Fazit des TV-Duells

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.

Wer hat von dem Duell mehr profitiert?

Schröder hat mehr profitiert
16
59%
Stoiber hat mehr profitiert
7
26%
Hat nichts geändert
2
7%
Beide haben gewonnen
1
4%
Beide haben verloren
1
4%
 
Abstimmungen insgesamt : 27

Traitor
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So 25. Aug 2002, 22:01 - Beitrag #1

Fazit des TV-Duells

Ich denke, Schröder hat die Sache wie zu erwarten leicht besser gemeistert. Er blieb sachlicher und souveräner, während Stoiber etwas zu aggressiv wirkte. Thematisch war wie zu erwarten nicht so irre vieles zu hören. Was Schröder wohl einiges einbringen dürfte, war Stoibers nicht gerade elegenate Antwort auf die Gattinen-Frage, wo er doch ein sehr "bayrisches" Frauenbild vertrat.

Nightripper
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So 25. Aug 2002, 22:57 - Beitrag #2

Hmmm...eigentlich wolltei ich das gleiche Thema bei Kino & TV aufmachen, aber hier wird es wohl auch reinpassen.
Ich fand Schröder hat das Duell "gewonnen". Er war zwar nicht sehr agressiv, aber war das ein Nachteil für ihn? Laut FORSA nicht, den in der Blitzumfrasge hat sich rausgestellt, dass Schröder in allen Punkten vor Stoiber lag.
Er hat sich etwas zurückgehalten, was wohl besser ankam.

Was ich an Stoiber noch auszusetzten habe (außer sein Frauenbild) ist, dass er immer nur gesagt hat, was Schröder falsch macht, aber natürlich selbst keine Verbesserungsvorschläge hatte. Das fand ich nicht sehr gut von ihm!

Monoceros
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So 25. Aug 2002, 23:00 - Beitrag #3

Ich bin der Auffassung, dass Schröder dieses Duell klar für sich entschieden hat.
Dieser Eindruck hat sich meiner Ansicht nach schon im Verhalten der beiden Kontrahenten gezeigt. Während Stoiber eher Unsicherheit zum Ausdruck brachte, wirkte Schröder wesentlich souveräner und ruhiger, wenn man die unsichere Anfangsphase beider Kandidaten ausnimmt. Stellenweise war sogar eine unterdrückte Amüsiertheit es amtierenden Bundeskanzlers festzustellen... die meiner Ansicht nach auch nicht gerade ungerechtfertigt war. Ich selbst habe bei dem Duell mehrfach lauthals lachen müssen...
Auch in den Vorträgen selbst habe ich große Unterschiede zwischen den Duellanten festgestellt. Stoiber hat hier meiner Ansicht nach völlig versagt: Nicht nur, dass er sich ständig wiederholt hat (sein Hinweis auf die Arbeitslosigkeit war irgendwann nicht mehr amüsant, sondern nur noch langweilig), er ist auf keine Frage eingegangen. Wie der Faust bei der Gretchenfrage hat auch er ständig versucht, der eigentlichen Fragestellung auszuweichen, bisweilen ist er sogar auf andere Themenfelder ausgewichen, um keine konkreten Aussagen abgeben zu müssen, man nehme z.B. die Frage, ob er den Einsatz von deutschen Soldaten im Irak unter seiner Regierung befürworten würde. Hinzu kommt, dass er sich auch an mehreren Stellen widersprochen hat und teilweise sogar das eigene Wahlprogramm geleugnet hat. So etwas halte ich in höchstem Maße für peinlich und es zeigt meiner Auffassung nach auch deutlich, dass Stoiber gar keine konkrete Politik verfolgt. In diesem Duell wie im Wahlkampf hat er sich groß darin gezeigt, Schlagworte zu präsentieren aber nichts dahinter. In Kombination mit der Leugnung des Wahlprogramms könnte man es überspitzt so formulieren: Er hat nichts konkretes zu sagen und das, was konrekt nachzulesen ist, bestreitet er auch noch.
Das Frauenbild, das Traitor erwähnt hat, kann man zu den negativen Punkten noch dazunehmen, damit hat sich Edmund Stoiber mit Sicherheit nicht viele Freunde außerhalb des konservativen Blocks gemacht bzw. neue dazugewonnen. Die Wirkung dessen würde ich nicht überbewerten, aber das Bild von Stoiber hat sich dadurch nicht gerade verbessert.
Was allerdings wie ich denke auch zum Ausdruck gekommen ist ist der Punkt, dass an Stoibers Auftritt gearbeitet wurde. Auch wenn er nach wie vor ein schlechter Redner ist, hat er seine unzähligen "äh"s auf ein erträgliches Minimum reduziert. Das ist aber auch alles, was ich aus dieser Auseinandersetzung von dem Kanzlerkandidaten positiv mitnehmen kann...
Wer jetzt noch von Stoiber überzeugt ist, ist entweder konservativ bis aufs Knochenmark oder schlicht und ergreifend politisch ungebildet.

Monoceros

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So 25. Aug 2002, 23:01 - Beitrag #4

Stoiber war zwar angriffslustiger, was als Herausforderer verständlich ist, aber Schröder ist ruhig und sachlich drauf eingegangen und hat auch meiner Meinung das Duell knapp gewonnen.



In diesem Sinne....
Stud

Commander
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So 25. Aug 2002, 23:15 - Beitrag #5

Mist, 30 min zu spät :)

Naja, ich meine das Schröder sich besser "verkauft" hat, da er gute allgemein formulierte Antworten gegeben hat, sich dabei aber dezent im Hintergrund gehalten hat. Desweiteren war Schröder weniger Aggresiv; ich habe auf Seiten von Edmund Stoiber 5 "Attacken", auf Seiten von Gerhard Schröder 1 "Attacke" gezählt. Weiterhin ist es meiner Meinung nach ein großer Erfolg einen Kanzlerkandidaten aus Sicht des benachteilten noch amtierenden Bundeskanzlers Gehard Schröder so cool abblitzen zu lassen, obwohl es der Bundeskanzler schwerer hatte seine Fehler oder die seiner Regierung zu rechtfertigen und zu erklären.

Und jetzt mal meine Meinung zum Menschlichen der beiden Kontrahenten:

Schröder - Volksnah, in richtigen Situationen witzig und sympatisch - sehr Ernst wenn es drauf ankommt bzw. wenn es die Situation erfordert.Desweiteren hört er manchmal mehr auf sein Gefühl und nicht wie Edmund Stoiber nur auf seine AKten :D

Stoiber: Unangebracht aggressiv, nur in einem gewissem Maße volksnah - selten witzig, immer ernst - arbeitet mit Agrumenten die nichtzutreffen (mangelnde Vorbereitung) - hört nur auf seine AKten - kommt einem bzw. mir menschlich "falsch" vor


Besonders in der langsamen Analyse merkte man die kleinen Feinheiten in Stoibers Redezeiten, die im direkten Ablauf unauffällig wirkten.

Beispiel:

Die Menschen müssen ETWAS zusammenstehen


Schröder:

Die menschen stehen zusammen. Man muss ihnen dies gar nicht erst vorschreiben, Herr Stoiber

(bzw. Minister)

Desweiteren war ich doch sehr über die Auffassungen der Kanzel(kanditaten)frauen überrascht. Auf SEiten von Gerhard Schröder steht seiner Meinung nach eine politisch gleichberechtigte Frau (eine Frau die sich auch ohne Absprache mit ihrem Partner politisch engagieren bzw. äußern kann).

Es steht meiner Frau frei sich auch nach ihrer Zeit als politische Reporterin frei in der Politik zu äußern.


P.Klöppel



Herr Stoiber, gibt ihre Frau ihnen Ratschläge oder ist sie sogar selbst in der Politik aktiv?


Stoiber:

Ja sicher gibt sie mir manchmal Ratschläge. Aber sie als meine Frau ist KEINE Politikerin


Fazit:

Stoiber ist es, der gerade alles auf die "Kleinen" schieben will. In dieser Beziehung ist Schröder sozialer eingestellt und daher ist Schröder aus meiner Sicht der "Gewinner" (die Person die Profit geschöpft hat) dieses TV-Polit-Duells.

Gruß
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So 25. Aug 2002, 23:19 - Beitrag #6

Ich hab mir das Deull ebenfalls angeschaut, aber man hat nicht neues gehört, was ja auch nicht zu erwarten war. Stoiber hat immer nur von der Arbeitslosigkeit gesprochen hat sich in einer für mich sehr wichtigen Frage, ob deutsche Soldaten im Irakkrieg eingesetzt werden nicht festgelegt...Mir ist aber auch sehr positiv aufgefallen, dass Stoiber nicht so oft äh..ähhh gesagt hat, aber das war auch fast das einzig Positive daran....
Aber am Ende ist es doch wie, immer...die Wahlversprechen werden sowieso nicht gehalten, egal wer sie tätigt...

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So 25. Aug 2002, 23:31 - Beitrag #7

Bezüglich eines Irak-Krieges hat Schröder eine eindeutige Aussage gemacht. Stoiber hat sich gewunden wir ein Aal und hat trotzdem mehrmaligen Fragens keine zufriedenstellende Aussage getätigt.



In diesem Sinne...
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Mo 26. Aug 2002, 00:05 - Beitrag #8

für mich haben irgendwie beide gewonnen, stiober ist suveräner aufgetreten als ich erwartet ahbe, und ist lockerer gewesen, aer hat sich im lafe des duells leicht verteift. bei schröderwar es anderherum, nach anfäglicher unsicerheit wurde er lockerer und lies sich von stiober wenig beeindrucken. soviel zum auftreten, polotisch hat für mcih schröder gewonne, da er scih als mann für gesmt deutschland hinstellete, wohin stiober hingegen sich eher auf den mittelstnd konzentrierte.

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Mo 26. Aug 2002, 00:33 - Beitrag #9

Stoiber hat insofern angenehm überrascht, als dass er in ganzen Sätzen gesprochen hat, den mahnenden Finger wegließ, irgendwann dieses festgefrorene Grinsen verlor und eine erträgliche Menge an Ähs produzierte.

Ansonsten blieb er leider die Antworten schuldig. Er muss - finde ich - ein bisschen mehr Butter bei die Fische tun, wie wir hier sagen, d. h. ich hätte mir schon mehr Konzept gewünscht.

Schröder war erstaunlich zurückhaltend, durfte aber auch nicht - wegen der "Regeln" - seine Stärke, die spontane Reaktion auspielen. Vielleicht ganz gut so. Er greift nämlich im Eifer des Gefechts auch schon mal in die falsche Schublade und klingt dann wie die "Gerd-Show".
Ich habe deutliche Worte von ihm gehört.

Die Moderatoren haben ihren Job ganz ordentlich gemacht.

Letztlich haben wir nix Neues erfahren.

Mir fehlten die Themen Frauen- und Familienpolitik.

Satlek
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Mo 26. Aug 2002, 09:43 - Beitrag #10

Wow. Ich äußere mich mal im Politikforum :D.

Für mich hat ganz klar Schröder dieses Duell für sich entscheiden können. Während er wieder einmal seine typische Symphatische Art gezeigt hat, hat Stoiber bei mir mal wieder noch mehr Minuspunkte gesammelt.

Viel zu oft hat er sich wiederholt oder hat sich benommen wie ein Miesepeter. Mir hat nur noch gefehlt das er sich bei den Moderatoren beschwert das Schröder sich nicht an die Regeln hält.

Es war doch wohl die Höhe als er Schröder als Lügner darstellen wollte.

Ich sage nur: GANZ SCHLECHTER STIL!!!


Was mich mal intressieren würde: Wird euch dieses Duell in eurer Entscheidung beeinflussen?

Gilmor
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Mo 26. Aug 2002, 10:07 - Beitrag #11

Beide haben verloren. Stoiber hat zwar bei weitem nicht die schlechten Erwartungen erfüllt, die ich hatte, aber wirklich überzeugend war für mich keiner. Ok, es lag vermutlich an den sehr strengen Regeln, aber das Duell war für mich so interessant wie eine Sendung mit dem Sandmännchen.
Es kam nichts dabei raus, was man nicht schon vorher im Bundestag oder in den Medien gehört oder gelesen hat.

Padreic
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Mo 26. Aug 2002, 10:38 - Beitrag #12

Ich hab's mir nicht angesehen. Vielleicht hätte ich es mir angesehen, aber meine Eltern wollten es nicht sehen.
Nach Umfragen, hat Stoiber durch das ganze gewonnen. 9% hat er in den "Wer soll Kanzler werden"-Umfragen gewonnen, Schröder nur 2%. Beide lagen in drei Themen vorne nach Umfragen.

Padreic

Traitor
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Mo 26. Aug 2002, 12:07 - Beitrag #13

@Nightripper+Padreic: Die Umfragen könnt ihr vergessen, da sagte jede eiznelne etwas völlig unterschiedliches aus.
@Monoceros: Stimmt, HUmorwert hatte das ganze auch, vor allem die Stelle, wo es um die Zuständigkeit der Umweltpolitik ging:
Wir haben ja die Frau Merkel, die für alles zuständig ist, und auch besonders dafür
Na viel Spaß, Frau Merkel, wenn Sie sich um alles kümmern müssen! Oder die Stelle, wo Stoiber erwähnte, dass Schröder ihn mal gelobt hatte, und dieser einwarf: "Das ist aber schon lange her".

SneakY
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Mo 26. Aug 2002, 21:56 - Beitrag #14

Ich hab' mir dieses Duell nicht angesehen, aus dem Grund, dass ich was gegen diesen Amerika-Schrei hab' und zweitens haben wir 3 Kanzlerkandidaten, und es waren nur 2 dabei. Ich will damit nicht sagen, dass ich für Guido Westerwelle bin, aber es ist einfach nicht demokratisch ihn nicht teilnehmen zu lassen. Aber das weiß unser zu 60% verblödetes Volk ja sowieso nicht. Deswegen kann man das ja mal übersehen. Aber jeder hat die Möglichkeit sich zur Wahl zu stellen.
Deswegen war diese Veranstaltung sowieso der reinste Müll, dass sowieso nichts dabei rausgekommen ist, noch nebenbeibemerkt.

Traitor
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Mo 26. Aug 2002, 23:19 - Beitrag #15

Entweder ein Duell der ernsthaften Kanzlerkandidaten, oder eine Runde mit den Spitzenpolitikern aller Parteien, die Bundestagschancen haben, wie es früher mal war. Eine Dreier-Runde mit Westerwelle wäre ziemlicher Unsinn, dann würde irgendwann jede Partei einen Kanzlerkandidaten aufstellen, nur um am TV-Wettbewerb teilnehmen zu können.

Arschfurunkel
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Di 27. Aug 2002, 00:00 - Beitrag #16

Original geschrieben von SneakY
Ich hab' mir dieses Duell nicht angesehen, aus dem Grund, dass ich was gegen diesen Amerika-Schrei hab' und zweitens haben wir 3 Kanzlerkandidaten, und es waren nur 2 dabei. Ich will damit nicht sagen, dass ich für Guido Westerwelle bin, aber es ist einfach nicht demokratisch ihn nicht teilnehmen zu lassen. Aber das weiß unser zu 60% verblödetes Volk ja sowieso nicht. Deswegen kann man das ja mal übersehen. Aber jeder hat die Möglichkeit sich zur Wahl zu stellen.
Deswegen war diese Veranstaltung sowieso der reinste Müll, dass sowieso nichts dabei rausgekommen ist, noch nebenbeibemerkt.


Hui, ein Schlauberger ;) .
Woher weißt Du, daß dabei "nichts herausgekommen ist", wenn Du diese Veranstaltung gar nicht angesehen hast?

Duelle der Kanzlerkandidaten hat es schon 1972 gegeben, als Barzel gegen Brandt angetreten ist, was also hat das mit "Amerika-Schrei" (was auch immer das sein mag) zu tun?

Es sind 24 Parteien bei der Bundestagswahl vertreten. Wenn sich nun jeder Spitzenkandidat "Kanzlerkandidat" nennt, willst Du dann mit 24 Leuten ein Fernsehduell veranstalten?
Hätte Westerwelle tatsächlich einen Anspruch darauf, zu den Fernsehduellen zugelassen werden zu müssen, so hätte eines der zahlreichen Gerichte, die der wackere Guido bemüht hat, ihm diesen Anspruch auch zugestanden, denkst Du nicht auch? Es war also ein Wahlkampfgag von Weserwelle, aber wie man sieht, manch einer ist darauf reingefallen...

Wie kommst Du zu der Erkenntnis, "60%" des Volkes sei "verblödet"? Woher nimmst Du diese Weisheit und wieso gerade 60%? Ich darf aber, trotz (oder gerade wegen?) Deines Beitrags doch annehmen, daß Du nicht dazu gehörst?

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Di 27. Aug 2002, 13:06 - Beitrag #17

Zu den Amerika schrei...das stimmt so nicht...Im alten Griechenland, wo es die erste Stufe der Demokratie gab, gab es auch schon ganz heftige Rededuell im Theater, denn Fernsehen gab es da ja noch nicht. Der Unterschied !, da sprachen richtige Redekünstler/Philosophen, nicht wie heute, wo der Inhalt nur fast zur Nebensache geriet...Außerdem kann man das Duell nicht mit Amerika vergleichen, denn hier werden ja Parteien gewählt, die dann den Bundeskanzler stellen. Deswegen halte ich es für gefährlich, dass man sein kreuz wegen dem Kandidaten macht und nicht auf die Inhalte der Parteien achtet. Da gab es ja den lächerlichen Streit um die Nachtzulage, wo Schröder meinte, das im CDU-Wahlrogramm drinsteht, dass diese im Falle des Wahlsieges wegfallen wird. Stoiber stellt dies als Lüge dar ! Ich weis nicht, wer recht hat, aber wenn ich dann sowas schon sehe/höre, kommt mir das kotzen.

Arschfurunkel
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Di 27. Aug 2002, 14:12 - Beitrag #18

So lächerlich ist die Streitfrage mit den Nachtzuschlägen gar nicht, zumindest nicht für die Betroffenen.

Die Sachlage ist ein wenig komplizierter: IM Wahlprogramm der CDU/CSU findet sich natürlich kein entsprechender Passus, aus dem hervorgeht, Nacht- und Sonntagsarbeitszuschläge zu streichen.
Es gibt aber die Petersberger Beschlüsse aus dem Jahr 1997, auf die im Wahlprogramm auch verwiesen wird. Dort wurde beschlossen, arbeitnehmerfreundliche Steuervorteile zu streichen bzw. zu reduzieren.

In sofern hat Stoiber recht, denn es steht nicht im Wahlprogramm, aber beschlossen hat es die CDU schon. Alles klar? ;)

http://www.focus.de/G/GN/gn.htm?snr=110331&streamsnr=7

Belphegor
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Di 27. Aug 2002, 16:37 - Beitrag #19

für mich hat ganz klar schröder gewonnen. stoiber hat viel zuviel von seinem bayerland gesprochen. "wir in münchen, ich in münchen, wir bayern, etc" von der frauenfrage sehen wir mal ganz ab. :D

Marc Effendi
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Di 27. Aug 2002, 17:17 - Beitrag #20

Ich habe mir das Duell auch angesehen. Als ich am Nächsten Tag in der Zeitung einen Kommentar von Roland Koch las "Stoiber ist es gelungen, das Duell auch der Sachebene für sich zu gewinnen" mußte ich dann doch lachen und mich fragen, was der eigentlich für ein Duell gesehen hat. Ich hab das so gesehen:

1.Stoiber hat Schröder viel mehr und öfter persönlich angegriffen und auch die Regierungspolitik (okay, das muß er, aber dadurch konnte er nicht sagen, was er BESSER machen würde, sondern nur, was der andere SCHLECHT gemacht hat).

2. Schröder hat auf der Sachebene die logishceren Argumente gehabt.

3. Stoiber hat angenehm überrascht durch wenige rethorische Fehler (ich halte das für einen schwerwiegenden Fehler) und (ich sage es ganz offen).

4. Schröder war lockerer und nicht so verkrampft wie Stoiber.

5. Stoiber ist es gelungen auf Fragen nicht zu antworten sondern sich drumrumzureden (Irak).

Aus diesen Gründen kann es für mich nur einen Sieger (wenn überhaupt) geben: Schröder


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