Protestwahl

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
etwas-bewegen
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Fr 9. Aug 2002, 13:54 - Beitrag #1

Protestwahl

Ihr habt die Nase voll, von den "Großen" Parteien?
Ihr geht deshalb nicht zur Wahl? Durch Nichtwahl werden jedoch die "Großen" indirekt gestärkt.
Oder ihr wählt die SPD, weil ihr die CDU noch weniger mögt (oder umgekehrt)?
Ihr würdet gerne eure Stimme den "Großen" entziehen und ihnen dadurch mal zeigen, daß ihr nicht
zufrieden seid?
Wie könnt ihr etwas dagegen tun?
Durch Protestwahl! Ihr wählt eine der kleineren Splitterparteien. Dadurch nehmt ihr eure Stimme
den "Großen" weg. Und die werden sich dann vielleicht mal darüber klar, daß sie etwas tun müssen.
Auf http://www.etwas-bewegen.de könnt ihr euch näher informieren. Dort sind die Parteien, die an der
Bundestagswahl teilnehmen aufgelistet und (soweit sie es geschickt haben) ihre Programme online
gestellt. Außerdem wird euch die Wirkung einer Protestwahl anhand von Tabellen verdeutlicht.
Also, lasst euch nicht mehr länger belügen, sondern tut etwas dagegen. Die Stimme eines jeden von
euch ist sehr wertvoll und ihr solltet gut überlegen, wem ihr sie gebt.

Marc Effendi
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Fr 9. Aug 2002, 17:03 - Beitrag #2

Re: Protestwahl

Original geschrieben von etwas-bewegen
Durch Protestwahl! Ihr wählt eine der kleineren Splitterparteien. Dadurch nehmt ihr eure Stimme
den "Großen" weg. Und die werden sich dann vielleicht mal darüber klar, daß sie etwas tun müssen.
Auf http://www.etwas-bewegen.de könnt ihr euch näher informieren. Dort sind die Parteien, die an der
Bundestagswahl teilnehmen aufgelistet und (soweit sie es geschickt haben) ihre Programme online
gestellt. Außerdem wird euch die Wirkung einer Protestwahl anhand von Tabellen verdeutlicht.
Also, lasst euch nicht mehr länger belügen, sondern tut etwas dagegen. Die Stimme eines jeden von
euch ist sehr wertvoll und ihr solltet gut überlegen, wem ihr sie gebt.


Nimms mir nicht übel, aber das ist doch Träumerei. Diese Aktion an sich ist schon okay, aber Du wirst nie so viele Protest-Wähler bewegen können, das sie von den "großen" Parteien wahrgenommen wird und letzten Endes ist meine Stimme verschenkt.

etwas-bewegen
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Fr 9. Aug 2002, 20:14 - Beitrag #3

Das ist das, was einem die "großen" einreden. Dadurch werden die Wähler manipuliert und die "großen" können ihre Macht sichern. Selbst wenn bei dieser Wahl durch Protestwahl nicht erreicht wird, daß eine der kleineren in den Bundestag gelangt, so werden doch ziemlich vielen Menschen die Augen geöffnet, weil sie sehen, daß wenn sie mitmachen, sich wirklich etwas ändern kann. Und den großen Parteien werden die Stimmen entzogen.
Wieso sollten wir uns weiter von ihnen manipulieren lassen?

Whesley.Xvi
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Fr 9. Aug 2002, 20:48 - Beitrag #4

Da sag ich nur:

Zum Glück wurde die 5% Hürde geschaffen!:s1:

Also ich muss sagen, ich bin mit dieser Regierung zufrieden, klar kann man/muss man einige Sachen reformien, aber einige gute Reformen/Gesetze wurden schon verabschiedet!

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Fr 9. Aug 2002, 21:39 - Beitrag #5

Die SPD ist schon recht ok. Was die CDU & Konsorten 16 Jahre lang verschlampt haben,kann in 4 Jahren nicht wieder behoben werden. Schmerzhafte Einschnitte sind nun mal nötig um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.
Was die 5% Hürde angeht,
die finde ich nicht so ok. Sicher wenn´s die nicht gäbe wären x Parteien im Bundestag und es würde ein einziges Chaos,mal abgesehen davon das die Braunen auch mit einziehen würden.
Aber nehmen wir mal an 15 % aller Wähler geben ihre Stimme einer Partei die es nicht schafft die 5% zu überspringen. Dann würde der Wille von 15 % aller Wahlberechtigten in den nächsten 4 Jahren auch unberücksichtigt bleiben. Auch nicht gerade demokratisch,oder !?

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etwas-bewegen
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Fr 9. Aug 2002, 22:51 - Beitrag #6

Und was ist, wenn diese 15% ihre Stimme einer anderen Partei geben? Kommt das nicht auf dasselbe raus? Ich denke in diesem Fall belügt man sich doch nur selbst...

Marc Effendi
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Fr 9. Aug 2002, 23:06 - Beitrag #7

Original geschrieben von etwas-bewegen
Das ist das, was einem die "großen" einreden.


Stimmt nicht. Wenn Du mal zusammenzählst, wieviel Stimmen die kleinen Parteien bekommen, kommsch von ganz von alleine drauf. Die haben noch nicht mal gemeinsam genug Stimmen um rein zu kommen.

Übrigens, das es die 5%-Hürde gibt ist eine der schlauesten Eigenschaften unseres politischen Systems. Denn damals in der Weimarer Republik gabs die nicht und es gab selten eine stabile Regierung und aus der Weimarer Republik wurde das 3.Reich. Übrigens ein Beispiel wies ohne die 5% ist, ist Italien.

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Fr 9. Aug 2002, 23:25 - Beitrag #8

Original geschrieben von Marc Effendi


Stimmt nicht. Wenn Du mal zusammenzählst, wieviel Stimmen die kleinen Parteien bekommen, kommsch von ganz von alleine drauf. Die haben noch nicht mal gemeinsam genug Stimmen um rein zu kommen.

Wenn du mal auf unserer Homepage ( http://www.etwas-bewegen.de ) schaust, siehst du, was eine Protestwahl für Auswirkungen auf das Wahlergebnis hat (und dabei sind nur die Nichtwähler als Protestwähler angenommen). Die kleinen Parteien hätten zusammen schon genug Stimmen, um in die Regierung zu kommen...
Wieso wählen wir denn Parteien, mit denen wir nicht einverstanden sind? Weil wir Angst haben, daß die kleinen keine Chance haben! Und das ist das, was die "großen" ausnutzen. Sie bestärken uns darin. Wenn das nicht mehr klappen würde, dann könnte ihnen so eine Protestwahl noch sehr gefährlich werden. Und darum sollten wir uns nicht länger von solchen Lügen blenden lassen!

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Sa 10. Aug 2002, 00:59 - Beitrag #9

Nun, wer sagt denn, dass die kleineren Parteien bessere Programme oder Vorschläge oder die besseren Leute haben... sie haben nur in der Regel noch nicht so viel mit der Zeit verbockt wie die großen Parteien. Deine Argumentation ist viel zu einseitig: Politische Entscheidungen sind in der Regel keine Entscheidungen zwischen gut und schlecht sondern zwischen größeren und kleineren Übeln. Alle anderen Entscheidungen sind ideologischer Natur.

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Sa 10. Aug 2002, 01:07 - Beitrag #10

Hm, was mache ich aber, wenn mir von den Parteiprogrammen der kleinen zugelassenen Parteien auch keins gefällt? Im Gegenteil, die "Programme" etlicher dieser Parteien lesen sich derart abstrus, daß man sie schon fast lächerlich nennen könnte.

Es sind, mal auf landesebene geschaut, schon etliche "Protestparteien" in das jeweilige Parlament gewählt worden, einige von ihnen sogar in die Regierung. Die allerwenigsten von ihnen jedoch wurden wiedergewählt. Warum wohl?
Weil sich immer wieder gezeigt hat, daß "Protestparteien" unter dem Strichj auch keine parkatikable Alternative gewesen sind, man könnte auch sagen, daß sie zur parlamentarischen Arbeit unfähig waren.

Weiterhin hinken Eure Beispielrechnungen ganz gewaltig. man kann Landes- und Bundestagswahlen nicht vergleichen. Nimmt man aber das "Protestergebnis" der letzten Bundestagswahl, so fällt einem auf, daß das Ergebnis rein gar nichts aussagt. Die 22%, verteilt auf ca. 20 Protestparteien, bedeuten für jede Partei statistisch 1,1% und unter dem Strich 22% verschenkte Stimmen.
Ganz so einfach, wie Ihr Euch das vorstellt, ist es dann doch nicht.

@Marc effendi: Exakt richtig erkannt. Die 5%-Hürde ist ein Segen unserer Verfassung. Die Weimarer Republik und auch Italien sollten ein mahnendes Beispiel sein, nicht daran zu rütteln!

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Sa 10. Aug 2002, 11:51 - Beitrag #11

Original geschrieben von Monoceros
Nun, wer sagt denn, dass die kleineren Parteien bessere Programme oder Vorschläge oder die besseren Leute haben... sie haben nur in der Regel noch nicht so viel mit der Zeit verbockt wie die großen Parteien. Deine Argumentation ist viel zu einseitig: Politische Entscheidungen sind in der Regel keine Entscheidungen zwischen gut und schlecht sondern zwischen größeren und kleineren Übeln. Alle anderen Entscheidungen sind ideologischer Natur.

Monoceros

Aber wie will man herausfinden, ob die kleinen Parteien nicht doch gute Programme haben und es auch durchsetzen können, wenn man ihnen keine Chance gibt. Auch die
"großen" haben mal klein angefangen.
Mal abgesehen davon, würde es ja schon genügen, wenn durch die Protestwahl den "großen" genügend Stimmen entzogen würden, damit sie endlich mal merken, daß sie was falsch machen! Sie müssen etwas ändern und durch eine gelungene Protestwahl, werden sie unter Druck gesetzt.

Marc Effendi
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Sa 10. Aug 2002, 12:22 - Beitrag #12

Mal abgesehen davon, würde es ja schon genügen, wenn durch die Protestwahl den "großen" genügend Stimmen entzogen würden, damit sie endlich mal merken, daß sie was falsch machen! Sie müssen etwas ändern und durch eine gelungene Protestwahl, werden sie unter Druck gesetzt.


Siehe oben. Ob nun 1000 Stimmen mehr oder weniger. Das wird doch überhaupt nicht registriert. Wiviel sind 1000 Stimmen denn in Prozent bei 50 oder 60 Mio. Wahlberechtigen? Das wären genau 0,0016667 Prozent. Das ist doch lächerlich.

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Sa 10. Aug 2002, 12:29 - Beitrag #13

Es geht ja auch nicht um nur 1000 Stimmen. Wenn http://www.etwas-bewegen.de bekannt würde, würden weit mehr Menschen mitmachen, als 1000... Es gibt ja auch Menschen, die jetzt schon Protestwähler sind.

Marc Effendi
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Sa 10. Aug 2002, 12:35 - Beitrag #14

Und selbst wenn Du Deine Protest-Wähler verhundertfachst. Meinsch, das interessiert jemanden von CDU, SPD, FDP oder Grüne? Dann bisch immer noch deutlich unter einem Prozentpunkt.

Edit: also versteh mich net falsch: ich finds Klasse, das es so Idealisten wie Dich gibt, aber sorry, mehr als Idealismus ists wirklich nicht.

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Sa 10. Aug 2002, 13:52 - Beitrag #15

Original geschrieben von etwas-bewegen

Aber wie will man herausfinden, ob die kleinen Parteien nicht doch gute Programme haben und es auch durchsetzen können, wenn man ihnen keine Chance gibt.


Klar lass mal jeder die NPD wählen um zu gucken ob was sinnvolles rauskommt :o

Jetzt mal im Ernst, wozu gibt es denn Parteiprogramme?

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Sa 10. Aug 2002, 14:34 - Beitrag #16

Original geschrieben von Marc Effendi
...
Edit: also versteh mich net falsch: ich finds Klasse, das es so Idealisten wie Dich gibt, aber sorry, mehr als Idealismus ists wirklich nicht.



Ich würde sogar weitergehen und es als Träumerei bezeichnen. Mehr ist es wirklich nicht!


In diesem Sinne....
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Sa 10. Aug 2002, 16:25 - Beitrag #17

Ich würde es nicht als Träumerei bezeichnen in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen aus Protest oder Politikverdrossenheit gar nicht mehr zur Wahl gehen, was auch wieder Gefahren in sich birgt.

Monoceros

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Sa 10. Aug 2002, 17:24 - Beitrag #18

Träumerei? Und was ist, wenn ihr euch mal die Tabellen auf unserer Seite anschaut? Da haben wir nur Nichtwähler als Protestwähler gerechnet (man muß bedenken, daß sicher noch einige Protestwähler dazu kommen, die vorher die großen gewählt haben und unzufrieden sind). Die Zahlen, auf unserer Seite dürften wohl für sich sprechen!
Es geht ja auch nicht darum irgendwelche rechten oder "gefährlichen" Parteien zu wählen, sondern eine Partei, die einem vom Programm her zusagt.
Aber ihr habt recht! Die Protestwahl wird wohl nichts ändern, wenn alle Leute so denken wie bestimmte Leute hier im Forum, die der Meinung sind, daß es ja sowieso keinen Sinn macht. Wenn aber jeder mal für sich nachdenkt und nicht direkt sagt, es macht ja eh keiner mit, dann würde es auch etwas bringen. Jeder der an einer Protestwahl teilnimmt trägt aktiv zu einer Änderung bei.

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Sa 10. Aug 2002, 17:35 - Beitrag #19

Na gut, jedem das Seine! Werde auf keinen Fall irgendeine "Pups-Partei" wählen. Ich bin mit zumindest einer großen Partei recht zufrieden.



In diesem Sinne....
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Sa 10. Aug 2002, 17:39 - Beitrag #20

Wenn du mit einer der großen zufrieden bist und der Meinung, daß diese deine Interessen optimal vertritt, dann ist es ja ok, wenn du diese wählst. Es geht ja eher darum, daß man nicht eine Partei wählen sollte, ohne, daß man sich mit dieser und den anderen Parteien beschäftigt hat, oder sogar eine wählt, mit der man eigentlich unzufrieden ist.

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