Es lebe der Sozialismus auf Kuba, es lebe Che Guevara

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Marc Effendi
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Mi 18. Jun 2003, 16:53 - Beitrag #21

Also ICH war in Kuba und zwar zu einer Zeit, als Kuba noch von der damaligen UdSSR unterstützt worden ist. Ich kann nur sagen: träumt weiter.

Kuba ist ein Paradies, landschaftlich. Aber es ist definitiv KEIN Paradies im sozialen Leben. Die Menschen sind ARM. Und ich meine ARM. Sobald man aus einem Bus aussteigt, stürzen sich Horden von Kindern auf einen und schlagen sich um Kaugummis, die man eigentlich verteilen möchte. Um Kaugummis. Also wenn so das Paradies aussieht...???

Was die Wirtschaft angeht, hat Cuba nur zwei wirklich wichtige Handelsgüter: Zucker und Rauschmittel (Tabak und Rum). Den Rest kannste grad vergessen.

Den Zucker will niemand haben, denn den haben wir ja sogar selber im Überfluß, wozu brauche ich dann kubanischen Zucker?

Tabak und Rum, okay. Aber ob davon eine Nation existieren kann? Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Cuba hat heutzutage eigentlich nur eine Chance: Tourismus. Nur das kann die wirtschaftliche Schieflage berichtigen.

Noch eines zum Embargo gegen Kuba. Wie oben schon erwähnt. Cuba hat nichts. NICHTS. Die müssen sogar die Autos benutzen, die die Amis zurücklassen mußten bei ihrer Flucht. Also ist Kuba komplett uninteressant für irgendwelche Investoren. Demzufolge läuft auch das Embargo ins Leere.

Tiberius
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Mi 18. Jun 2003, 17:02 - Beitrag #22

Medien..

Hallo Maurice

Ich überlege mir das logisch, so wie im Falle des Irak-Krieges.
Natürlich haben die USA ein Interesse am Krieg gehabt, also konnte man relativ leicht in versch. US-Medien (Boulevardblättern ähnlich der BILD) die Propaganda erkennen.

Viele Sachen wurden weggelassen, die Propaganda wurde von einer Werbeagentur übernommen, einige Kriegslügen sind wie auch schon 1991 aufgeflogen, genauso ist es heute.

Komisch dass ich eben Leute kenne die mir erzählen dass in Kuba gegen die USA demonstriert wird z.B ich das praktisch aus erster Hand weiß und die Medien hier nichts berichten.
Die Berichterstattung kann ich auch überprüfen indem ich auf versch. Demos schon dabei war (also ich meine jetzt versch. Demos in Deutschland, Frankreich etc.) und ebenfalls kaum, oder sogar falsch berichtet wurde.

Ab und zu wird vorsätzlich falsch berichtet, Bilder werden von versch. Orten und Zeiten so zusammengeschnitten, dass völlig andere Szenarien in den Medien erscheinen....

Beispiel "Krawalle".

Fritz
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So 29. Jun 2003, 23:00 - Beitrag #23

Lieber Tiberius, eines muss man dir lassen:
Du hast meiner Meinung nach die undifferenzierteste Betrachtung offensichtlicher Mißstände geliefert.
Eine Million Menschen protestieren in Kuba.

Riesenaktion.
Gehen wir mal davon aus sie gehen freiwillig dahin, nicht weil sie sich irgendwie unter Druck gesetzt fühlen...
Wieso gehen sie dahin? Weil sie allesamt davon überzeugt sind das die USA und die EU Faschisten sind, die den Sozialismus der Kubaner mit Hilfe eines Wirtschaftsembargos untergraben wollen?
Oder sind es kleine Lichter, die abhängig von den Informationen sind, die der Staat (wenn wir nicht von einem Regime sprechen wollen) bereit ist, ihnen zu geben?
Ich finde es schön, das du so sicher bist das es Tatsachen sind (Die kubanischen Errungenschaften u.ä.), auch wenn du es nach eigener Aussage nicht nachprüfen kannst...
Allgemein muss ich feststellen, das deine "Argumentation" nicht nur einige Lücken aufweist, sondern ein Flickenteppich aus zusammengeschusterten Propagandaartikeln ist (Und sprich bitte bei "Granma" nicht von einer objektiven Berichterstattung).
Also, wenn du eine diskussionswürdige Meinung vertreten möchtest, beschaff dir wenigstens Informationen, die nicht von so offensichtlich politisch motivierter Stelle kommen.

Tiberius
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So 6. Jul 2003, 22:04 - Beitrag #24

Sozialismus heißt Gerechtigkeit nicht Paradies

Die Wirtschaft in Kuba erlebt umbrüche, es wird von Zucker auf andere Produktion umgestellt.
Wenn natürlich systematisch dafür gesorgt wird, die Industrie auf Kuba mit Embargos und verbalen Angriffen kaputt zu machen, dann kann es in Kuba nicht besser laufen.

Natürlich ist Kuba kein Paradies, aber der Kapitalismus auch nicht (guckt euch mal in manch kapitalistischen Staaten um, da gibts halt ein paar Reiche und dem Rest geht es trotzdem dreckig).

Traitor
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Mo 7. Jul 2003, 15:10 - Beitrag #25

Sie erleben Umbrüche. Seit 50 (oder wieviel es genau waren) Jahren? Bestimmt nicht.
Und der Lebensstandard in unseren kapitalistischen Ländern liegt selbst bei den Armen noch weit über dem in Kuba.

Tiberius
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Mo 7. Jul 2003, 16:29 - Beitrag #26

Afrika-Sozialismus

Der Sozialismus ist einfach noch in der Entstehungsphase, dh. Kuba ist momentan noch nicht so toll von der Lebensqualität, aber es kann und muss noch viel verbesser werden, dann haben wir einen lebenswerten, sozialistischen Staat.
Das Kapital die eine Seite, die andere Seite besteht aus der Armut in Afrika.
Also so schlimm ist dann das sozialistische Kuba nicht.

Traitor
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Mo 7. Jul 2003, 19:08 - Beitrag #27

Kannst du im Kuba der letzten 50 Jahre ernsthafte Fortschritte entdecken? Außer, dass die Regierenden immer mehr Villen haben. Wenn man einen sozialistischen Staat aufbauen will, muss man sich als gescheitert ansehen, wenn nach so langer Zeit noch nichts passiert ist.
Und Afrika zu nehmen, um zu zeigen, wie schlecht der Kapitalismus ist, ist unseriös. Denn hier handelt es sich um Länder, die außerhalb unserer westlichen Gesellschaftsordnung stehen. Sie werden von uns ausgebeutet, ja, aber dort gibt es auch keine Kontrollmechanismen dagegen, so dass die Regierungen wenig dagegen zu tun in der Lage sind. Dort erlebt man dann eben Raubtierkapitalismus, der unfraglich schlecht ist, bei uns aber eben nicht der Fall.

Fritz
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Di 8. Jul 2003, 14:37 - Beitrag #28

@Tiberius:
Schön das du auf mich eingegangen bist.

Wenn nach 50 Jahren Sozialismus der Lebensstandard "noch nicht so toll" ist, erwartest du dann jetzt das ein alternder Castro den "Reformen" einen Schub gibt?
Und deinen undifferenzierten Vorwurf, das gesamte Kapital würde nur durch die Armut in Afrika vorhandensein (ich interpretiere deinen Satz mal so, selber erläuterst du ihn ja nicht) kann ich nur müde belächeln. Armut in Afrika wird zu einem Großteil durch die Korruption lokaler Eliten hervorgerufen (Eine Parallele zu Kuba?).
Deine eigenen Überzeugungen haben wohl auch etwas gelitten, wenn du einen Beitrag damit abschließt das der Sozialismus nicht soooo schlimm ist.

Tiberius
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Di 8. Jul 2003, 21:56 - Beitrag #29

Lokale koruppte Eliten

[ Armut in Afrika wird zu einem Großteil durch die Korruption lokaler Eliten hervorgerufen (Eine Parallele zu Kuba?).

Ähm nur mal so, diese ganzen koruppten Eliten werden bewaffent durch Staaten wie Amerika und der Bundesrepublik Deutschland.
Unterstützt dann durch Frankreich z.B.
Es geht um Diamanten, Gold etc.
Es geht also nicht nur UM EIN PAAR lokale Eliten.

Fritz
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Mi 9. Jul 2003, 18:01 - Beitrag #30

Du verwechselt da (mal wieder) was.
Gehen wir mal von der Grundsituation aus:
In Afrika gibt es arme Staaten mit reichen Bodenschätzen.
Und dann gibt es immer mal wieder böse Männer, die sich paramilitärische (oder falls sie die Macht erhalten haben sollten: militärische) Strukturen aufbauen um damit die Bodenschätze auszuplündern. Das tun sie um mehr Geld zu erhalten, um sich damit evtl. mehr Waffen oder mehr Einfluß zu kaufen.
Das Staaten wie die BRD oder die USA daran schuld sind, das die Milizen bewaffnet sind, das kannst du mir nicht erzählen.
Außerdem: Diese Truppen brauchen keine europäischen oder amerikanischen Waffen. Aus den ehemaligen sozialistischen Paradiesen gibt es noch genügend billige Waffen. Die brauchten die ja auch nur zur Selbstverteidigung.
Und der Großteil der Gewinne aus der Ausbeutung der Ressourcen(zu deutsch: Der Dinge die da halt im Boden sind) landet in den Taschen der Warlords.

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