Na gut, noch ein verrätselter Buchtitel:
Der Bürger einer Weltmacht, von Großmäuligkeit befreit.
Fargo, der langsam fürchtet, Rattes Kind kommt früher zur Welt als die Lösung...
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Mi 13. Aug 2003, 00:31 - Beitrag #761 |
Na gut, noch ein verrätselter Buchtitel:
Der Bürger einer Weltmacht, von Großmäuligkeit befreit. Fargo, der langsam fürchtet, Rattes Kind kommt früher zur Welt als die Lösung... |
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Mi 13. Aug 2003, 07:40 - Beitrag #762 |
... dieser Befürchtung schließe ich mich an ... ich bin ideenlos. Ich hab gegoogelt und trotzdem nichts gefunden. Wahrscheinlich bin ich zu vernagelt. Hesse kann es nicht gewesen sein, er schrieb ja auf deutsch. Ich gebs auf ... sorry, Fargo.
Vielleicht weiß die Ratte weiter ... oder Feuerkopf ... |
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Mi 13. Aug 2003, 08:34 - Beitrag #763 |
..oder wir gehen jetzt einfach mal die Farbtafel durch....
![]() Fargo |
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Mi 13. Aug 2003, 09:12 - Beitrag #764 |
Klingt nach Hemingway...
"Wem die Stunde schlägt" |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 13. Aug 2003, 09:40 - Beitrag #765 |
Niemand liest meine Tipps.
![]() Hemingway war zwar ein großer Reisender, Feuerkopf. Aber Hemingway und Farbe? Hemingway und katholische Sündenqualen? Dank Deines Buchvorschlags sind wir immerhin schon mal ein Wort weit in folgendes Titelrätsel vorgedrungen: >Eine Dingsda hat geschlagen, und zwar die von professionellen Spaßmachern...< Und ich hielt das für eines der leichtesten Rätsel je... Schon wegen der Brettspielschote. ![]() Fargo |
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Mi 13. Aug 2003, 09:44 - Beitrag #766 |
So, Muttern hat gegoogelt. Geb ich zu.
Graham Greene. "Die Stunde der Komödianten". Fargo, Schatz, nimm es nicht persönlich, dass es so lange dauerte. Dat kommt allet vonne Hitze. Ährlich. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Mi 13. Aug 2003, 10:10 - Beitrag #767 |
![]() Sagt mal, lest Ihr den echt nicht? Graham Greene (1904-1991), der Mann, der zum katholischen Glauben übergetreten war und rasante Politthriller mit Himmel-Hölle-Verdammnis-Qualen durchsetzt hat? Hoffentlich bringe ich jetzt noch alle Zwischentipps zusammen. Also, das ursprünglich gesuchte Buch war "Unser Mann in Havanna". Darin spielt der Held, ein Staubsaugervertreter, der in Geheimdienstränke verstrickt wird, eine verzweifelte Damepartie gegen einen Polizisten. Die Winzflaschen Alkoholika, die man in Minibars findet, dienen als Spielsteine. Wer einen schlägt, muss ihn austrinken. Gegen Ende seines Lebens hat Graham Greene in Nizza gelebt. Den dortigen Polit-Gangster-Filz hat er 1982 in "J'Accuse" angeprangert. Das Buch >Der Bürger einer Weltmacht, von Großmäuligkeit befreit< heißt richtig "The Quiet American - Der stille Amerikaner", und die Verfilmung von Philip Noyce mit Michale Caine in der Hauptrolle ist ganz vorzüglich. Sie eiert noch durch ein paar deutsche Kinos, war mit nicht einmal 156 000 Besuchern in 10 Wochen aber leider ein Flop. Verfilmt ist alles mögliche von ihm, "Brighton Rock" etwa, "The End Of The Affair", "The Heart Of The Matter", "The Human Factor". Der populärste Film nach Greene basiert auf einem Originalskript (der Mann war immerhin mal, wenn auch ungern, professioneller Filmkritiker), das er erst nach dem Kinoerfolg als Kurzroman veröffentlicht hat: "The Third Man - Der dritte Mann". Wer noch nichts von Greene kennt, hat viele interessante Stunden vor sich... ![]() Fargo |
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Mi 13. Aug 2003, 10:13 - Beitrag #768 |
Oh Mann ... ich hab Deine Tips gelesen, aber nix gefunden ...
"Der dritte Mann" sagt mir Dank Ratte auch was! Aber ich bin einfach nicht drauf gekommen. Merci für die ausführliche Auflösung. ![]() Weiter, Feuerkopf! |
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Mi 13. Aug 2003, 10:19 - Beitrag #769 |
Ich will jetzt rasch einen Schwur hören, dass Ihr in den kommenden schlaflosen Nächten, in denen Ihr einen nach sofortigem Rückkehrrecht in den Mutterleib brüllenden StuRat Little durch die steinofenheiße Wohnung tragt, mindestens "Der stille Amerikaner" und "Unser Mann in Havanna" lest!
![]() Fargo |
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Do 14. Aug 2003, 00:50 - Beitrag #770 |
Ihr Süßen, bitte nehmt bis Samstagabend ohne mich vorlieb. Deshalb stelle ich auch kein neues Rätsel.
Bis dahin!:s11: |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Do 14. Aug 2003, 06:56 - Beitrag #771 |
Hm...
"Der dritte Mann" und "Unser Mann in Havanna" steht tatsächlich bei meinen Eltern im Regal. Ersteren hab ich auch gelesen und Seeker und ich haben uns auch den Film schonmal "angetan". Aber ansonsten muß ich leider passen. Neues Rätsel stelle ich jetzt auch keins, mir ist grad nicht der Kopf danach... |
Was gut ist, kommt wieder!
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Do 14. Aug 2003, 14:42 - Beitrag #772 |
Ach, Ratte, das klingt ja beinahe, als habe Dir "Der dritte Mann" gar nicht gefallen?
(Hoffentlich ist das dann nicht erblich. ![]() Vermutlich holperst Du gerade mit dem Fahrrad die Treppe aus dem 3.Stock immer wieder kellerwärts, um Rattodemus endlich ans Tageslicht zu locken. Damit bist Du von Rätselpflichten natürlich entbunden, wenn auch noch nicht unbedingt vom Kinde. Und Seeker wird das Rad als Papa Sisyphos wohl immer wieder von Neuem hochschieben müssen. Der fällt also auch aus. Dann liefere ich gleich noch eine Steinkohlenuss. Gesucht wird ein deutscher Autor. Einer, der wie viele seiner Generation in Hitlers Armee am Zweiten Weltkrieg teilnehmen musste. Der aber etwas getan hat was viele seiner Kameraden nicht gewagt haben, die künftigen Künstler so wenig wie die künftigen Stammtischler. Er ist desertiert. Und er hat ein Buch über diesen Akt der Verweigerung geschrieben. Fargo |
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Do 14. Aug 2003, 15:48 - Beitrag #773 |
HAH!
1. Mag Ratte den "Dritten Mann" und ich ebenfalls! (wie geschrieben, sie war nicht gut drauf - wäre ich auch nicht, wenn ich nur zwei Stunden geschlafen hätte) 2. Denke ich des Rätsels Lösung zu kennen: Wolfgang Borchert? Gruss, Seeker |
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Do 14. Aug 2003, 16:19 - Beitrag #774 |
Wunderbar, dass Ihr Greene doch mögt. Dann kann ich ja weiter quengeln, dass Ihr mehr von ihm lesen solltet.
Zum Rätsel: nein, Wolfgang Borchert hatte ich nicht gemeint. Der war tatsächlich an der Ostfront mal vor einem Militärgericht wegen Selbstverstümmelung angeklagt. Er soll sich selbst eine Schussverletzung an der Hand beigebracht haben. Von diesem Vorwurf wurde er allerdings freigesprochen. Er wurde aber mehrfach anderer 'Delikte' wegen zu Haft und Frontbewährung, also Himmelfahrtskommandos, verurteilt. Unter anderem, weil er Goebbels böse parodiert hatte. Die Prozesse hatte er Denunziationen durch 'Kameraden' zu verdanken. Borchert hat die Militärhaft und die Himmelfahrtskommandos überlebt, aber seine Gesundheit dabei ruiniert. Gegen Kriegsende ist seine Einheit im Westen eingesetzt worden - dort hat sie dann geschlossen und kampflos vor den anrückenden Franzosen kapituliert. Vermutlich war Dir das in Erinnerung, Seeker. Der Autor, den ich meine, hat sich aber alleine von seiner Truppe abgeseilt. Und die Überlegung, ob man in so einer Situation einen oder mehrere Kameraden ins Vertrauen ziehen und zum Mitmachen auffordern kann oder nicht, macht einen Teil des gesuchten Buches aus. Fargo |
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Do 14. Aug 2003, 16:37 - Beitrag #775 |
Hm ... "Im Westen nichts Neues"? (von Erich Maria Remarque?)
Das ist jetzt wirklich wild geraten, denn es ist das einzige Buch, daß ich mit dem 2. Weltkrieg in Erinnerung bringe. Ich habs mal zu Schulzeiten gelesen, aber an den Inhalt kann ich mich nicht mehr erinnern. [Edit]: Weiter so mit den Hintergründen! Das macht es wirklich interessanter. Nun muß ich nur noch bei meinen Rätseln ebenfalls Infos streuen! ![]() Dann geistert noch ein "Soweit die Füße tragen" durch meinen Kopf, aber das hat ja nichts mit Desertation, sondern mit Flucht aus dem Gefangenlager zu tun ... Du siehst einen ratlosen ![]() Gruss! |
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Do 14. Aug 2003, 17:49 - Beitrag #776 |
Du provozierst mich nicht nur zu einem Nein, sondern zu weiteren Hintergründen, Seeker.
![]() Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" ist einer der großen Romane, die aus dem Ersten Weltkrieg hervorgingen. Die Nazis haben dieses Werk später verbannt. Josef Martin Bauers "So weit die Füße tragen" war einer der großen Verkaufsschlager der Nachkriegszeit. Gier flüchtet eind eustcher Sodlat aus einem russichen Straflager am äußersten Zipfel Sibiriens und schlägt sich quer durch den Kontinent nach Hause durch. Mit Wolfgang Borcherts hat das insofern zu tun, als Borchert bald nach der gefangennahme durch die Franzosen stiften ging und sich ebenfalls als flüchtiger Kriegsgefangener, eigentlich schon todkrank, unter vielen Strapazen nach Hause durchgemogelt hat. Im November 1947 ist er dann gestorben. Der gesuchte Autor hat, um ihn jetzt mal mit Borcherts Schicksal zu verknüpfen, lange nachdem er den Bericht über seine persönliche Fahnenflucht vorgelegt hatte, einen Roman geschrieben, der die Kapitulation einer kompletten deutschen Einheit zum Thema hat. Beziehungsweise, der durchspielt, wie das wohl gewesen sein mag, wenn einem deutschen Offizier in den Kopf kam, dass es vielleicht das Vernünftigste sein könnte, sich dem Feind zu ergeben. Wie stellt man so etwas praktisch an? Über welche Schatten militärischer Erziehung muss man springen? Welche äußeren Widerstände gibt es zu überwinden? Wem kann man vertrauen? Wie stark ist für einen Konservativen das Gefühl, etwas ganz und gar Ehrloses zu tun, auch wenn er an die Kriegsziele längst nicht mehr glaubt? Der Roman, der diese Fragen behandelt, ist nach einem Ort benannt. Dies war wieder mal ein Webkolleg von Doktor Fargo ![]() |
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So 17. Aug 2003, 10:55 - Beitrag #777 |
Fargo,
ich habe den Namen "Hans Helmut Kirst" im Kopf. Lohnt sich weiteres Suchen? |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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So 17. Aug 2003, 12:24 - Beitrag #778 |
Tja, Feuerkopf, ich muss zugeben, dass ich Kirst nie gelesen habe und nur einige Verfilmungen kenne. Ob in einem seiner Bücher ein deutscher Kommandeur kapitulieren will, vermag ich also nicht zu sagen. Auch nicht, ob Kirst selbst einmal Deserteur war und darüber geschrieben hat.
Vermutlich aber eher nicht, sonst wäre das in den vielen Diskussionen und Erörterungen zum Werk des von mir Gemeinten irgendwo und wann mal erwähnt und ein Vergleich der Bücher angestellt worden. Ja, Weitersuchen lohnt auf jeden Fall. Eventuell entdeckst Du einen interessanten Autor, den Du bisher vernachlässigt hast. ![]() Übrigens hat das zuerst gesuchte Buch, das vom Desertieren, was mit Obst zu tun. Fargo |
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So 17. Aug 2003, 18:00 - Beitrag #779 |
Fargo,
dann empfehle ich Dir mal ein Buch. Mir hat von Kirst am besten "Fabrik der Offiziere" gefallen. Die "O8/15"-Trilogie ist auch nicht übel. Und was den gesuchten Autor angeht, so werde ich weitersuchen. ![]() Bingo! Ich habe meinen Mann gefragt, seines Zeichens Deutschlehrer. ![]() Gesucht wurde Alfred Andersch "Die Kirschen der Freiheit". |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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So 17. Aug 2003, 19:27 - Beitrag #780 |
Aha, den Joker eingesetzt...
![]() Ja, Alfred Andersch war's der 1952 in "Kirschen der Freiheit" von seiner Fahnenflucht erzählt hat. Und später, 1974, in "Winterspelt" vom Nachdenken eines Offiziers, seine Einheit kampflos den Amerikanern auszuliefern. Andersch war einer der Helden meiner Jugend, dessen Bildchen ich statt der üblichen Popstars aufgehängt hatte. Damals hätte man vielleicht erzieherisch noch entschlossen eingreifen können... Aber ich war ja mehr oder weniger Schlüsselkind. So bin ich denn zum Leser verschrumpelt. ![]() Fargo |
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