Was ist schon normal?

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Evendia
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Mo 2. Sep 2002, 23:48 - Beitrag #21

Meine Tante und mein Onkel sind geistig behindert. Man versteht sie kaum, wenn sie sprechen und meine Tante braucht Medikamente um ihre "Aggressivität" im Zaum zu halten. Mir macht das nichts aus, ich bin damit aufgewachsen, ich kann aber verstehen, wenn sich Leute dadurch verunsichert fühlen.

Dann habe ich noch ein Praktikum in einem Kindergarten gemacht, wo ebenfalls ein behindertes Kind darunter war. Sie hatte das Down-Syndrom (Trisomie 21), aber sie war trotz ihrer Behinderung ein sehr gescheites Kind und sie hat auch verstanden, was man ihr gesagt hat.
Und es stimmt - je mehr Liebe man gibt, desto mehr kommt zurück.

Whesley.Xvi
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Di 3. Sep 2002, 18:45 - Beitrag #22

Also ich finde im 21.Jhrd gib's diesen Begriff "normal" nicht mehr, ich meine wer oder was ist schon normal!

Ich hab einen in der Klasse der sollte heute einen Text in PW vorlesen, was die Lehrerin und der Rest der Klasse nicht wußten(na mit Außnahme von mir und 2 Anderen), er stottert!
Er fäng also an und nach dem ersten Satz hängt er, die nach 2min schweigen fragt Die Lehrerin, was los sei. Er sagte es ihr und schon war die Sache vom Tisch! Ich meine wir sollten eigentlich Leute mit Verstand sein(sonst würde man nicht Abi machen) und das er stottert wird respecktiert, er wird nicht ausgelacht! Ich meine er kann ja nichts dafür!

Cybertrinity
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Mi 4. Sep 2002, 18:52 - Beitrag #23

@Anfauglir:
Ich denke es ist eine weit aus schlimmere Welt, in der Behinderte Menschen leben aber auf keinen Fall kann man sagen, dass man behinderte Menschen bzw. in diesem Fall körperlich behinderte Menschen, nie auf die Stufe eines gesunden Menschen stellen kann. ich habe von dem Mädchen mit der Nabelschnurumschlingung erzählt. Sie ist in einem Gymnasium, das auch behinderte mit 'normalem' Verstand aufnehmen. Sie ist die beste in ihrer Klasse, sie ist Mathemathisch hoch begabt und es gibt behinderte Berühmtheiten, Forscher, Mathemathiker...usw.
Genau das ist das Problem, wir setzten behinderte Menschen vielleicht auch manchmal unbewusst tiefer und wenn man sie kennenlernt, merkt man, dass sie mehr im Kopf haben als man gedacht hat. Das geht mir auch so. Jemand hat das Down-Syndrom erwähnt. Vielleicht kennt ihr Bobby, den Schauspieler mit Down-Syndrom. Wer von euch kann so gut schauspielern, wobei man sagen muss, dass es bei Bobby eine höhere Leistung ist. Beim Down-Syndrom ist es auch häufig, dass sie merken,dass sie behindert sind und dass sie den Eltern Schwierigkeiten machen. Und sowas würde auch jedem von uns unendlich wehtun. Aber nochmal zu der definition von 'Normal'. Es gibt keinen perfekten Menschen auf der Welt und nicht mal allein für gesunde menschen könnte man das Wort 'Normal' verwenden. Oder wie seht ihr das?

Noriko
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Mi 4. Sep 2002, 19:01 - Beitrag #24

jeder mensch ist auf seine weise normalm solange er sich nicht als das normale definiert und andersatrige diskriminiert, das ist nicht normal. ich bin stolz auf meine eizigartigkeit, ich habe meine macken, und fehler, und ich weis das, und das st auch gut so. seine anderartigkeit und die anderer zu akzeptieren das ist für mich normal.

[EaR]Termy
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Di 19. Nov 2002, 04:32 - Beitrag #25

hm, schwere frage
ich habe auf jeden fall nichts gegen behinderte, und urteile über sie genauso wie über gesunde menschen...zumindest denke ich, dass ich das tue, allzuviel hatte ich noch nicht mit behinderten zu tun...
wenn man auf der straße solchen leuten begegnet schaut man natürlich schon hin, ich seh da allerdings nix negatives, is eben nicht alltäglich, sprich aussergewöhnlich, genau wie (zumindest in meiner gegend) schwarze menschen, ferraris oder was weiss ich, rettungshelikopter..
man ist einfach neugierig oder so....

allerdings ist wohl ein unterschied zw. geistig und körperlich behinderten, wo geistig "intakte" behinderte auch zu freunden und so werden können, ist es bei geistig behinderten schon was anderes, schwer in worte zu fassen, am ehesten triffts vielleicht der begriff "haustier" (nicht falsch verstehn, ich will damit diese leute nicht abwerten oder so), zumindest wenn es sich um ne geistige behinderung handelt, die die intelligenz stark beeinträchtigt, nicht aber wenn es sich z.b. nur um eine beeinträchtigung der artikulation oder der motorik handelt....
haustier scheint zwar etwas hart gesagt, aber wenn man es genau nimmt trifft es zu, man kann sie liebhaben und sie einen auch, aber tiefsinnige gespräche o.ä. wie eben mit freunden, wird man mit ihnen wohl kaum führen können, wie gesagt, immer ausgehend von einer gewissen "minderbemittlung"...

auf jeden fall bedauere ich die leute, die sowas durchmachen müssen, vor allem wenn es bei klarem verstand ist...

Traitor
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Di 19. Nov 2002, 17:06 - Beitrag #26

Auch wenn du es selbst so stark relativierst, würde ich einen Begriff wie "Haustier" auf keinen Fall benutzen. Schon allein, dass ellenlange Erklärungen nötig sind, um klarzumachen, dass man ihn nicht so meint, wie er wohl verstanden wird, zeigen, dass ein anderer wohl besser wäre.

[EaR]Termy
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Di 19. Nov 2002, 18:06 - Beitrag #27

najo, mir ist nur kein passenderer eingefallen, klar, es ist nich genau das selbe, aber imo geht es in die richtung...
und die ellenlangen erklärungen müssen nicht zwangsläufig auf nen "schlechtes" wort hindeuten, sondern einfach darauf, dass ich ausschliessen will, dass andere meinen, ich würde es abwertend meinen, manche menschen sehen ihre haustiere als fast gleichwertig an, andere einfach nur als gegenstände... ;)

Erdwolf
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Mo 9. Dez 2002, 22:14 - Beitrag #28

Was heißt "normal" eigentlich? Der Norm entsprechend, genormt. Also gestutzt, beschränkt, behindert.
Ich persönlich sehe normal als Beleidigung an...

Natürlich entspricht man nicht der Norm, wenn man körperlich und/oder geistig behindert ist. Man kann einfach gewisse Dinge schlechter, als ein Mensch, der gesund ist.

In meinen Augen wird ein Mensch keinesfalls weniger wert, wenn er nicht dem "biologischen Ideal" entspricht.

guybrush
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Di 10. Dez 2002, 16:12 - Beitrag #29

naja, normal ist meiner meinung nach, das, was die meisten sind, tun und denken. deshalb sind behinderte nicht normal, weil nur die wenigsten menschen behindert sind. eigentlich habe ich auch kein mitleid für geistig behinderte. ich denke, sie sind meist glücklicher als ''normale''. Sie kriegen die negativen dinge weniger mit, leben in ihrer eigenen, weniger komplizierten welt. manchmal beneide ich sie sogar darum...
körperlich behinderte haben es viel schwerer, besonders wenn sie nicht von geburt an behindert sind, sondern z.B durch einen Unfall. Wenn man zuerst laufen oder sehen kann und dann auf einmal nicht, dann kann man lange zeit nicht glücklich sein, viele werden depressiv, kommen mit dem leben nicht klar.

Ich persöhnlich habe keine Behinderten in meinem Umfeld, also kann ich nix genaueres darüber sagen...

Lethe
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Mi 11. Dez 2002, 10:40 - Beitrag #30

Ich habe in meinem Leben bereits mehrfach Kontakt mit geistig und körperlich Behinderten gehabt und dadurch gelernt, einen Menschen nach seinem Selbst zu beurteilen und dementsprechend zu handeln. Meine erste Reaktion? Vorsicht.


Dem kann ich zustimmen.
Ich kann nicht einfach die zwei Kategorien "behindert" und "nicht behindert" annehmen, zumindest nicht im täglichen Leben. Es kommt immer auf den Grad der Behinderung an und auf die charakterliche Ausprägung desjenigen der sie trägt (und eines selbst), was bestimmend ist für die Kommunikationsfähigkeit und das Verhalten gegenüber dem Anderen.
Zum "Normal" sein... Behinderungen gehören zu allen Menschen, genau so wie seine Stärken. Wie viele von Euch haben eine Sichtbehinderung und müssen eine Brille tragen? Bei wie vielen von euch ist ein Bein kürzer als das andere? Wie viele von euch sind von anderen Menschen abhängig?
Was ist also "unnormal"? Das ist ein zu subjektiver Begriff. In einem grossen Rahmen kann ich vielleicht akzeptieren, dass bei grober Verletzung moralischer Grenzen (des jeweiligen Kulturkreises einer gegebenen Zeit) das Verhalten eines Menschen als unnormal gelten kann.

In erster Linie bin ich vorsichtig, so wie bei jedem anderen Menschen auch.

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