Reisebericht: CERN

Der Kaktus auf dem Fensterbrett und der bedrohte Regenwald, Haustiere, die uns zu Kühlschrankbutlern erziehen, Wildtiere, die ihre Lebensräume verlieren, Reisen in die Einsamkeit und Erkundungen von Städten.
Traitor
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Di 7. Aug 2007, 00:26 - Beitrag #1

Reisebericht: CERN

Vom 18. bis 20. Juli ging's mit einer Uni-Exkursion ans CERN (siehe Wikipedia) nahe Genf. Hier einige Eindrücke (fernab jeder photographischen Hochwertigkeit, dazu sehe man lieber in Spenders Threads):

1. Genfer See mit Fontäne bei Nacht
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Hübsch, durchaus. Besonders faszinierend bei diesem Spaziergang waren die Massen an Genfern und Touristen, die am Seeufer vor sich hin nachtlebten. Scheint eine sehr gesellige Stadt zu sein.

2. Auf dem CERN-Gelände
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Einige der eher ältlichen Gebäude abseits von Zentralverwaltung und Besucherempfang, somit angedeutetes Flair alter russischer Industriestädte, wie in vielen Bereichen der Anlage. Dafür entschädigt der Alpenblick im Hintergrund.

3. Eingang zu einer Experimentier-Halle
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Oben erwähntes Flair, hochdosiert.

4. In der Experimentier-Halle
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Groß. Massen an Abschirmungsbeton, drei große Aufbauten, Kontrollräume, Unmassen von Kabeln, flüssiges Helium, Kräne zum beständigen Herummanövrieren des letzteren.

5. Beschleuniger-Kontrollraum
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Modern. Zitat Führer: "Hier im Kontrollraum müssten eigentlich nur 8 Leute sitzen, um alles zu bedienen. Derzeit zähle ich etwa 30, die sind hier, weil die Klimaanlage besser ist als in ihrem Büro. Die sagen dann, sie müssten irgendein neues Programm direkt hier testen oder so."

6. Eine Kiste Myonen
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Worüber wundert sich das Myon wohl gerade nicht?

7. Die Genfer Kathedrale
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Wir waren nachher erstaunt, nachzulesen, dass eine Gruppe architektonisch unbeflissener Physiker den Stilmix romanisch-gotisch-klassizistisch tatsächlich richtig eingeschätzt hatte.

8. Kunst im CERN
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Wohl die übliche Beschleuniger-Abfall-Weiterverwendung, wie sie auch hier in Bonn betrieben wurde, um die Vorgaben zum Kunstbudget bei öffentlichen Bauten einzuhalten. ("Da am Neubau sind so völlig idiotische Blumenkästen, das nennt man Kunst.")

9. Ein tiefer Schacht
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Schon der zweite. Der erste zum LHCb-Detektor dürfte 80m tief gewesen sein, der hier zu [url=ATLAS (Detektor)]ATLAS[/url] 140m.

10. Ehemaliger Expo-Pavillon
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Stand nur rum und die Schweizer Regierung wusste nicht, was sie damit tun sollte. Dann hat sie ihn dem CERN geschenkt. Jetzt steht er am CERN rum und das CERN weiß nicht, was es damit tun soll.

11. ATLAS-Detektor
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GROSS. 27m Durchmesser, man vergleiche mit dem Spinnen-Vehikel am Boden.

C.G.B. Spender
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Mi 8. Aug 2007, 17:59 - Beitrag #2

Die Dimensionen dieser Anlage sind schon sehr beeindruckend. Irgendwo las ich einmal etwas über Teilchenbeschleuniger, ich meine es war in einem Buch von Stephen Hawking. Dort meinte er, wohl eher als Scherz, dass man erst mit einem Teilchenbeschleuniger in der Größe des Sonnensystems wirklich die kleinst möglichen Bestandteile finden, bzw. damit die letzten Rätsel lösen könnte. Naja. ;) Wahrscheinlich habe ich das jetzt auch in der Erinnerung ein wenig falsch wiedergegeben.

Ansonsten erinnern mich diese alten Gebäude an diverse Ego-Shooter (Half Life 2, S.T.A.L.K.E.R.). Teilweise auch interessant für Fotomotive, so nach dem Motto: Je zerfallener, desto besser. Quasi als schroffer Kontrast zur Natur. In den Bergen von Nordwales hatte ich z.B. mal Gelegenheit dazu, ein uraltes Bergwerksgebäude zu fotographieren, aber das geht wohl eher in Richtung "industrielle Revolution".


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