Achill gegen Troja

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Maglor
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Mo 30. Jul 2012, 22:47 - Beitrag #1

Achill gegen Troja

[INDENT]Von Achill dem Peliden berichtet die Sage, dass seine Mutter Thetis schon früh dem Gesichte erlag, ihr Sohn würde im Kriege vor Troja sterben. Eingedenk dessen verkleidete sie den Knaben mit Linnen und Wolle als liebreizendes Mädchen und versteckte ihn auf einer fernen Insel vor den Griechen. Bald schon schloss der junge Pelide Freundschaft und Bande mit einer Prinzessin der Insel und sie waren einander hoffnungslos verfallen.

Doch dann kamen die Griechen und raubten die verlarvte Tochter, rissen die weibischen Kleider vom Leibe und schoren die langen Locken. Nachdem sie ihn zum Manne gemacht und gen Troja verschleppt hatten, gaben sie ihm den Jüngling Patroklos zum Gefährten.

Wie die Ameisen führten beide die Krieger gegen Troja und in den Tod, rangen mit den Amazonen und raubten Knaben, bis Achilles dessen überdrüssig wurde. Von Agamemnon forderte der Pelide nun ein trojanisches Mädchen als Sklavin und Gespielin, doch Achill wurde die Beute verweigert. Da grollte Achill dem König und seinen Griechen, zog sich von der Walstatt zurück und ließ die elenden Männer allein mit dem Krieg zurück.

Patroklos folgte Achillen in die Ödnis, doch als er erkannte, dass sein Freund und Genosse tiefer und tiefer in schwarzer Galle versank und im Frieden die kantige Schönheit von Achillens Zügen erschlaffte, verließ er ihn. Patroklos tauschte die wollene Robe gegen den goldenen Harnisch, zog gen Troja voll Feuer und Flamme, brannte noch einmal nach Blut und Eisen, verglühte und fiel im Streit mit den Trojern.

Man hätte den jungen Krieger fasst schon vergessen, wenn nicht der Pelide ihm unverzüglich gefolgt wäre. Zuerst opferte Achill dem Patroklos ein Dutzend pontischer Knaben, schor sein Haupt und riss sich das Kleid vom Leibe - die männlichen Waffen ergreifend. Seines geliebten Freundes wegen zog er nun erneut gebrochen gegen Troja und starb einsam und verlassen.

Als der Pelide gefallen war, stritten Odysseus und Ajax, um Waffen und Leichnam Achills, als wäre dort kein junger Gott sondern ein Hammel im Staube Trojas versunken, von dem man Kamm oder Keule wählen dürfe. So hatte sich das Gesicht der Thetis mit Blut und Tränen erfüllt.[/INDENT]

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