Im Fall des Heckenschützen untersuchen die Ermittler GTA 3

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KSC
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Di 12. Nov 2002, 19:54 - Beitrag #21

Mir fällt auf, dass, immer wenn in der Presse ein Amokläufer und ein Shooter-Game (sagt man das so?) irgendwie in Verbindung gebracht werden, im Internet ein Riesen-Geheul losbricht, von wegen was das für ein Schwachsinn ist usw.

Es mag ja möglicherweise Schwachsinn sein, aber warum regen sich denn alle so drüber auf? Ist doch wurscht. Für Nicht-Zocker ist doch der Schluss nicht soo abwegig, zumindest im Fall Erfurt darf man doch mal drüber nachdenken.

Um es gleich vorwegzunehmen: ich hab in so Sachen keine Meinung, weil´s mich auf der einen Seite nicht interessiert, wenn irgendwo ein Spinner durchdreht, und auf der anderen Seite zocke ich, wenn überhaupt, nur AOE und sowas, also keine Shooter.

Daher sehe ich die ganzen Meldungen und Diskussionen über dieses Thema eher distanziert und emotionsfrei - und wundere mich, wieso dabei aggressiv argumentiert wird.
:confused:

Krautwiggerl
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Di 12. Nov 2002, 21:50 - Beitrag #22

Ich zocke auch nicht, aber trotzdem habe ich noch sowas wie einen Grechtigkeitssinn und erkenne, wann einfach nur ein Sündenbock gesucht wird. Auch muss man höllisch aufpassen, dass man nicht wieder zu sehr vom Staat bevormundet wird. Eine weitere Gefahr sehe ich darin, dass die Leute, die wirklich für solche Dramen mitverantwortlich sind, sich schön aus der Verantwortung stehlen können.
Tut mir leid, wenn ich meine Meinung vertrete und Zivilcourage zeige.

Seraphim
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Di 12. Nov 2002, 23:59 - Beitrag #23

zumindest im Fall Erfurt darf man doch mal drüber nachdenken.
Nachdenken ja aber beschuldigen nein den die besagten Videospiele (CS etc.) hat er nie gespielt. Das steht alles im Polizeibericht.

Ein Mensch ist Intiligend viele Menschen sind sau Doof siehe Stoiber und sein Videospiele Verbot und wenn sich keiner gegen so einen Scheiß wehrt dann haben wir das auch bald von daher muss ich mich aufregen.

Edit: *kratz* Verurteilen war das falsche Wort beschuldigen mein ich. Natürlich kann man Videospiele für sich Persöhnlich Verurteilen...

Marc Effendi
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Mi 13. Nov 2002, 20:14 - Beitrag #24

Hierzu hab ich heute folgenden Artikel gelesen:

"Wie real ist die virtuelle Gewalt?

Ein halbes Jahr nach dem Massaker von Erfurt haben sich die Wogen der Diskussion über Gewalt in Computerspielen geglättet. In der öffentlichen Meinung aber ist der Generalverdacht gegen Action-Games wie Counterstrike nicht ausgeräumt. In einer Aufsatzsammlung zum Thema "Virtuelle Welten - reale Gewalt" legt Herausgeber Florian Rötzer jetzt neue Anstöße aus dem Grenzbereich zwischen Psychologie und Politik, Kulturkritik und Kommerz vor.

Auch das Brettspiel Mensch-Ärger-Dich-Nicht könne als Anleitung zur Aggression gedeutet werden, meint Rötzer, Chefredakteur des Online-Magazins "Telepolis". Den wesentlichen Unterschied zu Computerspielen sieht er im interaktiven Charakter, also im eigenen Eingreifen in den Spielablauf. Aber das gebe es auch, wenn Kinder auf der Straße mit Stöcken in der Hand "Räuber und Gendarm" spielten.

Die Erfahrung von Macht und Kontrolle sei der wesentliche Antrieb für die Spieler von Action Games, erklärt der Münsteraner Wissenschaftler Manuel Ladas, der für seine Promotion mehr als 2.000 Spieler befragt hat. Eine Abstumpfung gegenüber der Gewalt stellte er ebensowenig fest wie das Gefühl von Mitleid - die Spielfiguren würden weder als Opfer noch als Feinde, sondern als "Inventar" wahrgenommen.

Das aktive Eingreifen ins Spielgeschehen betrachtet der Sozialwissenschaftler Hartmut Gieselmann als Ausgleich für das "passive Ausgeliefertsein im Alltag". Eine Gefahr sieht er allerdings in "realistischen Militärsimulationen, die die Schrecken des Kriegs und seine Opfer systematisch ausblenden".

Neben Anstößen zum eigenen Weiterdenken bietet der Sammelband allerlei nützliche Informationen etwa zum Counterstrike-Verfahren der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften oder zu den juristischen Grundlagen für eine eventuelle Produkthaftung von Spieleherstellern.

Seraphim
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Do 14. Nov 2002, 02:24 - Beitrag #25

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Monoceros
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Do 14. Nov 2002, 11:38 - Beitrag #26

Die Idee ist zwar nicht neu aber doch immer wieder für einen Lacher gut. :D

Monoceros

SoF
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Do 14. Nov 2002, 19:49 - Beitrag #27

Auch eine interessante Studie. :s1:

ScubbX
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Sa 16. Nov 2002, 01:00 - Beitrag #28

Wär mal eine neue (?) Aufgabe für Statistiker.......

Padreic
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Fr 13. Dez 2002, 21:26 - Beitrag #29

Weniger Mitleid durch Gewaltspiele

Nach Amokläufen wie 1999 in Littleton oder dieses Jahr in Erfurt kommt schnell die Vermutung auf, dass gewalthaltige Computerspiele die Täter angestiftet haben könnten. Bislang war dieser Zusammenhang aber nicht erwiesen, und ganz so einfach kann er auch nicht sein, denn immerhin greifen Millionen anderer Spieler nicht zur Waffe. Bochumer Psychologen gelang mit einer Studie an 280 Kindern zwischen acht und 14 Jahren nun der Beweis für den Einfluss der Spiele auf das Aggressionsverhalten. Sie stellten z. B. fest, dass gewalthaltige Spiele die Fähigkeit zum Mitleid vermindern können, was wiederum die Aggressionshemmung herabsetzt. Ein anderes Ergebnis sollte Eltern zu denken geben: Je sicherer die Bindung an die Eltern und deren Wissen um die Freizeitgestaltung ihrer Kinder war, desto geringer waren die Folgen gewalthaltiger Computerspiele

http://www.ruhr-uni-bochum.de/rubin/rbin2_02/pdf/trudewind.pdf

Finde ich zumindest bedenkenswert...

Padreic

Traitor
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Fr 13. Dez 2002, 21:42 - Beitrag #30

An sich wäre so was ja bemerkenswert, wenn es nicht schon 10.000 Studien mit dem gleichen und 10.000 mit dem genau gegenteiligen Ergebnis gegeben hätte... und "beweisen" kann man mit Studien gar nichts, schon gar nicht mit so wenigen Teilnehmern.

Noriko
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Fr 13. Dez 2002, 23:12 - Beitrag #31

wie kann man bitte mitleid messen?
also wenn ich gard gutdrauf bin bin ich ziemlich hilfbereit i.e. aber wenn mir gard die ganze welt auf nerv geht, gibts für mcih nur mcih...
hat das was mit dem computer zu tun?? nein.

Krautwiggerl
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Fr 13. Dez 2002, 23:16 - Beitrag #32

wie kann man bitte mitleid messen?

Jup.

Je sicherer die Bindung an die Eltern und deren Wissen um die Freizeitgestaltung ihrer Kinder war, desto geringer waren die Folgen gewalthaltiger Computerspiele

Und eben aus dem Grund ist blanker Aktionismus als ein Weiterschieben der Verantwortlichkeit. Die Probleme mit dem Nachwuchs bleiben freilich bestehen, weil man sich ihnen gar nicht stellt.

Holy
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Sa 14. Dez 2002, 01:06 - Beitrag #33

Bäh!
Von mir aus sollen die Amerikaner GTA 3 untersuchen.
Ich vergnüge mich dann halt mit Vice City. ;)

Monoceros
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Sa 14. Dez 2002, 01:09 - Beitrag #34

Nun, für ganz falsch halte ich das durchaus nicht. Wenn man sich die Gesamtheit der Medien betrachtet und die Gewalt, die dort gezeigt wird - und Videospiele tragen ihren Teil dazu bei - , dann liegt durchaus die Vermutung nahe, dass dadurch allgemein eine gewisse Abstumpfung gegenüber Gewalt erfolgt. Zwar ist die Tendenz sehr groß, schnell auf den Medien herumzuhacken und in diesem Zusammenhang wird sehr viel Unsinn in die Welt gesetzt, das heißt aber noch lange nicht, dass der Einfluss so gering ist, dass er sich marginalisieren ließe.

Monoceros

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Sa 14. Dez 2002, 01:11 - Beitrag #35

Okay,
ist ja nicht so schlimm das sie Games die Schuld geben. Aber wieso schneiden sie die Spiele nicht? Ich meine, so wie hier in Deutschland? Die Amis verbieten oder schneiden sonst doch alles andere? Das kapier ich nicht.

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