Die Stuttgarter Zeitung schreibt folgendes:
"Spa - Rekordjäger Michael Schumacher stürzt die Formel 1 in eine der größten Krisen ihrer Geschichte. Im gleichen Tempo, in dem der Ferrari-Pilot von Sieg zu Sieg rast, laufen der Königsklasse die Fans davon. Nur noch 7,88 Millionen Zuschauer wollten am Sonntag Schumachers historischen zehnten Saisonsieg in Spa live bei RTL sehen, ein Einbruch von fast einem Drittel gegenüber 2001 (11,3). Auch in den anderen beiden Rennen seit Schumachers vorzeitigem WM-Triumph (Hockenheim, Budapest) in Magny-Cours am 21. Juli waren die Einschaltquoten in Deutschland dramatisch zurückgegangen.
"Ich denke, es gibt viele Fans, die sich freuen, aber vielleicht auch den einen oder anderen, der es langweilig findet", sagte Schumacher nach seinem nie gefährdeten sechsten Erfolg in Spa, bei dem er selbst viel Spaß an seinem "außerirdischen" Ferrari hatte: "Dass man es allen recht machen kann, hat es noch nie gegeben."
Auch beim Formel-1-Haussender in Köln will man noch nichts von einer Krise wissen. "Ich lasse mir die Formel 1 nicht totreden. Wir sind immer noch besser als der Fußball", sagte RTL-Chefredakteur Hans Mahr in einem AZ-Interview: "Ich kann damit leben, dass die Titel-Entscheidung so früh gefallen ist. Es gibt noch so viele andere interessante Dinge in der Formel 1." Ähnlich sieht es auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone: "Wenn man jedes Rennen für sich sieht, ist es nicht langweilig."
Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. Nicht nur vor den Fernsehern, auch an den Rennstrecken sinken schon seit Monaten die Zuschauerzahlen, ausgelöst durch immer höher steigende Preise. "In diesem Jahr waren viele Karten schon lange im Vorverkauf erworben worden. Ich denke, für das nächste Jahr werden sich viele Fans überlegen, ob sie nochmal so viel Geld ausgeben wollen", meint Ex- Rennfahrer und Premiere-Kommentator Marc Surer, der 2003 eine ähnliche Domninanz von Schumacher und Ferrari befürchtet: "Dann verlieren wir die Leute, die am Sport selbst interessiert sind." In England und Frankreich waren die Zuschauerzahlen zuletzt ebenfalls deutlich zurückgegangen.
Auch die Buchmacher stöhnen. "Wir halten trotz der Dominanz von Schumacher und Ferrari die Formel-1- Wetten natürlich im Angebot. Vor allem als Kundenpflege. Aber ein richtiger Außenseiter-Erfolg wäre uns lieber", erklärte Holger Friester von Sportwetten Gera."
Irgendwie wundert mich das überhaupt nicht. Durch eine Formel Schumacher wirds eben einfach stinklangweilig. Die F1 hat eh noch nie durch Action geglänzt und das ist einfach die logische Konsequenz des Ganzen.