Irak nimmt die UN-Resolution an?

[Traitor]

Anscheinend hat die Führung des Iraks trotz der vorangegangenen Ablehnung durch das Pseudoparlament die UN-Resolution zur Wiederaufnahme der Waffenkontrollen angenommen. Der Botschafter in NewYork überreichte ein entsprechendes Papier, das allerdings noch darauf geprüft wird, ob es wirklich in allen Punkten nachgibt oder ob sich der Irak Hintertüren offenhalten will.

Ehrlich gesagt würde es mich wundern, wenn der Irak voll zustimmt, so wie sie immer mit den Säbeln rasseln. Und auch wenn sie auf dem Papier nachgeben, werden sie wohl alles tun, um die Inspektoren bestmöglich zu behindern und ihre Waffen natürlich wieder verstecken.

[SoF]

Ich denke mal nicht, dass Irak zustimmen wird. Sie bereiten sich ja schon auf den Kriegsfall vor. Haben ja schon Medikamente bestellt, damit ihr Nervengift bei den eigenen Leuten unwirksam bleibt.

[Monoceros]

Dass sich der Irak auf den Kriegsfall vorbereitet, dürfte bei einem Gegner wie den Vereinigten Staaten von Amerika nicht weiter überraschen. Man kann Saddam Hussein einiges nachsagen, aber dumm ist er nicht.
Letztendlich ist es daher auch nicht überraschend, dass Hussein reagiert hat, ich bin eher erstaunt darüber, wie schnell das geschehen ist. Offensichtlich stimmt er auch bedingungslos der Resolution zu, allerdings hat er sich ein kleines Hintertürchen offengelassen: Die Arbeit der Waffeninspektoren muss stets im Einklang mit dem Internationalen Recht stehen. Ob es sich dabei lediglich um eine Maßnahme handelt, um das Gesicht zu wahren oder ob Hussein wieder mit dem Feuer spielen will, steht auf einem anderen Blatt.
Wie dem auch sei, sollten die Inspektoren wider Erwarten etwas finden und sei es nur Widerstand gegen ihre Arbeit, wird es auf jeden Fall ungemütlich im Irak...

Monoceros

[Acron Lanoval]

So oder so ist die Sache noch lange nicht ausgestanden. Durch die Erlaubnis, Inspektoren ins Land zu lassen, hat Hussein Zeit gewonnen. Was die dort alles anschauen dürfen werden erst die nächsten Wochen zeigen. Derweil kann Hussein weiter rüsten bzw. sich auf einen Angriff vorbereiten.

Beim letzten Golfkrieg war er noch überheblich ob der eigenen militärischen Stärke. Dieses Mal wird es anders aussehen; jetzt ist er besser auf die Amerikaner eingestellt.

[SoF]

Ich bin mir nicht sicher, ob er die Inspektoren in seine Paläste dürfen. Aber er muss sie ja reinlassen, sonst stehen die Amis vor seiner Tür. Und wo will er die Waffen lagern. Sicher kennt er sein Land und kennt bestimmte Ecken, wo man Waffen verstecken könnte, aber die Inspektoren sind ja auch nicht gerade dumm und werden auch die unmöglichsten Stellen absuchen.

[Traitor]

Natürlich gibt es mehr als genug Möglichkeiten zum Verstecken. Auch wenn der Irak ein Wüstenland ist, Höhlen und unterirdische Bunker haben die auch genug. Selbst wenn die Inspektoren dahin gelassen würden, könnte man die gar nicht alle ausfindig machen, geschweige denn alle durchsuchen.

[Marc Effendi]

Ich glaube, das Saddam sein übliches Katz-und Maus-spielchen treiben wird. Irgendwann kommts zum Knall und dann gibts Krieg.

[SoF]

Ich bin fest davon überzeugt, dass es Krieg geben wird. Alles andere würde mich doch sehr überraschen. Denn die Amis wollen Krieg und die werden schon irgendwas finden, damit sie ihn bekommen. Ihnen macht ja anscheinend Krieg jede Menge Spaß, solange er nicht auf ihrem Boden ausgetragen wird.

[Fritz]

Es war aber eine durchaus gelungene Inszenierung.
Der friedliebende Saddam Hussein nimmt eine Resolution an, die sein Volk abgelehnt hat - nur weil er einen Krieg verhidnern will.

[Monoceros]

Korrekt, das hat er geschickt eingefädelt. Allerdings hat er nach außen damit auch einmal mehr gezeigt, wieviel das irakische Parlament wert ist (nicht, dass das vorher nicht bekannt gewesen wäre). Allerdings ist es ihm derzeit wohl wichtiger, die eigenen Leute hinter sich zu bringen, falls es zum Konflikt kommt, ansonsten fliegt er schneller vom Sattel als ihm lieb sein kann. Ob er das allerdings geschafft hat, bleibt nach wie vor ungewiss. Ungefilterte Informationen über die Stimmung der Bevölkerung im Irak sind nur sehr, sehr schwer zu bekommen. Bei der Propaganda hat die Annahme, dass der Konformismus stark genug ist, um die Masse für Saddam Hussein zu mobilisieren, durchaus ihre Berechtigung. Wir werden sehen, wie sich die Angelegenheit entwickelt. Fehler kann sich gerade Hussein jetzt nicht mehr leisten, sonst ist im Irak die Hölle los, wenn man den jetzigen Zustand von der Hölle einmal ausnehmen will...

Monoceros

[Marc Effendi]

Fällt eigentlich niemandem auf, das es bei Saddam durchaus Vergleiche mit unserer eigenen Geschichte gibt? Ich meine weniger die Todeslager (vielleicht gibts die auch, wer weiß), sondern mehr die Art der Regierung und die Repräsentanz nach aussen.

[Monoceros]

Paralellen kann man meiner Ansicht nach vielleicht dort ziehen, wo sich die dikatorischen Regime überschneiden, aber bei der Repräsentanz nach außen halte ich das für zu weit hergeholt, vor allem weil die derzeitigen außenpolitischen Bestrebungen des Iraks nicht wirklich mit denen des Dritten Reiches gleichgesetzt werden können. Auch das Verhalten der übrigen Welt gegenüber dem Irak ist anders als bei Hitler, von einer Beschwichtigungspolitik kann keine Rede sein, höchstens gegenüber den USA, weil im Falle einer Angriffes auf den Irak der gesamte Osten instabil wird...

Monoceros

[Fritz]

Vor allem die Appeasement-Politik der führenden Staaten ist nicht unbedingt zu beobachten
Aber in der Terminologie gibt es auch durchaus Überschneidungen ("Ja, Ja, Ja, Ja für den Führer Saddam Hussein" gegenüber "Ein Volk ein Reich ein Führer"), aber das sind wohl eher Zufälle.
Und vor allen die Abhängigkeit des Iraks gegenüber dem Ausland... Deutschland war 1939 beinahe autark, aber der Irak muss sein Öl gegen Lebensmittel eintauschen... Da herrscht noch eine ganz andere Form von Abhängigkeit, die im Kriegsfalle besonders deutlich werden wird.

[SoF]

UNO-Waffeninspektoren sind in Bagdad gelandet

Heute Morgen ist das 24-köpfige Team, das unter der Leitung von UNO-Chefinspektor Hans Blix ist, von Zypern aus nach Bagdad gestartet.
Das Vorausteam soll unter anderem ein UNO-Labor instandsetzen, welches Luft- und Bodenproben auf chemische Kampfstoffe untersucht.

Quelle: www.news.ch