Mal wieder ein durch eine RL-Diskussion angeregtes Thema: Wann kann man bei einem Buch, einem Gemälde etc von Kunst reden?
Eine bekannte Definition ist "Kunst ist, wenn der Autor/Maler/etc Gedanken in das Werk gesteckt hat". Diese Definition würde ich erweitern auf "und man erkennen kann, dass das Werk nicht ohne Gedanken entstanden sein kann". Dazu ein Experiment:
Man zeigt einem Kunstkritiker ein modernes Bild, dass nur aus ein paar Pinselstrichen und Klecksen besteht. Daran steht der Name eines bekannten Malers, und der Kritiker wird es als Kunst einstufen. Man dreht die Zeit zurück und zeigt ihm das gleiche Bild, diesmal steht aber "Sarah Müller, Klasse 3a" dran. Er wird es sicherlich nicht als Kunst bezeichnen.
Was ich damit zeigen will: wenn ein Werk auch ohne große Gedanken entstanden sein kann, indem einfach ein Kind rumkleckst (womit ich nicht in Abrede stellen will, dass Kinder sich wirkliche künstlerische Gedanken machen können), kann man soetwas nicht als Kunst bezeichnen. Das würde auf einen großen Teil der "modernen" bzw noch schlimmer "postmodernen" Malerei und vor allem auf die sog. "Aktionskunst" zutreffen.