Im Osten des afrikanischen Bürgerkriegslandes Kongo, wo es in den letzten Wochen erneut zu massiven Kämpfen und Massakern unter verfeindeten Stämmen kam, wird der erste komplett eigenständige Militäreinsatz der EU stattfinden. Frankreich schickt mit 1400 Soldaten das größte Kontingent, ansonsten gibt es bisher nur Zusagen für Logistik und medizinische Unterstützung.
Mit diesen beiden Abteilungen wird sich auch Deutschland an dem Einsatz beteiligen. Es gab zuvor massive Zweifel daran, ob die Europäer und speziell die Bundeswehr so einen Einsatz in völlig unbekanntem Terrain leisten können, man scheint aber fest entschlossen, "dieses Abschlachten von Menschen zu verhindern" (Verteidigungsminister Struck). (siehe Spiegel.de )
Prinzipiell ist es auf jeden Fall richtig, dass dort eine internationale Truppe eingesetzt wird - der WEsten kann sich nicht nur um die Länder vor seiner Haustür kümmern, sondern muss auch Verantwortung für Afrika übernehmen, wenn es dort zu weit schlimmerem Völkermord als zB auf dem Balkan kommt. Auch dass Europa dies mal übernimmt und sich so von der NATO emanzipiert, ist gut (obwohl man vorbringen kann, die USA lässt uns nur die Drecksarbeit machen), und eine rein logistisch-medizinische Beteiligung der Bundeswehr halte ich ebenfalls für sinnvoll.
Man muss nur sehen: was sollen ein- oder zweitausend Soldaten in einem so gigantischen wie dem betroffenen Gebiet ausrichten? wenn überhaupt, können ein paar Flüchtlingslager geschützt werden, mehr auch nicht. Man bräuchte einen deutlich größeren und entschlosseren Einsatz, um wirklich etwas zu erreichen.