Das 'kleine Einmaleins' für den Schweiz-Besucher

Wenn Ihr ein paar gute Witze kennt oder etwas Lustiges in den Weiten außerhalb der Matrix gefunden habt, könnt Ihr es hier posten - keine Zählung der Beiträge.
RoliW
Advanced Member
Advanced Member

 
Beiträge: 381
Registriert: 31.10.2001
Mo 19. Aug 2002, 13:17 - Beitrag #1

Das 'kleine Einmaleins' für den Schweiz-Besucher

Schweiz-Tipps
Das 'kleine Einmaleins' für den Schweiz-Besucher
Allgemeines


Die Schweizer bringen unter ein 'Sennechäppli', was normale Menschen nicht einmal unter einen Sombrero brächten.
Das wesentliche Merkmal des Kantons Aargau ist es, dass er zwischen Zürich, Basel und Bern liegt.
Wenn die Welt untergeht heißt das noch lange nicht, dass das die Schweiz auch betrifft.
''Unser Notenpapier hat einen unnachahmlichen Klang.'' Urs W. Bircher, stellvertretender Direktor der Schweizerischen Nationalbank
Der Steuersatz liegt in der Schweiz zwischen 2.87 und 16.64 % des Jahreseinkommens, abhängig von der Gemeinde resp. des Kantons, in dem man wohnt; Für den Schweizer läge der akzeptable Steuersatz jedoch nahe null Prozent.
Ironie wird im Zweifelsfalle eher nicht verstanden.

Sprache

Der 'Deutschschweizer Dialekt' als Ganzes ist mit dem Hochdeutschen etwa so eng verwandt wie ostfriesisches Platt mit der niederbayerischen Mundart.
Die Pflicht, sich im Auto anzuschnallen, heißt Gurtenobligatorium.
Die Ständerlampe ist eine Stehlampe und keine Genitalbeleuchtung.
Wenn Sie die Schweiz besuchen: Bitte sagen Sie zum 'Gipfeli' (Hörnchen, Croissant) nicht 'Kipfelchen'. Ein Franken ist kein Fränkli, ein Hund kein Hundeli (wenn schon, dann Hündli), und ein Tram (Straßenbahn) kein Trämli (außer in Basel, dort ist es ein 'Drämmli'). Sie erheitern damit nämlich keinen Schweizer, sondern machen sich selber nur lächerlich.
Lassen Sie bleiben, was Sie zu beherrschen glauben, in Schweizer Ohren aber im allgemeinen übel klingt: Grützi, grüüzi oder grüzzi! Bleiben Sie bei 'Guten Tag', bis Ihnen jemand für Ihr Grüäzi die Prüfung abgenommen hat. Oder wenden Sie den Verschlucktrick an und sagen Sie ~-zi. Das machen auch viele Schweizer so.
Ein Harass ist kein Schäferhund, sondern eine Getränkekiste. Wenn von einem Mödeli Anke die Rede ist, so ist kein Mädchen namens Anke gemeint, sondern ein Stück Butter. Und wer Sie fragt, ob Sie ein Zältli möchten, der will Ihnen keine kleine Campingausrüstung aufschwätzen, sondern ein Bonbon anbieten. Chriesi sind keine Krisen, sonder Kirschen (wobei ein Herzchriesi im Slang für einen Herzinfarkt gebraucht wird).

Bluffen

Bestellen Sie in einer Kneipe (Schpunte, Beiz, Chnelle) ein Tschumpeli Dohl. Das Risiko dürfte sich lohnen, wenn alles glatt läuft, bekommen Sie ein Gläschen Rotwein (Dôle).

'Italoschweizer' (Kinder von eingewanderten Italienern, 2. Generation, 'secondos' genannt)

'Ma che cosa hett i sölle mache wo i dä Typ im Zimmer vo minerä sorella gfunde ha?' (Was hätte ich denn tun sollen, als ich den Typ im Zimmer meiner Schwester gefunden habe?)

La grande nation, die Schweizer & das Essen

Café, Restaurant, Coiffeur (ja nicht Friseur!), Trottoir, Billet, Jupe statt Rock, pressant (statt in Eile), Apéro, Dessert, Sauce, Glacé, Radio statt Rundfunk. Gewöhnen Sie sich an das leise Lächeln des Schweizers, wenn Sie sich mit Städtenamen wie Vevey abmühen (Es sei hier verraten: Wöwä).
Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen, grinsen Ihre Gastgeber in sich hinein, denn Sie scheinen eine kleine Maus verspeisen zu wollen. Die in der Schweiz von Dr. Bircher entwickelte Frucht-Joghurt-Flockenmischung ist hierzulande nämlich ein Müesli.
Spargeln ist in der Schweiz kein Verb (ich habe gespargelt), sondern schlicht die Mehrzahl von Spargel, wie sie in Deutschland nicht existiert.

Heiterkeit

Zu Heiterkeit geben dem Deutschen immer wieder hochdeutsche schweizerische Formulierungen wie ‚Fehlbare Automobilisten werden gebüßt’ Anlass, oder schriftliche Warnungen in Trams, dass Fahrgäste ohne Billet 50 Franken für die Umtriebe zahlen müssen. Für deutsche Augen liest sich das – zugegeben – belustigend. Aber wenn Sie als Schweizer den hundertsten Deutschen erlebt hätten, der das alles zum Schiessen komisch findet, könnten auch Sie sich vielleicht nicht des Eindrucks erwehren, dass die komische Provinzialität mehr auf Seiten des deutschen Gegenübers als auf der eigenen ist.

Telefonieren

Die putzigste Eigenart des Schweizers beim Telefonieren: Wie kurz auch immer Ihr Schweizer Telefonpartner das Gespräch unterbrechen muss, er wird es mit diesen Worten wiederaufnehmen: 'Sind Sie noch da?' Antworten Sie mit einem schlichten 'Ja', und wundern Sie sich nicht. Es ist nun einmal eine Redensart am Telefon, und die ironische Antwort: 'Nein', Sie hätten sich gerade eben in Luft aufgelöst, würde Ihren Gesprächspartner nur unnötig befremden. Wenn ein Engländer Sie mit 'How do you do?' begrüßt, erklären Sie ihm ja auch nicht, wie Sie es am liebsten treiben.
Eine Besonderheit in punkto Telefon ist die, dass der Schweizer die Wählscheibe sprachlich als eine Art Nummernschloss behandelt: Das Fräulein von der Auskunft (die gemäss der Telefonnummer 111 kurz das 'Hundertelfi' genannt wird) wird Ihnen nämlich mitteilen, welche Nummer Sie einstellen müssen.

Einkaufen

Für die Papiertüte im Supermarkt müssen Sie 30 bis 50 Rappen bezahlen. Das ist kein hinterfotziger Angriff auf Ihren Geldbeutel, sondern eine erzieherische Maßnahme, um die Wegwerfgesellschaft zu bekämpfen. Wenn Sie also einen Schweizer mit einer leeren Papiertüte antreffen, ist er vermutlich auf dem Weg zum Einkauf.

Volkssport, Pünktlichkeit, Militärdienst...

Schwingen, Hornussen, Skifahren, Holzhacken, Abstimmungen ignorieren, Jassen
Über die Pünktlichkeit der Schweizer wird zu Unrecht gelästert. Sie gehen damit viel lockerer um, als Sie glauben. Wenn man Sie um 19.30 Uhr bestellt hat, können Sie durchaus eine Minute zu früh bis zwei Minuten zu spät kommen. Das wird immer noch als passabel pünktlich empfunden.
'Militärdienst leisten, Militärdienst verweigern': Jeder Schweizer schuldet dem Staat 9 Monate Rekrutenschule (die 'Lehrzeit' in der Armee) und jährliche 'WK's' (Wiederholungskurse, das Absitzen von ein paar Wochen, in Uniform). Die geleistete Dienstzeit wird in einem 'Dienstbüchlein' niedergeschrieben. Es ist wahr, dass jeder Schweizer (der 'Dienst leistet' mit der Waffe) zu Hause sein eigenes Sturmgewehr liegen hat. Es ist ebenso wahr, dass viele Schweizer sich lieber dem Dolce Vita (selten) oder der Karriere widmen (öfter), als 'Dienst zu machen' und sich mit - Verzeihung -fadenscheinigen Gründen 'vom Militärdienst befreien' lässt. Allerdings muss er dann während etwa 30 Jahren einige hundert oder einige tausend Franken 'Militärdienst-Ersatzpflicht-Steuer' bezahlen - egal, ob er keinen Dienst leisten will oder wirklich nicht kann. Trotzdem ist die auf supergreen.ch vertretene Meinung: Es lohnt sich (...zu zahlen) - make love, not war.

Schweiz intimDie Waschküchenbenutzung in Mietwohnungen von Mehrfamilienhäusern: Verstöße gegen die Waschküchenordnung werden in der Regel nicht im persönlichen Gespräch, sondern durch das Aufhängen großformatiger Botschaften mit vielen Ausrufungszeichen an Türen, Waschmaschinen und Wasserhähnen geahndet. Schon ein einziger nach Ablauf der eigenen Waschküchenbenutzungsfrist liegengebliebener Socken hat in der Regel nicht nur eine Zurechtweisung zur Folge, sondern auch die verbitterte Erklärung, dass darum die Waschküche unbenutzbar gewesen sei.

Skuld
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2240
Registriert: 25.01.2001
Mo 19. Aug 2002, 14:34 - Beitrag #2

Aha :D

:s1: :s1: :s1:

Marc Effendi
Newromancer
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3031
Registriert: 11.12.2000
Mo 19. Aug 2002, 20:05 - Beitrag #3

... scho merkwürdige Leute, diese mit der Halskrankheit.....:D :D :D

Blue World
Member
Member

 
Beiträge: 142
Registriert: 03.01.2003
So 31. Aug 2003, 17:56 - Beitrag #4

bin jetzt per zufall auf diesen beitrag gestosen. finde ihn echt cool, vorallem die schweizerdeutschen ausdrücke... nähme mich wunder, wie ihr das alles aussprechen würded :D
aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich viel viel lieber englisch statt "hochdeutsch" spreche. ist nämlich eine ziemlich komische sprache, vor allem existieren zum teil die wörter die wir im schweizerdeutsch benutzen im deutsch gar nicht...

Blue World
Member
Member

 
Beiträge: 142
Registriert: 03.01.2003
So 31. Aug 2003, 17:57 - Beitrag #5

bin jetzt per zufall auf diesen beitrag gestosen. finde ihn echt cool, vorallem die schweizerdeutschen ausdrücke... nähme mich wunder, wie ihr das alles aussprechen würded :D
aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich viel viel lieber englisch statt "hochdeutsch" spreche. ist nämlich eine ziemlich komische sprache, vor allem existieren zum teil die wörter die wir im schweizerdeutsch benutzen im deutsch gar nicht... :(
und der grösste vorteil am schweizerdeutsch ist wohl, dass es keien regeln gibt. du kannst schreiben und aussprechen wie du willst :s1:

lg Blue World

LordSephiroth
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 558
Registriert: 12.01.2003
So 31. Aug 2003, 19:32 - Beitrag #6

Es gibt im Schweizer deutsch keine Rechtschreibung????

@RoliW: echt cooler beitrag *daumenhoch*

DarkMousy
Advanced Member
Advanced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 322
Registriert: 10.08.2003
So 31. Aug 2003, 20:02 - Beitrag #7

*rofl*

Die sind ja niedlich die Schweizerli ^^... *grinsend vorm PC hock*

Mousy Dark

Blue World
Member
Member

 
Beiträge: 142
Registriert: 03.01.2003
So 31. Aug 2003, 23:16 - Beitrag #8

nein, rechtschreiberegeln gibt es nicht! es ist ja auch nur eine gesprochene sprache. und da es so viele verschiedene dialekte gibt, schreibt jeder so, wie er es gerade ausspricht :) du kannst auch alles klein schreiben oder alles gross oder wie du auch willst... der andere sollte es nur noch verstehen.
das grösste problem ist wohl, wenn jemand in einem dir nicht so geläufigen dialekt schreibt. da muss ich immer laut lesen, aber dann ist alles klar. man muss nur ein wenig flexibel sein ;)

lg Blue World

LordSephiroth
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 558
Registriert: 12.01.2003
Di 2. Sep 2003, 19:11 - Beitrag #9

COOL! Nich schlecht^^ aber haltet mich bitte von diesem Land fern.Tut mir leid für alle schweizer die sich hier rumtreiben, aber kann den Akzent fast noch schlechter ab als Sächsisch. Is zwar schlecht is aber so (<-- Peter Lustig zitat!!^^)

Blue World
Member
Member

 
Beiträge: 142
Registriert: 03.01.2003
Di 2. Sep 2003, 19:59 - Beitrag #10

also das stimmt jetzt nicht!! Schweizerdeutsch ist eine sehr schöne Sprache, vor allem die vielen verschiedenen dialekte! (ja, ja, ich weiss. über geschmack kann man sich streiten...)

@ LordSephiroth: ich glaube es gibt sicher einen dialekt in der Schweiz, der dir gefallen würde... du musst vielleicht nur mal vorbeikommen und ein bisschen herumreisen :)

lg Blue World


Zurück zu Fun

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste