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Fr 9. Dez 2011, 15:59 - Beitrag #141 |
Ipsissimus, neulich hattest du ja das Datum übersehen, nun ging es mir so - faszinierendes Gedicht wieder, unschätzbar, die Situation nur von außen beurteilen zu können...
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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So 15. Apr 2012, 14:03 - Beitrag #142 |
Eins meiner Lieblingsgedichte des bayerischen Poeten Helmut Eckl:
A echta Bayer A echta Bayer jodlt net. A echta Bayer schuahplattlt net. A echta Bayer fensterlt net. A echte Bayer macht koa Volksmusi und a echta Bayer wuidat aa net - wenn Fremde dabeisan. |
Der Verstand wird stets vom Herzen zum Narren gehalten
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So 15. Apr 2012, 15:05 - Beitrag #143 |
Willkommen (zurück), Arroway!
Lustig - aber was bedeutet "wuidat"? |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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So 15. Apr 2012, 21:53 - Beitrag #144 |
vermutlich "will das"^^
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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Mi 18. Apr 2012, 17:38 - Beitrag #145 |
Hallo - das hier habe ich mal in einer Zeitung gelesen ( Verfasser unbekannt stand drunter und so habe ich eben einfach was drangedichtet.
Erst viel später abe ich erfahren, dass der Dichter Heinz Erhart war. Danach "Ich reiste solo in die Tropen, sah Affen, Gnus und Antilopen und leider viel zu spät - den Tiger, er kam von hinten und blieb Sieger Nun sitz ich hier im Paradiese, mit andern Engeln auf der Wiese, man ist sich noch ein wenig fremd. Zwei Flügel sprießen durch mein Hemd..." (meine Weiterdichtung) Was soll ich nun hier oben machen? Da hör ich´s hinter mir schon krachen. S´ ist der Tiger, der hat mich nicht vertragen. Ich lag ihm viel zu schwer im Magen. Ich sag zu ihm:" Komm setz dich her, hier ist das Leben halb so schwer. Bekommst hier alles, was von Nöten und keinen musst du dafür töten. |
Betrachte die Dinge von mehreren Seiten und ohne an alten Klischés festzuhalten. So kann niemand sagen, dass Du engstirnig bist. Jeder hat das Recht induviduel zu sein.
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Mi 18. Apr 2012, 19:10 - Beitrag #146 |
Amely, deine beiden Eigenwerke haben hier ihren besseren Platz gefunden. Das halberhartsche kann ruhig hier bleiben.
Die Schreibweise "Knu" ist interessant, ob da KDE seine Finger im Spiel hat? Mal wieder was von Tolkien, eine der zig Variationen des "Oath of Feanor":
Von Zeile 2 auf 3 holpert es etwas, danach ist die Rhythmik aber klasse. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Mi 18. Apr 2012, 20:30 - Beitrag #147 |
Oh je oh je - natürlich Gnu - Jetzt verstehe ich auch, warum ich das Tier im Netz nicht fand :-))
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. |
Betrachte die Dinge von mehreren Seiten und ohne an alten Klischés festzuhalten. So kann niemand sagen, dass Du engstirnig bist. Jeder hat das Recht induviduel zu sein.
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Mi 18. Apr 2012, 22:01 - Beitrag #148 |
Erhard sei verziehen, daß er Tiger in Afrika wähnte.
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Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mi 18. Apr 2012, 22:26 - Beitrag #149 |
Stimmt - aber er schrieb ja auch nur 'die Tropen'; vllt. spielt es in Indien, und die Gnus und Antilopen stammen aus einem Zoo?
Aber Erhard kann nichts dafür. Lustig, damals scheint der Wirtschaftsministerposten noch ein Halbtagsjob gewesen zu sein, jedenfalls hat er 1950, im Amt, einen Ruf an die Uni Bonn angenommen.^^ |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Mi 18. Apr 2012, 23:50 - Beitrag #150 |
Jetzt, wo Du es sagst...schon ein seltsamer Vorgang, das lesen^^
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Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Do 19. Apr 2012, 17:20 - Beitrag #151 |
Na jedenfalls läuft bei mir jedesmal beim Lesen ein kleiner Film ab - im Geiste, bei dem ich schmunzeln muss. Ich stelle mir vor, wie ich da oben sitze und es kribbelt auf meinem Rücken, weil der Flaum sprießt. Ich ahne die Weite des Himmels und genieße es, dass alle freundlich sind und mir mit einem Lächeln begegnen - weil hier oben endlich mein wahres " Ich" erkannt wird und ich ohne Vorurteile auf Grund meiner äußeren Hülle betrachtet werde...
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Betrachte die Dinge von mehreren Seiten und ohne an alten Klischés festzuhalten. So kann niemand sagen, dass Du engstirnig bist. Jeder hat das Recht induviduel zu sein.
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Fr 20. Jul 2012, 12:11 - Beitrag #152 |
Wenn es soweit ist...
Wenn es soweit ist... Bin ich dereinst gebrechlich und schwach, und quälende Pein hält ständig mich wach, was Du dann tun musst - tu es allein. Die letzte Schlacht wird verloren sein. Dass Du sehr traurig, verstehe ich wohl. Deine Hand vor Kummer nicht zögern soll. An diesem Tag - mehr als jemals geschehn - muss Deine Freundschaft das Schwerste bestehn. Wir leben zusammen in Jahren voll Glück. Furcht vor dem Muss ? Es gibt kein zurück. Du möchtest doch nicht, dass ich leide dabei. Drum gib, wenn die Zeit kommt, bitte mich frei. Nur - bitte bleibe bei mir bis zum Schluss auch wenn es für Dich schwer sein muss. Und halte mich fest und red mir gut zu, bis meine Augen kommen zur Ruh. Mit der Zeit - ich bin sicher - wirst Du es wissen, es war Deine Liebe, die Du mir erwiesen. Vertrauende Blicke ein letztes Mal - Du hast mich befreit von Schmerzen und Qual. Und gräme Dich nicht, wenn Du es einst bist, der Herr dieser schweren Entscheidung ist. Wir waren beide so innig vereint. Es darf nicht sein, dass Dein Herz um mich weint. Autor unbekannt Steh nicht an meinem Grab und weine. Ich bin nicht dort. Ich schlafe nicht. Ich bin wie tausend Winde, die wehen. Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees. Ich bin das Sonnenlicht aus reifendem Korn. Ich bin der sanfte Herbstregen. Wenn du aufwachst in des Morgends Stille, bin ich der flinke Flügelschlag friedlicher Vögel im kreisenden Flug. Ich bin der milde Stern, der in der Nacht leuchtet. Stehe nicht an meinem Grab und weine. Ich bin nicht fort. Ich bin nicht tot. Anonymes Zitat aus: Penelope Smith, Gespräch mit Tieren |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Fr 20. Jul 2012, 12:34 - Beitrag #153 |
das erste Gedicht treibt mir die Tränen in die Augen
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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Fr 20. Jul 2012, 14:49 - Beitrag #154 |
..ja schnuffi, das ist sehr traurig....
Immer, wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten dich gefangen, so, als wärst du nie gegangen. Was bleibt sind Liebe und Erinnerung. Und wir fragen noch immer Warum? Und wenn Du dich getröstet hast, wirst Du froh sein, mich gekannt zu haben. (Antoine de Saint-Exupéry) |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Fr 20. Jul 2012, 15:13 - Beitrag #155 |
Befreit
Du wirst nicht weinen. Leise, leise wirst du lächeln: und wie zur Reise geb’ ich dir Blick und Kuß zurück. Unsre lieben vier Wände! Du hast sie bereitet, ich habe sie dir zur Welt geweitet — o Glück! Dann wirst du heiß meine Hände fassen und wirst mir deine Seele lassen, läßt unsern Kindern mich zurück. Du schenktest mir dein ganzes Leben, ich will es ihnen wiedergeben — o Glück! Es wird sehr bald sein, wir wissen’s beide, wir haben einander befreit vom Leide; so gab’ ich dich der Welt zurück. Dann wirst du mir nur noch im Traum erscheinen und mich segnen und mit mir weinen — o Glück! Richard Dehmel |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 20. Jul 2012, 16:02 - Beitrag #156 |
..sehr schön...
und sehr traurig.... |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Sa 29. Sep 2012, 19:31 - Beitrag #157 |
[indent] Parable of the Old Man and the Young
So Abram rose, and clave the wood, and went, And took the fire with him, and a knife. And as they sojourned both of them together, Isaac the first-born spake and said, My Father, Behold the preparations, fire and iron, But where the lamb for this burnt-offering? Then Abram bound the youth with belts and straps, and builded parapets and trenches there, And stretchèd forth the knife to slay his son. When lo! an angel called him out of heaven, Saying, Lay not thy hand upon the lad, Neither do anything to him. Behold, A ram, caught in a thicket by its horns; Offer the Ram of Pride instead of him. But the old man would not so, but slew his son, And half the seed of Europe, one by one. Wilfred Owen (1893-1918) [/indent] |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 25. Okt 2013, 16:32 - Beitrag #158 |
Wählt ihr die Tränen?
Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren ruhigen Wasser des Teiches, sah er seine Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte, sie zu berühren und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz naß und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort. "Mommy!" rief er. "Ist etwas nicht in Ordnung?" Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser. "Das muß ein Fehler sein", sagte er. "Ich sollte nicht hier sein". Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin. "Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muß ein Irrtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein". Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu schnurren an. "Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist Dir bestimmt, hier zu sein, und Deine Mommy weiß es tief in ihrem Herzen" sagte die Dame. Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame. "Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig". "Aber sie wußten von Anfang an, daß dies geschehen würde". "War ich denn krank?" Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war. "Nein, sie wußten nicht, daß Du krank warst", sagte die freundliche Dame. "Aber dennoch wußten sie, daß sie die Tränen gewählt hatten". "Nein, das taten sie nicht", sagte der kleine rote Kater. "Wer würde schon Tränen wählen?" Sanft küßte die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt - aber er war noch immer voll Sorge um seine Mommy. "Ich will Dir eine Geschichte erzählen", sagte die Dame. Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen - Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary , Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch - Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann: Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr. "Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt,", sagte der Engel. "Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben". "Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist gerade, was wir brauchen". "Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel. Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht darum, daß wir sie lieben". Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere. "Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, daß ihr sie liebt." Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel. "Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Oberengel. Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Sie wissen, daß wir sie lieben", sagten sie. "Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden." So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen. "Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen. Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen. "Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel. Aber bald waren sie wieder zurück. "Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen." Der große Engel schüttelte den Kopf. "Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müßt mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe." Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie. "Was ist mit denen?" riefen sie. Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg. "Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "Aber wir haben Probleme mit ihrem Operating System." "Würden sie wissen, daß wir sie lieben?" fragte einer. "Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend. "Und würden sie uns wiederlieben?" fragte ein anderer. "Ja", erwiderte der große Engel. "Werden sie je aufhören, uns zu lieben?" riefen sie. "Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch für immer lieben." "Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen", riefen die kleinen Engel. Aber der Oberengel war sehr aufgeregt. "Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müßt sie füttern. Und ihr müßt ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen." "Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel. Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere. "Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel, "es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!" Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so daß sie fast zersprangen. "Wir haben unsere Chance!" riefen sie. "Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie sind so gemacht, daß selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!" Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten. Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben." Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf. "Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er. "Und so ist es auch geblieben", meinte die freundliche Dame. "Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, daß ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen." Der kleine rote Kater setzte sich auf. "Warum nehmen sie uns dann zu sich?" fragte er erstaunt. "Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist." "Oh", sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner Mommy, weinend. "Wird sie jemals aufhören zu weinen?" Sie nickte. "Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders." Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen. "Er machte heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bißchen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn Deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an Dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für einen neues Kätzchen öffnen." "Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!" Die Dame lächelte ihn an und stand auf. "Aber sie wird auch wieder jemanden liebhaben. Daran wird sie denken". Sie nahm Big Boy und Snowball in ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es so mochte. "Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?" Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen. "Werden wir jemals wieder zusammen sein?" Die freundliche Dame nickte. "Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird Dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht, wenn sie einschläft, wirst Du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst Du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, daß Du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest." "Das gefällt mir", sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wußte, daß ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre. "Ich hab' dich lieb, Mommy", flüsterte er. "Es ist schon okay, wenn Du weinst". Er blickte zu den anderen, die spielten, und lachten mit den Schmetterlingen. "Oh, Mommy! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich." Dann wandte er sich um und lief den anderen nach..... Nun, habt ihr auch die Tränen gewählt? __________________________ |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Fr 25. Okt 2013, 16:33 - Beitrag #159 |
Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: „ Wer bist du?“
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. „ Ich? Ich bin die Traurigkeit„, flüsterte die Stimme stockend und so leise, daß sie kaum zu hören war. „Ach, die Traurigkeit!„ rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. „Du kennst mich?„ fragte die Traurigkeit mißtrauisch. „Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet.„ „Ja, aber.....„, argwöhnte die Traurigkeit, „warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?„ „ Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtigen einholst. Aber was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?„ „ Ich.....ich bin traurig„, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. „ Traurig bist du also„, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.„ Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. „Ach, weißt du„, begann sie zögernd und äußerst verwundert, „ es ist so, daß mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest.„ Die Traurigkeit schluckte schwer. „ Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge w einen . Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.„ „ Oh ja„, bestätigte die alte Frau, „ solche Menschen sind mir schon oft begegnet.„ Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. „ Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zuläßt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, daß ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.„ Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit„, flüsterte sie liebevoll, „ ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.„ Die Traurigkeit hörte auf zu weinen . Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: „ Aber......aber – wer bist eigentlich du?„ „Ich?„ sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. „ Ich bin die Hoffnung.„ _________________________ |
Wenn wir den Platz einnehmen, der der unsere ist, dann entdecken wir das, was wir im Grunde sind.
Mögest du an jedem Tag spüren, dass auch die dunklen Stunden einen göttlichen Schimmer besitzen |
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Fr 25. Okt 2013, 17:31 - Beitrag #160 |
wunderschön, Schatz, wenn auch aus traurigem Anlass
ich halte dich fest |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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