In den letzten Wochen wurde auf arte eine Sendereihe gesendet, in welcher durch Zuschauerwahl die bedeutendsten europäischen Dramatiker benannt werden sollten.
Zunächst wurde eine "shortlist" von 10 Dramatikern gewählt, danach bis zum gestrigen Finale die 10 Dramatiker vorgestellt und gestern dann das Ergebnis verkündet.
Danach landeten gestern Henrik Ibsen auf Platz 10, William Shakespeare auf Platz eins und Sophokles, Goethe, Schiller, Beckett, Sartre, Brecht, Moliere und Tschechow auf den übrigen Rängen.
Abgesehen davon, daß die Vorstellung der Kandidaten insgesamt recht mittelmäßig ausfiel, mit oft recht wenig tiefgehenden Kommentaren von Schauspielern und im Falle der Sartre-Sendung, die ich mir angesehen hatte, mit einer echten Überdosis an sinnfreien Comiczeichnungen, ich die Idee einer Hitparade der Dramatiker auch an sich für wenig gelungen halte, lässt die Auswahl in meinen Augen doch zu wünschen übrig und ist in ihrem Ergebnis allzu vorhersehbar gewesen.
Es war klar, daß unter den ersten Kandidaten 10 Shakespeare landen würde, Goethe und Schiller. Aber weshalb war Lessing nicht darunter, mit seinem Nathan immerhin wichtiger Schulstoff - oder gerade deswegen in Volkes Ungnade? Hätte, wenn Sartre darunter fallen sollte, nicht auch Ionesco ein Platz gebührt, vielleicht gar an dessen Stelle?
Aber gut, wen zählt Ihr zu den Dramatikern, die mensch gelesen haben muss, wer hat Eurer Meinung nach für uns heute etwas zu sagen?