Konferenz sei Dank konnte ich mich in den letzten anderthalb Wochen in der je nach Quelle nach / vor / gleichauf mit Rom kulturell wichtigsten Stadt Italiens rumtreiben.
Besichtigte Museen:
Palazzo Vecchio - interessantes Gebäude, ganz nette, aber nicht herausragende Gemälde- und Statuensammlung
Museo Galileo - für mich zugebenermaßen fast das interessanteste, sehr schön aufbereitete und modernisierte Instrumenten- und Kartensammlung zur Wissenschaftsgeschichte
Galleria degli Uffizi - ihrem überragenden Namen halbwegs gerecht werdend, gegenüber dem Vatikan aber doch leicht abfallend
Museo Archeologico Nazionale - für mich Nr. 2 nach Galileo, sehr umfangreiche etruskische Sammlung, nette ägyptische plus ergänzend Römer und Griechen
Opera di Santa Maria del Fiore (Duomo) - das Museum selbst dank Umbaumaßnahmen bis auf das Original der einen Kirchentür vernachlässigbar, der Dom selbst mit Nebenbauwerken dafür sehr überzeugend. Nicht so überladen wie Peter, dazu sehr interessant die Vorgängerreste im Keller.
Bargello - klein, aber ordentliche Statuensammlung, eigentlich empfehlenswerter als die folgende; dazu besonders nettes Kunsthandwerk.
Galleria del'Academia - ziemliche Abzocke, genauso teuer wie die Uffizien, aber bis auf den David eigentlich fast nur Füllmaterial. Den sollte man lieber umziehen lassen und den Rest dieser Filiale stillegen.
Palazzo Pitti - durch die Architektur-Sammlungs-Kombination eindrucksvoller als die Uffizien. Sammlung etwas chaotisch und überladen, man muss schon sehr genau nach den Juwelen suchen, von denen es aber verdammt viele gibt. Zudem fand hier die bereits im Wmig erwähnte Dokumentensonderausstellung statt, Bild folgt.
Pitti-Bonusmuseen im Giardino-Boboli-Ticket - Porzellan und Kostüme öde, Silber/Kunsthandwerk nett.
Bemerkenswert ist, dass fast alle Museen vor Ort deutlich mehr kosteten als im Internet behauptet, teilweise fast das Doppelte. Italiener!
Banausendeklaration...?
Außermuseal sehr sehenswert fand ich auch die Parks/Gärten - Boboli und Bardini mit gemeinsamem 10€-Eintritt, kleinere am Aufgang zum Piazzale-Michelangelo-Aussichtspunkt öffentlich, zu einigen anderen habe ich keine legalen Eingänge gefunden. Lohnenswert war auch eine Wanderung nach Süden raus gen Arcetri, Alterssitz von Galilei, von wo er einen tollen Blick gehabt hätte, wenn er nicht schon blind gewesen wäre... Die Kirchen kosten leider fast alle Eintritt, und da die Museen die Tage schon weitgehend ausfüllten, habe ich da keine weiteren außer dem Dom bedacht. Das Bussystem ist furchtbar unzuverlässig, obwohl sie im Gegensatz zu Rom sogar versuchen, Fahrpläne zu haben. Erkenntnis außerdem: Italienisches Essen wird mir tatsächlich nach gut einer Woche bereits zu eintönig.