München - Der Weg ist frei für einen Wechsel von David Beckham zum FC Barcelona. Joan Laporta hat die Wahl zum Präsidenten des FC Barcelona am Sonntag für sich entschieden - mit der Ankündigung, den Mittelfeldstar von Manchester United zu den Katalanen zu holen.
Der 40 Jahre alte Rechtsanwalt gewann mit deutlichem Vorsprung auf seine Konkurrenten. Laporta bekam 52,6 Prozent der Stimmen. Er tritt beim hochverschuldeten Ex-Europapokalsieger die Nachfolge des im Februar zurückgetretenen Juan Gaspart an.
Konsequenzen für Toppmöller noch unklar
Sein härtester Rivale, Lluis Bassat, dem vor den Gerüchten um einen Beckham-Transfer noch die besten Chancen eingeräumt worden waren, kam nur auf 31,8 Prozent. Dritter wurde Jordi Majó (4,8).
Ob Laportas Erfolg ein Engagement von Klaus Toppmöller als Nachfolger von "Barca"-Trainer Radomir Antic bedeutet, blieb am Sonntagabend noch ungeklärt.
Der frühere Leverkusener Trainer hatte erklärt, dass er mit mehreren Präsidentschaftskandidaten Vereinbarungen getroffen habe.
"Bin mir nicht sicher, ob wir Beckham verpflichten können"
Die Frage, die aber im Moment im Vordergrund steht, ist, ob Laporta sein Wahlversprechen mit Beckham einlösen kann. ManU hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, dass der frühere Champions-League-Sieger mit Laporta, abgesehen von einigen Bedingungen, grundsätzlich Einigkeit über einen Transfer von Beckham erzielt habe.
Doch nun sagt Laporta: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir Beckham verpflichten können. Wir treffen seine Berater am Montag und werden ihnen zeigen, dass Barcelona das beste für Beckham wäre."
Beckham wird nicht gefragt
Der Umworbene selbst hat sich bislang aber nur enttäuscht über die Entwicklung geäußert. Die Boulevardzeitung "News of the World" veröffentlichte am Sonntag sogar Zitate von Beckham, wonach er eher mit dem Fußball aufhören wolle, als Manchester zu verlassen.
"Ich werde Alex Ferguson meine Loyalität beweisen, indem ich notfalls auch umsonst für den Verein spiele", wird er dort zitiert.
Doch Beckham scheint in diesem Spiel nicht groß mitreden zu dürfen. ManU-Trainer Alex Ferguson will Englands berühmtesten Fußballer offenbar loswerden. Und die Interessenten stehen Schlange und bieten viel Geld.
Laporta verspricht fünf Neue
Barcelonas neuer Präsident aber will nicht nur diesen einen Superstar holen. Er versprach gleich fünf neue Spieler, die zusammen 50 Millionen Euro kosten dürfen.
"Unser Ziel ist es, Barcelona wieder auf den ersten Platz im Weltfußball zurückzuführen", ließ Laporta wissen.
Dort stehen derzeit aber ganz andere Teams. Unter anderem Erzrivale Real Madrid. Und auch die "Könglichen" bieten angeblich um Beckham mit - das könnte die erste empfindliche Niederlage für den neuen Barca-Chef werden.