USA - Nach dem Irak jetzt gegen den Iran?

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Mi 28. Mai 2003, 14:54 - Beitrag #1

USA - Nach dem Irak jetzt gegen den Iran?

Nachdem sich die USA am Irak ausgelassen hat, werden jetzt Stimmen laut, die den Iran als den nächsten Staat auf der Liste der Staaten sehen.
Teheran wurde gebeten, sich aus der Regierungsbildung im Irak herauszuhalten.
Die USA hat überlegt, ob sie einen "Volksaufstand" im Iran initiieren soll, um das Regime zu stürzen. Nach neuesten geheimen Berichten soll Iran sogar zwei Uran-Meiler in Betrieb genommen haben und dies wurde ebenfalls kritisiert.
Bislang planen die USA keine gewaltsamen Schritte einzuleiten, aber es bleibt zu bedenken, wie lange diese Äußerung noch handlungsvorgebend ist.

Was denkt ihr?

Traitor
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Mi 28. Mai 2003, 15:01 - Beitrag #2

Eigentlich sah es ja erst nach Syrien als nächstem Gegner aus. Da die dortige Regierung aber zu sehr Machtpolitiker sind, haben sie sich anscheinend bereits halbwegs geeinigt. Beim Iran besteht das Problem des "Gottesstaates", also ein ideales Ziel für Bush's Privatfehde. Und das Argument, sie sollen sich aus der Regierungsbildung im Irak raushalten, zieht sogar (vorausgesetzt, man erkennt die Regierungsbildung unter US-Vorherrschaft als legitim an): die Tendenzen, dort ebenfalls einen Gottesstaat zu errichten, sind offenkundig und eine ernstzunehmende Gefahr. Wie sich aber in Afghanistan zeigt, lässt sich der Islamismus garantiert nicht mit Krieg besiegen, also wäre es wieder ein schwerer Fehler, anzugreifen.

nazgul
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Mi 28. Mai 2003, 15:03 - Beitrag #3

wenn die menschen da in einem gottestaat leben wollen, dann sollen sie das doch tun, ich denke, die legen wert auf kultur(siehe auch irak-thread von vor der offline-zeit)

Erdwolf
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Mi 28. Mai 2003, 15:14 - Beitrag #4

The more, the better!

nazgul
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Mi 28. Mai 2003, 15:18 - Beitrag #5

Im weissen Haus grüsst man sich jetzt so: Hail to the Thief

Traitor
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Mi 28. Mai 2003, 18:55 - Beitrag #6

Danke für die letzten beiden, äußerst wertvollen Diskussionsbeiträge :shy:
@Nazguls sinnvollen Post: Die Frage ist, wer sind "die Menschen", die einen Gottesstaat wollen? Ob es die Mehrheit des Volkes ist, darüber kann man streiten, aber feststellen lässt es sich auf jeden Fall nicht, wenn man es Iran-unterstützten Islamisten einfach überlässt. Wenn man schon die Chance hat, dort Einfluss zu nehmen, sollte man sie auch nutzen - mir ist eine US-beeinflusste Demokratie noch lieber als ein weiterer islamistischer Gottesstaat, auch wenn erstere sicher noch lange brauchen wird, um echte Volkssouveranität zu erlangen.

Feuerkopf
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Fr 30. Mai 2003, 00:02 - Beitrag #7

In den Yahoo-Kurznachrichten steht eine Meldung von AFP von heute mittag. Russische Zeitungen berichten, dass die USA auf einen Militärschlag gegen den Iran vorbereitet sind.
Sie hoffen, dass sich im Falle eines amerikanischen Angriffs die Iraner gegen ihre Regierung und die Mullahs erheben.

Meine Meinung: Am Iran werden sich die Amerikaner die Zähne ausbeißen. Das wird ihr neues Vietnam.

eviegrashalm
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Fr 30. Mai 2003, 11:35 - Beitrag #8

wär vielleicht ganz gut wenn sie sich die zähne ausbeissen würden, dann würden sie vielleicht mit diesem "achse des bösen" scheiß aufhören!!!
bei denen wird die situation aber auch immer schlimmer!!!
ich hab grad eben diesen artikel im stern gelesen über die ganze situation in amerika! man fängt jetzt schon an menschen die an friedensdemos teilnehmen zu bespitzeln oder ausländische mitbürger ohne grund zu verhaften und auszuweisen! in manche bibliotheken hängen warnplakate, so nach dem motto "die regierung liest mit und wir dürfen es ihnen nicht einmal sagen!"
und das in dem land das sich als "land of the free" bezeichnet!
:s52:

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Fr 30. Mai 2003, 12:51 - Beitrag #9

Die USA wollen halt die Kontrolle in der Golfregion bekommen. Beim Irak ist das schon relativ gut gelungen, also denken sie sich, dass sie jetzt beim Iran weitermachen können. Aber ob das auch so "reibungslos" läuft ist eine andere Sache. Zumal man ja jetzt beobachten kann, wie schlecht bzw. gar nicht, sie sich um die Nachkiregsituation kümmern. Dort herscht Anarchie und die Menschen sind genauso schlecht dran wie unter Saddam...und da wollen sie erzählen, dass sie das Volk von nem Diktator beifreit hätten. Klasse, von einem Diktator zum nächsten !:s1:

LordSephiroth
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Fr 30. Mai 2003, 16:23 - Beitrag #10

Seh ich genau so. Ich traue der amerikansichen Regierung (wie auch der unseren und vielen anderen auch) nicht. Das sind alles machtgeile Egoisten. Ich frag mich wie lange der Herr Bush seine Kriege noch legitimieren kann, wenn er das überhaupt muss. Aber man kann es nicht ändern...

Traitor
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So 1. Jun 2003, 14:42 - Beitrag #11

@Feuerkopf: Der Iran ist auf jeden Fall ein ganz anderes Kaliber. In Afghanistan war die Landschaft gegen die Amis, aber das Land hatte keine organisierten Truppen. Im Irak war die Landschaft für sie, so dass die Truppen keine Chance hatten. Der Iran hat aber eine Guerilla-taugliche Landschaft und eine gute Armee und eine fanatisierte Bevölkerung, so dass da wirklich einiges Ungemach afu die Amis zukäme.
@Donavan: Legitimieren tuen sie ja jetzt schon nicht mehr...

schleimer
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So 1. Jun 2003, 15:30 - Beitrag #12

mag sich zwar erschreckend anhören,aber ich sehe die
sache so.WENN der ami das nächste land angreifft und damit
NICHT fertig wird-wirft er die a-bombe,
WENN er das tut-gute nacht..........
ich habe im fernsehen bei einem bericht mitbekommen,
das er es damals schon in "vietnam" vor hatte-
aber da hatte er noch zu viel respekt vor,m russen-
DIES hat er heute nicht mehr:(
ich kann mich da nur wiederholen.....
alle "kennedy,s" mussten sterben:(
WIESO nicht g.w.bush:confused: :confused: :confused:

Traitor
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So 1. Jun 2003, 15:37 - Beitrag #13

Wenn sie ihre Gesetzesänderung durchkriegen, werden sie A-Bomben sogar einsetzen, wenn der Krieg nach Plan läuft. Sie planen ja den Einsatz von "Mini"-Bomben, um einzelne Bunker auszuschalten.

nazgul
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So 1. Jun 2003, 15:44 - Beitrag #14

@ Traitors auf mein letztes sinvolles post bezogenes post: Mir ist ein gottes-staat lieber, als ein land, das von amerika vermurkst wird.
demokratie muss sich entwickeln, du kannst nicht sagen "unsere westliche kultur ist das wahre, demokratisiert die welt"

ist dir eigentlich mal aufgefallen das es noch ein wort mit "-isiert" gibt, das in ähnlichem zusammenhang verwendet wurde?
Christianisiert! - Man kann es auch Mission mit dem Schwert nennen.
Nicht mehr, nicht weniger ist das was die amis da treiben.
Aber vwg MWD kann ich euch beruhigen, es gibt ein statement aus dem us-DoD, von vor dem krieg, in dem steht, das MWD gefunden werden.(und zwar unter allen umständen [avm])

Traitor
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So 1. Jun 2003, 15:55 - Beitrag #15

Da dreht einer durch in Sachen Abkürzungen ;)
Ich bin auch dagegen, Demokratie per Krieg zu verbreiten. Aber man muss sehen: der Krieg hat stattgefunden, und jetzt muss man das beste daraus machen. Und da ist es doch wohl besser, dafür zu sorgen, dass die Mehrheit ihren Willen bekommt, anstatt, dass eine radikale Gruppe den Rest wieder unterjocht. Außerdem: bei uns hat die Demokratisierung mit dem Schwert wunderbar funktioniert. Auch wenn es ein ganz anderer kultureller Hintergrund ist, bedenkenswert ist es schon.

nazgul
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So 1. Jun 2003, 17:02 - Beitrag #16

nein, demokratie mit dem schwert hat bei uns nicht funktioniert. Weimar ist gescheitert, und die Nazis, die nachkriegsdeutschland aufgebat haben waren alles, blos keine demokraten.

das beste was man für den irak machen kann ist imho, sich da unten rauszuhalten und zu verpi****.
das mit den MWD sollen meinetwegen uno-inspektoren klären.

Traitor
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So 1. Jun 2003, 17:19 - Beitrag #17

Dein Geschichtsgedächtnis scheint gerade etwas verwirrt zu sein... ;) Weimar haben wir uns selber gegeben. Die jetzige Bundesrepublik ist dagegen nach einer Besatzungsphase, also "mit dem Schwert" und unter weitgehender Federführung der Alliierten, entstanden.

nazgul
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So 1. Jun 2003, 18:24 - Beitrag #18

und die Nazis, die nachkriegsdeutschland aufgebat haben waren alles, blos keine demokraten.

um mich mal selbst zu zitieren...

Traitor
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So 1. Jun 2003, 18:29 - Beitrag #19

Wenn du damit aussagen willst, die Politiker der 50er wären alles Nazis gewesen, sollte das wohl einen eigenen Thread wert sein.

MagicMagor
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So 1. Jun 2003, 21:24 - Beitrag #20

Lieber Traitor, Weimar war uns in gewißen Maße auch auferzwungen, da die Amerikaner gesagt haben, sie würden nicht mit einer Monarchie verhandeln.
Über die Gründe für das Scheitern von Weimar wollen wir uns aber hier nicht auslassen, die liegen woanders.

@Thema
Um es mal salopp zu sagen, jetzt dreht Bush völlig am Rad. Wenn interne Sprecher schon zugeben, daß die "Legitimation" des Irakkriegs nur gespielt war (und welchen Grund sollte er haben, daß zu erfinden?), und die UN den Bruch des Völkerrechts anscheinend nicht ahnt was soll uns dann noch überraschen?
Der Imperialismus ist tot, es lebe der Imperialismus. Wenn man keine Gebietserweitung mehr kriegt, dann wenigstens Machterweiterung (als ob ihnen ein Sitz im Sicherheitsrat (eigentlich 2 wenn man England dazu zählt *g*) nicht reicht).

Nunja irgendwann wird sich die USA zu weit aus dem Fenster lehnen und der Rest der Welt, vor allem Europa Rußland und China, wird sagen: "So nicht." Die Alternative, wäre eine erneute Diktatur, allerdings nicht auf Staatsgrenzen begrenzt.
Ich glaube ja immer noch, daß dies die Chance zu einem Verschieben der Machtverhältnisse ist.

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