. Kafka läßt den Offizier in seiner unnachahmlichen Argumentationsweise für diese 'herrliche' Maschine sprechen und ihren Niedergang bedauern.
Die menschenverachtenden Charakterzüge dieses Henkers (und seines verehrten Vorbilds) in Kafkas Erzählung, die zu ihrer Erscheinungszeit kaum verstanden und deutlich abgelehnt wurde, traten nur wenige Jahre später in den beiden großen Totalitarismen deutlich zutage.

Maurice
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So 26. Mär 2006, 16:42 - Beitrag #1545

"In der Strafkolonie" hat mir bisher von Kafkas Texten am besten gefallen. :D

Da ich nächstes Semester ein Seminar zur Jugendliteratur besuchen werde, lese ich ein paar der vom Dozenten vorgegebenen Bücher. Bisher habe ich von der Liste "Pünktchen und Anton" gelesen, was ich wohl nicht groß ausführen muss. Ich fands ganz nett und ich kann mir durchaus vorstellen, dass mal mit jüngeren Schülern zu lesen. Besonders gut hat mir nämlich diese Seiten zum Nachdenken gefallen, wo Kästner genau zu diesem motivieren will.

Jetzt lese ich von Zoran Drvenkar "touch the flame", wo es um einen 15jährigen Jungen geht, der nach sieben Jahren seinen Vater wieder sieht. Beide kennen sich fast überhaupt nicht und trotzdem sollen sie ein paar Tage miteinander verbringen. Der Vater hat einige Probleme, weshalb er irgendwelche Leute besuchen muss, um irgendwelche Sachen zu regeln. Was für Probleme das sind, weiß weder der Junge, noch erfährt es der Leser. Zumindest bis zur Hälfte des Buches, wo ich bisher bin.
Ich konnte mich mit dem Buch bisher nicht anfreunden, was hauptsähclich daran liegt, dass mir die Story bisher mehr wie ein wirrer Traum erscheint. Und ich glaube nicht, dass ein Buch mit solchen ich will mal sagen "kafkaschen" Zügen, für diese Zielgruppe geeignet ist. Aber mal sehe, wie es weitergeht...

Anaeyon
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Di 28. Mär 2006, 19:39 - Beitrag #1546

Entsetzt musste ich heute feststellen, das unser Bibliothek genau zwei kleine Zwischenregale für Philosophie hat. Unter Psychologie gabs auch nichts gescheites. Nur "Wie ich Beleidigungen erfolgreich ignoriere"-Seelenberatung.

Nuja, mal mitgenommen was da war.

- C.G. Jung - Archetypen
- Oxford Illustrated History - Illustrierte Geschichte der westlichen Philo.
- Spektrum-Ausgabe über Descartes
- Gottfried Martin - Platon
- Wilhelm Weischedel - Die philosophische Hintertreppe

Maurice
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Di 28. Mär 2006, 19:57 - Beitrag #1547

Ist ja echt nichtso der Knüller. Den Weichschädel kenne ich. Mir war er einfach zu sehr auf Metaphysik versteift. Wer was über die Metaphysik von 34 Philosophen wissen will, ist mit dem Buch gut bedient. Der Rest greift besser zu differenzierteren Einführungen in die Philosophie.

Mein letztes Buch habe ich mittlerweile durch und fands insgesamt nicht so besonders. Ich glaube Kafka würde sowas in der Art schreiben, wenn er ein heutiger Jugendlicher wäre. Glaubwürdig ist die Story echt nicht, höchstens etwas surreal.
Jetzt lese ich von Mats Wahl "Winterbucht", aber nur weil ich das für ein Seminar lesen soll. Auch dieses Jugendbuch lässt mich bisher recht kalt. Armer, schlecht sozialisierter Junge hat Stress in er Familie, verliebt sich in ein reiches Mädchen und sein ehemalig bester Freund rutscht in die rechte Szene ab. Irgendwie habe ich es nicht mit solcherlei Jugenbücher, wo es um die Alltagsprobleme der Kiddies geht. :rolleyes:

Traitor
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Mo 3. Apr 2006, 02:20 - Beitrag #1548

Borges und Pratchett wurden längst beendet, was damals aber nicht vermeldet ward. Seitdem angefallen:

C.S. Lewis - The voyage of the Dawn Treader Narnia-Band 5 in Innerwelt- und meiner Lesereihenfolge, Band 3 in Entstehungsreihenfolge und der Pevensie-Subreihe. Nett wie auch die anderen Teile bisher.

Arthur C. Clarke - 2061: Odyssey Three Nachdem 2010 mit 2001 noch voll mithalten konnte, jetzt ein Abfall. Handlung und Schreibe sind gut, aber irgendwie passiert viel weniger und auch weniger relevantes als in den vorigen Werken, und das weitere am Leben lassen Heywood Floyds wirkt etwas arg der Marktforschung geschuldet. Interessante Ideen sind aber allemal weiterhin drin und es liest sich gut, und der Ausblick auf 3001 am Ende lässt viel Vorfreude auf ein auch wieder episches Finale aufkommen.

Umberto Eco - Das Foucaultsche Pendel Erstmal zitiere ich Padreic vom 24. 06. 2004:
Ich hab heute 'Das Foucaultsche Pendel' zu Ende gelesen. Kern des Buches ist der "Große Plan", eine Verschwörungstheorie, die sich drei Verlagslektoren (zumindest anfänglich) zum Spaß auf Basis eines angeblichen Templer-Dokuments ausdenken. Bis sie immer weiter in den Sog davon geraten. Und unter der Oberfläche geht es auch um Glauben und Selffullfilling-Prophecies und vieles mehr. Wie bei Eco wohl üblich bekommt man nebenbei auch einiges an Bildung ab, obwohl manches auch nur Verschwörungs-Pseudo-Bildung ist (aber nicht alles).
Die Erzählstruktur ist ein wenig ungewöhnlich, beginnt die Erzählung (aus der Ich-Perspektive eines der Verlagslektoren geschrieben) doch nahe des Endes, wo der Erzähler sich alle Geschehnisse nochmal in Erinnerung ruft. Zwischendurch werden (zumeist recht obskure) Texte eines Freundes vom Erzähler eingeflochten. Jedes Kapitel beginnt auch mit einem (oft fremdsprachlichen, aber zum Glück übersetzen) Zitat. Andere fremdsprachliche Ausdrücke werden leider längst nicht immer übersetzt...
Quasi nebenbei trifft man auf einige leicht obskure Sachen. Als erstes die drei Verlagslektoren selbst, wovon der eine beispielsweise behauptet, er sei Jude, obwohl das wohl eher unwahrscheinlich ist. Dann die beiden Verlage selbst, wovon der eine nur eine höchst raffiniert aufgebaute Abzocke ist. Oder auch die Akademie für analytische Irrelevanz ist genial...
Nur zwei Kritikpunkte habe ich. Erstens liest es sich stellenweise fast ein wenig zäh und zweitens ist das Ende, wie ich finde, handlungsmäßig nicht sehr überzeugend (auch wenn es dafür sehr spannend ist).
Insgesamt kann ich es aber empfehlen.
Mein Kommentar: Sehr starke Zustimmung, herrlich subversiv-intellektuelle Wirrnis mit den von ihm erwähnten Kritikpunkten. Dazu kommt für mich aber noch der, dass die passagenweise Fokussierung auf die Psychologie des Mitlektors Belbo etwas zu stark ausgefallen ist und dieser Charakter in seiner Verfahrenheit auch IMHO etwas übertrieben und nicht allzu glaubwürdig ist. Insgesamt aber eine sehr, sehr lohnenswerte Lektüre.

William Shakespeare - A Midsummer Night's Dream Das erste Mal, dass ich von Shakes etwas enttäuscht bin. Das Stück ist zwar recht amüsant (insbesondere die Meta-Ebene mit dem Theaterstück im Theaterstück) und die Sprache natürlich klasse, aber sowohl Inhalt (klar) als auch leider auch gerade die Sprache sind doch klar von den Höhen von MacBeth, Hamlet oder Romeo & Juliet entfernt. Letztlich ist aber auch ein mittelmäßiger Shakes besser als fast alles, das es sonst so gibt. :)

Robert Rankin - The Brentford Triangle Zweiter Band der derzeit achtbändigen Brentford-Trilogie. Der erste Band war flüssig geschrieben, nicht ganz so prägnant und treffend wie Adams oder Pratchett, dafür aber mit einem durchaus überzeugendem eigenen Stil, amüsant aber hauptsächlich nur durch die unglaublich britischen Charaktere und Ereignisse (andauernde Pub- und sonstige Trinkszenen etc.), die Handlung war zwar abstrus, aber letztlich nicht ganz mitreißend.
Der zweite Band ist jetzt noch ein ganzes Stück herrlicher, denn bei Beibehaltung der alten Humorstärken gleitet die Handlung jetzt endgültig ins Groteske ab. Anarcho-Golf, Ley-Linien, eine außerirdische Invasion, die Arche Noah, Antigravitationskamele, ein Cheopspyramidenteleportationsprojekt zur Änderung der Erdachse, eine Edgar-Allan-Poe-Reinkarnation und ein Finale während eines okkultistisch beeinflussten Dartturniers, und all das auf nur 200 Seiten und in einem Londoner Vorortkaff, Brentford eben, das wird dann einfach göttlich.
Und ich werde mich mal auf die Suche nach einer Statistik machen, wieviel diese Kerle während eines Buches trinken...

Maurice
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Mo 3. Apr 2006, 10:57 - Beitrag #1549

"Winterbucht" hat mir dann doch noch ganz gut gefallen. Ich mag die Hauptperson zwar immer noch nicht, aber irgendwie hat es mich dann doch interessiert, wie es mit ihr weitergeht. Das kommt wohl automatisch nach 200 Seiten, wenn die Story an sich nicht ganz langweilig ist. Ich überlege mir jetzt sogar, ob ich mir nicht auch den zweiten und dritten Band holen soll...
Davor würde ich aber folgendes wissen wollen: Gelten Bücher von schwedischen Autoren auch als deutsche Literatur? *
Ich versuche ja nämlich wenn möglich Bücher zu lesen, die einen gewissen Mehrwert für die Uni haben, weshalb die Bücher wenn möglich philosophische oder von deutschen Autoren sein sollten. Von dieser Regel mache ich nur selten Ausnahmen. Es gibt nämlich genug gute Literatur aus diesem Bereich, da kann ich mich nämlich erstmal vorzugsweise denen widmen, die auch noch einen kleinen Zusatznutzen haben.

Jetzt lese ich von Hans-Ludwig Freese "Kinder sind Philosophen". Das erste Kapitel hat mir recht gut gefallen und mein Interesse für das Buch gestärkt. Im zweiten Kapitel hat mir der Autor dann zu dick von seinem metaphysischen Weltbild erzählt. Er meinte, dass die meisten Menschen (oder waren es sogar alle?) schon "transzendente Erfahrungen" gemacht hatte... das ist auch nicht schwer, wenn er als solche schon versteht, dass man sich einmal bewusst darauf konzentriert, dass man existiert und dies oft mit einem merkwürdigen Gefühl verbunden ist. Naja wenn das für ihn schon eine transzendentale Erfahrung ist und sogar ein Beweis für einen Leib-Seele-Dualismus :rolleyes: ...
Ich hoffe seine pädagogischen Ausführungen sind besser, als seine philosophischen und erstere soweit sachlich, dass sie nicht stänig auf letztere verweisen.
We will see...

___
*Die hierauf folgende Diskussion wurde ausgelagert. Traitor.

Lykurg
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Di 4. Apr 2006, 22:34 - Beitrag #1550

Jetzt bin ich endlich auch zu dem Borges-Bändchen gekommen - sehr schön skurril, wobei mir "Die kreisförmigen Ruinen" eigentlich als die vollendetste dieses Typus erschien. Die "Bibliothek von Babel" erinnerte mich wieder an einen Einfall, aus dem heraus ich mir vor ein paar Jahren mal einen Entwurf geschrieben hatte - aber dann erschien "Der Schatten des Windes", und das war meiner Idee viel zu ähnlich. :rolleyes:

Jetzt rufen eine Reihe von studienbezogenen Büchern nach meiner Aufmerksamkeit - mal sehen...

@Traitor: Das Meta-Theater kommt um die Zeit mehrfach vor, die von mir beschriebene (?) Historia des Peter Squentz trägt auch solche Züge. Ich fand den Sommernachtstraum auch nicht gerade umwerfend.

Lethe-Elbin
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Do 20. Apr 2006, 21:27 - Beitrag #1551

Ralf Isau "Die Galerie der Lügen":
Wie fühlt sich ein Mensch, der Frau und Mann zugleich ist.
Wie fühlt er, wenn man ihn als nächsten Schritt der Evolution feiert, obwohl er Darwins Lehre für den größsten Irrtum der Wissenschaft hält?
Wie fühlt diese Person, wenn anscheinend nur sie die Botschaft hinter einer Serie von Museumseinbrüchen erkennt, aber man sie verdächtigt, anstatt ihr zuzuhören?
Wie fühlt ein Geschöpf, das nie richtig gelernt hat zu fühlen?
Was wir es tun?


Mal wieder Ralf Isau "Der silberne Sinn"

Jeremie Bellmann hat es weit gebracht, doch als die angesehene Anthropologin den Auftrag bekommt mit einer Expedition in dem Urwald von Guayana nach einem geheimen Volk zu suchen, kommen wieder schlimmste Kindheitserinnerungen an das nur knapp überlebte Jonestown-Massaker in ihr hoch. Dennoch erklärt sie sich bereit die Expetition zu leiten. Im Urwald angekommen, beoachten sie den Kampf zwischen einem Jaguar und einem großen hellhäutigen Mann. Dieser hellhäutige Mann gehört zu dem silbernen Volk, welches sie im Dschungel suchen, an. Sie fischen den Mann aus dem Wasser und versorgen die Wunden, die er vom Kampf davon getragen hat. Nachdem es ihm besser geht stellt sich der Mann als Saraf Agryr - ein Hüter vor. Wenig später haben sie auch das silberne Volk gefunden. Von nun an geht alles schief, einige des silbernen Volk weigern sich die Fremden in diesem Land zu akzeptieren. Einige Leute verhalten auffällig, wenig später stirbt fast das gesamte silberne Volk an einem unbekannten Virus, an dem auch Jeremie erkrankt. Jeremies langgehegte Vermutung einer Verschwörung gestättigte sich auf erschreckende Weise. Einiger der Mitgleider waren auf der Suche nach dem silbernen Sinn, der Gabe der „Telepathie“. Wargemutig macht sich Jeremie auf die Suche nach der Wahrheit und den Mördern des Silbernen Volk, an ihrer Seite „Saraf Agryr“. Doch diese Verschwörung reicht tiefer in die Vergangenhiet und Gegenwart als Jeremie bewusst ist. Dann geschieht etwas, das Jeremie völlig aus der Bahn wirft und auch sie in große Gefahr bringt. Selbst die Flucht bringt nichts mehr, zu mächtig ist der Gegner.

Ich mag das Buch so gerne dass ich es jetzt schon zum zweiten Mal lese.


Jean-Louis Fetjaine "Vor der Elfendämmerung":
Lange, lange vor unserer Zeit: Die Welt ist von Zwergen, Elfen und Menschen bevölkert, den drei "freien Völkern", die gemeinsam die Kräfte des Bösen in Schach halten. Als eines Tages die Zwerge die grauen Elfen beschuldigen, ihrem König das Schwert Excalibur gestohlen und den König ermordet zu haben, steht nichts geringeres auf dem Spiel, als der Frieden der Welt. Eine Kommisssion wird gegründet, die die Ordnung wiederherstellen soll. Sie besteht aus Lliane, der Königin der Elfen, aus dem Zwerg Tsimmi, dem "Meister der Steine" und aus Uther, einem Ritter aus dem Menschengeschlecht. Eine gefährliche Reise beginnt - und niemand begreift, dass sie alle nur Werkzeuge in einem teuflischen Spiel sind...

Lykurg
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Do 27. Apr 2006, 15:18 - Beitrag #1552

(zwischendurch:)
Theodor Fontane: Effi Briest

Ein Buch, das sich immer wieder lohnt, schon weil bei jedem Durchgang neue Symbole auftauchen, vorausweisende Anspielungen, köstliche Details zur Lebensweise oder zeittypische Bemerkungen unmöglich auf einmal erfaßt werden können. Diesmal das Buch auch gezielt im Sinne eines Buddenbrook-Vorläufers^^ gelesen - amüsante Ähnlichkeiten nicht nur zwischen Effi und Tony, außerdem aber in Humor und Stil.


(jetzt, noch nicht ganz fertig:)
Gottfried Keller: Der grüne Heinrich

Beschrieben wird der Werdegang eines Künstlers in einem Bildungsroman mit massiven Anklängen an (und bis zu direkten Anspielungen auf) Goethes Wilhelm Meister (etwa durch die Theaterszenen, in denen aber, aus schweizerischer Notwendigkeit, Schillers Tell gegeben wird). Anders als im WM steht aber hier die Zufälligkeit von Heinrichs Existenz als Maler und sein Ringen um die künstlerische Form in einer Welt des geistigen (besonders auch religiösen) Umbruchs im Vordergrund. Dahinter steht wohl auch das Ringen des Autors mit seinem Erstlingsroman, den er später zu einer zweiten Fassung massiv überarbeitete.

e-noon
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Do 27. Apr 2006, 17:56 - Beitrag #1553

Wenn schon Fontane, dann neben Effi Briest auch Cécile oder zumindest L'adultera :dafuer:
Effi Briest macht finde ich am meisten Spaß, wenn mans in der Schule liest (oder privat damit arbeitet, aber wer macht das schon freiwillig?).

Ich habe gerade "Siddharta" und "Demian" von Hermann Hesse gelesen, als Lektüre in der Schule bzw. für ein Referat, und bin jetzt gerade bei "Die Morgenlandfahrt". Beide gelesenen haben mir bisher außerordentlich gut gefallen!!!!!

Illajha
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Do 27. Apr 2006, 20:37 - Beitrag #1554

Ich hab grad mit "Du entkommst mir nicht" von Mary Higgins Clark angefangen. Das ließt sich sehr schön auch nebenbei wech....Ist halt ein Krimi, aber da ich öfter in der Woche länger mit der Bahn unterwegs bin verkürzt das sehr schön die Zeit....

Traitor
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Do 27. Apr 2006, 23:45 - Beitrag #1555

Nach dem schulischen "Irrungen und Wirrungen" stand mir der Sinn nicht mehr nach Fontane, dem Werk konnte ich weder literarische Qualität noch über seine Zeit hinausgehende Relevanz noch innerhalb dieser allzu starke Aussage abgewinnen. Aber vielleicht sind andere seiner Werke ja wertvoller...

Derzeit "Darwin und die Götter der Scheibenwelt", Band 3 der Gelehrten-Reihe. Fehlkauf, nach dem aus einem wirklich guten Populärwissenschaftsbuch und mit den ganzen Romanen konkurrenzfähigen Erzählteilen bestehenden ersten Band und dem in beiden Punkten noch ganz netten Zweiten ist dieser im Sachteil jetzt fast nur noch repititiv, dazu mehr die persönlichen Ansichten der Autoren als Inhalte darstellend und im Scheibenwelt-Erzählteil unsauber erzählt und nur selten lustig. Das Konzept hat sich offenbar überlebt.

Danach werde ich wohl zu Neil Gaimans Neverwhere oder etwas von Poe greifen.

Die Maschine
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Fr 28. Apr 2006, 11:34 - Beitrag #1556

Ich werde nach meinem Abitur anfangen mir das Buch "Verschwörung gegen Amerika" von Philip Roth lesen.

Und zwar greift der Roman die Präsidentschaftswahlen 1940 auf, wo nicht Roosevelt Präsident wird, sondern Charles Lindbergh, der Antisemit, die Wahl gewinnt.

Die Juden in Amerika fürchten sich und Lindbergh "verbündet" sich mit Nazi-Deutschland (gegen die Juden).

Ist glaub ich nen ganz interessantes Buch, und für mich als Geschichts-LKler eigentlich auch mal gut nachzulesen über "was wäre wenn".

Lykurg
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Fr 28. Apr 2006, 12:45 - Beitrag #1557

@e-noon: beide Werke fehlen mir noch - gerne, wenn Zeit... Effi habe ich auch schon zum Vergnügen gelesen, jetzt war es aber gerade wieder dran (Lektüreliste). Die Wanderungen durch die Mark Brandenburg fand ich besser als Jenny Treibel, aber das ist wohl eher Geschmackssache.^^
@Traitor, auch deine Einwände kann ich mangels Kenntnis derzeit nicht untermauern oder ihnen widersprechen, ich habe da so ein Vorurteil...

@Die Maschine, zumindest wir hatten zwischen den schriftlichen und der mündlichen Prüfung eine ziemliche Phase des Stillstands, in der sich das eine oder andere Buch bewältigen ließ. Viel Erfolg!

Die Maschine
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Fr 28. Apr 2006, 17:16 - Beitrag #1558

@Lykurg:
Ich habe meine Geschi Klausur gestern geschrieben. Drittes Flugblatt der "Weißen Rose" (hatte auch noch die Möglichkeit "China-Kulturrevolution Text-/Bildquelle zu bearbeiten)
Da ich nächste Woche noch Englisch schreibe und übernächste SoWi mündl. Prüfung bin ich dann nach dem 9./10. Mai erst mal FERTIG!!!
Es kommen nur noch die Prüfungen nach Pfingsten, wo ich evtl. in Mathe geprüft werde (Abweichungsprüfung wenn ich 3+ schreibe)
Du siehst, ich werde wohl keine mündliche Prüfung haben, aber zwischen mündl. und schriftl. Prüfung bleibt mir nicht so viel Zeit. Dennoch danke ich für deinen Wunsch.

Ich werde mir das Buch irgendwann Mitte Juni antun, denn ich weiß, würde ich jetzt anfangen zu lesen, dann würde ich nicht mehr lernen.

Lykurg
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Mo 1. Mai 2006, 11:41 - Beitrag #1559

Inzwischen den grünen Heinrich beendet haben, mit dem Schluß der Erstfassung nicht zufrieden sein. - Aus Neugier habe ich eben noch die letzten paar Kapitel der Zweitfassung (fast zwanzig Jahre später geschrieben) gelesen - hmm... da hat sich Keller noch einmal soviel Mühe gegeben, und dann ist es doch nichts. Immerhin paßt es in seiner still-resignativen Art wesentlich besser zu Heinrichs Natur als der zweite Schluß, aber durch die Glättung (durchgehender Ich-Erzähler, chronologische Erzählweise, Übersymbolisierung etc.) geht die Frische der Erstfassung verloren, und Keller häuft einen glücklichen Zufall auf den anderen. :(
Zwischendurch hatte ich noch eingeschoben:

Johann Joachim Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst (1755)
Eine zeitprägende Schrift, wesentliche Grundlage der neuzeitlichen Antikenverehrung in Deutschland - aber abgesehen von einigen genialen Momenten furchtbar barock verschwurbelt.
Winckelmann hat dem ersten Teil des Werkes in der zweiten Auflage einen fingierten Gegenbrief und dessen Widerlegung angefügt, durch die der Text auf den dreifachen Umfang anschwillt, ohne dabei allzuviel Neues zu bringen. Immerhin ein interessanter Einblick in diese Zeit des Umbruchs und ihre Formen wissenschaftlichen Diskurses.


@Die Maschine: Na, dann drück ich noch einmal die Daumen... Meine drei Klausuren lagen (mit je einem freien Tag dazwischen) Anfang Februar, so daß wir tatsächlich bis zur mündlichen Prüfung (wohl Mitte Mai?) eine halbe Ewigkeit hatten. Manche Lehrer haben die Zeit tatsächlich noch sinnvoll gefüllt, andere... :rolleyes:

Feuerkopf
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Mo 1. Mai 2006, 21:58 - Beitrag #1560

"Ich und die anderen" von Matt Ruff.

Eine sehr einfühlsam und spannende Geschichte über eine multiple Persönlichkeit, lakonisch, manchmal drastisch. Ich hatte deshalb tatsächlich einen ziemlich verstörenden Alptraum. :boah:

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