Die Stadt stand in Flammen!
Weiter im Text, Jungs!
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So 29. Jun 2003, 21:30 - Beitrag #21 |
Die Stadt stand in Flammen!
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Mo 30. Jun 2003, 19:33 - Beitrag #22 |
Dann will ich mal die nicht unerhebliche Pause beenden...
Bei den Göttern, was ist hier los? Flammen, überall waren Flammen zu sehen, bald würde auch das Haus, in dem er war, brennen. Er musste fliehen. Aber das, was er am Leib trug, würde auch nur schlecht genügen, um durchzukommen und deshalb sah er sich nach etwas Essbarem um und fand tatsächlich ein Brot und ein wenig Käse, was er beides einsteckte. Er wollte gerade aus der Tür treten, als sein Blick auf die Landkarte fiel. Trotz seiner schmerzenden Brust reckte er sich danach und nahm sie ab. Zu seiner Verblüffung fand er dahinter ein kleines Fach, in dem zwei Schriftrollen, drei Goldmünzen und ein Schlüssel lagen. Als er sich wieder gefasst hatte, steckte er das alles, froh ein wenig Geld zu haben, ein. Plötzlich hörte er klirrende Waffen und als er die angstvoll die Tür öffnete und draußen blickte, sah er Bewaffnete, die sich erbittert bekämpfen. Er schloss die Tür schnell wieder. Der Schrecken wurde immer größer. Er vergaß alle wiedergekehrten Schmerzen und sah sich nach einem anderen Ausgang um. Es war auf der anderen Seite des Raumes ein kleines vernageltes Fenster zu sehen. Palidorno stieg auf einen Stuhl und mit der Kraft der Furcht riss er die Nägel aus den Brettern und machte das Fenster frei. Er quetschte sich durch das Fenster und sprang in einen Innenhof. Kurz kehrten die Schmerzen mit unglaublicher Heftigkeit zurück, doch er zwang sich, sie zu vergessen. Er sah ein Tor und rannte darauf zu. Es brannte, doch davon ließ er sich nicht mehr schrecken. Halb des Wahnsinns rannte er in der Hoffnung mit dem Tor den Schrecken hinter sich zu lassen hindurch und achtete nicht auf die schreckliche Hitze. Seine Kleidung fing wie durch ein Wunder kein Feuer, doch der Rest seiner Hoffnungen wurde enttäuscht. Bewaffnete stürmten in dem Moment, wo er aus dem Tor rannte, die Straße. Er hatte nur eine Gelegenheit, er musste schneller rennen als sie. Und das tat er auch, trotz seines zerschundenen Körpers und ohne an das Wie oder Wohin zu denken. "Verdammt, Palidorno!", hörte Palidorno es plötzlich Schreien und stolperte über seine eigenen Füße und viel auf den Boden. Er wurde heftig an den Schultern hochgezogen und sah Tarans Gesicht "Hast du die Karte mitgenommen?" "Ja, Taran. Und die anderen Sachen." "Wundervoll. Aber jetzt müssen wir rennen wie wir noch nie zuvor gerannt sind." Padreic |
Eine profunde Wahrheit ist eine solche, deren Gegenteil ebenfalls wahr ist.
"Dass es ein Vergessen gibt, ist noch nicht bewiesen; was wir wissen, ist allein, dass die Wiedererinnerung nicht in unserer Macht steht." (Friedrich Nietzsche) |
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Do 21. Aug 2003, 13:23 - Beitrag #23 |
Taran packte Palidornos Hand und schleifte ihn förmlich hinter sich her. Da Palidorno wegen seiner Verletzug logischerweise zu keinen sportlichen Höchstleistungen fähig war, war er dankbar jedoch gleichzeitig erstaunt,
dass Taran, dem er solche Gewandheit eigentlich nicht zu getraut hätte, doch so gut zu Fuß war. Während sie sich zwischen panisch umherirrenden Menschen, zusammengefallenen,brennenden Häuserruinen und verzweifelten Helfern hindurchdrängten, versuchte Palidorno so gut es ging, seine Schätze -und seine Verletzung- vor den Ellenbogen-Stößen zu schützen. Nach einigen Häuserblocks fühlte Palidorno die Schwäche durch seine Knie schleichen, wie Pudding zog die Erschöpfung von den Knöcheln durch die Beine. Er stürzte, rappelte sich dank Taran jedoch schnell wieder auf, und lief mit ihm weiter... Einige Schritte nur, bis er bemerkte, dass er etwas verloren hatte... -Die Landkarte! "Taran! Die Landkarte! Ich hab' sie verloren!" , schrie er unbeholfen und hysterisch. Tarans Blick verriet, dass er ihn am Liebsten zurückgeschickt hätte, sie zu holen, jedoch wollte er keinen so barbarischen Eindruck machen und ihn ----?? Palidorno konnte nicht zulassen, dass Taran's Eigentum, das ihm offenbar ziemlich wichtig war, mit der Stadt verbrannte, entriss sich dessen Hand und lief zurück zu der Stelle, an der er gestürzt war. Er musste gegen den Strom laufen, dutzende von Schultern, Armen und Ellenbögen, die ihn trafen. Jedoch war jeglicher Schmerz zweitrangig - sein Blick huschte suchend über den Boden. Plötzlich entdeckte er zwischen unzähligen Füßen eine Pergamentrolle und stürzte regelrecht darauf zu... Er stieß eine zierliche Person beiseite, die anscheinend auch gerade auf diese Rolle aufmerksam wurde... Dabei fielen dieser Person widerum Besitztümer vom Arm. Als Palidorno die Landkarte aufgehoben und sicher in seinem langärmligen Hemd verstaut hatte, drehte er sich um, um zu sehen,wen er da gerade amgerempelt hatte. Das Mädchen sammelte gerade ihre Sachen auf, wobei Palidorno ihr dann schließlich half, er bückte sich um einen goldenen Kerzenständer aufzuheben Das arme Kind war ganz allein auf sich gestellt, in solch einer Situation musste er doch helfen... Als sie sich gerade aufrichtete, hielt er ihr den Kerzenständer entgegen, sie ergriff ihn und ließ sich dann dazu herab, ihn verächtlich anzusehen. Doch dieses Gesicht! Palidorno kannte es nur zu gut... Ohne Tränennässe und Hilfeschreien auf den Lippen, war dieses unschuldige Gesicht von sanfter Blässe ein Anblick, wie man ihn ewig für sich allein behalten wollte. Ein Mädchen, das zur Frau heranwuchs und unnahbar hübsch und trotzdem intelligent schien. Wahrscheinlich war sie kaum älter als 16 oder 17... Sie wiederum konnte den sonnengebräunten Mann, dessen muskulöser Körper auf viel physische Arbeit schließen ließ (wobei seine Schultern nicht sonderlich breit waren ) und dessen Augen eine gewisse Naivität und Hilfsbereitschaft ausstrahlten als ihren Retter wiedererkennen. Schließlich hat sie sich im Laufe ihres hürdenreichen Lebens als Räuberin und Taschendiebin einige Eigenschaften angeeignet. Dazu gehörte auch ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Nicht nur für Gesichter und Menschen... Vor Schreck und Erstaunen schien sie den Mund nicht mehr schließen zu können. -Der Mann, von dem sie sich gefragt hatte, ob sie ihm jemals ihren Dank aussprechen könne, stand nun vor ihr... (Okay, er hatte ihr die anscheinend sehr wertvolle Pergamentrolle vor der Nase westibitzt, aber sie hatte ja immerhin noch einen Sack voller Plündergüter...) Der Moment des Wiedererkennens wurde jedoch schnell von den an den beiden vorbeiströmenden Menschen unterbrochen. Nach einigen rauen Remplern packte sie ihn an der Hand und rannte, mit einem Sack voller schwerer Gegenstände und dem Kerzenständer in der anderen Hand, mit dem Strom der Masse. Die Hitze der immer weiter nahenden Flammen brachten nicht nur Palidorno und die von ihm Gerettete zum Schwitzen... Der Schweiß hunderter angsterfüllter Menschen ergab zusammen mit dem Geruch eines Flammenmeers eine Note, die nur eins aussagte: LAUF! |
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Sa 23. Aug 2003, 23:58 - Beitrag #24 |
okay, mach ich halt weiter...
Ihr fiel es um einiges leichter, sich zwischen der Menschen- menge hindurch zu stehlen. Geschickt wand sich ihr Körper zwischen Hidnernissen hindurch, flink wie ein Hase schlug sie Haken um so schnell wie möglich voranzukommen. Im Fortlaufen war sie wohl schon gut erprobt... Bald waren sie an einem riesigen Marktplatz angekommen, in dem sich der Menschenwald lichtete und aus dessen prunk- vollen Brunnen Unmengen Wasser mit Eimern zum Löschen geschöpft wurde. Stellenweise violett gepflastert und mit aufwändig gestalteten Steinstatuen die aus dem Springbrunnen in die Luft ragten, war der Platz viel zu idyllisch, als dass sich um ihn täglich Tragödien, Morde und Überfälle häufen könnten. Geschweige denn eines Stadtbrandes mit Tausenden von Opfern... Hier blieb Palidorno abrupt stehen. Das Mädchen am Ende seines Armes wollte weiter gehen, und drehte sich verwirrt zu ihm um, als er nach einem starken Ziehen nicht folgte. Er blickte sie fragend an, und ihr schien ein Licht aufzugehen. "Ah, khem 'er Silla!" , sagte sie mich einer ausschweifenden Gestik. "Huh?? " "Khem 'er Silla Mihnima." ,wiederholte sie und deutete auf sich. Palidorno begriff, dass sie sich einer fremden Sprache bediente und fragte sie sogleich, ob sie seine Sprache nicht beherrsche. "Ach, so, sag's doch gleich! Ich heiße Silla Mihnima. Und du?" "Nenn' mich einfach Palidorno!" sagte er bevor er sich suchend umsah. Doch sie ergriff seine Hand, umschloss sie mit ihren und bedankte sich für sein mutiges Einschreiten, an das er sich nur zu gut erinnern konnte. "Äh... nichts für ungut, war ja... keine Ursache." "Dir ist klar, dass ich in deiner Schuld stehe!?" Palidorno wurde das Gerede lästig, da er noch die Ansgt vor dem Feuer in seinen Knochen trug. "Dann kannst du mir gleich mal helfen, Taran zu finden und hier weg zu kommen!" Sie dachte kurz nach:"Taran..? -Der Buchhalter?" und sah sich um. Da isser doch!" Und zeigte auf den Brunnen, der das Zentrum des Marktplatzes ausmachte. Auf den nackten, tanzenden, steinernen Engeln und Pferden stand ein Herr, der wohl auf die Vierzig zuging, edel gekleidet war und Ausschau zu halten schien. Der Suchende war eindeutig Taran. "Taran! -Taran!!!!!" schrie Palidorno, packte Silla am Arm und hastete zum Brunnen. Schließlich trafen sich unter dem Brunnen drei sehr unterschiedliche Menschen: Ein wohlhabender, dennoch alleinstehender Buchhalter, in den besten Jahren , der ein Herz aus Gold unter seiner teuren Weste trug. Ein Holzfällersohn, naiv und unerfahren das Abenteuer suchend. Schockiert von der Härte und Kälte des Lebens außerhalb seines Dorfes, und dennoch fasziniert von allen mystischen Geheimnissen, die er noch zu lüften dürstete. Eine kleine Taschendiebin, die sicher zu hoher Bildung qualifiziert gewesen wäre, jedoch durch einen erschütternden Einschnitt in ihrem Leben alleine auf sich gestellt ein Leben auf der Straße führen musste. Trotz ihrer miserablen Lage hatte sie sich irgendwie durchgeschlagen und hoffte, durch diese zwei Männer einen Neuanfang, eine Chance, alles zu Verändern, zu bekommen. |
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