Eigene Gedichte

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
DarkMousy
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So 5. Okt 2003, 14:07 - Beitrag #81

Finsternis und Licht

Also, hier mal ein Gedicht, was ich geschrieben habe, inspiriert von R.A. Salvatores Drizzt Do'Urden. Es ist wird schnell klar, dass es SO wie ich es geschrieben habe, niemals in einer Drowgesellschaft funktionieren kann, aber ich wurde dadurch ja auch nur inspiriert. Nie sagte ich, dass ich damit die wahren Begebenheiten einer Drowgesellschaft beschreibe.

Finsternis und Licht

Finsteres Eis haucht hier umher
Das Land, welches sieht keiner mehr
Ein dunkler Fleck tief unter Erden
Dies soll deine Heimat werden

Hineingeworfen aus dunklem Schrein
Dies wird deine Heimat sein
In schwarze Nacht, die immer währt
Da hat man dich hinein gebärt

Diese Welt voll Zwang und Gewalt
War nicht die deine
Und das merktest du bald
Dir fiel die Unterwerfung schwer
Dein Herz sehnt sich nach neuem sehr

Du tratest geheim aus dem Schatten hinaus
Verließest die Höhle und dein Haus
Du blicktest die Sonne im gleißenden Licht
Doch die vertrugen die Augen dir nicht

Tief weit geblendet und fast schon blind
So stehst du nun da, du Schattenkind
Der Feuerball hoch am Himmel thront
Hier ist es, wo deine Seele wohnt

Es waren nicht die Schmerzen des Lichts
Es war die Leere, das trostlose Nichts
Was deinen Atem enger dir schnürte
Und Helligkeit, die dich im Innersten berührte

Das sanft-grüne Gras raschelt unter deinem Tritt
Du fühlst dich freier mit jedem Schritt
So läufst du durch tau-jungfräulichen Wald
Weit vor dir erblickst du die Dörfer bald

Da trieb sich ein Keil in deine Brust
Dies ist nicht, was du suchst
Und es wird dir bewusst
Eine undurchdringliche Mauer des Seins
So eines gab es unten dir keins

Voll glühendem Hass steht die Menschheit vor dir
So triffst du auf Folter und Feindschaft hier
Wie Dolche gestoßen mit Gewalt
Auch dieses Leben gibt dir keinen Halt

So kehrst du den Rücken dem flammenden Meer
Du schwörst, hier kommst du nie wieder her
Steigst ab in die Gruft aus der du gekommen
Hast du deinen Platz wieder eingenommen


Mousy Dark

Padreic
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Mo 20. Okt 2003, 11:57 - Beitrag #82

@DarkMousy
Ich finde das Gedicht sehr schön. Ich kenne mich zwar kaum mit Drows aus, kann mich aber in das lyrische Ich gut hineinversetzen. Nur eine Sache irritiert mich ein wenig: In Vers 8 benutzt du das Wort 'gebärt', aber es müsste wohl eigentlich 'geboren' heißen. Das ginge natürlich vom Reim nicht, aber 'gebärt' klingt IMHO doch recht komisch.
Verstehe ich es richtig, dass die fünf-versigen Strophen immer einen Wechsel markieren? Und ist es Zufall, dass es genau 42 Verse sind?

Ich will hier aber nun auch mein neuestes Werk posten. Es ist wohl inhaltlich hauptsächlich vom 'Trinklied vom Jammer der Erde', das in Mahler 'Lied von der Erde' den ersten Satz bildet, und formal von einer Stelle in einem Text Georges inspiriert, in dem er sagt, dass ein Reim ein reines Wortspiel wäre, wenn es keine Verbindung zwischen den gereimten Wörter gäbe. Und natürlich spielen noch persönliche Erfahrung mit hinein und auf mir fast unerklärliche Weise spielt noch eine Prokofiev-Toccata mit hineine...nunja, jetzt das Gedicht ;):

All der morsche Tand dieser Erde!
Auf dass ich von ihm erlöset werde!
Sic transit gloria mundi.

Und doch frage ich nun sie,
ob sie noch fühlte der Liebe Brand,
ob sie mich umsonst 'Schatz' genannt.

Oh wie ich im Reich der Triebe wühlte,
alles mied, was die Affekte kühlte!
Nie zurück in dieses Land, nie!

Ein großer Titan müsst' man sein,
alles unter sich lassen, klein.
Doch mit dem Weibe ich mich plage.

Und nochmals an sie richte die Frage.
Da verlässt sie die Apathie
und sie küsst mich voller Phantasie.

Oh geliebter Tand dieser Erde!
Auf dass Liebe mein Anker hier werde!
Sic descendit gloria caeli.

Padreic

DarkMousy
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Mo 20. Okt 2003, 14:45 - Beitrag #83

Huhu...

...Padreic!

Öhm, also mit dem 'gebärt' hast du recht. Das musste ich nehmen, des Reimschemas-Willen. Und wenn man es zum 5. mal durchließt, kommt er einem nicht mehr allzu grotesk vor. ^^ Ja, die 5-versigen Strophen leiten den Wandel in der Gefühlswelt des Lyrischen Ichs ein. Und, öhm, wieso gerade 42 Strophen? - Keinen Schimmer. Ich schreibe ein Gedicht immer so lange, bis es fertig ist. Da ist die Strophenzahl meistens willkür. Es sei denn natürlich bei einem Sonett oder einer Aubade oder ähnlichem, wo ja ein festes Reimschema, sowie Verszahl vorgegeben sind.

Ich habe gerade auch noch ein neues geschrieben... ich widme es mal wieder der bekannten Person *zwinker* Luderlein, ich hoffe es freut dich!


Kälte-Feuer

Starr sehe ich mich gegenüber einer blauen Macht
Sie kam bei Nacht
Eisig kroch sie mir in die steifen Glieder
Sie kommt wieder

Auch heute spür ich sie um mich wallen
Die Schritte sacht hallen
Wie blaue Flamme, die nach mir schlägt
Bis sich nichts regt

Am Fenster blühen die Blumen aus Eis
Die Welt ist weiß
In ewige Stille auf ewig getaucht
So angehaucht

So werden sie klamm mir, oh meine Hände
Wer bringt die Wende?
Wer bringt mir die Hitze des Lebens zurück?
Wo ist mein Glück?

Ich spüre sie selber nun tief in mir reifen
Wie eine alte Haut abstreifen
Zu Wachsen als Flamme hinaus aus den Kälten
In andere, warme Welten

Ich spüre etwas tief in meinem Herzen
Es sind keine Schmerzen
Ist Freude und Frohmut und Lebenslust
Das Feuer gegen den Lebensfrust

Vertreibet das Eis von dem Spiegel der Seele
Dass es nicht mehr quäle
Bringt mir die Hitze, die so lange fehlte:

Dein Körper, und doch

Ist er kalt...

Mousy Dark

Feuerkopf
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Sa 25. Okt 2003, 01:48 - Beitrag #84

Nothing rhymed...

Dieses Stück Kurzprosa oder auch Lyrik, wie ihr wollt, habe ich für die Anthologie "Gedichte gegen den Krieg" geschrieben.

In treuer Pflichterfüllung

Ein Anruf
als sie mit ihren Kindern
gerade Hamburger aß

Ihre Schwiegermutter
Henrik ist gefallen, sagte sie
auf einer Kontrollfahrt
durch Kabul

Sie sah ihre Kinder an,
die Cola
Kotzte
einen Viertelpfünder mit Käse
mitten ins Restaurant

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 18:31 - Beitrag #85

Hier mal ein Gedicht von mir, ich hoffe, es stört euch nicht, dass es auf Englisch ist.


atlantis

never-come-back
melodies
your heart lost
somewhere
under the sea

memories in blue
enchant your song
that follows
the waves with
mathematic force

dreamer at the shore
maybe
those are
tears from atlantis
in your hair

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 18:37 - Beitrag #86

Inhaltlich recht interessant, wenn ich auch das Bild mit der "mathematic force" (müsste es nicht auch mathematical heißen?) etwas unpassend finde. Zwar ist die Musik mathematisch begründet, aber so klingt das doch ein wenig kalt und hart.
Die Form sagt mir dagegen kaum zu... ich mag solche modernen Gedichte, die eher Aneinanderreihungen von Begriffen und Halbsätzen sind, nicht wirklich. Wenn man daraus Blankvers macht, würde es "gehobener" wirken, aber dann wäre das Gedicht optisch reichlich kurz...

PS: Woraus ist deine Signatur? Auch ein eigenes Werk?

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 18:48 - Beitrag #87

Meine Signatur ist, wie du treffend erkannt hast, ebenfalls ein eigenes Werk... Ich habe bereits gemerkt, dass relativ viele Leute die Zeile "mathematic force" (es muss umgangssprachlich nicht mathematical heißen) nicht mögen, ich halte sie aber in diesem Fall für passend, da ich finde, dass es die traurige Atmosphäre relativ treffend beschreibt.
Und was das Versmaß angeht, das ist halt Geschmackssache. Ich schreibe entweder völlig frei oder teilweise auch Haiku. (Die sind zwar etwas kurz, aber ich mag sie!)

Hier noch ein Gedicht (das man jetzt aber wirklich nicht mögen muss!)


last night

the dawn is red
as it burns out
your darkened smile
the dream of day
didn't you know
red rain is warm
like endless love
and also gone
in morning light
now i am cold
and after all
home in the dark

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 18:56 - Beitrag #88

Klar, Versmaß und andere Formkriterien sind ebenso Geschmackssache wie der Rest eines Gedichts - es ist eben die individuellste literatische Form.

"Mathematic force" klingt für mich eigentlich nicht traurig, sondern eher, vom zweiten Wort ausgehend, brutal. So, als ob irgendeine zyklopische Maschine zugange wäre, die die Musik erzeugt.

Bei deinem zweiten gefällt mir die Form übrigens besser - wenn noch Satzzeichen enthalten wären, wäre es eine richtig ordentliche ;) Allerdings merkt man auch, dass deren Fehlen einen Sinn hat - dadurch weiß man teilweise nicht ganz, wo eine Denkeinheit endet, und so können die Zeilen teilweise Doppelbedeutungen haben. Schon irgendwo geschickt...

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 19:02 - Beitrag #89

Ich habe eben eine instinktive Abneigung gegen Satzzeichen, Großbuchstaben und ähnliches. Beim Sprechen gibt's die auch nicht, also was solls? (Bin halt ein Chaos-Mensch)

Diese Gedichte hier sind im Haiku-Silbenschema geschrieben, haben aber im Grunde nichts mit der klassischen Haiku-Thematik zu tun.


blue rose

when the moon turns red
kiss me and maybe I'll find
a blue rose for you


the last dance

sweet demon open
your wings for my love as the
last note ends the dream

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 19:15 - Beitrag #90

Die Gattung "Haiku" war mir bis dato unbekannt und ich habe gerade mal etwas danach gesucht. Nach dem, was ich gefunden habe, ist das ja eine sehr genau festgelegte Form (17 Silben etc). Wie deckt sich das damit, dass deine anderen Gedichte eher formlos waren?
Sprachlich kann so eine Form interessant sein, aber um wirklich etwas auszudrücken, sind diese Gedichte IMHO zu kurz.

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 19:18 - Beitrag #91

Ja, die Form ist ganz strenges 5-7-5 und eigentlich wäre das ziemlich untypisch für mich, aber mir gefällt das Genre eben. Die Gedichte sollen nicht sonderlich viel aussagen und auch keine Handlung beschreiben, sondern eher eine Stimmung ausdrücken. Und dafür sind sie auch nicht zu kurz. Die Kunst ist halt, mit wenig Worten viel zu sagen... Naja, ich finde japanische Literatur sowieso generell interessant.

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 19:42 - Beitrag #92

Stimmt, für Stimmungen reicht es. Dafür ist es wohl sogar besser geeignet als wenn manche westliche Dichter strophenlang sülzen, ohne mehr als ein einzelnes Gefühl zu beschreiben...

Ich habe mein altes "Radiant Town" von Anfang des Jahres (findet sich irgendwo weiter vorne im Thread) überarbeitet und alle Kritikpunkte von Padreic ausgetauscht, bis auf die beiden grammatikalisch fragwürdigen Stellen, zu denen ich keine Alternative hinbekomme und mal meine Englischlehrerin zu ihrer Machbarkeit befragen muss.
Und die Zeilen 9 und 10 kriege ich nicht in den Jambus, ohne "spires" und "fires" zu opfern, die halt einfach mit einem Ablaut enden. Da muss ich noch was weiter nach inhaltlichen Alternativen suchen... Ansonsten müsste das Versmaß jetzt eigentlich überall stimmen, wenn ich nicht wieder von irgendwelchen falschen Betonungen ausgegangen bin. Wenn jemand welche entdeckt, bitte melden!

Of old there was a town so fair,
Renowned as Eden’s worthy heir.
All radiant it faced the shore,
A city rich in art and lore.

Illumined by a lighthouse-ray,
Vast woods of masts enriched the bay;
Great vessels anchored for a rest,
Brought bliss and riches from the West.

High above in ivory spires,
Lit by cedar-nourished fires,
Clear crystals blazed their brightness forth -
No darkness came from frosty North.

The city walls rose tall and sheer,
Formed an impregnable barrier;
Thus guarded need to fight was least
Against the quarrels of the East.

There vivid, foaming rapids roared,
'Neath silver domes with moonlight poured,
They plunged in a deep cistern's mouth -
Drought never entered from the South.

In harmony the people lived,
Each day they praised the stunning gift
To live in the great shining town
That long was mankind's golden crown.


Die Erwähnung von Eden am Anfang soll das ganze nicht in einen christlichen Zusammenhang setzen, sondern nur eine Metapher für den Ruhm der Stadt sein. Man könnte auch einen entsprechenden Namen einsetzen, wenn ich die Zyklus-Idee irgendwann mal umsetzen sollte.

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 19:49 - Beitrag #93

Das Gedicht gefällt mir! Und mach dir mal keine Sorgen um die Grammatik - mir zumindest ist das herzlich egal... Was die Betonungen angeht, fällt mir auf, dass du teilweise an einzelne Gegenden gebundene Aussprachen voraussetzt und dabei nicht unbedingt einheitlich vorgeht, so dass das ganze wie ein Mix aus Englisch und Amerikanisch wirkt.

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 19:53 - Beitrag #94

Da dieses Gedicht halt gerade eine recht strenge Form einhalten soll, ist mir die Grammatik schon recht wichtig.
Das mit den regionalen Aussprachen kann sehr gut sein - viel von seinem Vokabular schnappt man halt durch die Medien auf, und die sind stark englisch/amerikanisch durchmischt. Kannst du mir ein paar konkrete Beispiele aus dem Gedicht nennen, wo das besonders auffällt?

DarkMousy
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Sa 22. Nov 2003, 19:57 - Beitrag #95

Hüüüülfeeee....

Ich hab ein Problem, brauche eure Hilfe. Ich will meiner Familie (11 Leute) jedem zu Weihnachten ein Gedichtband schenken. (Für jeden ein Gedicht, welches persönlich zu ihm passt und dann noch mal alle 11 als Band für jeden)

Ich wollte von euch eure Meinungen dazu hören. Jeder bekommt ein Gedicht über den Winter. meine Mama bekommt eins über ein Kaminfeuer. Das ist dieses:

Feuer

Von draußen sind sie steif die Glieder
Setzt du dich halb erfroren nieder
Da winkt dir von fern ein lichter Schein
Taucht dich in tiefe Wärme ein

Lebendige Flamme schlägt entgegen dir
Vertreibt die Kälte, die lauert vor der Tür
Prasselnd knistert der Holze Scheit
Schon vergessen, dass es draußen geschneit

Emsig tänzelt das heiße Rot
Umfängt und erhellt deinen beschaulichen Raum
Die Flamme verschlingt alles, ein gieriger Schlot
Doch dir unter Decken, dir schadet sie kaum

Die bebende Hitze mit flammender Glut
Bringt das Leben zurück, tut unsagbar gut
Du streckst deine Glieder weit von dir aus
Du seufzt glücklich, denn es ist Feuer im Haus


So 100 % zufrieden bin ich noch nicht. Könnt ihr mir sagen, wie das ist?

Danke schonmal an alle, die sich darum bemühen.

Mousy Dark

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Sa 22. Nov 2003, 20:06 - Beitrag #96

@ DarkMousy: Die Metrik ist halt ziemlich durcheinander, aber ich finde nicht, dass das besonders stört. In jedem Fall ist das mit dem Gedichtband ne gute Idee.

@ Traitor: Besonders auffällig ist es zum Beispiel beim Wort "barrier", was sowohl auf der ersten als auch auf der zweiten Silbe betont werden kann, es kommt halt darauf an, wo man sich gerade befindet. Aber ich denke, Einzelbeispiele bringen nicht viel, weil ja alles irgendwie geht, nur sollte es halt einheitlich sein. Ich zum Beispiel halte mich was Grammatik, Aussprache und Betonung angeht, streng ans Amerikanische.

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 20:14 - Beitrag #97

@Darkmousy: Insgesamt eigentlich in Ordnung. Besonders aufgefallen sind mir:
-dir/Tür ist nicht gerade ein perfekter Reim, nur sehr umgangssprachlich wird der selbe Laut draus
-"dass es draußen geschneit" kann man zwar an sich in einem Gedicht machen, zum Sprachstil dieses konkreten passt es aber IMHO nicht
-dass Strophe 3 als einzige Kreuz- statt Paarreim verwendet ist recht befremdlich. Besser immer Paar oder die ersten beiden Paar, die letzten beiden Kreuz.

@Ellerfru: Ok, jetzt weiß ich in etwa, was für Dinge du meinst. Ohne einmal selber in einem der Länder gewesen zu sein kann man das aber wohl nur schwer vermeiden... werde es wohl beim Mischmasch belassen müssen.

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Sa 22. Nov 2003, 20:26 - Beitrag #98

@ Traitor: Man muss halt wissen, dass es für Leute, die Englisch / Amerikanisch als Muttersprache haben, dann etwas merkwürdig klingen kann, vor allem, was Reime und Metrik angeht. (in einigen Gegenden hatt bar-ri-er sogar 3 Silben!) Ich achte da halt besonders darauf, weil ich ja Haiku schreibe, und man sich da keine solche Ungenauigkeit erlauben darf... In normalen Gedichten fällt es nicht ganz so auf, es sei denn, sie haben eben eine ganz strenge Form. Ich würde dir deshalb raten, das Gedicht eventuell noch mal in der Hinsicht zu überarbeiten.

(Hinweis: "fair" und "heir" ist in den meisten Gegenden KEIN sauberer Reim, das Wort "illumined" ist mir noch nie begegnet (was nicht heißt, dass es falsch sein muss, und "illuminated" würde wirklich nicht passen), "ivory" kann entweder 2 oder 3 Silben haben, meistens hat es aber 3, zu "barrier" hab ich schon was gesagt, die beiden Zeilen ab "Thus..." passen stilistisch nicht ganz einwandfrei, "roared" and "poured" reimt sich in keinem mir bekannten Dialekt, ich hoffe das war jetzt nicht zuviel an Kritik!)

Traitor
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Sa 22. Nov 2003, 20:41 - Beitrag #99

Natürlich würde ich gerne einen einheitlichen Stil schaffen. Nur sehe ich mich dazu nicht in der Lage, da ich nicht genau weiß, welche Aussprachen, die ich kenne, woher stammen. Das einzige, was ich machen könnte, wäre mich an der Wörterbuch-Lautschrift orientieren und das ganze in reines Oxford bringen.
Wie ist in den anderen Gegenden die Aussprache von heir? "Hier"? Ich kenne nur "här", was zu fair passt. Aber ich kenne mich da wie gesagt nur sehr schlecht aus und lasse mich gerne korrigieren.
"Illumined" kann ich im Wörterbuch tatsächlich nicht finden, meine aber, es mal bei Tolkien gelesen zu haben.
Die Thus..-Zeile ist wie oben geschrieben sowieso ein "Sorgenkind".
"Pour" und "roar" werden nach meinem Wörterbuch genau gleich ausgesprochen. Für die Partizipe müsste das demnach eigentlich auch gelten...

Zuviel Kritik auf keinen Fall, ich will es ja so gut wie möglich hinkriegen ;)

Ellerfru
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Sa 22. Nov 2003, 20:51 - Beitrag #100

Reines Oxford würde ich nicht verwenden, da dass außer der königlichen Familie sowieso niemand spricht. Laut Wörterbuch ist eine Sache, aber die Realität ist meistens etwas anders... Für "heir" gibt es tatsächlich die Aussprache "här", was auch reines Oxford ist (habe ich gerade nachgeschlagen), das wird aber eher selten im Alltag gebraucht. Häufiger sind die Aussprachen "ei-ärr" und "heer". Ich bin der Meinung, "illumined" existiert nicht (Tolkien benutzt sehr häufig Wort-Neuschöpfungen!) aber da es gut klingt und jeder weiß, was gemeint ist, kann man das ruhig so stehen lassen. "Pour" wird vor allem im Amerikanischen, aber auch im Umgangsenglisch häufig "puur" ausgesrochen, und "roar" eher wie "rahr".

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