Kratokratie in China

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Erdwolf
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Mo 13. Jan 2003, 10:46 - Beitrag #1

Kratokratie in China

Wir (Traitor und ich) kamen eben in Deutsch auf die Definition der chinesischen Regirungsform als eine "Kratokratie", dh. eine Regierung, die nicht - wie in anderen Regierungssystemen - auf eine fest definierte Weise gebildet wird oder auf einer Ideologie aufbaut, sondern einfach nur regiert. Es ist weder eine Diktatur (auch wenn es Parallelen gibt), aber auch keine Oligarchie. Es ist einfach ein System, das die Herrschafft hat.

Was meint ihr dazu?

Thod
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Mo 13. Jan 2003, 14:55 - Beitrag #2

Ich meine dazu, dass das nicht ganz reicht. Eine Regierungsform und deren Ausdrucksweise lässt sich immer auch näher beschreiben und in allgemeinere Begriffe einordnen. Auch in China.

Gruss,
Thod

Noriko
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Mo 13. Jan 2003, 17:01 - Beitrag #3

könntes du das etwas KONKRETisieren? ;)

Thod
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Mo 13. Jan 2003, 17:16 - Beitrag #4

Erdwolf, oder ich?

Gruss,
Thod

Noriko
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Mo 13. Jan 2003, 17:31 - Beitrag #5

hmm eigentlich erdwolf(das mit dem konkret is nen insider ;))
aber meinte wegen auch du^^

Thod
Harfner des Erhabenen
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Mo 13. Jan 2003, 17:32 - Beitrag #6

nu, wenn das so ist: ich könnte zwar, mag aber nicht :D

gruss,
Thod

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Mo 13. Jan 2003, 18:11 - Beitrag #7

Sicherlich kann man das konkretisieren (Ruhe mit den Insidern ;) )
China baut immer mehr ihrer "kommunistischen" Prinzipien ab, ihre Wirtschaftsform ist inzwischen eine Art Staatskapitalismus und von Mitbestimmung des Volkes war eh noch nie etwas zu sehen. Früher haben sie die autoritäre Herrschaft noch durch eine "kommunistische" Ideologie gerechtfertigt, aber diese ist heutzutage quasi verschwunden und es ist einfach ein System, das regiert, ohne auf irgendetwas zu beruhen als auf seiner eigenen Macht...

C:\--- NEO ---
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Mo 13. Jan 2003, 19:27 - Beitrag #8

ich bin der meinung das die regierung und das land china zwei paar schuhe sind.
an der macht sitzen irgend welche leute die sich von ihrem vaterland abgekoppelt haben , um eben mal ein bischen herscher über das land zu spielen.
die normale bevölkerung kann sich meiner meinung nicht grossartig dagegen wehren.
obwohl der komunismus dazu gefürt hat das alte traditionen gepflegt werden, kann mann nicht einfach wegschauen wenn es um die belagerung tibets geht.
dort werden tibeter täglich misshandelt,gefoltert und missbraucht.

ich habe persönlich nichts gegen china. aber es wird zeit das in naher zukunft ein regierungswechsel stadfindet.
es ist einfach traurig mit anzusehen wie die eine kultur wächst
und eine andere dafür bluten muss.

noch ein tip von mir: http://www.tibet-initiative.de

Thod
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Di 14. Jan 2003, 00:45 - Beitrag #9

ich sehe nicht, wieso der kommunismus ein selbstbestimmungsrecht gewähren sollte. für mich war der chinesische kommunismus immer so eher eine art alter dynastie in modernerem gewand, sprich mit neuerem vokabular.

dass der kommunismus traditionen pflegen soll, ist mir übrigends auch völlig neu. ganz im gegenteil, ist es ihm wesenseigen, sowas zu bekämpfen, während die invasion in andere staaten doch ganz gut zu ihm passt.

was ist also neu?

gruss,
Thod

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Di 14. Jan 2003, 17:39 - Beitrag #10

ich sehe nicht, wieso der kommunismus ein selbstbestimmungsrecht gewähren sollt
Der Kommunismus soll ja eine absolute Volksherrschaft sein.
für mich war der chinesische kommunismus immer so eher eine art alter dynastie in modernerem gewand, sprich mit neuerem vokabular.
Daher ja die Definition "Kratokratie", da es eine reine Herrschaft der Herrschaft willen ist, ohne sich klassischen Kategorien wie "MOnarchie", "Oligarchie", "Diktatur" zuordnen zu lassen.
dass der kommunismus traditionen pflegen soll, ist mir übrigends auch völlig neu.
Ausnahmsweise Zustimmung ;)

Thod
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Di 14. Jan 2003, 17:43 - Beitrag #11

Der Kommunismus soll ja eine absolute Volksherrschaft sein.

irrtum. er soll eine herrschaft überflüssig machen. das wird immer gerne verwechselt, ist aber folgenschwer, denn nur durch diese annahme legitimieren sich gewaltherrschaften im übergang zum kommunismus.
Daher ja die Definition "Kratokratie", da es eine reine Herrschaft der Herrschaft willen ist, ohne sich klassischen Kategorien wie "MOnarchie", "Oligarchie", "Diktatur" zuordnen zu lassen

eben da sehe ich keinen sinn. viele diktatoren oder monarchen herrschen um des herrschens willen. das haben auch die dynastien nicht anders gemacht. wieso spricht man nicht einfach von einer marxistischen oder maoistischen dynastie? damit wüsste man was gemeint ist, und es wird der sache gerecht.

gruss,
thod

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Di 14. Jan 2003, 18:03 - Beitrag #12

irrtum. er soll eine herrschaft überflüssig machen. das wird immer gerne verwechselt, ist aber folgenschwer, denn nur durch diese annahme legitimieren sich gewaltherrschaften im übergang zum kommunismus.
Eine absolute Volksherrschaft entspricht doch letztendlich dem Überflüssigmachen jeder Regierung.
wieso spricht man nicht einfach von einer marxistischen oder maoistischen dynastie?
Aber es ist ja eben keine Dynastie. Diese mögen auch nur um des Herrschens willen geherrscht haben, aber die jetzige Regierungsform ist keine Dynastie oder Monarchie, da es keine Familienerbfolge gibt, keine Diktatur, da es mehrere Herrscher gibt, keine Oligarchie, da es nicht mehrere Machtgruppen gibt...

Thod
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Di 14. Jan 2003, 18:27 - Beitrag #13

Eine absolute Volksherrschaft entspricht doch letztendlich dem Überflüssigmachen jeder Regierung

Nö, es geht nicht ums Überflüssigmachen einer Regierung, sondern um das überflüssigmachen von regieren. Ich weiss, die Unterschiede mögen gering scheinen, in der Praxis sind sie aber von grösster Bedeutung.

Was den Namen angeht: Natürlich kann man bei jeder kleinen Nuance einen neuen Namen vergeben. Aber es handelt sich nach westlichen Masstäben sicher um eine art Oligarchie, und da es durchaus auch einen Vorsitzenden gibt, würde auch Diktatur passen. Auch in Monarchien hatten teilweise Minister mehr zu sagen, als der Repräsentant, und das war in Dynastien wohl nicht anders. Ich sehe halt keinen grund dafür einen völlig neuen Begriff einzuführen, aber wenn du willst...

Gruss,
Thod


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