Es sind viele Tropfen, die benötigt werden, um ein Faß nicht nur zu füllen, sondern auch zum Überlaufen zu bringen.
Es gibt zwar viele Menschen, die davon träumen, ihrer großen Liebe zu begegnen und dann für immer mit demjenigen zusammen zu sein. Schön und gut - aber vor allem früher durfte man (insbesondere als Frau) nicht "ausprobieren". Man mußte den richtigen Moment abpassen. Und wenn nun der Traumpartner erst später ins Leben trat? Tja, Pech gehabt!
Und heutzutage gibt es andere Probleme. Z.B., wenn man einfach nicht weiß, was man braucht und will. Ich war selbst schon in der Situation, dass ich in einer Beziehung lebte, in der ich nicht wirklich glücklich war. Aber wenn man dann hört "Das ist ganz normal, dass die Gefühle verblassen." usw., dann nimmt man das hin. So habe ich das auch getan. Erst als ich merkte, dass ich für einen Halbfremden mehr empfinde (und nicht nur das berühmte "Strohfeuer"), kamen mir Bedenken. Anfangs waren die allerdings von schlechtem Gewissen bedeckt. Man macht sich manchmal eben zu viele Gedanken darüber, was andere denken. Ich habe mich dann gegen meine Umwelt aufgelehnt und diese Beziehung (EHE!) beendet. Mittlerweile bin ich seit knapp 5 Jahren mit dem "Stein des Anstoßes" zusammen, verheiratet und erwarte ein Baby. Und ich bin glücklich wie am ersten Tag! Eher noch glücklicher.
Ich habe gelernt, dass sich Gefühle wandeln können - aber wenn sie echt sind, verblassen sie nicht!
Es gibt bestimmt viele Beziehungen, die in erster Linie für die Außenwelt aufrecht erhalten werden. Aber wenn dann der Gedanke "Trennung" da ist oder sogar ausgesprochen wurde, kann man eventuell nicht mehr so zusammenleben wie vorher. Oft ist es ein anderer Mensch, der diesen Impuls gibt. Das heißt dann aber nicht, dass derjenige der Trennungsgrund ist. Denn wenn man in einer guten Beziehung mit echten Gefühlen zusammenlebt, kann einen ein anderer nicht so schnell aus der Bahn werfen.
Natürlich sollte man eine Ehe nicht leichtfertig auf's Spiel setzen. Aber manchmal ist es eben besser, einen Schlußstrich zu ziehen - auch wenn es erst nach 30 Jahren ist. So hat man wenigstens einen Teil seines Lebens, in dem man richtig glücklich sein kann.
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