Ein Lufthauch wehte von dem Gang her, den der Maulwurf genommen hatte. Igelius und Shani nahmen ihn nicht wahr, denn der Schock über Lilis Versteinerung saß tief.
"Was soll das?", fragte sich Igelius.
Gemeinsam versuchten sie Lili von dem Felsen wegzuziehen. Zuerst zaghaft, dann mit all ihrer Kraft.
"Das kann doch nicht wahr sein!", fluchte Shani.
"Kann ich Euch helfen?", krächzte eine Stimme hinter ihnen.
Igelius und Shani fuhren herum, sahen aber nichts.
"Hallo?", rief Igelius.
"Ja?", schallte es von den Wänden wider.
Shani griff nach Igelius Hand. Er überlegte. Im Geiste rief er die Kräfte der Hellsicht, sammelte die astrale Energie direkt vor seinen Augen und beobachtete, wie sich ein Schatten direkt vor ihnen aus der Luft schälte, immer plastischer wurde und genauere Formen annahm.
"Ich kann dich jetzt sehen. Wer bist du?", fragte Igelius. Shani war über seine Worte verwundert und versuchte durch zusammenkneifen der Augen etwas zu sehen - vergebens.
"Früher nannte man mich Lars, den Seher. Heute bin ich nur ein Schatten meiner Selbst. Ich wurde verflucht, in diesen Höhlen umherzuirren, bis mich jemand aus dieser misslichen Lage retten wird. Aber spar dir die Frage nach dem WIE - ich weiß es selbst nicht! Aber wie kann ich Euch helfen?"
Shani hörte jedes einzelen Wort, konnte aber dennoch nichts sehen. Igelius war jetzt sogar in der Lage das Gesicht von Lars, dem Seher klar zu erkennen. Eine lange, schiefe Nase dominierte sein Gesicht und seine Glatze waren die hervorstechensten Eigenschaften.
Igelius war so sehr darauf konzentriert, Lars im Blickfeld zu behalten, dass er nicht antwortete. Shani bewies aber Geistesgegenwart und sprudelte los:
"Ich kann dich zwar nicht sehen, Lars, aber unsere Freundin Lili wurde zu Stein, als sie nach einem Eingang suchte und ein sprechender Maulwurf läuft hier frei rum, ich kann dich nicht sehen und ich weiß auch nicht, wie du uns helfen könntest ..."
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