Bienen

Der Kaktus auf dem Fensterbrett und der bedrohte Regenwald, Haustiere, die uns zu Kühlschrankbutlern erziehen, Wildtiere, die ihre Lebensräume verlieren, Reisen in die Einsamkeit und Erkundungen von Städten.
Maurice
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Fr 18. Jun 2004, 19:44 - Beitrag #1

Das ganze ist ein art Riesenorganismus, der jedes Wesen für sein weiterleben benötigt.

Wenn es plötzlich keine Bienen mehr gäbe würde die Menschheit aussterben? Wenn jedes Lebewesen für das Weiterleben benötigt werden würde, so würde das Wegfallen einer Spezies schon zum Kollaps führen. Diese These kannst du unmöglich vertreten.

abgetrennt aus Gibt es Gott? - Traitor

Imker
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Fr 18. Jun 2004, 20:15 - Beitrag #2

Wenn die Bienen aussterben, wäre die Bestäubung nicht mehr gesichert ! Und es würden ganze Ernten ausfallen. Es gibt natürlich noch viele andere Insekten die bestäuben, denn die Bienen schaffen auch nicht alles ! Aber ganz ohne sie würde es und Menschen ganz schön schlecht gehen.

Maurice
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Fr 18. Jun 2004, 20:56 - Beitrag #3

Also bitte für welche Nutzpflanzen brauchen wir denn Bienen?! Wenn ich an Bestäubung durch Bienen denke fallen mir nur Blumen ein und diese brauchen wir nicht zum Überleben. Korrigier mich, wenn mein biologisches Wissen gerade völlig versagt.

Imker
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Fr 18. Jun 2004, 21:07 - Beitrag #4

Wenn du auf Äpfel, Birnen, viele arten von Gemüse, Obst allgemein verzichten willst ? OK !

Maurice
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Fr 18. Jun 2004, 22:08 - Beitrag #5

Welches Gemüse muss denn von Bienen bestäubt werden? x_X
Ok ok dann weg von den Bienen, dann nehmen wir eben Blattläuse. Wen du jetzt sagst die brauchen wir auch notwendig zum überleben :shy: ..... oder Pandabären oder Mücken.... ach denk selbst mal ein bisschen nach, es gibt Tierarten, dessen ussterben wir ohne Probleme hinnehmen könnten.

janw
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Fr 18. Jun 2004, 23:12 - Beitrag #6

Imker hat völlig recht, ohne Bienen (einschließlich ihrer wilden Vertreter und der Hummeln) hätten wir keine Äpfel, Kirschen, Pflaumen,...Bohnen, Erbsen.
Getreide und Kartoffeln hätten wir allerdings immer noch.

Chennyboy
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Sa 19. Jun 2004, 19:52 - Beitrag #7

Ein Wort zu Äpfel, Birnen und Bienen: Klär mir bitte mal auf, was Bienen mit dem Aussterben von Äpfel und Birnen zu tun haben. Fällt Apfel/Birne nicht einfach auf dem Boden, verfault, dass es nur noch Samen übrig bleibt? Und dann wird aus dem Samen ein neuer Apfel/Birnenbaum? Ha! Nur wegen dem Aussterben der Bienen würden Äpfel, Birnen und sogar viele Arten von Gemüse aussterben? Es gibt tausend möglichkeiten, ein Äpfel/Birnen-produktion ohne eine einzige Biene hinzukriegen. Aber es ist schon schade, wenn zB. ein Pandabär, der Symbol Chinas, aussterben würde.

janw
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So 20. Jun 2004, 01:16 - Beitrag #8

So, chennyboy, und wie wird aus der Blüte ein Apfel?

Imker
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So 20. Jun 2004, 11:38 - Beitrag #9

Erst wenn der männliche Pollen auf den weiblichen Stempel kommt findet eine Befruchtung statt. Und nur dann kann eine Frucht entstehen. Die Bienen sind zwar nicht die einzigsten Bestäuber , es gibt viele andere Insekten und bei manchen Pflanzen reicht auch der Wind aus, aber die Bienen tragen zu einem großen Teil der Bestäubung bei. Warum bekommt man denn z.B. im alten Land (bei Hamburg) Bestäubungsprämien wenn man seine Bienenvölker in die Apfelplantagen stellt. In den USA gibt es Imker denen der Honig gar nicht interessiert, sondern die nur davon leben ihre Völker in Felder zu stellen, damit sie für einen gesicherten Ertrag sorgen. Wenn die Bäume und viele andere Pflanzen nicht richtig bestäubt werden können sich auch viel weniger Früchte bilden und dann hätten wiederum andere Tiere nicht genug Nahrung und wir Menschen auch nicht. Außerdem hat man festgestellt, dass selbst bei Pflanzen die vom Wind bestäubt werden die Bienen oder auch andere Insekten für größere Früchte sorgen. Ein Bienenvolk überwintert als ganzes und ist deswegen im Frühjahr sofort einsatzbereit, wobei manch andere Insekten einzeln überwintern, also die Königin, und dann erst ein Volk aufbauen müssen. Aber jetzt wider zu dem eigentlichen Thema !

Chennyboy
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So 20. Jun 2004, 14:12 - Beitrag #10

JanW: Aus der Blüte ein Apfel? :shy: Wie geht das?

Imker
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So 20. Jun 2004, 14:21 - Beitrag #11

Ein Apfel kann doch nur entstehen, wenn der Stempel den Pollen erhalten hat. Der Stempel ist der weibliche Teil der Blüte.

Noriko
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So 20. Jun 2004, 14:55 - Beitrag #12

Ich möchte nur soviel sagen:
Viele Gemüse/Pflanzen sind Selbstbefruchter, z.b. Erbsen.
Bei uns in Deutschland baut man erbsen an und es gibt kein Insekt das für Besteubung sorgt (Erbsen sind kaine nativ Deutschen Pflanzen in ihrer heima gibt es diese Insekten)

Zur allgemeinen sache mit dem Aussterben:
Ein Endkonsument der zugleich Konsument erster Ordnung ist und vom Menschen nicht als Nuzttier verwendet wird hat geringe auswirkungen auf das Leben des Homo Sapiens, wenn nicht keine, wodurch sein Aussterben für uns obsolet wäre.

Maurice
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So 20. Jun 2004, 15:08 - Beitrag #13

Warum habt ihr den Thread nicht gleich "Von Bienchen und Blümchen genannt"? :D
Also ne die Diskussion klingt bisher recht banal, aber ist es doch ein interessantes Thema. Ich werde wohl einen extra Thread dazu aufmachen. Was hier geschrieben wurde könnte man imo getrost löschen, weil es zu chaotisch ist.
Ich überlege nur noch in welchen Teil des Forums das Thema am besten passt :shy: .... Zum einen geht es um ökologische Zusammenhänge, was in die Natur- oder Wissenschafts-Sektion passen würde, zum anderen geht es auch um Phliosophie, weil sich die Frage stellt, ob es ethisch ok ist Lebesformen aussterben zu lassen oder gar gezielt auszurotten, wenn diese keinen Nutzen für den Menschen haben oder ihm gar lästig sind.

Noriko
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So 20. Jun 2004, 15:10 - Beitrag #14

Kommt auf die grundfarge aus.
Wenn du in den vorderdrund die Frage der auswirkungen des aussterbens oder rottens auf den menschen stellst würde ich sagen wissenschaft.
Wenn du die farge nach der legitimation von gezielter ausrottung und deren sinn in den mittelpunkt stellst Philosophie.

Maurice
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So 20. Jun 2004, 15:24 - Beitrag #15

Da sieht man mal wieder, dass Philosophie in alle Themenbereiche mitreinspielt und sich mit diesem auch gerne vermischt. ^^

Ursprünglich ging es ja darum, ob sich aus der "Ordnung" der Natur ein Gottesbeweis ableiten lässt. Ich habe darauf geschrieben, dass die Natur nicht ins letzte Detail abgestimmt ist, dass jede Lebensform notwendig für das ökologische Gleichgewicht sei. Die Frage nach der Legitimation ist die eine Sache, die Auswirkungen eine andere, können aber imo als Argument für das erste sein.

janw
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So 20. Jun 2004, 15:40 - Beitrag #16

@ Traitor: Hättest den thread auch "Gibt es Bienen?" nennen können, oder?^^

@chennyboy: Wie jetzt schon gesagt wurde: Die Narbe der Apfelblüte muß bestäubt werden, damit ein Apfel entstehen kann. Der Pollen zur Befruchtung der Narbe wird von Bienen herangebracht.

@Noriko: Stimmt, die Erbse ist Selbstbestäuber, deshalb konnte Mendel damit auch herummendeln...Aber die Stangenbohne braucht schon Hummeln zur Bestäubung.

Allgemein, auch Selbstbestäuber lassen sich meist zusätzlich fremd bestäuben. Ds ist wichtig, um die Erbanlagen zwischen verschiedenen Populationen auszutauschen.
Wohin extreme Asexualität führt, zeigen uns die Löwenzähne: Hunderte von Einzelsippen, ein äußerst interessantes Arbeitsgebiet für unterbeschäftigte Botaniker ;)

gothlove
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Fr 25. Jun 2004, 20:27 - Beitrag #17

85% aller Lebewesen dieser Erde sind Insekten! Das sollte uns zu denken geben. Denn bisher ist alles überflüssige ausgestorben. Werden Insekten doch für den Fortbestand der Menschheit gebraucht? Ist zwar (für mich) unvorstellbar, aber vielleicht auch doch ein bisschen logisch.

Beispiel Blattlaus (von Maurice angeregt):
Sie sind unumstritten Schädlinge der Flora. Für Menschen also vollkommen nutzlos.
Aber –
Blattläuse geben „Honigtau“ ab, welches Ameisen als Nahrung benutzen. Ameisen hegen und pflegen die Blattläuse sogar dafür. :boah:
Marienkäfer, Schwebfliegen, etc. fressen Blattläuse.
Schlupfwespen verwenden Blattläuse zur Eiablage.

Ameisen, Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen... dienen der Natur wieder anders weilig. So verläuft der „Überlebensrhythmus“ bis zu den Säugetieren und der Spezies Mensch.

Zwar würde die Menschheit nicht gleich vom Aussterben bedroht sein, wenn es keine Blattläuse mehr gebe, aber den natürlichen Rhythmus in Flora und Fauna doch erheblich durcheinander bringen.

Übrigens werden während einer Saison 1,560,000,000,000,000,000,000,000,000 (1,56 x 1027) Läuse „geboren“.

Noch kurz was zu den Bienen. Zur Zeit sterben viele Bienen wegen der Varroa-Milbe (glaube sie heißt so) und das macht sich bereits bei der Obst- und Gemüsebestäubung bzw. späteren Ernte bemerkbar. Auch Imker bangen um ihre Existenz, da die Honigproduktion sinkt.

Maglor
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Di 29. Jun 2004, 16:42 - Beitrag #18

Es geht auch ohne Bienen, es gibt immer noch Hummeln, Schwebfliegen und diverse Käfer. :D
Es gab auch mal Zeiten ohne Blütenpflanzen. Die Symbiose von Blüte und Bestäuber entwickelte sich "erst" zur Zeit der Dionsaurier. Sonderlich urtümliches Kraut wie Schachtelhalm und Farn kommen auch ohne Bienchen aus. Auch Getreide wird vom Wind (also ohne Bienen) bestäubt.
Kartoffeln hingegen haben Blüten, sprich Bienen und so was sind zur sexuellen Vermehrung notwendig. Gebräuchlicher ist allerdings die Vermehrung durch die Teilung der Wurzelstöcke (Kartoffeln); es handelt sich also um eine recht primitive Form der künstlichen Klonierung. :boah:
Unter den Bestäuber finden sich nicht nur Insekten sondern auch Vögel (Kolibris und Honigfresser) und Säugetiere (manche Fledermäuse und manche Mäuse).
Sogar der Mensch kann die Bestäubung übernehmen, was in der gezielten Nutzplanzenerzüchtung die Regel ist. Einfach mit einem Pinsel die Pollen abnehmen und an den ausgewählten Stempel streichen. Das wußte schon der alte Mendel.
Nicht zu letzt bleiben auch noch Pflanzen ohne sexuelle Vermehrung wie Wasserlinsen und Algen. Diese Wachsen besonders schnell und sind auch nahrhaft.
Der Mensch kommt auch Bienen aus, es sei denn ihm beliebt es nach Honig.
MfG Maglor

janw
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Do 8. Jul 2004, 13:31 - Beitrag #19

Ähm, ähm ähm, Maglor..., da geht etwas durcheinanderrr

Schachtelhalme und Farne sind Sprorenpflanzen, bei ihnen gibt es durchaus Sex, aber der geschieht an dunklen feuchten Orten, wenn winzige Sporenträger von einem Regentropfen getroffen weerden und dadurch die männlichen Sporen zum weiblichen Empfängerorgan hinüberspringen.

Die Windbestäubung war zweifellos die erste Form der Blütenbestäubung, aber nur relativ wenige Nutzpflanzen lassen sich so bestäuben (die Getreide eben und das Gras auf der Wiese)

Alle anderen Landpflanzen, denr Blütenprodukte wir ernten, bestäuben sich entweder selbst (Erbse) oder benötigen Insekten. Und unsere Biene ist da zumindest bei gutem Wetter ziemlich zuverlässig, zumindest in unserer verarmten Landschaft heute sind viele andere Bestäuber oft nicht mehr hinreichend da.
Insofern, ohne Bienen wäre die heimische Obsternte deutlich schmaler.

Wasserlinsen sind übrigens Blütenpflanzen, auch wenn sie nur selten blühend zu sehen sind.

Und Algen beherrschen sehr unterschiedliche Fortpflanzungspraktiken, mit Sporen, vegetativ, mit Genaustausch,...


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