Tja, mal wieder was, wo imho ein grosses Durcheinander in unserer aktuellen Weltanschauung herrscht...
Alle wissen wir, was ein Mensch ist. Auch sind wir uns im Klaren über die Bedeutung des Wortes "Plastiktüte". So Dinge wie Naturkatastrophen und ähnliches geistern täglich durch unsere Vorstellungswelt, allein: Ich habe oft das Gefühl, so richtig tun wir uns schwer, Dinge zuzuordnen.
So habe ich mich letzlich über Plastiktüten unterhalten, welche der böse Mensch herstellt, und mit denen er die Natur kaput macht. Meine These, Plastik sei letzlich aus Öl, und dieses als Reste vergangener Lebensformen wäre doch etwas äusserst biologisches, liess man nicht gelten. Im Gegenteil, mein Ansatz wurde als grobe Ketzerei empfunden.
Andererseits las in unlängst (ich glaube) in diesem Forum, dass so klassische Einteilungen wie anorganisch-organisch organisch-lebend lebend-tierisch tierisch-menschlich keine Stufen wären, sondern eher recht fliessende Übergänge. Wenn dem so ist, frage ich mich natürlich, wieso ein Stein, von dem es zu mir ja nur ein paar fliessende Übergänge gibt, nicht auch böse sein kann. Oder ist es gar andersrum? Ich kann nicht böse sein?
Menchen verhalten sich halt so, wie die Natur sie hervorgebracht hat. Dabei lassen wir die Frage einmal ausser acht, was denn Natur eigentlich ist, wenn sie selbstständig etwas hervorbringen kann... nu, würde ich dann fragen, wenn das so ist, ist ja alles in Butter. Der Öltanker, der im Atlantik versunken ist, wurde von Menschen produziert und gewartet, der Mensch wurde von der Natur hergestellt, also. Maximal wäre das also ein kleiner Vorgeschmack z.B. dafür, dass sich durch tektonische Verschiebungen mal so ne ganze Ölblase unter der Nordsee nach oben kämpft. Solch ein nun wirklich natürliches Ereignis müsste dann wohl von Natürschützern gewahrt werden. Ich kann mir das schon gut vorstellen: Naturschutorganisationen setzen sich dafür ein, dass das natürlich dort vorkommende Öl auf dem Wasser und an den Küsten der Nordsee bleibt, und nicht die bösen Ölkonzerne es abschürfen und verkaufen, um gierigen Profit zu machen.
Überhaupt: Gibt es etwas konservativeres, und seltsameres, als Natur schützen zu wollen? Vor wem. Vor sich selbst? Und ist die Natur nicht etwas sich ständig im Wandel befindendes? Wieso sollte man es vor Veränderung und neuem schützen?
Fragen über Fragen.
Letztlich glaube ich, laufen sie alle darauf hinaus: Ist es ok, Erlebtes und Erfahrenes zu gliedern, und zusätzlich noch zu werten? Wir tun dies nämlich ständig, und wenn es jeman zugiebt, dass er es tut, wird er schräg angesehen. Wenn man so tut, als würde man nicht werten und klassifizieren, kommt man imho unweigerlich zu obigen Problemen.
So. Das wärs für's erste mal.
Thod