@Seeker
Nachrücker fragen nach einer "Lizenz" und bekommen sie (falls nicht irgendwelche sehr gewichtigen Gründe dagegen sprechen). Eigentlich könnten wir es auch offen machen, da die Leute ja höchstens selber Schaden dadurch haben, wenn sie es lesen, aber ich denke, die Neugier zu bezwingen (wenn es denn eine gute Geschichte wird) könnte manchmal schwer sein, und da tut man den Leuten mit einer "Anmeldepflicht" etwas gutes.
Zu Philosophie, Aussage etc.:
Man muss zwischen der Weltanschauung, die die Charaktäre vertreten, und der, die im Werk liegt, unterscheiden. Ein Charakter mag die Meinung haben, dass es gesund ist, Arsen zu schlucken (um mal ein extremes Beispiel zu bemühen), doch wenn der Autor meint, dass es das nicht ist, lässt er ihn sterben, wenn er es nimmt. Ein Charakter mag denken, dass man den Tod mit allen Mitteln fliehen muss, doch der Autor kann ihn gerade deswegen einen sehr frühen, qualvollen Tod sterben lassen, während er einen, der den Tod nicht um jeden Preis fürchtet, überleben lässt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Um nochmal ein Beispiel zu bemühen, dass stärker auf unser Projekt bezogen ist: Nehmen wir mal an, unsere Charaktäre wollen den Drachen angreifen, obwohl sie keine reelle Chance haben. Lassen wir sie ob ihres Mutes erfolgreich sein oder lassen wir sie ob ihrer Blödheit sterben? Da legt man die eigene Wertschätzung des Mutes hinein, sonst kann man das schlecht entscheiden. Es geht ja nicht darum, dass man jetzt die Wahrscheinlichkeit einschätzt, dass sie bei einem wirklichen Kampf sterben würden, und dann würfelt oder das wahrscheinlichere nimmt, sondern darum, eine literarisch besonders gute Wahl zu treffen.
Die Weltanschauung des eigenen Charakters kann man aber natürlich nach Lust und Laune gestalten.
Padreic