Als Reaktion auf den Untergang das Tankers Prestige sollen nun einige Öltanker aus den europäischen Teilen der Meere verbannt werden. Die Europäische Union will reagieren, eine Schwarze Liste mit insgesamt 66 Tankern wurde in der vergangenen Woche vorgelegt, die nun theoretisch mit einigen anderen Supertankern keine europäischen Gewässer mehr anlaufen dürfen. Der Haken an der Sache: das Verbot ist damit verbunden, dass die neuen Bestimmung für die Sicherheit in der Seefahrt endlich in Kraft treten, was de facto nicht der Fall ist.
Beim nächsten Zusammentreffen des Europäischen Rates (12.-13.12.02) soll ein Antrag der Kommission verabschiedet werden, den Öltransport mit einwandigen Tankern ganz zu verbieten.
Kommentar:
Das eine Reaktion auf höchster politischer Ebene nicht ausbleiben konnte, war klar, viel zu groß ist die Aufregung seitens der Bevölkerung der betroffenen oder bedrohten Gebiete. Dennoch scheint die Aktion halbherzig, zwar wurde eine Reihe von Tankern genannt, aber der Verdacht bleibt, dass es sich dabei um ein Bauernopfer handelt und nur die Tanker, die tatsächlich kurz vor dem Untergang stehen, genannt wurden, andere "weniger" gefährdete ausgelassen wurden.
Darüber hinaus ist es natürlich auch fraglich, wie effektiv das Verbot letztendlich sein wird. Der Bau eines Tankers ist eine ausgesprochen kostspielige Angelegenheit, gerade wenn er die Sicherheitsanforderungen erfüllen soll. Möglicherweise werden derartige Seelenverkäufer oder unzureichend geschützte Tanker nun ganz einfach illegal das Öl transportieren und der Erfolg ist gleich Null. Man darf gespannt sein, was passiert. Sicher ist am Ende nur eines: Schlauer ist der Mensch aus der Ölkatastrophe nicht geworden. Wahnsinnige, die die Meere weiter gefährden, gibt es genug.
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