@Padreic:
Ich bin hier jetzt erstmal von einem objektiven Sinn ausgegangen, dessen Existenz du anscheinend leugnest.
Und was soll bitteschön dieser "objektive Sinn" sein??? IMHO ist "Sinn" sehr subjektiv, zumal deine Sinn-Definition nichts mehr mit Individualität zu tun hat und die Existenz des Freien Willen sogar noch mehr ausschliesst als meine. Wie könnten wir frei sein, wen alles einen bestimmten, allgemeingültigen Sinn hat?
Wenn das Leben keinen Sinn hat, kann auch keine Annahme in dem Leben einen Sinn haben.
Nun, vor der Existenz des Menschen gabs auch keine Autos, nun gibt es aber welche. Du denkst zu statisch und zeitlich begrenzt.
Sinn ist keine Grundvorraussetzung für Existenz, sondern eine etwas über die Sensorik erhobene Kausalität, die uns vom gesellschaftlichen Umfeld beigebracht wird.
Man kann nicht vom partikulären aufs allgemeine schließen.
Ja, das ist das Problem bei allen Beweisen, aber man sollte doch versuchen, möglichst
sinnvolle Vermutungen aufzustellen, d.h. welche, die selbst bei dem x-ten Versuch bestätigt wurden, z.B. ein aufgrund der Gravitation herunterfallender Apfel.
Und da liegt m. E. einer der Kernpunkte. Wie sollen grundlegende Prioritäten kausaledeterminiert gesetzt werden?
- Angeborene Instinkte (vor einem blutrünstigen Monster wegzulaufen ist nun mal oft wichtiger als sich hinter dem Ohr zu kratzen). Die Kausaldetermination liegt darin, dass das fliehende Geschöpf weiterlebt, sich fortpflanzt und somit seine Eigenschaft weitervererbt, während das kratzende Geschöpf stirbt und keine Nachkommen mehr zeugt.
- Erfahrungen, die während des Lebens gemacht wurden (wenn man sich mit dem Hammer auf die Hand schlägt tuts weh
, und man ist von nun an vorsichtiger)
- Erfahrungen und Vorstellungen, die von anderen Menschen übermittelt werden (Eltern, Schule, Bücher). Glaub mir, wüsstest du nichts von der Bibel oder Gott und würdest du im tiefsten Dschungel leben, dann kämst du auch nicht auf die Idee an sowas wie Jesus oder Gott zu glauben. Die Menschen dort haben andere Beobachtungen und Erfahrungen gemacht, dementsprechend definieren sie Sinn und Glaube zum Teil völlig anders.
Ich sagte ja auch, dass, selbst wenn wir in einer kausaldeterminierten Welt leben würden, die Annahme dieser, obwohl sie korrekt wäre, nicht sinnvoll wäre. Ich halte es durchaus für möglich, dass sie es ist, aber der "Erwartungswert" des Sinnes der Annahme einer Welt, wo Freiheit möglich ist, ist eben m. E. höher!
Wie gesagt, deine Sinn-Definition schränkt die Freiheit noch mehr ein als meine.
@Traitor:
Wenn man die Theorien nur nach ihrem "Sinngehalt" beurteilt, gewinnt natürlich die, die Sinn voraussetzt bzw beinhaltet. Welchen Sinn macht die Beurteilung, wenn das Kriterium nur in der einen Theorie anwendbar ist?
Was keinen Sinn hat, kann durchaus noch einen (subjektiven) Sinn erhalten.
@Padreic: [quote]Gegenfrage: Gibt es ein anderes vernünftiges Entscheidungskriterium, etwas zu tun, außer der Sinn der Handlung?[quote]
Und der Sinn wiederum wird durch Kausaldetermination definiert... schliesslich muss man ja "wissen" was sinnvoll ist und was nicht, und dementsprechende "Beweise" anführen, die du zuvor ja so angezweifelt hast.