Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
C.G.B. Spender
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Fr 5. Mai 2006, 13:56 - Beitrag #321

Vielleicht soll es auch niemand verstehen...?
Vielleicht schreibe ich irgend wann mal ein Gedicht über Missverstehen,
dass man verstehen kann. ;)

Samafra
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Di 9. Mai 2006, 15:00 - Beitrag #322

hmm, ich hab gestern im Halbschlaf mal versucht meine Gedanken zu sortieren ;)

[align=center]Warum muss ich an dich denken,
obwohl ich weiss, du denkst nicht eine Sekunde an mich?
Warum weine ich um dich,
obwohl ich weiss, da bist nicht eine einzige Träne wert?
Warum freue ich mich, dich zu sehen,
obwohl ich weiss, du nutzt mich nur aus?
Warum fühle ich mich wohl bei dir,
obwohl ich weiss, du tust mir nicht gut?
WARUM?
Weil du zugelassen hast,
was du verhindern wolltest.
Weil die Vergangenheit ist,
wie sie ist.
Weil ich immernoch glaube,
dass du kein so schlechter Mensch sein kannst.
Weil ich dich liebe,
obwohl du es nicht verdienst.
Weil ich dich liebe,
obwohl du es nicht verstehst.
WEIL ICH DICH LIEBE![/align]

Sparky
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Di 9. Mai 2006, 18:27 - Beitrag #323

Nich schön, aber dafür waren es nur 10min Arbeit *fg*


Berliner Frühling 1945

Kalter Panzerstahl,
Unter der Sonne,
Zerstörrt Addis Saal,
Welch eine Wonne

Die Bomber brausen,
Durch die Frühlingsluft,
Die Bomben sausen,
Welch ein Duft

Suchend nach Leben,
Gehen sie nieder,
Die Erde am Beben,
Der Tot ist der Sieger

Anaeyon
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Di 9. Mai 2006, 22:18 - Beitrag #324

Scheiss Tag heute.

[align=center]Hass soll nicht frei sein
so wird mir gesagt
es sei nur die Angst
vorm Spiegelbild

Wut soll nicht brennen
so wird mir gesagt
es sei nur eine Fackel
für dunklen Weg

Zorn soll nicht schmerzen
so wird mir gesagt
nur kitzeln ganz sanft
für einen Tag

Resignation soll nicht siegen
das sagte noch keiner
ein Leben lang
will ich brennen[/align]

C.G.B. Spender
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Di 16. Mai 2006, 04:09 - Beitrag #325

Tantchen Malzbier

Da wo Malzbier zischt,
und bunter Mohn erfrischt,
ließ Tante fahren, vorm Kind,
einen seichten Blumenwind.

Der Bub, er musste mühsam zappeln,
musste sich erst mal aufrappeln,
der Wind bog viele Pappelnhalme,
die Nonnen sangen alle Psalme.

Juchheißa, Jauchzer und Juchei,
da legte der Hahn noch ein Ei.
Auf dem Misthaufen vor Schreck,
ging Rübelzahn schnell weg.

So hatten die Schwestern den Hahne genannt,
im Nebel, im Grauen des Morgens erkannt,
am Rübelzahn, dem schiefen Schnabel,
wetz wetz ohne Kein und Abel.

Und was ist die Moral von der Geschicht?
„Flatuliere nicht, wenn du hast Gischt!“

Bei dem Gestank ists eher: „Oh Wei!
Tantchen, lass die Scheißerei!“

Lykurg
[ohne Titel]
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Di 23. Mai 2006, 11:32 - Beitrag #326

(wmig?)

Schlaff sind Körper und Geist, fast sind die Lider geschlossen,
Zögernd und unsicher gleiten die Finger noch über die Tasten.
Klanglos war dieser Tag, fast fruchtlos ging er vorüber,
Möge das All beim Erwachen in wärmerem Lichte erstrahlen.

Anaeyon
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Do 25. Mai 2006, 21:37 - Beitrag #327

Titel unbekannt. Evtl. "Sex mit einem Vampir"? Bild

Ich sehne mich nach dir
und dem Hauch der Dunkelheit
nach der Flamme deines Lichts
nach der Blässe deiner Haut
und der kalten Melancholie

Ich sehne mich nach dir
und dem kühlen Wind
nach dem Eis in deinen Augen
nach dem Blau deiner Lippen
und dem Schwarz deiner Seele

Ich sehne mich nach dir
und dem Treiben des Schnees
nach den stillen Umarmungen
nach den Tränen die folgten
und der Resignation

Ich sehne mich nach dir
und dem sterbenden Stern
nach den endlosen Sekunden
nach der Atemlosigkeit
und den Stunden danach

Ich sehne mich nach dir, Nacht
und der Einsamkeit zu zweit
nach deinen sanften Blicken
nach deiner schwarzen Liebe
und dem Morgenrot

Anaeyon
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Fr 21. Jul 2006, 01:49 - Beitrag #328

[align=center]Gibst du mir deine Waffe, Schatz?
Ich möchte es versuchen,
die Pistole als Pinsel,
nicht Sterne suchen

Möchte ein Bild malen, Schatz,
an die Wand dort drüben,
die Pistole als Pinsel,
wahre Kunst spüren

Möchte Gedanken freier Lauf
auf weißer Leinwand sehen
Blutkunst die die wenigsten
jemals wohl verstehen.

Bitte, gib mir deine Waffe, Schatz.

Bild
(kein Copyright zu sehen, ich hoffe es ist keins drauf ^^')
[/align]

Anaeyon
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Fr 21. Jul 2006, 01:51 - Beitrag #329

[align=right]Als die leeren Uniformen
vor dem Tod den Gleichschritt übten
fragte sich kein einz'ger Kopf noch
werd ich morgen weitergrübeln?

Ein Feuerball nebst ihren Beinen
lässt im Herzen Funken sprühn
Kugelsalven toben, fauchen
Synapsendraht beginnt zu glühen!

Es fragt sich nach dem Wert der Dinge
das kleine, kühne Menschenhirn
möcht ich Orden, möcht ich Ehre
mein Blut fürs Vaterland verliern?

Dort wo Krieger Waffen feuern

lässt sich trotz so vieler Mühen
weniger noch töten als
dort, wo nie Gedanken blühen![/align]

Da-Fe
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Fr 21. Jul 2006, 15:38 - Beitrag #330

Das erste Gedicht erinnert mich stark an Wundwasser von Eisregen, wobei mir deren Version davon besser gefällt... ^^
Nummer 2 ist sehr gut gelungen finde ich... besonders dein Neologismus "Synapsendraht" hat es mir angetan. Ich wette, dieses Gedicht könnte man stundenlang im Deutschunterricht interpretieren (haben wir mit meinem Gedicht "Geliebten des Regens" sogar gemacht) xD

Anaeyon
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Fr 21. Jul 2006, 16:01 - Beitrag #331

An Wundwasser musste ich bei dem Wort "Blutkunst" denken, keine Ahnung warum... Bild
Danke.

Amy
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So 23. Jul 2006, 20:41 - Beitrag #332

Das erste Gedicht ist ... wow.

Anaeyon
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Mo 31. Jul 2006, 18:59 - Beitrag #333

Danke, Amy. Bild

Herbst.

Dem Laube gleich fallen Gedanken jetzt
nassem Asphalt in den Schoß
Gewitterwolken fangen Feuer
und kalte Straßen schimmern rot

Geküsst von Mondlicht fallen Tränen
nasser Erde auf den Bauch
Schmerz kann Leid längst nicht mehr zähmen
die ganze Welt vergeht im Grau

Den Blättern gleich fällt mein Körper jetzt
durch nasses Laub hinein ins Grab
Der Horizont verdunkelt sich
und alles um mich herum wird schwarz

Feuerkopf
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Di 1. Aug 2006, 09:11 - Beitrag #334

Ana,
ich hab eine Verständnisfrage:
Ein Feuerball nebst ihren Beinen
lässt im Herzen Funken sprühn
Kugelsalven toben, fauchen
Synapsendraht beginnt zu glühen!


Meinst du "nebst", das soviel wie "zugleich mit" bedeutet
oder "nächst", also "neben", "nahe bei"?

Du kannst dir natürlich auch überlegen, ob Reime überhaupt nötig sind. Sie sind - finde ich - ein bisschen heikel, wenn sie nicht so richtig hinhauen.
"sprühn"/ "glühen".

Ansonsten respektabler Stoff. :)

Lykurg
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Di 1. Aug 2006, 09:35 - Beitrag #335

Du kannst dir natürlich auch überlegen, ob Reime überhaupt nötig sind. Sie sind - finde ich - ein bisschen heikel, wenn sie nicht so richtig hinhauen.
Meine Rede! ;) Schwererwiegend finde ich die nur ähnlich klingenden Vokale in der ersten Strophe (übten : grübeln); das andere ließe sich ja leicht anpassen (sprühen : glühen)

"Nebst" könnte außer "zugleich mit" auch "zusammen mit" im Sinne von "genauso wie" bedeuten, so hatte ich das jedenfalls zunächst gelesen. Mit "neben" ist es jedenfalls nicht austauschbar.

Ich mag "Herbst" - es ist so romantisch^^ - wobei die vermiedene Parallelisierung zwischen Vers 1 und Vers 9 (Dem Laube gleich / Den Blättern gleich) - übrigens finde ich das e hier ziemlich überflüssig - natürlich auffällt. Ob es doch geschickter gewesen wäre, sich zu 'trauen' und die Anfänge noch weiter anzupassen (was dann eben bedeutet, daß in Vers 10 für "nasses Laub" eine andere Entsprechung gefunden werden könnte, z.B. "durch nasse Blätter in das Grab")?

Anaeyon
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Di 1. Aug 2006, 15:00 - Beitrag #336

Feuerkopf, ich meinte damit "neben".
Und ja, ich finds immer schwer, Sachen zu schreiben die sich nicht reimen und dennoch nach Gedicht klingen. Ich übe. Waren ja erst ca. 15 Gedichte, beim 30. kann ichs, versprochen Bild

Lykurg, ich gebe dir in allen Punkten Recht. ^^ Mal sehen, ob sich noch was draus machen lässt.

Anaeyon
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Fr 1. Sep 2006, 09:21 - Beitrag #337

Tomhet (dt. "Leere")

I can't remember
the feeling that
created the illusion of
freedom.

By now, there is
nothing left that
needs to be
free.

When I realized
the impossibility of
expressing feelings
instead of words,
I felt emptiness.

No chill rises here,
where life has no meaning.

Janina1
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Mi 20. Sep 2006, 21:00 - Beitrag #338

Der Schleier

Wenn der Schleier der Trauer sich über mich legt,
dann mir jede Lebensfreude vergeht.
Der Schmerz klaffende Wunden hinterlässt,
doch die Trauer trotzdem nicht verblässt.

Der Schleier schwer auf mir lastend,
mit Müh' und Not meine Gefühle verdeckt.
So, dass niemand erkennt,
wie stark der Schmerz wirklich in meiner Seele brennt.

Ipsissimus
Dämmerung
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Do 21. Sep 2006, 19:20 - Beitrag #339

denn weil du mich liebst
sehe ich die Welt anders
nur weil du mich liebst

Anaeyon
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Mo 25. Sep 2006, 00:06 - Beitrag #340

Träumer-Trauma?

Dunkle Augenhölen höhnen
schlecht erträumter Alptraumwelt
wo hinterrücks der Regen auf
noch schlechter schlafend Menschen fällt.

Offne Augen sehen Regen
der von allen Seiten fällt
und ist nicht Traum nur offnes
Aug' in schrecklich blinder Tagtraumwelt?

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