Hetero ? Bi ? Homo ?

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Thod
Harfner des Erhabenen
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Sa 19. Jul 2003, 13:57 - Beitrag #141

hallo feuerkopf,

herzlichen dank erst mal für das kompliment. :)
auch ich diskutiere gern mit dir, da ich den eindruck habe, in dir einem aufrichtigen menschen gegenüber zu haben, der sich gedanken macht bevor er schreibt, und zugibt, wenn er etwas nicht weiss. dieses talent ist auch sehr selten.

zum thema:
das argument, homosexuelle beziehungen würden dem biologischen sinne des menschen entgegengestellt sein, finde ich auch ethisch absolut daneben. es würde ja die fortpflanzungsfähigkeit des menschen als wichtigste menschliche eigenart voraussetzen, und den menschen insgesamt für sinnlos erklären. ist nämlich die fortpflanzung das einzig wesentliche, dann stellt sich immer noch die frage: warum sollte die gattung überhaupt überleben. was hat sie für einen wert?

da ich durchaus davon ausgehe, dass der mensch an sich einen wert besitzt, muss er also ausserhalb der reinen sexualität liegen. nebenbei, würde die obige argumentation, welche ja nur auf den funktionalen aspekt zurückgreift, jegliche art von ästhetik, bis hin zum fetisch verteufeln. dies wäre aber sicher noch mal ein anderes thema: ich sehe homosexualität sowieso nur als speziellen fetisch an.

bleiben wir am sinn des menschen. wenn man nur menschen gelten lässt, die die menschheit weiter bringen, dann muss das ja nicht einmal nur sexuell gedacht sein. es gibt grosse wissenschaftler und auch künstler mit dieser neigung. wer möchte da behaupten, diese hätten für die menschheit keinen wert?

persönlich bin ich der meinung, jeder soll seine sexualität ausleben, wie er mag, dabei aber darauf achten, dass er sie lebt, und nicht sie ihn. es gibt hier durchaus die tendenz, ähnlich anderem suchtverhalten, sein ganzes leben auf einen fetisch hin auszurichten, oder aber auch die eigene person nur durch die sexualneigung zu definieren. hierin sehe ich auch bei vielen (ich nenn sie mal so) modeschwulen eine gefahr. wenn man fragt, mit wem man es zu tun hat, bekommt man dort beängstingend schnell erklärt, dass jemand schwul ist. ich würde nicht auf die idee kommen, wenn mich jemand fragt, wer ich bin, aussagen über meine sexuellen neigungen zu machen. auf eine oben angedeutete auskunft drängt sich mir schnell die frage auf. "ja, das ist das, wie du deine sexualität lebst, aber wer bist du sonst. was zeichnet dich als menschen aus". hierauf ist die antwort dann schon deutlich schwerer.

gruss,
thod

p.s. ich hab hier vornehmlich von schwulen gesprochen, weil ich dort einige kenne. ob sich lesben auch derart definieren weiss ich nicht. ich kenn keine.

Kati
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Sa 19. Jul 2003, 22:22 - Beitrag #142

Jackass hat wohl nix mehr dazu zu sagen :)
Erstmal möchte ich mich dazu äußern, das Sex angeblich nur zur Fortpflanzung dient und nicht zur Befriedigung. Rein Biologisch gesehen schon,.... aber mal ehrlich, wer schläft den heutzu Tage AUSSCHLIEßLICH nur noch mit seinem Partner um die nächste Generation zu gründen? Ich denke jetzt mal noch einen Schritt weiter: Demnach dürfte es ja keine Verhütungsmittel geben...... ich möchte lieber nicht wissen wie weit verbreitet HIV dann schon wäre ( als ob es nicht so schon schlimm genug ist ). Ich sehe Sex durchaus als einen festen Bestandteil einer liebevollen Beziehung an, und das durchaus auch als nur befriedigenden Teil.
Und dann möchte ich was zu dem "wiederwärtig" sagen: Äääähm was ist daran wiederwärtig wenn zwei Menschen sich ihre Liebe auch körperlich zeigen, ob es nun Gleichgeschlechtlich ist oder die Linde rauscht?

JaY
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Do 31. Jul 2003, 14:02 - Beitrag #143

Ich muß euch mal nen Schwank aus dem Leben von nem Kumpel erzählen:

Er kommt einmal früher von der Arbeit heim Geht ins eheliche Schlafzimmer und was sieht er da? Seine Frau zieht grad ne FSK18-Show mit ner anderen Frau ab. Er geht raus in die Küche und kocht Kaffe für alle 3 und raucht erst mal eine. Ich muß sagen respekt wie er sich verhalten hat ich glaube ich wäre durchgedreht.

Padreic
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Do 31. Jul 2003, 14:22 - Beitrag #144

Ohne die Psychologie der betreffenden Person genauer zu kennen, kann man natürlich schlecht über die Situation urteilen, aber ich denke, es wäre besser gewesen, hätte er sich aufgeregt, oder er ist wirklich ein sehr ruhiger Typ. Ich denke, bei so ziemlich jedem Menschen würde in einem solchen Moment ein immense Wut entstehen, und gerade, dass er rausgeht, um Kaffee zu kochen und eine zu rauchen, deutet IMHO doch sehr darauf hin, dass er versucht, die Wut irgendwie herunterzuschlucken. Und wenn sich eine solche Wut aufstaut, kann das recht gefährlich werden, sowohl für ihn selber als auch für seine Mitmenschen, wenn er mal "explodiert".
Bei dem ganzen sehe ich eigentlich gar nicht mal als das essentiellste an, dass die Frau mit einer anderen Frau zusammen war, sondern eher, dass sie überhaupt mit einer anderen Person auf diese Weise zusammen war.

Padreic

JaY
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Do 31. Jul 2003, 15:06 - Beitrag #145

So hab ich es noch nicht gesehen. Aber nur so am rande er ist im allgemeinen ein sehr ruhiger Typ.

Feuerkopf
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Fr 1. Aug 2003, 00:09 - Beitrag #146

Meine unmaßgebliche Ferndiagnose:
Dein ruhiger Kumpel unterschätzt die Qualität einer lesbischen Beziehung.:s126:

the_quest
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Fr 1. Aug 2003, 08:49 - Beitrag #147

@ jay

glaube aber das hier auch der faktor "die neigungen seiner frau waren ihm bewusst" eine rolle spielt... war doch so oder???
Ich meine sie hat es bloß vorher nicht ausgelebt und vielleicht war er auch irgendwo froh das sie sich endlich entschieden hat.
Auch wenn es in innerlich sehr verletzt hat...

@ thod, evie

kommt mir das nur so vor oder führt ihr hier seitenlange diskussionen über die diskussion an sich???
:s143:
Da bekommt man/fra ja schon vom lesen kopfweh...
nix gegen euch... ;)

KleXX
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Fr 1. Aug 2003, 09:18 - Beitrag #148

Original geschrieben von Jackass1988
ja ey das ist doch irgendwie logisch es ist biologisch so vorgesehen oder können schwule/lesben kinder bekommen??? ne also ist es logisch das es normal ist und wenn alle schwul oder lesbisch wären würde es di menschheit nicht mehr lange geben


Wenn die Natur nicht vorgesehen hätte, das es anderstartige sexuelle Ausrichtungen gibt als Hetero, hätte sie uns die sexuelle Neigung fest einprogrammiert, ist aber nicht so, sie entwickelt sich erst im Laufe der Kindheit, also kann Homosexualität nicht gegen die Natur und damit nicht abnormal sein, die Vielfalt macht das Leben aus, wir sind die einzigen die sie mit unseren Moralvorstellungen einschränkt.

the_quest
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Fr 1. Aug 2003, 10:13 - Beitrag #149

finde schon das die natur uns vom grundauf fest einprogrammiert hat männlich -> weiblich / weiblich -> männlich und das es erst durch unseren modernen Lebensstandart zu dieser Abart gekommen ist...

nicht falsch verstehen... habe sehr gute lesbische und auch schwule freunde, aktzeptiere auch ihre stellungnahme zum thema sexualität und rede/informiere mich auch oft und gern über solche sache... sage selbst aber ne danke, da für mich allein der körper der frau erotisch ist... Es wurde festgestellt das mit zunehmender intelligenz auch der hang zu homosexualität größer wird (frag mich nicht wo ich das gelesen hab), also abhängig von Zeitrechnung und bildungsstand der jeweiligen volkgruppen...

Und schaden kann es unserer guten alten erde auch nicht...
homo-paare sollen ruhig heiraten und kinder adoptieren dürfen... es gibt soviel kids die in heimen wohnen und die keiner will...
und außerdem haben wir sowieso ne überbevölkerung und steigende arbeitlosigkeit... (passt vielleicht nicht ganz zum thema)

JaY
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Fr 1. Aug 2003, 10:37 - Beitrag #150

@ Feuerkopf:

Ich glaube er ist mit der Situation nicht ganz so glücklich gewesen weiß es sicherlich auch zu schätzen und vorallem er akzeptiert es. Und lässt sie gehen damit sie sich verwirklichen kann. Was würdest du sazu sagen wenn dein Freund aufeinmal schwul wird/ist?

@ The_Quest:

Bis zum Showdown hat er nichts von der Neigung seiner Frau gewusst sie aber von ihren.

the_quest
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Fr 1. Aug 2003, 10:48 - Beitrag #151

ok das hab ich dann falsch verstanden...

(edit: bin zu faul neu zu posten @jay -->) ja,ja...

JaY
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Fr 1. Aug 2003, 11:08 - Beitrag #152

Weißt ja sehen und verstehen!

Aktives zuhören, Aktiv!

JaY
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Mi 6. Aug 2003, 12:02 - Beitrag #153

Ich weiß der Headliner ist schon ne woche her aber was sagt ihr dazu das der Papst oder die gesamte Katholische Kirche gegen homosexuelle Beziehungen bzw. Hochzeiten ist!

Ich persönlich finde es unhaltbar da in der Bibel steht das alle Menschen Gleich sind!

Thod
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Mi 6. Aug 2003, 12:50 - Beitrag #154

ich denke, der papst tut gut daran, und hat auch keine andere wahl.

gruss,
thod

JaY
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Mi 6. Aug 2003, 12:56 - Beitrag #155

@ Thod:

Wieso, washalb, warum?

Du kannst doch nicht einfach irgendetwas behaupten ohne irgendein Argument!

Wieso, die Kirch hat shon öfters ihre Meinmung geändert. Z.B. Galileo er wurde ende der 70er Rehabilitiert und im gleichen zug hat die Kirche auch angenommen/ zugegeben das die Erde eine Kugel ist und Keine Scheibe!

Thod
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Mi 6. Aug 2003, 13:06 - Beitrag #156

klar gibt es dafür argumente. ich weiss nur nicht, ob die hier topic sind.
was deine kirchenbehauptungen angeht, sind sie gewiss off topic (und zusätzlich wohl auch nicht haltbar ;) )

aber um ein argument zu bringen:
die kirche hat ein sakramentales eheverständnis. ehe ist genau definiert. zwischen der staatlichen und kirchlichen institution ehe gibt es starke verbindungen, weshalb die kirche durchaus daran interessiert ist, ein auseinanderdriften zu verhindern. dies gehört aber nicht hier her.
was hier her gehört ist aber vielleicht, dass zur kirchlichen ehedefinition nicht einzig das versprechen zweier zusammen leben zu wollen gehört, sondern einiges mehr.
sakramente sind in der kirche die wesentlichsten glaubensvollzüge. sie werden an eckpunkten menschlichen daseins gespendet, wie tod, geburt, und auch familiengründung. zur kirchlichen familie, welche aus der ehe erwächst gehört der wunsch, in dieser gemeinschaft nachkommen zeugen und grossziehen zu wollen. diese kirchliche auffassung ist durchaus biblisch, und hindert daran, eheähnliche gemeinschaften, ob homo oder hetero, die nicht in gleicher weise auf familiengründung angelegt sind, ehe zu nennen.

gruss,
thod

the_quest
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Mi 6. Aug 2003, 14:03 - Beitrag #157

Gute zusammenfassung..

Ich glaub besser hätte das unser Pfarrer auch nicht hin gebracht...
:s1:

JaY
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Mi 6. Aug 2003, 22:18 - Beitrag #158

Dein Argument ist gut und doch entkräftet die Kriche Ablehnungshaltung schon mit ihrem heiligen Buch der Bibel mit dem einfachen Satz, Vor Gott sind alle Menschen gleich! also egal ob Mann, Frau, egal ob arm ob reich egal ob gesund oder krank und dann auch egal obHomo-, Hetro- oder sogar Transsexuell oder Nicht? Außerdem Können Paare die keine Kinder Zeugen können ja eines Adoptieren wenn der Staat sie lässt oder nicht das ist doch dann ein viel Christlicheres Werk als selbst eines zu zeugen oder nicht?

Seeker
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Do 7. Aug 2003, 06:51 - Beitrag #159

Sieht so aus, als wäre ein Diskussionsthread zum Thema "Die Bibel und das daraus entstandene Verhalten" angebracht. :)

Nein, im Ernst. Ihr habts ja schon bemerkt: die letzten paar Beiträge wären wohl einen eigenen Thread wert. Würde mich freuen, wenn den jemand eröffnen könnte. Danke.

Alle anderen, die sich noch nicht zu Hetero? Bi? Homo? geäußert haben, können das natürlich noch tun!

Gruss,
Seeker

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Mo 8. Sep 2003, 11:07 - Beitrag #160

Öhm...

Also verzeiht, aber ich hab mir mal gespart ALLES in diesem Thread zu lesen... war dann doch ein bisschen viel...

Ich kann nur eins sagen: Ich bevorzuge in der Liebe kein Geschlecht, sondern einen Menschen, d.h. ich liebe keine Geschlechter, sondern Menschen. Ich bin bi. Davor war ich schwul, davor hetero, mal sehen, was als nächstes kommt... Da ich imho solo bin, steht alles offen.

Mousy Dark

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