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Bahn-bashing oder Mainz als Nabel der Welt?

BeitragVerfasst: Fr 13. Sep 2013, 21:45
von janw
Vor ein paar Wochen gab es ein Problem im Bahnsystem, weil ein Stellwerk in einer Stadt wegen Personalmangels nicht eichtig betrieben werden konnte und es deshalb zu Zugausfällen kam.
Das Thema führte zu teils hitzigen Diskussionen in den Medien über die Situation bei der Bahn im allgemeinen und besonderen.

Mittlerweile ist Personal nachgerückt und die Lage hat sich wieder normalisiert.


Die Probleme der Bahn sind ziemlich hinlänglich bekannt, ich frage mich aber in diesem Falle, ob das Problem nicht übertrieben war, oder vielleicht durch falsches Management verstärkt worden ist.

Meines Wissens gibt es im Rheintal auf beiden Seiten Bahnstrecken, was ist so besonders an der Mainzer Seite, daß der Verkehr nicht einfach über Wiesbaden hätte laufen können?

BeitragVerfasst: Sa 14. Sep 2013, 09:49
von Maglor
Es war zumindest ein deutliches Zeichen, dass irgendwann auch beim Stellenabbau die Grenze des betriebswirtschaftlich Sinnvollen erreicht wird.
Wer auch immer in Mainz die Weichensteller in den Urlaub geschickt hat, hat irgendwie auch ein gutes Werk getan.

BeitragVerfasst: Sa 14. Sep 2013, 11:26
von Traitor
Ich denke auch, dass es bei der öffentlichen Entrüstung und Debatte weniger um Mainz als Mainz an sich ging, sondern um Mainz als Fanal für die Personalpolitik des Konzerns insgesamt. (Der weitere Schritt, zur Personalpolitik der Volkswirtschaft insgesamt, wurde leider kaum gemacht.)

Ein Rheinseitenwechsel ist schwierig, da Rheinbrücken noch immer Mangelware sind, besonders im Mittelrheintal. Zwischen Koblenz und Mainz gibt es gar keine, dort dann nur 1 bzw. 2 für die Eisenbahn. Und die beiden Mainzer Brücken liegen beide südlich von Wiesbaden Hbf. Da wäre eine kleinräumige Umleitung nicht möglich gewesen, und eine großräumige (komplette Aufgabe der linken Rheinschiene ab Koblenz) hätte noch größeres landesweites Verkehrschaos verursacht als der Personalmangel selbst.

BeitragVerfasst: Sa 14. Sep 2013, 12:35
von janw
Traitor, aber ein Busshuttle über den Rhein - in Mainz ankommen, in Wiesbaden weiter oder wai - hätte doch vielleicht geholfen?

Die Personalpolitik ist miserabel, aber zudem scheint uns das Improvisationsvermögen abhanden gekommen zu sein. Vielleicht fast noch schlimmer?

BeitragVerfasst: Sa 14. Sep 2013, 12:49
von Traitor
Der ÖPNV zwischen Mainz und Wiesbaden wird ja wohl gut genug sein, dass da keine Extra-Umsteigemöglichkeiten geschaffen werden mussten. Das Problem aber wird wie gesagt gewesen sein, dass man weder die regulären Fernzüge umleiten noch Ersatzzüge auf die eh überlastete Alternativstrecke schicken konnte - also nichts zusätzlich gefahren ist, in das man hätte umsteigen können.
Die regulären Züge über Wiesbaden zu nehmen, wird dann vermutlich die Lösung der meisten lokal Betroffenen gewesen sein. Aber die Verzögerungen im weiteren Verlauf der Transitzüge, die weiter im Süden oder Norden erwartet werden, fängt das logischerweise nicht auf.