Allgemeinwissen

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Acron Lanoval
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Fr 25. Okt 2002, 10:21 - Beitrag #1

Allgemeinwissen

Mir ist da neulich eine interessante Frage gekommen: was ist eigentlich Allgemeinwissen?

Diese Frage ist doppelt zu verstehen: was versteht man unter "Allgemeinwissen", und welches Wissen gehört denn nun dazu?

Ist das das Wissen, dass die "Allgemeinheit" (?) im Durchschnitt so besitzt bzw. besitzen sollte?

Welche Kenntnisse gehören dazu?

Als ich darüber nachdachte, bin vom hundertsten zum tausendsten Detail gekommen, ohne dass ich mir selbst eine zufrieden stellende Antwort geben konnte.


Wie sind eure Ansichten zum Thema "Allgemeinwissen" ?

BerlinSyndikat
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Fr 25. Okt 2002, 12:24 - Beitrag #2

hm,gute frage:ich würd auch sagen,dass es das wissen is,welches jeder bürger mindestens besitzen sollte! Bsp. politik: man muß nich jeden im bundestag und drumherum kennen,aber wer bundeskanzler,bundespräsident und sowas is,sollte man wissen,dass is allgemeinwissen,würd ich sagen!!!

Ratte
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Fr 25. Okt 2002, 13:03 - Beitrag #3

Das klingt schon ganz sinnvoll, BS!
Das Problem liegt teilweise in den Bildungsplänen. Früher (gaaanz früher, als mein Deutschlehrer, der inzwischen seit 10 Jahren in Rente ist, noch selbst Schüler war) gab es z.B. noch das allgemeine Abitur: man wurde noch in allen Fächern geprüft. Heutzutage wird alles immer spezieller.

Das mag natürlich auch gewisse Vorteile haben, beißt sich aber meines Erachtens mit dem Schrei nach Flexibilität (a la USA).
Früher lernte man einen Beruf (oder studierte), begann sein Berufsleben in einer Firma und blieb dort bis zur Rente, solange nichts dazwischen kam. Heutzutage soll man nach spätestens 5 Jahren die Firma wechseln, weil man sich sonst zu sehr festfrißt.

Wahrscheinlich muß jeder seinen eigenen Weg finden. Egal, ob es um Beruf, Bildung, Familie oder sonstwas geht. Aber es wird definitiv nicht leichter!

Feuerkopf
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Fr 25. Okt 2002, 17:35 - Beitrag #4

Allgemeinbildung...

Ich meine, dazu gehört ein bisschen Grundwissen in den üblichen Schulfächern, d. h. ich sollte schon mal was von Genetik gehört haben, ohne jetzt im Detail erklären zu müssen, wie Gen XY aufgebaut ist.
Ich sollte in Erdkunde soweit aufgepasst haben, dass ich in etwa weiß, wo die größten Länder liegen, wie dort vielleicht das Klima ist.
In Geschichte sollte ich einen groben Überblick haben, wenigstens über die europäische Geschichte. Dazu muss ich nicht tausend Jahreszahlen kenne, aber ich sollte schon wissen, dass der erste Weltkrieg im 20. Jahrhundert war.
Vielleicht ist es sinnvoll, auch schon mal den Namen Goethe gehört zu haben und zu wissen, wie ungefähr ein Otto-Motor funktioniert.
Es sollte ein breites, aber muss kein tiefes Wissen sein. Und es gehört mit Sicherheit dazu, regelmäßig Nachrichten zu gucken und Tageszeitung zu lesen. Populärwissenschaftliche Sendungen schaden auch nicht.
Vielleicht ist immerwährende Neugier der Schlüssel. ;)

krumel
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Fr 25. Okt 2002, 17:44 - Beitrag #5

Unter "Allgemeinwissen" verstehe ich eigentlich auch das Wissen, das jeder haben sollte, und wie Feuerkopf schon gesagt hat, muss es kein tieferes Fachwissen sein, sondern ein einfacher Überblick reicht idR schon. Das Abitur war ja eigentlich auch dafür dar, ein recht gutes Allgemeinwissen zu vermitteln, was auch immer weniger der Fall ist. Es ist aber gottseidank noch nicht so wie zB in England, wo es in der Oberstufe nur noch auf eine Fachrichtung bezogen ist, und somit das Allgemeinwissen relativ auf der Strecke bleibt, wenn sich die Schüler nicht anderweitig informieren.

Allerdings kann man es auch gut "wörtlich" sehen das das Allgemeinwissen das Wissen ist was die Allgemeinheit, der Durchschnitt, hat. Das ist mE aber leider deutlich unter dem Wissen, das die Allgeminehaiet haben sollte... :(

Krautwiggerl
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Fr 25. Okt 2002, 17:46 - Beitrag #6

Dem würde ich auch so zustimmen. Breit, aber nicht unbedingt in die Tiefe.
Jauch-Fragen sind IMHO meistens keine Allgemeinwissenfragen, da man oft Glück haben muss, von dem Sujet schonmal gehört zu haben. Bspw. geht mir als 22-jährigem nicht wirklich was verloren, wenn ich nicht weiss, welches die älteste Figur in "Bonanza" ist... ;)
Tieferes, wie von Peggy genannte Beispiele, sind Spezialwissen: bei diesen ist es möglich, höchstens in einigen wenigen in die Tiefe zu gehen, zumal die "Masse" an Wissen generell überproportional ansteigt.

SoF
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Fr 25. Okt 2002, 23:39 - Beitrag #7

Ich denke, dass kein Mensch auf der Welt das selbe Allgemeinwissen hat. Oft definiert man Allgemeinwissen als dass, was man alles selber weiß. Dazu gehören auch Sachen, die man irgendwo aufgeschnappt hat.

Padreic
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Sa 26. Okt 2002, 11:14 - Beitrag #8

Ich denke, im Idealfall geht Allgemeinbildung so weit, dass man in jedem größeren Thema ein vernünftiges Gespräch führen kann. Dass man das nicht in allen Spezialgebieten wie Differentialgeometrie oder die Veränderungen von Finwes Stammbaum in der Geschichte von Tolkiens Werken erreich kann, ist klar. Doch man sollte sich schon über Goethe, mittelalterliche Geschichte, moderne Physik, grundlegende Mathematik etc. unterhalten können, wenn man sich als wirklich allgemeingebildet betrachtet. Sicherlich ist das kein leicht zu erreichendes Ziel, aber vielleicht doch erstrebenswert.

Padreic

Traitor
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Sa 26. Okt 2002, 22:39 - Beitrag #9

Zusätzlich zu den genannten Bereichen gehört für mich auch "Alltagswissen", "praktische Intelligenz" oder wie man es auch immer nennt, dazu. Haushaltskunde, technische Geräte, Soziale Interaktion und so weiter. Allgemeinwissen sollte nicht nur breites akademisches Wissen auf einem niedrigen Grad sein, sondern auch das beinhalten, was man immer braucht.

BerlinSyndikat
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Mo 28. Okt 2002, 22:47 - Beitrag #10

Original geschrieben von Traitor
Zusätzlich zu den genannten Bereichen gehört für mich auch "Alltagswissen", "praktische Intelligenz" oder wie man es auch immer nennt, dazu. Haushaltskunde, technische Geräte, Soziale Interaktion und so weiter. Allgemeinwissen sollte nicht nur breites akademisches Wissen auf einem niedrigen Grad sein, sondern auch das beinhalten, was man immer braucht.


das hat meiner meinung nach nix mit allgemeinwissen zu tun! manch einer kann kochen,manch einer nicht,der eine kann ne bohrmaschine benutzen,der andere nich! sowas kann man lernen,muss man aber nicht zwingendermaßen! oder was is,wenn es einem keiner beibringt,wie willst du deine aufgezählten sachen dann beherrschen?

Seeker
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Di 29. Okt 2002, 12:27 - Beitrag #11

Alles ist relativ - so seh ich das! Also auch die Allgemeinwissen. Da kann man doch nur über "Bevölkerungsgruppen" reden und etwas "festlegen". Feuerkopfs Beitrag ist das, was ich allgemein unter Allgemeinwissen verstehe. ;)

Gruss,
Seeker

KSC
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Di 29. Okt 2002, 12:51 - Beitrag #12

Hm, gar net so einfach die Frage. Ich denke man muss da auch zwei Sachen unterscheiden:

- Allgemeinwissen als "Wissen der Allgemeinheit"; was jetzt genau dieses Wissen umfasst, kann wohl kaum einer exakt definieren, ich würd´s mal so formulieren, dass es all das umfasst, was allgemein gewusst wird, also dem überwiegenden Teil der Gesellschaft (unabhängig vom Bildungsstand) bekannt ist, und somit "allgemein als bekannt vorausgesetzt" werden kann.

- das "persönliche" Allgemeinwissen, also das, was ein einzelner so "in der Breite" an Wissen auf der Pfanne hat.

Traitor
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Di 29. Okt 2002, 19:25 - Beitrag #13

@BS: Die von dir genannten Punkte treffen genauso auch auf jedes theoretische Allgemeinwissen zu.
Man muss auch unterscheiden, ob man mit Allgemeinwissen das meint, was als Wissensstand wünschenswert wäre, oder das, was jeder absolut haben muss. Letzteres wäre dann ja noch weit weniger.

BerlinSyndikat
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Mi 30. Okt 2002, 00:12 - Beitrag #14

aber das wort "müssen" zu benutzen,ist zwanghaft nicht so sehr empfehlenswert,denn keiner weiß so recht,was man absolut wissen MUSS!


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