Kurz vor Beginn des neuen Jahres hat Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Bürger auf schwere Zeiten und schmerzhafte Reformen eingestimmt. Deutschland stehe am "Beginn eines harten Weges", sagte er im ARD-Morgenmagazin. Die jüngsten Eilgesetze hätten zwar die gröbsten Löcher in den Sozialsystemen und im Bundeshaushalt gestopft. "Das ist aber nun längst nicht alles, was getan werden muss. Das ist aber die Basis für einen grundlegenden Reformprozess, den wir in den nächsten vier Jahren leisten müssen."
Schröder ist zuversichtlich
Schröder kündigte an, den Reformprozess auch gegen Widerstände fortsetzen zu wollen. Mit Blick auf die Reformen im Bereich der Rente sieht Schröder mit der Einführung der Kapitaldeckung wesentliches bereits erreicht. Allerdings müsse die Regierung in anderen Bereichen "noch kräftig nachlegen". Deutschland befände sich am "Beginn eines harten Weges. Wir werden ihn erfolgreich zu Ende gehen", erklärte der Kanzler zuversichtlich.
Mentalitätswandel angemahnt
Auf mögliche Widerstände angesprochen, die die Reformen möglicherweise behindern, betonte Schröder seine Absicht, die "Mentalitäten in Deutschland" verändern zu wollen. Damit die Bundesrepublik ein reiches Land bleibe, müsse jeder seinen Teil dazu beitragen und nicht nur auf den anderen zeigen. Er räumte zugleich ein, dass die Reformen für bestimmte Gruppen schmerzhaft sein würden. Daher sehe er seine Aufgabe nun darin, in der Bevölkerung den dafür notwendigen Veränderungswillen hervor zu rufen.
Schröder will Substanz des Sozialstaats erhalten
Deutschland könne angesichts einer sich ändernden Welt nicht so tun, als lebe es auf einer Insel, meint Schröder. Das Land müsse sich den Veränderungen anpassen, "ohne die Substanz dessen, was uns stark gemacht hat - nämlich wirtschaftliche Kraft einerseits und sozialer Ausgleich andererseits - preis zu geben", sagte Schröder. Nur wenn die Deutschen zu Veränderungen fähig seien, "werden wir die Substanz des Sozialstaates in einer veränderten Welt erhalten können".
dpa/rtr
toll,eine veränderte welt,wie soll die denn aussehen?
