"Atomenergie ist die einzig wahre Energiequelle der Zukunft"
--> wie denkt ihr darüber? Worin seht ihr das Pro und Wider der Atomkraft?
Hat sie eine Zukunft - oder eher Energien wie Sonne, Wind oder Wasser? Wenn nein, wieso nicht?
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Fr 13. Jun 2003, 20:23 - Beitrag #1 |
Atomenergie"Atomenergie ist die einzig wahre Energiequelle der Zukunft"
--> wie denkt ihr darüber? Worin seht ihr das Pro und Wider der Atomkraft? Hat sie eine Zukunft - oder eher Energien wie Sonne, Wind oder Wasser? Wenn nein, wieso nicht? |
Mann kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tage mehr Leben.
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Fr 13. Jun 2003, 20:47 - Beitrag #2 |
Nach den Öko-Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser etc. ist Atomenergie eindeutig die sauberste.
Also Pro: - sauber - sicher (Deutschland hat führund in der Sicherheit) - Energieträger sind nicht so begrenzt vorhanden wie bei Kohle oder Öl - hohe Energieausstoß Contra: - Abfälle müssen entsorgt werden - AKWs bergen ein hohes Gefahrenpotential Dass so viele Gegen Atomkraft sind hat imo in erster Linie damit zu tun, dass sie von Medien und Politikern viel schlechter geredet wird als sie eigentlich ist. Deutschlands Schritt aus der Atomkraft ist ein Schritt in die Abhängigkeit. |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Fr 13. Jun 2003, 21:00 - Beitrag #3 |
Heydiho!
Mein Thema. ;D Die Grünen und die Medien haben das Ansehen der Kernenergie in Deutschland (und nicht nur hier) kaputt gemacht. Das wird sich in Zukunft auch sicher nicht ändern. Das, was erzählt wird, ist eben einfach falsch. Ok ok...die Reste, die bleiben, müssen entsorgt bzw. endgelagert werden. Das ist ein Problem, das aber durchaus gemeistert werden kann und auch gemeistert wird. Gefährlich sind AKWs eigentlich überhaupt nicht. Bei den Deutschen Sicherheitsstandards kann eigentlich überhaupt nichts passieren. Bei jedem Notfall fallen die Steuerstäbe in den Reaktor und unterbinden die Kettenreaktion. Dass es Beispiele gibt, wo AKWs Katastrophen verursacht haben, ist nicht zu leugnen. In Deutschland wäre sowas definitv nicht denkbar. Die ganzen Energiegewinnungs-Möglichkeiten durch regenerative Energieträger ist in meinen Augen untragbar. Das bringt einfach nichts. Die Windräder, die sie jetzt überall aufstehen, sind Geldverbrennungsanlagen. Sie kosten in der Anschaffung über 1 Million Euro und haben eine effektive Laufzeit von weniger als 10%. Die brauchen 20 oder mehr Jahre, bis sie überhaupt das eingebracht haben, was sie ursprüunglich gekostet haben. Wasserkraftwerke sind ganz ok, verschandeln aber die Landschaft recht enorm. Sonnenenergie ist in meinen Augen zur Wassererwärmung ok, aber für alles andere sinnlos. Die Sonne scheint in Deutschland einfach nicht oft genug so intensiv, dass sich Solarzellen lohnen. Kernenergie ist die einzige umweltfreundliche Alternative zu Wärmekraftwerken auf Kohle, Öl oder Erdgas Basis, die effektiv ist. Keine andere bisher bekannte Energieerzeugung hat eine derart effektive Ausbeute, wenn man sich das Ergebnis im Verhältnis zum Erzeugnis anschaut. Das ganze Gewese um die Abfälle ist ziemlich idiotisch. Gefährlich wird die Kernenergie vor allem durch die dummen Aktivisten, die meinen, sie müssten sich vor Castor-Transporte werfen. Hmm...nun ist gut...ich schreibe mich in Rage...Deutschland kotzt mich an, vor allem was das angeht... |
Mfg, Tar-Minyatur
« Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. » [George Orwell] --» Ich bin frei!!! |
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Fr 13. Jun 2003, 21:04 - Beitrag #4 |
Keine Sorge du bist mit deiner Wut gegen diese blinden Öko-Idealisten nicht allein!
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- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Fr 13. Jun 2003, 22:55 - Beitrag #5 |
Ahje... Naja, ich seh das etwas anders als ihr. Also Ökos zu hassen is mal ein ganz schlechter Ansatz, denke ich.Bin zwar keiner, aber die sollen ruhig machen. Ausserdem waren es in erster Linie nicht die Grünen, sondern Greenpeace, die blind gegen AKWs gewettert haben. Und zwar ohne Sinn und Verstand.
Das Problem, das ich mit AKW habe ist recht schnell erklärt. Im Vergleich zu Kohle muss man etwa genausviel Erdreich umgraben. Zweitens ist das Material aufgrund der Strahlung nicht nur nach gebrauch sondern v.a. vor Gebrauch ein Problem. Sicher sind die hiesigen Kraftwerke auch nur so lange, wie sie nicht von aussen beschädigt werden. Und das modernste und sicherste wurde ja abgerissen. Da in Deutschland ja immer noch kein Endlager existiert (oder?), und wir noch zusätzlich Müll von Frankreich annehmen (auch wenn der "aufbereitet" ist, also in Keramik vergossen), haben wir auf dauer ein Problem. Endlager sind m.W. Landessache, und welches Bundesland nimmt den Dreck freiwillig? Richtig, keines. Insofern verstehe ich nicht, warum diese Problem gemeistert werden soll. Die Sicherheitsstandards haben sich übrigens in den letzten 20 Jahren sehr geändert... Insofern sind unsere AKWs nicht besonders sicher. Was mit den Bremsstäben passieren kann hat man übrigens Eindrucksvoll 1986 bei Tschernobyl gesehen. Bremsstäbe gibt es bei den modernsten Techniken zwar auch noch, aber keine Brennstäbe. Leider wurde der einzige Kugelreaktor (Hamm/Uentrop) abgerissen. Schade drum. Und dass man einen GAU in Deutschland für nicht denkbar hält ist anmassend. AKWs wurden den jeweils aktuellen Sicherheitstandard entsprechend gebaut. Und dass die sich ändern war auch den damaligen Ingeneuren bekannt. Über die Kosten sollte man bei regenerativen Anlagen nicht so arg schimpfen. Oder wisst ihr, was der Abriss eines AKWs kostet? Und wie lange das dauert? Solarzellen sind ineffektiv und nicht Umweltfreundlich. Aber das ist ja eigentlich auch nichts neues. Und Atomenergie erst Recht nicht. Maurice: um deine Pro/Kontraliste etwas zu erweitern: Pro: relativ sichere Technik, wenn man neue Technik verwenden würde Kontra: - teure Aufbereitung, bei der in etwa genauso viel Müll entsteht wie bei der Entsorgung - wir nehmen bei der Aufbereitung mehr Müll zurück als wir produzieren - Deutschland hat kein Endlager - Entwicklung ist zu teuer - Deutschland muss Brennstäbe importieren - Uran ist relativ schwer abbaubar Naja, da hab ich mit meinem unstrukturierten Beitrag etwas Öl ins Feuer gekippt ![]() euer sledge |
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Fr 13. Jun 2003, 22:57 - Beitrag #6 |
Ich verbitte mir die unsachliche Beschimpfungen! Wenn ihr ernsthaft über Atomenergie diskutieren wollt, dann müsst ihr auch die Gegenargumente ernst nehmen.
Zunächst mal ist Atomkraft nicht billig, denn die anschließende Entsorgung und Endlagerung der teilweise hochverstrahlten Bauteile bzw. Brennelemente ist nie in die Kalkulationen der Energiewirtschaft eingeflossen. Dann ist sie nicht völlig sicher. Ein mittelgroßes Flugzeug beschädigt jedes KKW so stark, dass wir ein zweites Tschernobyl hätten. Ich erinnere: Mitte der 80er Jahre gab es einen GAU im Kraftwerk Tschernoby. Die Ruine strahlt heute noch, der sogenannte Betonsarg ist inzwischen rissig und muss dringend repariert werden. Es hat ungezählte Tote und Kranke als Folge gegeben. Ich erinnere mich nur zu gut an die hohen Bequerel-Werte in Freilandgemüse und -obst, an das Verbot, in Sandkästen zu spielen oder Wild zu essen. Es war sogar schwierig, unbelastete Milch zu bekommen. Und wir sind etliche tausend km von Tschernobyl entfernt. Das Hauptproblem ist die Endlagerung der Brennelemente. Wir haben immer noch kein Endlager in der BRD. Zur Erinnerung: Plutonium hat eine Halbwertzeit von etwa 20.000 Jahren. So, und wo sind nun bitte die Vorteile? Niemand, wirklich niemand kann ehrlich garantieren, dass dieses Gift zuverlässig gelagert wird bis 22.003. Und was nützt mir die ganze Sicherheit in deutschen AKWs, wenn knapp hinter der Grenze alte Möhrchen vom Bautyp Tschernobyl feuern? |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Fr 13. Jun 2003, 23:19 - Beitrag #7 |
Das ist eigendlich meine größte Sorge. Unsere sind relativ sicher, aber in Osteuropa fallen die Dinger schonm auseinander...und die sind trotzdem in Benutzung. Auch das AKW Tschernobyl läuft noch. Ich frag mich, warum die Menschen nicht lernen. Wenn man sich immer an die aktuelle Sicherheitsmaßnahemen und neuste Sicherheitstechnikenm anbringen würde, dann ist so ein AKW auch teuer. Ausserdem wird die Endlagerung und Aufbereitung ebenfalls sehr teuer werden. Aber Sonnenenergie ist hier in Deutschland keine Alternative, da die Sonneneinstrahulung hier zu niedrig ist. Windenergie nützt auch nichts und ist wirklich uneffektiv. Was bleibt einem da noch übrig ??? |
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Sa 14. Jun 2003, 01:21 - Beitrag #8 |
Moment: Tschernobyl ist wohl bei einem irrwitzigen Versuch hochgegangen. Leider war es absehbar, dass so eine Schrottmühle einen GAU "produziert". Aber man muss immerhin sagen, dass Tschernobyl nicht im "Normalbetrieb" hochgegangen ist. Die deutschen KKW sind ziemlich sicher, aber dank deutscher Landespolitik sind diese teilweise schlecht geplant weil direkt im Rheingraben gebaut. Und an das Fiasko will keiner erinnert werden.
Sonnenenergie ist ein weitläufiger Begriff. Solarzellen (also Stromgewinnung) macht eigentlich nie einen Sinn, weil man dermassen viel Energie braucht, um diese Zellen herzustellen. Die Lebensdauer von 15-25 Jahren macht da auch nichts mehr. Aber die Wärmegewinnung (SOlarkollektoren) macht durchaus Sinn. Daran sollte man arbeiten, bzw. man sollte diese Kästen einfach einbauen. Also ein Kasten mit Glasplatte und Rohren gespickt, innen alles schwarz lackiert sollte noch bezahlbar sein. Der Nutzen ist enorm. Leider kenne auch ich keine generelle Lösung des Energieproblems. Ein Physiklehrer hat uns mal einen ziemlich blöden Satz beigebracht: die beste (umweltfreundlichste) Energie ist die, die man nicht (ver-)braucht. Klingt blöd, ist aber so. Alle Stand-By-Geräte Deutschlands verbrauchen in etwa soviel Strom beim Nichtstun wie ein durchschnittliches AKW. Das sollte einem zu denken geben. sledge PS: AKW Osteuropa? Man schaue über den Rhein und man staune... |
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Sa 14. Jun 2003, 03:57 - Beitrag #9 |
Naja, was die Grünen mit dem Atomaustieg bewirken wollen verstehe ich net ganz. Ist ja vielleicht alles schön und gut, so wie sie sich das ganze vorstellen, aber erstens können wir die Energie die wir durch die Atomkraftwerke erzeugen (ich weiß, Energie kann net erzeugt werden, nur umgewandelt
![]() Was nun Atomenergie allgemein betrifft muss man schon dazu sagen dass sie dann doch mehr Vorteile haben wie Nachteile. Sie sind wie schon gesagt ziemlich sauber, haben eine hohe Energieausbeute und man ist net abhängig, egal ob nun von Wetter oider anderen Rohstoffen. Natürlich ist es ein großer Nachteil den Atom-Müll irgendwie wieder loszuwerden. Bei den Transporten sind meiner Meinung nach eh die größte Gefahr die Öko-Leute, die sich von Brücken abseilen, den Zug blockieren, ... Wenn die doch alle daheim bleiben würde wäre der Transport um einiges sicherer. |
Ashes to Ashes, Dust to Dust
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Sa 14. Jun 2003, 08:48 - Beitrag #10 |
@SoF: sicherer geht es mit Kugelreaktoren. Ausserdem haben die Franzosen doch auch AKWs am Rhein, oder? Und das ist Erdbebengebiet... Und was die Ökoleute angeht, die bei den Transporten plötzlich hohl drehen: Wenn man die ganzen Polizisten bei dem Einsatz nicht brauchen würde, könnte man sich bestimmt einiges an Landesgeldern sparen. Die Idioten, die sich abseilen verstehe ich nämlich auch nicht.
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Sa 14. Jun 2003, 11:03 - Beitrag #11 |
Heydiho!
Der Umgang mit Kernenergie in den ehemaligen Ostblock-Staaten ist sicherlich ein Problem. Ich erinnere zum Beispiel mal an die Atomuboote der Russen, die ganz nah an der Grenze zu Norwegen liegen und im Meerwasser vor sich hin rosten. Die stellen auch eine enorme Gefahr dar, von der viele Leute nicht wissen. Das selbe gilt auch für eine ganze Reihe der Kernkraftwerke, die natürlich nicht die Sicherheitsstandards haben, wie bei uns. Aber was sollen sie denn machen? Sie brauchen den Strom. Womit sollen sie das denn ersetzen? @ Feuerkopf: Warum soll ausgerechnet Deutschland - umgeben von Ländern, die einen Großteil ihres Stromes aus Kernenergie gewinnen, den wir dann einkaufen - keinen Strom aus Kernenergie gewinnen? Wenn etwas passieren sollte, dann ist es relativ egal, ob das KKW in Deutschland steht oder nebenan in Tschechien. Selbiges gilt im Übrigen für die Endlagerung. Deutschland als "kernenergiefreie Oase" mitten in Europa bliebt aber von Problemen durch Kernenergie nicht verschont. Wie bereits gesagt...die machen an der Grenze nicht Halt. In meinen Augen ist es einfach unvernünftig. Mir fehlt in der Politik der Grünen, die sich total überzogen auf Ökologie bezieht, der Funken Ökonomie, der in alle Überlegungen hineingehört. Es gibt nämlich nichts unökonomischeres, als jetzt die definitv für "teures Geld" aufgebauten KKWs einfach wieder genauso teuer, wenn nicht teurer abzubauen. Beim Abbau entsteht übrigens viel mehr radioaktiver Abfall, als beim normalen Betrieb. ![]() @ sledge: Möglichkeiten gibt es jede Menge und sie sind bestimmt noch nicht ausgeschöpft...nur leider gibt es in Deutschland wohl keine Zukunft mehr für die Kernenergie. Irgendwann wird Deutschland wahrscheinlich dastehen und dumm aus der Wäsche schauen. (Wohlgemerkt mit einem Windrad im Blickfeld ![]() Ich will hier keinem an den Karren fahren. Jeder soll ruhig seine eigene Meinung haben. Ich bin vielleicht auch ein wenig vorbelastet in meiner Meinung, da mein Vater in der Kernenergie tätig ist. (Inzwischen hat er sich zwar der Entwicklung in Deutschland angepasst und baut Anlagen ab, aber er ist natürlich dennoch pro Kernenergie) Mir tut es nur weh, wie es läuft. |
Mfg, Tar-Minyatur
« Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. » [George Orwell] --» Ich bin frei!!! |
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Sa 14. Jun 2003, 12:23 - Beitrag #12 |
Möglichkeiten gibt es jede Menge und sie sind bestimmt noch nicht ausgeschöpft...nur leider gibt es in Deutschland wohl keine Zukunft mehr für die Kernenergie
Ja sieht nicht gut aus, aber vieleicht reißen in dem Punkt CDU und FDP das Steuer nochmal in die vernünftigere Richtung..... |
"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Sa 14. Jun 2003, 12:50 - Beitrag #13 |
Heydiho!
Also wenn die immer ein Hin und Her machen, je nachdem wer an der Macht ist... Nene...das glaube ich nicht... Das werden sie schön bleiben lassen. Der "Atomausstieg" kommt ja auch bei den meisten Leuten gut an, weil sie keine Ahnung haben und sich dann halt freuen, wenn mal was "Böses" beseitigt wird. (Will keinen angreifen...Wer sich auf den Schlips getreten fühlt, möge mir meine Wortwahl verzeihen) |
Mfg, Tar-Minyatur
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Sa 14. Jun 2003, 12:53 - Beitrag #14 |
Auch wenn die meisten Beiträge hier sehr lang und ausführlich sind, so sind sie doch auch unsachlich. Denn immer wieder werden entscheidende Teilelemente außen vorgelassen.
@Tar: Dazu kann man nur sagen: Einer muss den Anfang machen. Wir sind nicht das einzige Land, das aussteigt (die Skandinavier ebenfalls), und wenn niemand anfängt, wird es niemals geschehen. Die Einstellung "wenn es eh alle machen, dürfen wir das auch" ist fatal. Die Abbau-Abfälle sind ein Fixpunkt. Dazu kommen die Abfälle im laufenden Betrieb. Sprich, Abbau+20 Jahre Laufzeit bringen wengier Abfall als Abbau+50 Jahre Laufzeit. Sollte doch wohl logisch sein, dass die AKWs auch, wenn man nicht aussteigt, mal abgebaut werden müssen. Stimmt einfach nicht. Man muss sie nur korrekt aufstellen. Windräder bringen dann etwas, wenn man sie an windreichen Stellen aufstellt - Stichwort Offshore-Windparks. Dort lassen sich riesige Mengen Energie gewinnen. Das selbe gilt für Solarzellen, wenn man sie in der Sahara aufstellt, bringen sie genug. Und in mittlerere Zukunft sollten wir in der Lage sein, internationale Verträge so zu schließen, dass man Strom aus Afrika importieren kann (schon jetzt wird er ja quer durch Europa verschickt). Es gibt keine sichere Endlagerung. In den gewaltigen Zeiten, die nukleare Abfälle gefährlich bleiben (es ist ja nicht so, dass sie nach der Halbwertszeit weg wären), kann alles mögliche passieren - Erdbeben, Vulkanausbrüche, was auch immer, dass sie wieder an die Oberfläche bringt. Das Risiko lässt sich minimieren, aber nicht beseitigen. @SoF: Nein, müssen wir nicht. Wir haben derzeit so gewaltige Stromüberschüsse, dass wir es uns leisten können, fast alle AKWs abzuschalten, ohne Engpässe zu bekommen. Das bisschen, was bei einem Totalaustieg fehlt, lässt sich locker durch regenerative Energien ersetzen. [/QUOTE] So ein paar harmlose Aktivisten können einem Transport nichts anhaben. Selbst wenn er einfach über sie drüberfährt, würde ihm nichts passieren, so dick gepanzert sind die Teile. Schließlich gab es noch nie Bombenanschläge auf Castoren. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Sa 14. Jun 2003, 13:26 - Beitrag #15 |
@Tar: wenn man das Geld in regenerative Energien steckt könnte man recht schnell aus der Atomkraft aussteigen, ohne dass wir dumm dastehen. Und Traitor hat recht, einer muss mal mit dem Ausstieg anfangen, sonst wird das nie was. Und das Wort "Endlagerung" an sich ist im Prinzip ein Trugschluss, da niemand für die endgültige Lagerung garantieren kann. Man könnte den Dreck ja auch in die Sonne schiessen, aber wenn da beim Start einer Müllrakete was schiefgeht ist die Sauerei komplett.
Die Aktivisten verbraten in meinen Augen nur Steuergelder. Und wenn die AKWs abgeschaltet werden und auch abgebaut werden, dann sind die jetzigen paar Castortransporte wirklich das kleinste Problem, denn beim Abriss rollen die regelmässig und jahrelang. |
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Sa 14. Jun 2003, 13:45 - Beitrag #16 |
Heydiho!
Öhm...mal eine ganz zentrale Frage: Wieso muss einer den Anfang machen? Das klingt so nach "Kernenergie ist ein schwarzes Kapitel der Menschheit und muss endlisch zugeschlagen und vergessen werden." Öhm? Bitte? Meiner Meinung nach dauert es nicht lange und viele kramen die Kernenergie wieder raus (natürlich nicht in Deutschland...da kann man es knicken), weil sie einsehen, dass nichts ergiebiger ist.
Öhm? Seit wann ist es ein Verbrechen, seinen Strom durch Kernenergie zu erzeugen? Offshore-Windparks wollen die Öko-Aktivisten auch nicht. Erzeugt Infraschall, der Wale tötet... Keine Ahnung, ob das irgendwie wissenschaftlich belegt ist. Auf jeden Fall ist das immer deren Totschlagargument, wenn man das aufführt. Die ganzen Windräder, die die Grünen momentan im Land aufstellen, verschlingen Unsummen und bringen nichts. Wie du schon sagst...die lohnen sich nur da, wo auch wirklich konstant genug Wind ist. Die einzige Stelle, wo das annähernd der Fall ist, ist die Küste bzw. der Offshore-Bereich. Davon hat Deutschland allerdings nicht besonders viel. Mit Windkraft alleine kannst du nicht das Stromnetz eines Landes aufrecht erhalten...no way! Selbiges gilt für Solarzellen. In Deutschland unmöglich. Und meinst du wirklich es ist sinnvoll, Strom über die halbe Erdkugel zu transportieren, wobei verflixt viel verloren geht, anstatt einfach zwei KKWs laufen zu lassen? Das ist schlicht und einfach kein Argument, das mich überzeugt, weil es ökonomisch nicht sinnvoll ist, wenn auch vielleicht ein kleines Bißchen ökologischer. Die Aktivisten sind keine wirkliche Gefahr...ist mir schon klar. Ich habe Castor-Tests gesehen, da haben die Dinger Stürze aus 100 Metern Höhe und mehr mit ein paar kleinen Lackschäden überstanden. Das ist nicht das Problem. Es gibt eigentlich kaum was sichereres als einen Castor-Behälter. Ich sage ja auch nur: Wenn Castor-Transporte in irgendeiner Weise gefährlich wären, dann durch die Aktivisten, die sich ihnen in den Weg stellen. @ sledge: Die Explosion einer Rakete, die Müll in die Sonne bringen sollte, würde ein ordentlicher Castor-Behälter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch überstehen...die Dinger überleben es ja z.B. auch, wenn ein Güterzug mit voller Wucht auf sie drauffährt. Ich schreibe mich bei diesem Thema immer in Rage...tut mir leid... |
Mfg, Tar-Minyatur
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Sa 14. Jun 2003, 14:03 - Beitrag #17 |
Klar werden andere Länder (z.B. in Asien oder auch Afrika) weiterhin munter AKWs bauen, da es für die am billigsten ist. Billig aber auch nur dehalb, weil für strahlendes Material praktisch keine Entsorgung gezahlt wird. Das wird irgendwo hingekippt und gut ist. Siehe Russland: man nehme ein ausrangiertes Atom-Uboot, stopfe da den strahlenden Müll rein, fluten und fertig. Ein paar Jahrzehnte später wundert man sich, warum die Natur dort etwas verrückt spielt, aber auf ein paar tausend Menschen kommt es ja nicht an. Im Endeffekt sind es dann mehr, nämlich irgendwann auch wir. Ich kann das einfach nicht gut heissen.
Achja, und die Kernfussion ist ergiebiger, aber nicht beherrschbar. Strahlen tut's da auch. Inwiefern soll Kernenergie ergiebiger sein @Tar? Und ein Castorbehälter wird kaum einen hohen Sturz aushalten. Der ist für wenige Meter (was weiss ich, 200m?) ausgelegt. Es geht dann schon um Kilometer, und da ist die Reibung ja schon ein Problem... unda uch der Temperaturunterschied setzt dem Material zu. |
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Sa 14. Jun 2003, 14:10 - Beitrag #18 |
So ein paar harmlose Aktivisten können einem Transport nichts anhaben. Selbst wenn er einfach über sie drüberfährt, würde ihm nichts passieren, so dick gepanzert sind die Teile. Schließlich gab es noch nie Bombenanschläge auf Castoren. [/QUOTE] Also zu 1. Ich weiß net wo du das her hast, aber zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir schon importieren, da wir bei weitem net soviel Strom mit Sonnen-, Wind-, Wasserkraft aufbringen können. Ds haben wir vor kurzem nämlich im Unterricht kurz angeschnitten (mache ja Ausbildung zum Elektroinstallateur), und da hat uns unser Lehrer ein paar Folien aufgelegt. zu 2. Nunja, aber ohne diese Aktivisten wären die Castortransporte (die beiden Wörter sind mir gestern net mehr eingefallen ![]() |
Ashes to Ashes, Dust to Dust
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Sa 14. Jun 2003, 14:10 - Beitrag #19 |
Ich glaub wenns nach den Ökos ginge würde die Welt ihre ganzen Öl- und Kohle-Reserven verbrennen und ein paar unrentable Windräder und Solarkraftwerke in die Landaschaft pflanzen und sich in 50 Jahren wundern warum sie ihren Energiebedarf nicht mehr decken können -_-* ....
Ich finds albern, dass Deutschland für alles moralisches Vorbild spielen muss! Pazifismus, Demokratisierung, Sozialismus, Ökologie, Toleranz, Globalisierung, Solidarität..... Das alles ist im Grunde nichts schlechtes, doch sollte man das alles nicht allein der Sachen wegen tun, sondern mal lieber mehr überlegen, was wirklich nützlich für Deutschland wäre. Vor lauter Vorbild spielen hat Deutschland vergessen auf seine eigene Gesundheit zu achten. |
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Sa 14. Jun 2003, 14:21 - Beitrag #20 |
@maurice: bisher konnten wir unsere Technik (eben auch die Umwelttechnik) gut exportieren. Und was an der Kernenergie ist "gesund" (welch Hohn) für Deutschland?
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