3 oder 4 Tage in Rom

Der Kaktus auf dem Fensterbrett und der bedrohte Regenwald, Haustiere, die uns zu Kühlschrankbutlern erziehen, Wildtiere, die ihre Lebensräume verlieren, Reisen in die Einsamkeit und Erkundungen von Städten.
Die Maschine
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Do 11. Aug 2005, 17:50 - Beitrag #1

3 oder 4 Tage in Rom

Hallo!

Ich plane demnächst mit 3 oder 4 Kumpeln eine schöne Kulturbesichtigung in der Stadt Rom! Kann mir einer mal sonen Plan für nen Besichtigungstrip geben, oder was man in 3-4 alles besichtigen kann oder sogar muss.

Danke...

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 12. Aug 2005, 14:48 - Beitrag #2

als alter Römer empfehle ich

2 Tage Vatikanische Museen
1 Tag Peterkirche
1 Tag Trastevere
1 Tag römische Anlagen
1 Tag Kirchen außer Petersdom
Freitags abends Spanische Treppe und/oder Villa Pamphilii oder Villa Doria

elementar wichtig für Rom ist auch das Wissen um die geografische Lage des örtlichen McDonalds, etwa 200 Meter von der Spanischen Treppe entfernt - NICHT, weil McDonalds so eine typisch italienische Ernährung liefert - obwohl der römische McDonald der beste war, den ich je kennengelernt habe - sondern weil in diesem McDonald praktisch der einzige Ort gegeben ist, den ein normaler Mitteleuropäer zwecks Toilettengang außerhalb der Hotels wirklich aufsuchen möchte.

Rosalie
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Fr 12. Aug 2005, 15:25 - Beitrag #3

hi alter Römer ;) und was empfiehlst Du für zwei Tage Rom? Bin schon fest am Reiseführerstudieren, aber die Auswahl ist schon sehr groß und die Zeit sehr beschränkt :)

Die Maschine
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Sa 13. Aug 2005, 00:33 - Beitrag #4

Ja schon mal vielen Dank an den Römer--- allerdings sind wir wohl wirklich nur 3, maximal 4 Tage da und nach deinem Programm müsste man sich wirklich beeilen, wenn man sich dann für alles die Hälfte Zeit nimmt, ist das nen ordentliches Programm, also ich denke da auch daran, dass man abends mal irgendwo hingeht, Disco, Kneipe und/oder sich inne Pizzaria schmeißt und da sein Abendessen ist...

Ipsissimus
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Di 16. Aug 2005, 12:45 - Beitrag #5

2 Tage Rom ist unmöglich^^

kommt drauf an, was dir eher liegt

die Vatikanischen Museen sind immer eine Reise wert und können gut als Einheit abgearbeitet werden; aber stellt euch auf einen optischen Overkill ein^^ grandios, sage ich nur und in zwi Tagen gerade eben machbar.

wen es eher zu Kirchen zieht und wer die Peterskirche nicht kennt, für den/diejenigen ist der Petersdom/platz erste Anlaufstelle; am zweiten Tag dann vielleicht die Engelsburg und die alte Kirche, wie hieß sie nochmal, die Kirche die vor dem Petersdom "Zentrum der Christenheit" war - ich mus nachschauen

wer ganz und gar weltlich gesonnen ist, ist mit den römischen Anlagen bestens bedient, Kollosseum also und Forum Romanum; wer sich viel bewegen will findet aber über die ganze Stadt verteilt weitere kleinere Ruinen. Die Renaissancepärke, wie Villa Doria und Villa Pamphilii und andere, sind nicht ganzjährig zugängig, wenn sie offen sind, sind sie aber auch immer einen Besuch wert.

bleibt abends aus Trastevere weg. Dort ist Rom zwar am italienischsten, aber auch am tödlichsten. Geht tagsüber nur in Gruppe hin und laßt alle Wertsachen soweit möglich im Hotel.

na ja und "Shopping" und "Rom" ist ein Wort^^

Rosalie
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Di 16. Aug 2005, 13:04 - Beitrag #6

Vielen herzlichen Dank ... werde mal schauen, was ich daraus mache und danach Bericht erstatten ;) am liebsten, würde ich aus jedem Deiner Programmpunkte etwas "herauspicken".

Anadyr
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Di 16. Aug 2005, 21:02 - Beitrag #7

Wovor ich abrate, ist der Trevi Brunnen, von dem war ich riesig entäuscht.

Die Maschine
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Mi 17. Aug 2005, 14:10 - Beitrag #8

Jo danke, ich denke, wenn es uns gefallen wird, werden wir auf jeden Fall noch mal hinfahren, also 1 Woche ist ziemlich viel und auch ein wenig teuer... mal schauen, ich werd auf jeden Fall meine Erfahrung weitergeben... DANKE.

Rosalie
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Mi 24. Aug 2005, 11:17 - Beitrag #9

zurück aus Rom und voller, vieler, noch zu verarbeitender Eindrücke. Das Wetter war rückblickend ideal. Wir wurden zwar am ersten Tag mehrmals und am zweiten einmal, von Schauer oder Gewitter überrascht, dadurch hielten sich die Temperaturen in Grenzen und Sonne gab es zwischendurch auch.

Bis um zehn Uhr hatten wir unser Hotel in der Nähe der Porta Pia gefunden. Kurzes Entspannen und dann los in Richtung Spanischer Treppe. Da Sohnemann sehr hungrig war, bei dem 1. McDonalds in Italien gespeist (Salat war o.k.) dann durch die Via Condotti in Richtung Piazza Navona. Ein Gewitter trieb uns in ein Bistro zu mittäglicher, heißer Schokolade. Piazza Navona war beeindruckend, doch entweder lag es am Wetter, an der sonntäglichen Stimmung oder an unsren Erwartungen: den Markusplatz kann dieser nicht topen.

Weiter zum Pantheon und dann durch div. Sträßchen - wir wollten Richtung Colosseum - standen wir plötzlich total überwältig vor der imperialen Gedenkstätte (Vaterlandsdenkmal?) am Piazza Venezia. Bis wir oben angekommen - es wurde eifirg photographiert - dauerte es eine Weile. Danach waren wir erstmal "erschlagen" , von all den Eindrücken und der Müdigkeit (wir hatten die Nacht vorher gar nicht oder nur wenige Std. geschlafen). Wir plazierten uns auf eine Steintreppe gegenüber und uns überkam der Schlummer. So beschlossen wir, erstmal zum Hotel zurückzugehen und zu relaxen.

Auf dem Rückweg "nahmen wir noch den Trevi-Brunnen mit" und gelangten irgendwie ins Tunnel unter der Quirinale, welches wir im Eilschritt durchquerten. Haben uns dann noch etwas in den Straßen vertan, wollten in Maria Maggiore einen Blick werfen - aber leider verschlossen. Übrigends: Kirchen haben wir zwischendurch immer mal wieder welche besucht und waren in jedem Fall sprachlos.

Siesta und dann auf Empfehlung unsres Portiers in ein kleines Lokal in der Nähe geschlendert. Dort Salat und Pasta verdrückt und auf ins nächtliche Rom. Die Wachablösung am Palazzo de Quirinale beobachtet und Bummel durch die Via Nazionale . Dort gönnten wir uns ein Guiness bzw. Kilkenny und gingen vorbei am Quatro Fontane todmüde zurück zum Schlummern. Dieses war der erste Tag ...


Den zweiten Tag starteten wir mit einer Busfahrt bis zu den Vatikanischen Museen. Die Schlange der wartenden Menschen war um bereits nach zehn Uhr doch beachtlich, sodass wir uns elegant "dazwischenmogelten". Eigentlich hatten wir uns einige Museen vorgenommen. Doch nachdem wir zwischen Scharen von Leuten endlich in der Sixtinischen Kapelle gelandet waren, erfrischten wir uns erstmal an einem Wässerchen im Bistro und gingen dann in den Garten, in deren Mitte sich eine runde, goldfarbene Kugel befand ... über deren Bedeutung wir noch rätseln ... . Nächste Station: Petersplatz und -kirche. Den Versuch die Kuppel zu erklimmen brachen wir nach längerem Anstehen ab (unterbrochen von einem Gewitterschauer) und widmeten uns der dazugehörigen Kirche. Kirche? Nun ja .... wie so vieles in dieser STadt - überdimensional.....

Der Magen knurrte und wir kauften ein überteuertes Sandwich und schlenderten mit diesem am Tiber entlang nach Trastevere. Ein besseres Kontrast wäre nicht denkbar gewesen. Nach all dem Prunk tat dieses idyllische Örtchen richtig gut. Herrlich ... sollte man wirklich nicht versäumen. Vor Maria in Trastevere lagerten einige Clochards, die entweder von der überwältigenden Schönheit der Marienkirche oder der Gemütlichkeit der Platzes angezogen wurden.

Danach über die Tiberinsel durch das Forum Romanum zum Colosseum und Trajan Säule. Eine Busfahrt bis zur Lateran-Basilika rundete den Tag ab. Abends gabs wieder Mangiare beim Römer um die Ecke, ein nächtlicher Bummel durchs Viertel und ein "Schlummerbier" in der Bar gegenüber.

Um vier klingelte der Wecker und nach einem Fußmarsch bis zum Bahnhof, nahmen wir uns ein Taxi in Richtung Airport .... ja und um halb elf hatte uns Hahn wieder.

janw
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Mi 24. Aug 2005, 11:51 - Beitrag #10

Dann waren es also doch nur zwei anstatt der drei oder vier Tage?
In jedem Falle klingt es nach viel, viel gesehen zu haben. :)
Gibt es eigentlich soetwas wie einen "genius loci", ein typisches flair, das Rom charakterisiert, oder ist dieser, wenn überhaupt, erst nach einer Woche einzufangen?

Rosalie
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Mi 24. Aug 2005, 12:30 - Beitrag #11

das mit den drei oder vier Tage war Maschine .... bei mir waren immer nur zwei Tage geplant ;) ,

wir hatten in Rom den Eindruck ganz viele Zeitepochen auf einmal zu erleben ... von daher drückt der Begriff "ewiges Rom" dies sehr gut aus.

Ja wir haben viel gesehen, wenn auch die einzelnen Dinge nur oberflächlich, mehr war einfach in der Kürze der Zeit nicht drin ... aber für einen ersten Eindruck fand ich es o.k. Einem Romkenner werden sich jetzt wahrscheinlich die "Haare sträuben" und uns als Kulturbanausen betrachten :D

Traitor
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Mo 10. Sep 2012, 14:40 - Beitrag #12

Dem Alter der Stadt angemessen, kapere ich mal diesen Altthread. Den 3-4 Tagen des Titels und den 2 von Rosalie kann ich dann auch luxuriöse 2,5+3 entgegensetzen, mit 5 dazwischen, die tagsüber wissenschaftlich verplant sind, abends aber sicher noch ein paar Abstecher hergeben.

In den ersten 2,5 Tagen habe ich den Petersdomundplatz (2-3h oder so), die vatikanischen Museen (6 Stunden), kapitolinischen Museen (7 Stunden), das Pantheon (kurz), diverse Kirchen, die Engelsburg und das Forum bisher nur vom Rande, das Marcellustheater, Largo die Torre Argentina (später --> Katzenthread) und diverse Straßen, Restaurants und Eisdielen "abgearbeitet".
Im Vergleich zu Ipsis 2005er Zeitschätzungen muss ich anmerken, dass ich in Museen eh immer eher schnell bin, dazu aber noch in beiden einige Galerien leider gesperrt waren. Im Verhältnis halte ich aber einen ganzen Tag nur für den Petersdom und auch nur einen für alle altrömische Anlagen zusammen für ein ziemlich barbarisches Missverhältnis.

In den vatikanischen Museen fand ich übrigens die Kartengalerie (die Fresken mit allen italienischen Regionen) interessanter als die Sixtinische Kappele, und in jener die extrem räumlich wirkenden Figuren an den Krümmungen der Decke beeindruckender als die berühmten Bilder in deren Mitte.

In den kapitolinischen Museen habe ich noch genau den letzten Ausstellungstag von Lux in Arcana erwischt, eine großartige Ausstellung mit Vatikan-Originalen (bzw. in einigen Fällen auch "nur" Originalen alter Abschriften), u.a. die Verurteilungen (in diversne Abstufungen) von Heinrich II., den Templern (riesige Rolle, diagonal in einem Raum aufgespannt), Luther und Galilei, einige sehr schöne illuminierte Folianten, obskure Briefe fremder Herrscher, usw. Wäre für Lykurg sicher das Paradies gewesen.

Bei Gelegenheit zeige ich vielleicht mal noch ein paar Aufnahmen von Ausstelungsstücken aus beiden Museen, zu denen ich kunsthistorische Fragen habe.

In den 3 Resttagen nächstes Wochenende ist vor allem mehr antikes Rom geplant, plus Trevi und Spagna, plus noch auszusuchende Museen der zweiten Klasse. Aus Ipsis Liste sollte ich wohl noch Trastevere aufnehmen.

Zitat von janw:Gibt es eigentlich soetwas wie einen "genius loci", ein typisches flair, das Rom charakterisiert, [...]?
Eisdielen. :D Besonders empfehlenswert die Gelateria del Teatro, Via dei Coronario, u.a. mit Weiße-Schokolade-Basilikum, Rosmarin-Pfirsich oder Ricotta-Feige.

Traitor
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Mo 10. Sep 2012, 16:15 - Beitrag #13

Nachtrag: dies dürfte eine Gelegenheit sein, nochmal die Petersdom-Diskussion aus dem Weltwunderthread aufzugreifen.

Zitat von Lykurg:Dagegen spricht mich der Petersplatz/-dom weniger an, das ist für mich nur die größte Realisierung einer bekannten Reihe (ähnlich Chartres), und für sich genommen ästhetisch überaus unbefriedigend - beeindruckend wegen seiner Wucht, aber häßlich.

Zitat von Ipsissimus:also dass Petersdom und -platz hässlich sein sollen, überrascht jetzt wiederum mich^^

bzgl. Petersdom und -platz möchte ich doch noch zur Ehrenrettung z.B. die Skulpturen auf den Säulenbögen anführen, oder den Kniff, dass die Säulenreihen verschwinden, wenn man in den Brennpunkten der Ellipse steht. Vielleicht heute unbedeutend, weil bekannt, aber immer wieder von dramatischer optischer Wirkung^^
Das mit dem Kniff hatte ich leider schon wieder vergessen und vor Ort dann auch nicht selbst bemerkt - vielleicht gehe ich nochmal hin.

Der Petersplatz ist auf jeden Fall allein aufgrund seiner Dimension beeindruckend, würde aber massiv von einem vernünftigen Pflastermuster profitieren. Der Dom leidet von außen darunter, fast gar nicht als Dom wahrgenommen zu werden - vom Platz aus sieht man hauptsächlich die eher weltlich wirkende Fassade, die berühmte Kuppel kommt nur aus der Ferne oder von innen zur Geltung. Auch von innnen hat er mir auf jeden Fall nicht ansatzweise das Erhabenheitsgefühl beim Eintreten vermitteln können wie gotische Kathedralen, z.B. Köln (die von Ipsi bevorzugten Chartres oder Bourges kenne ich dabei noch gar nicht), oder auch manche viel kleinere und einfachere Kirche diverser Stilepochen. Er ist groß und beeindruckend mit einigen technisch unangreifbaren Kunstwerken, aber schön finde auch ich ihn nicht, zu überladen, zu düster und zu krude.

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Mo 10. Sep 2012, 17:15 - Beitrag #14

Ohja, das war die Ausstellung! Zu der hatte ich vor längerer Zeit Vorankündigungen und Kritiken gelesen, war noch nicht ganz so, daß ich nur deswegen hätte hinreisen müssen, aber es hätte mich schon sehr, sehr gereizt, das hast du richtig erkannt.^^ Gerade die Präsentationsart ist da natürlich auch spannend. Ich freue mich über alle Bildbeispiele (auch kunstgeschichtlich-fragender Natur).
Das erklärt natürlich auch deine kürzere Besuchszeit im Vatikan gegenüber dem Kapitolinischen Museum. Mir fehlte im vatikanischen Museum eine hinreichende mentale Verschnaufpause beim Wechsel zwischen total unterschiedlichen Sammelgebieten, ich hatte dafür leider auch nicht die zwei Tage zur Verfügung, die Ipsissimus empfiehlt.

Und ja, die Schöpfungsgeschichte finde ich ebenfalls - naja, nicht überschätzt, aber halt ausgelutscht, die Sibyllen und Propheten sowie die ganzen nackten Hübschausseher haben mich auch sehr beeindruckt. Außerdem natürlich das Jüngste Gerücht, zu dem ich mal einen großen Bildband am Stück verschluckt habe; und wären die Michelangeli in dem Raum nicht so übermächtig, würden auch die 'kleinen' Ghirlandaio-Fresken eine Reise wert sein. Ach, und wenn wir schon bei Perspektive sind, ist es nicht kurios, daß dieser großartig geschmückte Raum in sich so schief ist (was einem aber, wenn man nicht drauf achtet, kaum auffällt)?

Der Largo di Torre Argentina und diverse Ausgrabungsstätten sind aus naheliegenden Gründen Lieblingsorte meiner Freundin. :)

Zum Peter hatte ich damals ganz vergessen zu antworten - aber Padreic und jetzt du haben es schon recht gut auf den Punkt gebracht. Er ist vor allem wuchtig, palastartig, aber eher nicht in meinem Verständnis sakral; düster, ohne die 'erhabene Dunkelheit' romanischer Dome dadurch zu gewinnen; riesig, aber kein organisches Ganzes (auch wenn die Kuppel ein Glanzstück ist). Meisterwerke wie die Pietà gehen darin völlig unter, ohnehin ist er fast ununterbrochen zum Bersten voller Touristen, und das Schlimmste: Er hat keine anständige Orgel, nicht einmal einen Schatten davon. Es singt sich darin ziemlich mittelprächtig, man kann unverstärkt ohnehin nur den Altarraum akustisch zusammenhalten, im Rest bildet sich ein einziges Klanggewaber - und was nützt eine Kirche ohne Musik? Bild

Traitor
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Mo 10. Sep 2012, 17:37 - Beitrag #15

Bilder vom Lux gibt es leider keine, Photographieren war komplett verboten. Vermutlich, weil es so viele Idioten gibt, die ein simples Blitzverbot nicht befolgen können. (Im Vatikan wirklich nervig.)

Die Präsentation war aber teilweise wirklich interessant, z.B. die erwähnte Templer-Protokoll-Roll, recht ausführliche Informationen auf Bildschirmen neben jedem Stück (leider sehr langsam durchrotierend) und eine wirklich herzzerreißende Galerie zerstörter Bücher als Illustration der schweren Restauratorenarbeit (Insekten; Mäuse; Schimmel; Wasser; Insekten und Mäuse; Insekten, Schimmel und Wasser, ...).

Die Schiefe der Kapelle ist mir nicht bewusst aufgefallen, unbewusst fand ich den Raum aber auch etwas unausgeglichen, hatte das aber eher auf die gegenüber der opulenten Dekoration sehr schlichte Grundkonstruktion geschoben. Was genau liegt vor, Trapezform der Grundfläche, Wandwinkel...?

Ein Ganzes ist der Petersdom schon irgendwie, ein Ganzes in der Fülle.

Lykurg
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Mo 10. Sep 2012, 18:09 - Beitrag #16

Stimmt, das war zu erwarten und ist auch leider wirklich nicht anders durchzusetzen. Es ist schon unglaublich, mit welcher Unverfrorenheit die Leute in Galerien rumblitzen, wenn sowohl am Eingang als auch in den Räumen Schilder stehen und Wärter es andauernd sagen. Bei Handschriften dieser Empfindlichkeit und dieses Ranges ist dementsprechend deren Erhalt dem eigenen Bild unbedingt vorzuziehen. Immerhin haben sie in Rom keine Köln-Flocken.

Die Wände weisen unterschiedliche Neigung auf; wenn ich mich richtig erinnere, ist die auf der Altarseite mit dem Gericht am stärksten geneigt. Ich dachte, da wäre auch noch was mit dem Grundriß gewesen, aber da finde ich jetzt nichts.

Grzl_Fly
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Mi 14. Nov 2012, 15:49 - Beitrag #17

Zitat von Lykurg:Der Largo di Torre Argentina und diverse Ausgrabungsstätten sind aus naheliegenden Gründen Lieblingsorte meiner Freundin. :)


Tatsächlich ist der Largo di Torre Argentina auch eine meiner Lieblingsorte! Hatten uns dort in Pigna im letzten Urlaub eine Ferienwohnung hier gemietet und ich war umso glücklicher, oft daran vorbei gehen zu können :)


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