Nochmal kurz zu den Geschlechtsunterschieden:
Natürlich gibt es hier Unterschiede, und die kann man auch deutlich herausarbeiten. Dieses ewige Abstreiten ganz offensichtlich vorhandener und in jeder Anschauung erlebbarer Ausprägungen ist für mich nur durch ideologische Scheuklappen erklärbar.
Wir haben zum einen biologische Unterschiede, und diese sind derart festgessetzt, dass manche daran hart zu leiden haben, und sich körperlich sogar umoperieren lassen. Wären die Geschlechter so gleich, wären solche Operationen wohl absolut überflüssig. Auch ist es nicht so, dass sich der Geschlechtsunterschied rein auf die Biologie beschränkt, wie wir hier in dem Thread ja schon mehrfach gelesen haben: Die meisten fühlen sich dem einen oder anderem Geschlecht unabhängig von Charakter oder sonstigen Fähigkeiten der Einzelperson auf gewissen Ebenen mehr oder weniger hingezogen. Es gibt Menschen, die mit dem anderen oder dem eigenen Geschlecht besondere Berührungsängste haben, oder aber auch welche, die gerade mit Menschen eines speziellen Geschlechtes aufgrund der Geschlechtlichkeit schon vorab einfacher zurechtkommen.
Diese Ebenen betreffen den gesamten Menschen, also nicht nur Teilaspekte. Wer sagt: "Ok, Unterschieden in den Geschlechtsteilen gebe ich zu, aber ansonsten sind die Menschen gleich...", dem kann ich nur absolute Blindheit und Ignoranz gegenüber seinem eigenen Erleben unterstellen.
Es gibt nach aktueller Forschung 6 Unterschiedliche Geschlechtseinteilungen beim Menschen:
- Gonadisch, nach den Geschlechtsdrüsen, welche die Zellen produzieren
- Genetisch, nach Geschlechtschromosom XX, oder XY
- Somatisch, nach äusseren Geschelchtsmerkmalen
- Psychologisch, nach dem Identitätsgefühl des Menschen
- Phänomenologisch, nach der Geschlechtserscheinung, also z.B. Kleidung, o.a.
- Psychosozial, nach dem Rollenverhalten.
Interessant ist, dass es diese Kategorien alle austauschbar sind, und im konkreten Menschen nicht alle in die gleiche Rolle tendieren müssen. Im Gegenteil eine Abweichung von einem oder mehreren ist sogar recht häufig.
Dennoch ändert dies nichts daran, dass man all diese Einezlaspekte nach einer geschlechtlichen Richtung beschreibt. Das heisst: man hat einen Masstab, wonach alle Aspekte ach Weiblichkeit oder Männlichkeit hin eingeordnet werden. Ein Geschlechtsmerkmal oder ein Rollenverhalten, etc. ist männlich oder weiblich, in seiner konkreten Ausprägung oder Äusserung.
Wir haben also einen Begriff, ein Abstraktum von dem, was wir mit männlich oder weiblich meinen. Ansonsten könnten wir auch nicht von einer maskulinen Frau oder einem femininen Mann sprechen.
Definieren, und vor allem Untersuchen was damit grundsätzlich gemeint ist, können wir diesen Geschlechtsbegriff durchaus. Wir können uns also exakt einigen, und unsere Erfahrungen zeigen, dass die Menschheit darüber schon immer und überall eine klare Vorstellung hatte, was männlich und was weiblich ist.
Das einzige was man nicht exakt machen kann ist, dieses konkret einem Menschen zuordnen, da eine menschliche Person immer noch komplexer ist. Wohl aber, und das zeigen auch Untersuchungen von gruppendynamischen Prozessen, kommt genau diese Symbolik immer deutlicher zum Vorschein, je breiter eine geschlechtsspezifische Gruppe Ziel der Untersuchung ist.
Auch möchte ich davor warnen, die möglichen Abweichungen im Konkreten vom allgemeinen Begriff dahingehend zu interpretieren, dass man meint, er finde sich in der speziellen Person gar nicht mehr wieder. Dies ist imho eine grob fahrlässige Selbsttäuschung.
Gruss,
Thod
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