Welches Buch lest ihr gerade? (II)

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
Lykurg
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Fr 12. Jan 2007, 03:38 - Beitrag #61

Kressmann Taylor: Adressat unbekannt (1938)

Ein ganz schmales Bändchen, verfaßt als Briefroman, der ursprünglich in einer US-Zeitschrift erschien, nach sehr großem Anfangserfolg aber bis 1992 in Vergessenheit geriet. Die Autorin ist praktisch unbekannt geblieben - eine Werbetexterin und Hausfrau, die sich kaum literarisch betätigte.

Die deutsche Ausgabe hat ein überschwängliches Vorwort von Elke Heidenreich, das spoilernd die Handlung referiert, den Knalleffekt der Geschichte damit aufhebt, insofern empfiehlt es sich, dieses Vorwort einfach zu überspringen. Ein Leser mit ein wenig sprachlichem Feingefühl und mäßigen historischen Kenntnissen kann ihre Schlüsse genausogut selbst ziehen.

Ganz grob: Es geht um eine Freundschaft und deren extreme Veränderung dadurch, daß der nach Deutschland zurückgekehrte Nichtjude dort zunehmend den Nazis verfällt. Spannende Unterhaltung für eine halbe Stunde bis Stunde, von der man aber durchaus länger etwas hat. Gut geeignet auch zum Verschenken.

Da-Fe
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Fr 12. Jan 2007, 08:01 - Beitrag #62

Richard Feynman - Physikalische Fingerübungen für Fortgeschrittene

40 Seiten Vorwort. Mehr kann ich noch nicht sagen ^^

GenomInc
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Fr 12. Jan 2007, 13:57 - Beitrag #63

SPIN von Robert A Willson

Ist in einigen Foren als das beste SF buch des letzten Jahres bezeichnet worden, bin jetzt mal gespannt wie es wird

Traitor
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Fr 12. Jan 2007, 22:37 - Beitrag #64

J.R.R. Tolkien - Roverandom. Dieses kleine Kinderbuch musste ich dringend mal nachholen, um das Sortiment des Autors zu vervollständigen. Natürlich kein großes Werk, aber es enthält herrliche mythologische und linguistische Anspielungen und interessante Querbezüge zum Arda-Komplex. Und in meiner Ausgabe fast soviel Vorwort und Anmerkungen wie eigentlichen Text.

Terry Pratchett - Equal Rites Weiter im Projekt auf-Englisch-von-vorne-Lesen. Hier ist der Gewinn im Titel eindeutig der größte. ("Das Erbe des Zauberers"...) Bemerkenswert: hier wirkt die Scheibenwelt bereits deutlich "fertiger" als in den ersten beiden Rincewind-Büchern, zwischen diesem und ER scheint ein entscheidender Entwicklungsschritt zu liegen.

Shockk
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Mo 15. Jan 2007, 23:19 - Beitrag #65

Harry Potter und der Halbblutprinz.

Nachdem ich in einer Art Crashkurs innerhalb von zwei Tagen Band 5 durchgelesen habe, um wieder auf dem aktuellen Stand zu sein, habe ich nun auch mal mit dem sechsten Band angefangen. So weit ein sehr gutes Buch (wie immer), und ich bin gespannt wie sich die Geschichte entwickelt. Nachdem Band 5 zwar von der Geschichte her brillierte, vom Stil her aber mMn ein Tiefpunkt war, hat sich die Autorin wieder gefangen und ein erstklassiges Werk geliefert.

henryN
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So 21. Jan 2007, 21:23 - Beitrag #66

"Verlorenes Paradies" Cees Noteboom

... war wie im Telefonbuch zu blättern. Zufällig die eigene Nummer entdeckt. hab angerufen und es ging sogar jemand ran... und es war nicht der Anrufbeantworter... ;-)

am meisten sinniertes Zitat: "Engel gehören nicht zu Menschen"

Tille_65
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Di 23. Jan 2007, 16:16 - Beitrag #67

Frank Schätzing - Nachrichten aus einem Unbekannten Universum
Ein sehr spannendes Buch. Es ist das Ergänzungsbuch zu "Der Schwarm". Schätzing konnte nur 20% seines Wissens verwerten und so hat er ein neues Buch geschrieben, was die komplette Entsteheung der Meere beschreibt.

e-noon
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Sa 3. Feb 2007, 00:52 - Beitrag #68

Bitte lest "Der Alchimist"

Um euch eine Freude zu machen, etwas anderes kann es gar nicht sein, erzähle ich euch, dass ich soeben für die Schule das Buch "Der Alchemist" von Paolo Coelho gelesen habe und es wunderbar finde. Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass jemand meine Meinung nach dem Lesen nicht teilt, weil er die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht und Bücher somit nicht nötig hat, aber so jemand würde wohl weder hier lesen noch sich über ein Buch aufregen. Daher sehe ich im Moment keine Möglichkeit, die Lektüre nicht zu genießen, folglich lege ich es euch wärmstens ans Herz.
Wenn es jemand kennt, würde ich mich über einen Kommentar freuen! :)

Also, viel Spaß dabei, die Inhaltsbeschreibung kopiere ich gleich mal hier rein:

Der junge Andalusier Santiago möchte reisen. Um seinen Traum zu verwirklichen, widersetzt er sich dem Wunsch seines Vaters, Priester zu werden. Er wird Schafhirte. Als Santiago mehrfach von einem Kind träumt, das ihm einen Schatz bei den Pyramiden zeigt, beschließt er, seine Herde zu verkaufen und sich auf den Weg nach Ägypten zu machen. Auf seiner Reise lernt er einen König, einen Kristallwarenhändler und einen jungen Engländer kennen, der davon träumt, Blei in Gold zu verwandeln. Er wird seiner ganzen Habe beraubt, es übermannen ihn Triumphgefühle und tiefe Zweifel, bis er, von verschiedenen Zeichen geleitet in einer Oase seiner großen Liebe und einem weisen Alchimisten begegnet, der ihn das letzte Stück zu seinem Schatz führt. Als er schließlich die Pyramiden erreicht, stellt er fest, dass das Leben demjenigen, der an seine Träume glaubt, und bereit ist, sie zu verwirklichen, stets helfend zur Seite steht und dass die Liebe alles in der "Weltenseele" miteinander verbindet.

Jatrix
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Sa 3. Feb 2007, 14:22 - Beitrag #69

Im Moment les ich viel durcheinander.

1) Mr. Hitchcock, wie haben sie das gemacht? von Truffaut
interessant für jeden, der Filme mehr als nur gucken will. Es ist erstaunlich, was man praktisch nebenbei für Wissen vermittelt bekommt.

2) Eine kurze Geschichte von fast allem - Bill Bryson
Bis jetzt wirklich cool, vielleicht kommt es mir auch nur so vor,weilich auch dem Gebiet der Astronomie, Physik usw.echt nicht viel Ahnung hab. Das Buch versucht für Laien die Entstehung des Universums, seine Größe etc und die Entstehung des Lebens undsolche Themen verständlich zu machen.

3) Der Tag, an dem der Italiener in mir erwachte - Phil Doran
Ok, das hab ich von meiner Mutter geklaut, weilich auch mal was harmloses :) brauchte. Geht um nem Typen, der wegen seiner Frau zwangsweise in die Toskana umzieht und Italien trotz seinen Macken lieben lernt.

4) Wer war Jack the Ripper? - Patricia Cornwell
Cornwell versucht mit wissenschaftlichen Methoden zu beweisen, wer The Ripper war.Stellenweise einleuchtend, manchmal "etwas" an den Haaren herbeigezogen, aber schon spannend. Gibt halt viele Gegentheorien zu ihrer, die sollte man sich dann wohl auch mal ansehen. Gibt aber einen guten Einblick in die damalige Zeit unddie Untersuchungsmethoden von um 19. und heute.

5) Faust - Goethe
Pflichtlektüre für die Schule, ansonsten enthalte ich mich dazu erst mal :D

Aydee
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Do 22. Feb 2007, 15:21 - Beitrag #70

u.a.
Anleitung zum Unglücklichsein

Herrlicher Schreibstil ^^
und ich verstehe sogar fast alles ,-)

avenga
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Sa 17. Mär 2007, 18:23 - Beitrag #71

Ich lese gerade einen Reiseführer über Kanada

Es handelt sich um den "Stefan-Loose-Reiseführer". Darin geht es um die Region Westkanada, die mir lieber gefällt, weil die dünner besiedelt ist, als der Osten von Kanada.
Der Schwerpunkt wird hierbei auf British Columbia und den Banff-National-Park gelegt.
Natürlich wird auch noch der dünn besiedelte Norden von Kanada erwähnt.

GenomInc
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Sa 17. Mär 2007, 18:31 - Beitrag #72

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Ich lese gerade :
Artemis Fowl - Die verlorene Kolonie (Gebundene Ausgabe)
von Eoin Colfer.

Bin auch gerade erst angefangen so das ich noch nicht viel zum Buch schreiben kann. Mehr zu den Büchern die ich gelesen habe bzw gerade lese:
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http://www.reliwa.de/user/GenomInc

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Sa 17. Mär 2007, 23:55 - Beitrag #73

Drachenläufer hat meine Mutter mir mitgebracht... soll ganz gut sein... Werd ich in den Ferien anfangen. Ausserdem habe ich im Bücherregal ein Buch über Scientology gefunden, was ich mir auch mal vorknöpfen werde...

Elbereth
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So 18. Mär 2007, 11:17 - Beitrag #74

"Der Sturz von Hyperion" von Dan Simmons

Fortsetung von "Hyperion", habe ich zwar schon einmal gelesen, aber diesen genialen Sci-Fi-Epos kann man einfach nicht ot genug lesen^^ Eine sehr glaubwürdig beschriebene Welt, vielschichtige und interessante Chrakatere, viele verschiedene spannende Handlungsstränge, die aber letzendlich doch alle irgendwie zusammentreffen, nunja, eins meiner Lieblingsbücher^^

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So 18. Mär 2007, 12:53 - Beitrag #75

Verdammmt, was kam denn nach Equal Rites?

Später dann irgendwann: Neil Gaiman: Smoke and mirrors Eine Kurzgeschichtensammlung, von ganz nett bis genial alles dabei. Besonders schön die Geschichten über eine alte Dame, die zufällig den Heiligen Gral in einem Trödelladen ersteht, und über den ersten Mordfall, in der Stadt der Engel vor der Erschaffung der Welt. Und besonders amüsant die Kommentare des Autors zur Entstehung der Geschichten.

William Gibson & Bruce Sterling: The Difference Engine Begründer des sogenannten "Steam-Punks": in einer alternativen Zeitlinie ist im 19. Jahrhundert die Massenherstellung mechanischer Computer gelungen, die eine weit intensivere Industrielle Revolution und soziale Umwälzung bewirkt hat. Die Idee und Beschreibung der Welt ist genial, aber leider mangelt es ein wenig an Handlung vor diesem Hintergrund. Löblich auch, dass Sprache und Schreibstil stark dem 19. Jahrhundert angepasst wurde.

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Mo 19. Mär 2007, 12:54 - Beitrag #76

Inzwischen nebst Uni-Kram

Dürrenmatt: Die Panne


Ein reisender Textilvertreter wird von einer Altherrenrunde aus pensionierten Juristen im Rahmen eines geselligen Abendessens als Mörder entlarvt und zum Tode verurteilt. Er hält alles für ein Spiel...


Rothmann: Rehe am Meer


kurze Erzählungen, die sehr geschickt mit Perspektiven spielen - geschrieben aus der Sicht sehr unterschiedlicher, oftmals unsympathischer Personen, die sich teilweise durch ihre Handlungen entlarven. Die Erzählungen wirken auf mich wie Miniaturen zu einem bestimmten, jeweils variiert wiederkehrenden Thema; teilweise etwas leicht durchschaubar, oft aber auch rätselhaft-anregend, mehrere mußte ich mehrfach lesen.


und zur Zeit

Bulgakow: Meister und Margarita


Faszinierender satirischer Gesellschaftsroman der Sowjetunion der Zwanzigerjahre - Satan persönlich tritt als Schwarzer Magier in einem Varieté auf und treibt die Bevölkerung buchstäblich in den Wahnsinn. Die Personenschilderungen (breites Spektrum vom Apparatschik über das einfache Volk bis zum Künstler) sind herrlich, die orgiastischen Szenen etwa der Verwüstung einer Wohnung großartig. Eingeschoben wird die Geschichte des Pontius Pilatus bzw. eine leicht andere Version der Passion Christi...

Traitor
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So 22. Apr 2007, 11:41 - Beitrag #77

E. R. Eddison - The Worm Ouroboros Ein Fantasywerk von 1922, das wohl vor Erscheinen des Herrn der Ringe als der Klassiker des Genres galt. Dabei ist es am ehesten ein Vorläufer der Heroic Fantasy - in der beschriebenen Welt gibt es Demonland, Witchland, Goblinland, Impland und Pixieland und auch ansonsten wenig sinnvoll ausgearbeitetes, die Namen der Figuren wirken völlig unsystematisch, große Helden reisen hierhin und dorthin und kämpfen mal so ein wenig rum. Das ganze ist aber meilenweit besser geschrieben als der moderne Standard - die altertümelnde Sprache gelingt nicht ganz so glaubwürdig als bei Tolkien, aber doch beeindruckend; die Beschreibungen kippen teils schon fast zum kitschigen über, sind ansonsten aber durch ihren Reichtum überwältigend.
Insgesamt: man erkennt, warum das Buch so bedeutend war, aber es überzeugt eher durch seinen Stil als seinen Inhalt.

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So 6. Mai 2007, 23:50 - Beitrag #78

Khaled Hosseini: Drachenläufer (The Kite Runner, 2004)

Faszinierende Geschichte eines afghanischen Jungen aus sehr wohlhabenden Verhältnissen, der aus Gedankenlosigkeit, Feigheit und infolge eines sehr einfühlsam geschilderten Vaterkonflikts eine schwere Schuld auf sich lädt, sowie seinen späteren, tragisch anmutenden Versuch, einen Teil der Schuld zu begleichen. Natürlich spielt die jüngere Geschichte Afghanistans sowie die Exilproblematik stark in den Roman hinein.


Albert Speer: Erinnerungen (1969)

Schaurig, wie sich Hitlers Architekt nach der Freilassung aus Spandau noch immer an den irrsinnigen Plänen berauschen konnte, die er mit Hitler für Berlin noch geschmiedet hatte, als längst alles zusammenbrach... Ekelhafte, in die Augen springende Klitterungen - einerseits gibt er damit an, wenn Hitler so etwas wie einen Freund hätte haben können, sei er es gewesen; erwähnt er am Rande den Einsatz der (Unmengen von) Zwangsarbeitern für seine Bauprojekte und Steinbrüche und war zuletzt einer der mächtigsten Männer im Staate, will aber vom Holocaust nichts gewußt haben. Zugleich aber Einblicke in die "Geistes-" und Lebenswelt der ganzen Bande, die man sich banaler und plebejischer kaum vorstellen könnte: Hitlers Begeisterung für seichte Unterhaltungsfilme, Bormanns Brutalität, Himmlers von Hitler bespöttelter Germanenkult, Görings krankhafte Egomanie, dazu lauter versoffene, fette und dumme Gauleiter... ein Panoptikum des Abschaums - und doch für den, der es so viele Jahre später beschrieb, eine Quelle ständiger Faszination...

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Mo 7. Mai 2007, 15:31 - Beitrag #79

Da es hier schonmal erwähnt wurde: SPIN von Robert A. Wilson

Das erste SF-Buch seit langem, das bei mir mal wieder das auslöste, was SF bei mir auslöste, als ich das erste mal auf diese Gattung stieß.
Eines Nachts erlöschen die Sterne und der Mond am irdischen Himmel. Seltsamerweise scheint die Sonne am Tag noch zu scheinen und das Leben geht weiter. Es stellt sich heraus, daß da eine Schale um die Erde gelegt wurde, die die Zeit hier um einen Faktor von ca. 1 Million im Verhältnis zum übrigen Universum verlangsamt.
Wer? Warum? Wie?
Das wird in diesem wirklich gut erzählten Buch im Verlauf von ca. 600 Seiten aufgedeckt.

Es ist das erste mal seit den Büchern aus dem Kultur-Zyklus von Iain Banks, daß ich wieder mit einem derartigen Vergnügen SF gelesen hab.


Neil Gaiman "Anansi Boys"

Stellt euch vor, ihr bekommt erst beim Begräbnis eures Vaters gesagt, daß der eigentlich ein Gott war und zwar nicht irgendein Gott, sondern Anansi, der Trickster. Zu allem Unglück erfahrt ihr da auch noch, daß ihr einen Bruder habt, der alle Eigenschaften eures göttlichen Vaters geerbt hat, während ihr eine graue Maus in einem grauen Job seid. Um dem allem dann die Krone aufzusetzen, besucht euch besagter Bruder, schläft mit eurer Freundin und ruiniert euren Job.
Und damit geht Gaimans Roman erst richtig los.
Ein herrliches Lesevergnügen.

Da es - zumindest in diesem Thread - noch nicht erwähnt wurde, schmuggle ich es nochmal dazu (zudem ich es gerade vor ein paar Tagen zum 4. oder 5. Mal gelesen habe):
Harry Mulisch: Die Entdeckung des Himmels
Der Roman über eine Freundschaft, die Kündigung eines Paktes, einen Sprachgelehrten, der nach einem Urlaub auf Kuba in die Politik geht, ein Astronom, der in demselben Urlaub die Frau des Sprachgelehrten schwängert, die im übrigen vorher seine Freundin war, das Kind der beiden ... oder der drei ;) .... ein wunderbares Buch. Für mich DIE Romanentdeckung der letzten 15 - 20 Jahre.

Traitor
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Mo 7. Mai 2007, 23:59 - Beitrag #80

Guru, kennst du auch die früheren Bücher von Gaiman, und wenn ja, wie beurteilst du Anansi im Vergleich dazu?

Ich sitze, da von der Uni in Beschlag genommen und ansonsten von vielen Zeitschriften unterbrochen, immer noch am Ouroboros. Faszinierend übrigens die eingestreuten Passagen (Briefe, innerweltliche Buchzitate) in noch viel älterem Sprachstil, in Pratchetts Sinne "bevor sie die Rechtschreibung erfanden". Nur mit einiger Konzentration lesbar, aber amüsant.

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