Die Mechaniker kämpfen beim Boxenstopp um Zehntelsekunden, aber beim Tanken verlieren die Piloten derzeit oft Minuten! Ralf Schumacher brauchte für seine zwei Tankstopps zuletzt in Silverstone 54,4 und 54,2 Sekunden - hoffnungslos zurückgefallen, und nicht das erste Mal. Schlamperei und Untrainiertsein sind nicht schuld. Welche Teufel stecken also in den Tankanlagen?
In Silverstone kam es an der Boxenmauer durch pausenlosen Funk-Salat, aber auch durchs Digital-TV mehrfach zu Interferenzen: Funk-Überlagerungen, die sich gegenseitig positiv, aber auch negativ beeinflussen - oder gar auslöschen können. Beeinflusst das die computergesteuerten Tankvorgänge? Und was ist mit den silbernen Metallstreifen im Asphalt vor der Box? Die sorgen während des Tankstopps für Erdung, um Funkenflug durch elektrostatische Ladung zu verhindern - nicht unwichtig beim Tanken.
Grundsätzlich: Das gesamte Tanksystem der Formel 1 ist viel zu kompliziert geworden. Die Tankanlagen, von einer französischen Firma produziert, werden von der FIA direkt an die Teams weitergegeben - aber von 2001 auf 2002 hat man die Software geändert. Ein Computer berechnet die nötige Spritmenge, je nach Strategie und Rundenzahl.
Der Job des Tankwarts wird immer schwieriger. Der schwere Rüssel, den er ansetzt, muss millimetergenau passen, im richtigen Winkel aufgesetzt sein. Gleichzeitig muss der Mann, wenn er einfüllt, alle zwölf Blöcke am Ende des Tankschlauchs zurückdrücken - sonst kommt kein Sprit raus. Oder zu wenig - und der Fahrer muss nochmals an die Box.
Die Teams dürfen an den Tankanlagen nichts verändern, schon gar nicht die Durchflussgeschwindigkeit von 12,5 Litern pro Sekunde. Manipulation ist streng verboten, auch lebensgefährlich - wie der Feuerball bei Jos Verstappen 1994 in der Benetton-Box von Hockenheim bewiesen hat.
Ist schon alles irgendwie krass. Alles hochmodern in der Formel1 und trotzdem können sich so Fehler einschleichen.
In diesem Sinne....
Stud